Die Waisen im August

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe:

Am 30. August starb Baby Mumbushi – eine furchtbare Tragödie, und wir werden ihn schrecklich vermissen. Das kleine Elefantenbaby war erst zwei Monate alt und kam mit einer tiefen Schnittwunde im Gesicht bei uns an. Eines seiner Augen war ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen und drohte zu erblinden. Er brauchte daher ganz besonders viel Aufmerksamkeit. Hinzu kam natürlich noch der Verlust seiner Elefantenfamilie und der Durchbruch der ersten Zähne. Alles zusammen war einfach zu viel für ihn. Wir alle vermissen ihn, ganz besonders aber Tano und Mutara, die morgens immer als Erste an seinem Stall waren, um ihn für den Tag im Busch abzuholen. Er starb früh am Morgen, und als die beiden zu seinem Stall kamen, hoben ihre Rüssel in die Luft, schrien kurz auf und kehrten wieder um. Sie schienen zu verstehen, dass er von uns gegangen war, und die kleinen Kühe in der Nursery trauerten alle um ihn.

Shukuru and Tano IMG_8340

Am 6. August zogen Kalama, Chemi Chemi und Ololoo in die Auswilderungsstation nach Ithumba um, aber wir hatten wenig später auch zwei Neuzugänge. Am 12. August kam Dabassa von der Galana Ranch hinter der Ostgrenze Tsavos.

Dabassa with the orphans IMG_8197 (11)

Am 28. August wurde Rombo aus einer sehr elefantenfeindlichen Region zu uns gebracht, in der schon mehrere unserer Elefanten ihre Familien verloren haben. Murka wurde damals von der gleichen Community brutal zugerichtet. Rombo hatte Glück, der Speer bohrte sich „lediglich“ durch sein linkes Ohr und verletzte seine Schulter, Gott sei Dank nur oberflächlich. Die beiden Neuzugänge sind etwa zwei Jahre alt und beide Jungbullen haben sich trotz ihrer Traumata inzwischen schon gut in der Nursery-Herde eingelebt.

Naipoki IMG_8267 (5)

Jedes neue Elefantenbaby wird warmherzig von den Waisen begrüßt. Mutara eskortiert den Rest der Gruppe an den Stall der Neuen, wo alle erst einmal eine Weile kollernd vor der Tür stehen. Kilabasi, ein Neuankömmling von Ende Juli, hat sich inzwischen ebenfalls eingelebt. Den anderen beiden wird es hoffentlich bald genauso gehen. Dabassa durfte am 22. August schon einmal nach draußen und Rombo wird sein Glück Anfang September probieren. Bei ihrer Ankunft waren beide so abgemagert, so dass sie erst einmal im Stall bleiben und zu Kräften kommen mussten.

Mutara IMG_8413 (1)

Die Löwen im Nairobi Nationalpark hatten es im vergangenen Monat auf die ansässigen Warzenschweine abgesehen, die sich gerne in der Nähe der Keeper und ihrer Schützlinge aufhalten, weil sie sich dort sicherer fühlen. Die Löwen werden inzwischen immer unverschämter! Einmal verfehlten sie ein Schwein nur knapp bei hellem Tageslicht; ein anderes mal rannte ein verfolgtes Warzenschwein durch die Beine der Keeper, als die gerade mit den Elefanten im Busch waren. Die erschraken sich natürlich alle zu Tode! Nur wenige Tage später folgte der nächste Adrenalinschub, als die Herde auf einen Löwen stieß, der sie anbrüllte, weil er sich offenbar gestört fühlte. Und am 23. August erblickte Nashorn Solio eine Löwin mit drei Jungtieren, die nicht weit vor den Keepern liefen. Sie machte sich auf und davon, und ihr Keeper ebenso!

