Nairobi Nursery August 2014

Freitag, 1. August 2014
Arabukko war heute sehr käftig als er erwachte und war bereit, seine neue Elefantenfamilie kennenzulernen. Doch er war viel mehr an den Keepern interessiert und weigerte sich, von ihrer Seite zu weichen, spielte mit ihren Staubkitteln und nuckelte an ihren Fingern. Um 9 Uhr kamen die größeren Waisen zu den Kleinen, als diese ihre 9-Uhr-Milchfütterung bekamen. Das war das erste Mal, dass die älteren Waisen den kleinen Arabukko trafen und Suswa und Arruba kamen herbei, um den Neuling zuerst zu begrüßen. Baby Arabukko tastete an Suswas Mund und Ohren, während Suswa ihn mit dem Rüssel am ganzen Körper berührte.
Später machten wir einen Bluttest, da Arabukko dünnen Stuhl hatte, Gewicht verlor und es so schien, als würde er schwächer werden. Die Ergebnisse zeigten eine ernste Bakterieninfektion und er bekam sofort Medikamente. Er kam an eine Infusion, um seinen Flüssigkeitshaushalt und seine Kräfte wiederherzustellen. Er trinkt seine Milch noch gern, was ein gutes Zeichen ist. Er kann auch noch laufen, doch sein Gesundheitszustand ist besorgniserregend und wir können nur hoffen, dass es von jetzt an bergauf mit ihm geht.

Arabukko ruht sich aus

Samstag, 2. August 2014
Eine weitere Rettung brachte uns heute einen neuen Babyelefanten ins Waisenhaus. Das neue Baby wurde im Irangi-Wald in der Nähe des Mount Kenia gefunden. Unsere mobile Tierarzteinheit in Meru fuhr dorthin, um das Kalb mit dem Auto nach Nairobi zu bringen, da das nahegelegene FLugfeld zeitweise geschlossen war. Das Baby wurde von KWS-Wildhütern und DSWT-Mitarbeiter Peter Kariuki gerettet, nachdem es von den lokalen Bewohnern entdeckt worden war. Das Schicksal seiner Mutter ist ungewiss, aber das Baby war schon längere Zeit allein, denn es ist sehr abgemagert. Es ist ein Mädchen, ungefähr 2 Jahre alt und wurde Embu genannt, nach der Gegend, in der sie gefunden wurde. Nach ihrer Ankunft fraß Embu sofort das Grünfutter. Sie ist ein sehr netter Elefant und zeigt kaum Aggressionen gegenüber den Keepern.

Embu ist nicht aggressiv gegenüber den Keepern

Sonntag, 3. August 2014
Das neue Baby Embu hatte eine sehr ruhige Nacht und als sie ihre Kräfte wiedererlangt hatte, wurde sie doch noch sehr aggressiv, was aber nicht unerwartet kam. Heute morgen sah sie kräftig aus und trank ihre erste Flasche Milch, was ein gutes Zeichen ist.
Der arme Arabukko dagegen sah gar nicht gut aus, als er erwachte. Sein Stuhl war sehr weich und er bekam sofort für den Rest des Tages eine Infusion, um seinen Flüssigkeitshaushalt zu regulieren und ihm etwas Energie zurückzugeben. Er bekommt auch Tabletten gegen die Bakterieninfektion. Ein gutes Zeichen ist, dass Arabukko noch immer gut frisst und trinkt. Er hat seinen Appetit noch nicht verloren, aber wegen des Durchfalls verliert er trotzdem sehr schnell Gewicht.
Später am Abend brach auch Embu zusammen und bekam ebenfalls eine Infusion zur Regulierung des Flüssigkeits- und Zuckerhaushalts. Nach einiger Zeit kam sie wieder auf die Beine und konnte stehen bleiben, was uns sehr erleichterte.