Die Nashörner: Der Alltag des blinden Maxwell läuft eigentlich immer gleich ab – er begrüßt Solio, wenn sie morgens aus dem Stall kommt und dann rennen sie am Zaun auf und ab, er auf seiner und sie auf ihrer Seite. Zwischendurch halten sie inne und drücken ihre Hörner zwischen den Pfählen aneinander. Während Solio vormittags die Kothaufen und Urinspuren der ortsansässigen Nashörner beschnüffelt, wälzt sich Max im Schlamm, frisst, schläft, kratzt sich an Bäumen, Pfählen und Zäunen und freut sich über die Besucher. Wenn Solio dann abends zurück kommt, steigt seine Aufregung ins Unermessliche, er hebt seinen Schwanz und rennt schnell in Richtung ihres Stalls, den er mit Urin markiert (bei Nashörnern vielmehr ein Sprühen) – nicht immer zum Vergnügen des Keepers, der gerade dort ist! Max hat offenbar auch immer mal Kontakt zu wilden Artgenossen, die nachts im Dunkeln an seinen Stall kommen. Beweise gibt es jedenfalls genug in Form von Fußstapfen im Sand.

Solio ist ausgesprochen frohwüchsig und ein glückliches, pummeliges und lebensfrohes junges Nashorn. Sie genießt jeden Tag ihres Nashornlebens, sei es beim Aufscheuchen der Perlhühner oder beim Entdecken ihres Territoriums und unbekanntem Terrain. Sie ist selbstbewusst und wurde offenbar von der wilden Nashorngemeinschaft akzeptiert.

Soilio IMG_7710 (18)

 

Monatsbericht für die Ithumba-Gruppe:

Höhepunkt des Monats war die Ankunft von Kalama, Chemi Chemi und Ololoo aus der Nursery. Die Ithumba-Waisen waren gerade mit ihren wilden Artgenossen unterwegs und wussten wieder einmal auf mysteriöse Art und Weise Bescheid und waren an Ort und Stelle, als die Drei ankamen. Es wird uns Menschen wohl für immer ein Rätsel bleiben, wie die Elefanten solche Ereignisse vorhersagen können. In dem Moment als der Lkw einfuhr, setzte sich Wendi in Bewegung, um die Neuen zu besuchen, und Ololoo und Chemi Chemi hatten überhaupt keine Befindlichkeiten und gingen schnurstracks zur Stalltränke, wo die Ithumba-Waisen und ihre wilden Freunde versammelt waren.

Ololoo IMG_7268

Kalama war ein bisschen zögerlich und wurde von den Keepern begleitet.

kalama scratching (2)

Von Ololoo und Chemi Chemi waren alle überrascht. Ohne auch nur einen Moment zu zögern, stürzten sie sich ins Getümmel und erschienen wie Zwerge innerhalb der 30 riesigen, erwachsenen Fremden! Sie wurden aber von allen sehr freundlich empfangen! Offenbar erinnern sich die beiden noch an ihr altes Leben in der Wildnis – Chemi Chemi war neun Monate und Ololoo schon mehr als zwei Jahre alt, als sie in die Nursery kamen.

Die (noch Milch trinkenden) Ithumba-Waisen sind nun 16 an der Zahl und als sie sich auf den Weg in den Busch machten, folgten ihnen fünf ehemalige Leitkühe: Wendi, Sunyei, Lualeni, Sidai und Loijuk. Sie grasten mit ihnen und tätschelten die Neuen zärtlich mit ihren Rüsseln, um ihnen zu zeigen, dass sie alle bei ihnen sind.

Die Junioren verbrachten im letzten Monaten viel Zeit mit den Ex-Waisen. Am 8. August waren sie schon wieder zu Besuch; am 10. August kamen drei wilde Bullen und am 13. wartete Lualeni morgens auf die Waisen, um sie hinaus in den Busch zu begleiten. Die anderen Ex-Waisen kamen später, um Lualeni mitzunehmen. Es ist interessant zu beobachten, dass Kora (Lualenis bester Freund) seit seinem Erlebnis mit dem Giftpfeil lieber bei den Waisen und ihren Keepern bleibt.

An diesem Tag wurden die Elefanten von irgendetwas so dermaßen erschreckt, dass sie in alle Richtungen auseinander stoben. Die Keeper wissen bis heute nicht, was der Auslöser war. Bis zum Anbruch der Abenddämmerung hatten sie erst 10 von 16 Waisen wieder gefunden und in den Nachtställen untergebracht. Danach setzten sie sich in den kleinen Suzuki und machten sich wieder auf die Suche nach den verbleibenden sechs Waisen.