Embu im Stall

Montag, 4. August 2014
Als Kauro heute morgen aus seinem Stall gelassen wurde, sprintete er aufgeregt zu seinen Freundinnen Ashaka, Kamok und Mbegu, die vor ihren Ställen auf ihn warteten. Sie begrüßten Kauro und gingen gemeinsam langsam in den Wald, um einen schönen, spaßigen Tag mit ihren Elefantenfreunden und Keepern zu beginnen.
Kithaka und Lemoyian, die beiden frechen Jungs, hatten heute einen dreistündigen Ringkampf. Es begann kurz vor Mittag während der öffentlichen Besuchsstunde, direkt nachdem sie ihre Milch getrunken hatten. Die Keeper versuchten einzugreifen und die beiden zu trennen, doch sie hatten schnell wieder den Weg zueinander gefunden und setzten ihren Kampf fort. Erst nach der 15-Uhr-Fütterung gaben sie endlich Ruhe. Sie waren beide am Ende ihrer Kräfte und konnten einfach nicht mehr.
Embu sieht nun kräftiger aus und trinkt ihre Milch und frisst das Grünfutter sehr gut. Sie gewöhnt sich langsam an ihre neue Umgebung im Waisenhaus. Sie musste den ganzen Tag im Gehege bleiben, damit wir sie genau beobachten können und sicherstellen können, dass sie nicht erneut zusammenbricht.

Kithaka und Lemoyian kämpfen bei der Besuchsstunde

Dienstag, 5. August 2014

Zur Zeit kein Bericht verfügbar

 

Mittwoch, 6. August 2014
Heute schien die ganze Elefantenfamilie in hervorragender Stimmung aufzuwachen. Sie spielten alle um Maxwells Gehege herum, was dazu führte, dass Maxwell die Nase voll hatte und sie verjagte. Sobald die Waisen dann im Wald angekommen waren, bemerkten die Keeper, dass die frechen Jungs etwas im Schilde führten. Nelion, Jasiri, Balguda, Faraja, Ngasha, Barsilinga, Kithaka und Lemoyian kämpften „jeder gegen jeden“. Sie wechselten ständig die Kampfpartner, um herauszufinden, wer von ihnen der Stärkste ist. Es war ein harter Wettbewerb und er dauerte ungefähr eine Stunde. Die älteren Kühe der Waisenherden dagegen, Suswa, Mashariki und Arruba, waren zufrieden damit, sich die Zeit mit Kamok, Ashaka, Kauro, Mbegu und Murit zu vertreiben, mit denen sie sich in der Erde herumrollten. Mashariki erlaubte der kleinen Ashaka, auf ihr herumzuklettern. Sie unterhielt das kleine Mädchen eine Weile, und Ashaka versuchte, zu zeigen, wie stark sie ist. Als Mashariki schließlich die Nase voll hatte, waren die Keeper zur Stelle, um aufzupassen, dass Ashaka nicht verletzt wird.

Die Elefanten rennen in den Busch

Donnerstag, 7. August 2014
Heute ging es Arabukko noch schlechter. Während der Nacht war er an einer Infusion und konnte sich heute nicht einmal auf den Beinen halten, geschweige denn etwas fressen oder trinken. Es scheint, dass seine Überlebenschancen nur noch sehr klein sind.
Heute morgen erhielt Angela einen Anruf aus Nanyuki, dass dringend ein Elefantenkalb gerettet werden muss. Mit einem Hubschrauber wurde das Baby schnell zum Waisenhaus geflogen und landete bereits um 10 Uhr. Der winzige Elefant war vermutlich der kleinste, der jemals gerettet wurde. Er muss in den letzten 24 Stunden geboren worden sein. Samburus hatten auf ihn aufgepasst, nachdem er plötzlich zwischen ihren Tieren aufgetaucht war. Er schien gesund und hatte keine sichtbaren Verletzungen. Nachdem er in einem Stall eingezogen war, empfahl Angela, dass er eine Plasma-Transfusion bekommen sollte, da er sicher nicht die wertvolle erste Muttermilch bekommen hat, die sein Immunsystem aufbauen würde.