An der Rückseite von Ithumba Hill fanden sie Naisula, Ololoo, Kibo, Murka, Chemi Chemi und Melia, die im Dunkeln nur langsam voran kamen, aber auf dem Heimweg waren. Als sie den Suzuki sahen, rannten sie ihm entgegen und kollerten freudig erregt über das Wiedersehen mit ihren Keepern, die sie nach Hause brachten. Das war mit Sicherheit eine riesige Nervenprobe für die Waisen, die ohne ihre Elefantenfamilien natürlich völlig abhängig von ihren menschlichen Ersatzeltern sind.

Wendi brachte Makena, Loijuk, Sidai, Galana, Rapsu, Lenana, Tomboi und Madiba am 20. August zu den Waisen und alle grasten für eine Stunde zusammen. Zum Schlammbad bekamen die Waisen Besuch von Yatta, Mulika, Selengai, Taita, Kinna, Nasalot, Buchuma und ein paar wilden Gefährten. Am nächsten Tag kamen Chyulu und Lenana auf einen Sprung vorbei während die Waisen gerade im Busch fraßen. Sie waren aber anscheinend in Eile und unterwegs zum nächsten „Termin“. Am 23. August brachte Lualeni Zurua, Rapsu, Lenana und Loijuk zu den Waisen, und sie verbrachten etwa eine Stunde zusammen.

In diesem Monat kamen wieder viele wilde Elefanten zum Saufen an die Stalltränke. Es waren sogar so viele, dass das Bohrloch im Stallgelände die Nachfrage gar nicht stillen konnte. Der Wassertankwagen des Trusts musste mehrmals täglich Wasser vom Depot holen, um die Tränke wieder aufzufüllen. Am 24. August warteten zwei Jungbullen mit den wilden Elefanten darauf, an der Tränke saufen zu dürfen. Die beiden sind regelmäßig mit Yattas Herde unterwegs, und wir haben sie „Kimethena“ und „Kijana“ genannt. Sie sind sehr selbstbewusst, haben keine Scheu vor den Keepern und kommen ganz nah an die Menschen heran. Die wilde Herde bewegte sich daraufhin auch ganz langsam in Richtung Tränke, und letzten Endes stillten 30 bis 40 Dickhäuter ihren Durst. Das war ein einmaliges und sehr bewegendes Erlebnis für die Keeper, die sonst auch nie so nah an so viele ausgewachsene, wilde Elefanten herankommen. Zeigt uns dieses Erlebnis nicht wieder einmal wie hochentwickelt die Sprache der Elefanten ist?

Am 27. und 29. August kamen alle Ex-Waisen noch einmal in Begleitung der wilden Herde zum Schlammbad der Jüngsten und grasten anschließend noch bis 15 Uhr mit ihnen im Busch. Am 30. tauchten vier wilde Bullen beim Schlammbad auf, und die kleine Ithumba lief ohne Scheu zwischen ihnen umher. Später am gleichen Tag kamen die Ex-Waisen und hatten dieses Mal Mgeni dabei, einer von Yattas wilden Rekruten, den wir viele Monate nicht gesehen haben. Die Keeper waren außer sich vor Freude und erleichtert, dass er wohlauf war. Nur ein Wermutstropfen blieb: sie hatten gehofft, er hätte Ndomot mit gebracht! Die selben vier wilden Bullen und alle Ex-Waisen verbrachten auch am letzten Tag des Monats August mit den Ithumba-Waisen.

Wie immer, machte die Hitze Tsavos den Neuankömmlingen zu schaffen. Kalama saugte mit ihrem Rüssel Wasser aus ihrem Magen um sich damit zu besprühen und abzukühlen. Danach stieg sie einfach kurzerhand in die kühle Tränke! Olare, Sabachi und Tumaren waren damit ganz und gar nicht einverstanden und scheuchten sie im Handumdrehen wieder heraus! Die Kleinen brauchen immer ein paar Wochen, bevor sie sich gänzlich akklimatisiert haben. Außerdem gab es auch ein paar ganz außergewöhnlich heiße Tage, an denen sich auch die Alteingesessenen den Großteil des Tages im Schatten aufhielten.

Die Jungbullen Kibo, Kandecha und Sabachi fordern sich wie eh und je täglich zu Ringkämpfen heraus. Schiedsrichter im Monat August waren Kora und Suguta, die hier und da einschreiten mussten. Ololoo war naiv genug und wollte Kandecha herausfordern – wenn er den Mund da mal nicht zu voll genommen hat! Die Kleinen hatten im August viel Spaß dabei, die Paviane von ihrem Schlammbad wegzujagen, beim Hinunterrutschen an steilen Flussufern und beim Verstecken spielen im Busch. Es war ein ausgesprochen glücklicher Monat sowohl für die Ithumba-Waisen, die Ex-Waisen und ihre Keeper.

Monatsbericht für die Voi-Gruppe: August 2011

Die Trockenheit im südlichen Tsavo hält wieder einmal an und das natürliche Nahrungsangebot der Waisen sinkt stetig. Daher wurde wieder damit begonnen, täglich Luzerne und Kopra zuzufüttern. Dieses protein- und energiereiche Futter soll ihnen helfen, ihr Gewicht in einer weiteren schweren Dürre wenigstens stabil zu halten. Auch einige der Ex-Waisen wie Emily, Teile ihrer Herde oder Ex-Waise Lissa und ihre Familie haben davon Wind bekommen. Selbst einige der wilden Elefanten naschen hier und da und kommen vor allem zum Saufen an die Voi-Stalltränke.

Für die Voi-Waisen war es daher ein aufregender Monat, denn sie kamen mit vielen wilden Elefantenherden zusammen. Am 2. August teilten sie ihre Wassereimer beim Schlammbad mit den wilden Artgenossen und am nächsten Tag trafen sie eine wilde Herde auf dem Weg dorthin. Wasessa war schwer angetan vom Kälbchen einer riesigen großen Kuh mit langen Stoßzähnen. Am 22. August wurden sie von einer wilden Herde zur Suhle begleitet und teilten sich wieder alle den Inhalt der Wassereimer. Noch am gleichen Tag, gesellte sich ein riesengroßer wilder Bulle mit eindrucksvollen Stoßzähnen zu dieser kleinen bunten Gruppe, aber die Waisen waren sehr eingeschüchtert und beobachteten ihn lieber aus sicherer Entfernung! Am 24. durften Lesanju und Siria mit dem Kälbchen einer wilden Herde spielen, mit der sie kurz zusammen waren. Später an der Suhle, gestatteten sie einem großen Impala-Bock und zwei Wasserböcken, von ihren Wassereimern zu saufen – wieder ein Beispiel für den einsichtigen Charakter der Elefanten. Normalerweise sind sie anderen Wildtieren (außer Elefanten) gegenüber nicht so gastfreundlich.

Emily und ihr Kälbchen Eve wurden am 15. August das erste Mal in diesem Monat gesehen und waren in Begleitung von Sweet Sally, Vita und Irima. Sie kamen zu den Ställen, aber die Waisen waren leider schon im Busch unterwegs. Emily und ihre Gruppe bekam eine Portion Luzerne, und die Keeper bemerkten, dass Emily Irima häufig weg schubste. Der ist inzwischen 13 Jahre alt und sollte sich langsam von seiner Mutterherde absetzten und sich anderen wilden Bullen anschließen. Die (ausschließlich männlichen!) Keeper hatten Mitleid mit ihm und gaben ihm abseits der Gruppe eine Portion Luzerne. Schon am nächsten Tag war Emilys Herde zurück – sogar zweimal, nämlich am Morgen und am Abend, wenn die Luzerne ausgeteilt wird. Irima war immer noch dabei, aber die Voi-Waisen waren wieder nicht im Stallgelände. Am 18. August trafen sie sich endlich und spielten den ganzen Morgen zusammen. Sweet Sally verwickelte Siria gleich in eine freundschaftliche Rauferei, und Lesanju war ganz und gar nicht begeistert, ihre Gruppe mit den älteren Leitkühen zu teilen. Sie führte Dida und später die ganze Gruppe weg von Emily und deren Herde, während diese von der Luzerne abgelenkt waren. Lesanjus Herde stieß später jedoch im Busch auf eine andere wilde Gruppe, und dieses Mal gestattete sie einem kleinen wilden Kälbchen, sich „ihren“ Schützlingen zu nähern. Sie war selber so vernarrt in das Baby und ließ es sogar an ihren (noch nicht funktionstüchtigen) Zitzen saugen. An dieser Stelle schritt jedoch die Mutter des Kälbchens ein und holte ihren Nachwuchs zurück an seinen rechtmäßigen Platz! Am gleichen Abend kam auch Emily mit ihrer Gruppe noch einmal zum Stall, um sich ein bisschen Luzerne abzuholen.

Den Aufzeichnungen der Keeper kann man entnehmen, dass es am 19. August eine große „Party“ auf dem Stallgelände gegeben hat. Emilys Herde (dieses Mal ohne Irima) war da, die Voi-Waisen selber, später stießen noch Lissa und ihr jüngstes Kälbchen Lugard hinzu. Der Rest ihrer Herde folgte kurz darauf, nachdem sie sich am Mazinga Hill satt gefressen hatten. Sie alle schlossen sich lose als große Familie zusammen. Sweet Sally legte sich auf den Boden, so dass Eve auf ihr herum steigen konnte (eine der Lieblingsbeschäftigungen des Elefantennachwuchses). Als nächstes kam dann Irima mit Lissas Zweitgeborenem Lali. Es folgte eine freundliche wilde Herde und das Stallgelände drohte auseinander zu bersten. Sweet Sally spielte inzwischen mit einer wilden Kuh und überließ sie später Irima. Die jungen Elefantenkühe Lesanju, Lempaute, Sinya und Wasessa waren völlig fixiert auf die kleine Eve, die die ganze Aufmerksamkeit sichtlich genoss, aber immer von dem wachsamen Adlerauge ihrer Babysitterin Sweet Sally beobachtet wurde.

Am nächsten Tag kamen Lissa und Lugard für eine Portion Luzerne – dieses Mal ohne den Rest der Herde! Die kam gegen Mitternacht zum Saufen an die Stalltränke und machte sich dann wieder auf den Weg. Am nächsten Tag waren sie aber wieder zurück und dieses Mal balgten Mzima und Vita, und Sweet Sally legte sich wieder auf den Boden, um Klein Eve spielen zu lassen. Lesanju und Wasessa versuchten tatsächlich, die kleine Eve zu kidnappen, aber sie waren nicht schnell genug für Sweet Sally!

Der verwaiste Straußenvogel wurde von den Keepern inzwischen “Rafiki“ (der Freund) genannt und hat sich ein paar wilden Artgenossen angeschlossen. Einmal tauchte sie bei den Mitarbeiterunterkünften der Voi Safari Lodge auf und schien so froh darüber zu sein, wieder unter Menschen zu sein, dass sie einen wilden Tanz hinlegte! Die Angestellten, die sie noch nicht kannten, flüchteten regelrecht auf ihre Zimmer und riefen beim Kenya Wildlife Service (KWS) an! Die Keeper kamen, um „Rafiki“ abzuholen, und sie war außer sich vor Freude und begleitete sie tänzelnd zurück nach hause.

Wasessa hat schon seit einiger Zeit einen Knick im Ohr, und es klappt daher ständig nach vorn. Zur Überraschung der Keeper verschwand der kleine Makel über Nacht und sie hat jetzt wieder ein ganz normales Ohr! Wir hoffen, dass es so bleibt. Der Monat August war insgesamt ein sehr glücklicher Monat für die Voi-Waisen. Lesanju und Wasessa sind Dida gegenüber sehr aufmerksam, die im Vergleich zu den anderen ein bisschen zerbrechlich erscheint. Sie bekommt jede Menge Zuneigung und Aufmerksamkeit und wird von Lesanju und Wasessa immer beschützt. Auch Mzima und Sirias Schlammbadkämpfe haben es bis in die Aufzeichnungen der Keeper geschafft! Siria hat gerade mit Taveta im Schlamm gespielt, als sie von Siria unterbrochen wurden. Mzima biss schließlich in Sirias Rüssel, und als er auftauchte, stand Siria direkt vor ihm – er verlor die Nerven und ergriff die Flucht! Aus dem Schlamm flüchten ist jedoch nicht einfach, und so gelang es Siria, ihn noch einmal zu beißen! Dieses Mal in den Schwanz, und er schrie so laut, dass alle anderen erschrocken zusammenzuckten und zu ihren Keepern flüchteten. Siria ereilte plötzlich das schlechtes Gewissen und er trollte sich für eine Weile in den Busch – Jungs eben!