Unser winzigster Waise Ndotto

Freitag, 8. August 2014
Baby Ndotto schien stark und verspielt, als er heute morgen erwachte. Obwohl es noch viel zu früh ist, um irgendwelche Prognosen zu stellen, schien das ein guter Start zu sein. Embu hat sich nun eingewöhnt und durfte daher um 9 Uhr aus ihrem Gehege heraus und zu den anderen Waisen, die sie schon ungeduldig erwarteten. Sie wurde von Suswa, Arruba, Lentili, Balguda, Ngasha und Jasiri herzlich willkommen geheißen, die sie dann auch in den Wald eskortierten. Kithaka, Lemoyian und Nelion waren recht ruppig mit Embu und versuchten sie zu schubsen, doch die Keeper blieben Herr der Lage. Sie ging aber nicht mit zur öffentlichen Besuchsstunde. Es war bereits ein sehr aufregender und anstrengender Tag für sie gewesen und so blieben sie und Baby Ndotto mit ihren Keepern im Wald, bis die anderen Waisen von der Besuchsstunde zurückkehrten.
Wir verloren heute unseren Kampf um Arabukkos Leben und alle sind traurig über den Tod dieses kleinen Elefanten. Zweifellos werden wir alle ihn sehr vermissen. Wir hoffen nur, dass er nun an einem sichereren und besseren Ort ist – vielleicht mit seiner Mutter irgendwo, wo sie nie wieder getrennt werden.

Ndotto sieht mit jedem Tag stärker aus

Samstag, 9. August 2014
Heute mussten wir einen weiteren Elefanten retten. Er wurde gesehen, wie er heute am frühen Morgen alleine und verzweifelt an einem Dorf jenseits der Maasai Mara vorbeilief. Die Ursache dafür, dass er allein war, ist ungewiss. Die Bewohner, die den einsamen Elefanten sahen, informierten den KWS, der sofort reagierte und das kleine Kalb rettete, bevor ihm jemand oder etwas Schaden zufügen konnte. Der KWS und Mark Goss informierte den DSWT über das Baby und Angela organisierte einen Flug für unser Team. Es handelt sich um ein ungefähr 5 Monate altes Kuhkalb. Sie wurde nach ihrem Fundort Dupotto genannt. Sie ist sehr freundlich zu ihrer neuen menschlichen Familie und mag das Grünfutter und die Milch sehr. Sie hatte keine sichtbaren Verletzungen und wir können nur hoffen, dass sie sich schnell erholt und gut in ihrem neuen Zuhause einlebt.

Dupotto trifft Ashaka

Sonntag, 10. August 2014
Die kleine Dupotto macht sich gut in ihrem neuen Zuhause. Sie liebt ihre menschliche Familie und die neuen Elefantenfreunde sehr. Heute früh ging sie in Begleitung der Babygruppe aus ihrem Stall hinaus. Sie wurde von Kamok, Ashaka, Mbegu, Kauro und Murit herzlich willkommen geheißen. Kauro versuchte, sie zu jagen und auf sie zu klettern, doch das ist typisch für den frechen Jungen Kauro. Schließlich gesellten sich auch die größeren Waisen zu den Babys und Dupotto war erfreut, sie zu treffen. Sie scheint sich bei den größeren Elefanten viel wohler zu fühlen. Vielleicht tröstet es Dupotto, wenn größere Elefanten in der Nähe sind, denn sie vermisst offensichtlich ihre Familie und besonders ihre Mutter noch sehr. Arruba, Lentili, Mashariki, Rorogoi und Suswa waren sehr neugierig und berührten und schnupperten an ihr. Dupotto schien das zu gefallen, da sie sich so sehr umsorgt und getröstet fühlt.

Murit, Ashaka, Kauro, Dupotto und Mbegu

Montag, 11. August 2014
Der kleine Murit ist ein sehr ruhiges Baby, der viel lieber in der Nähe der Keeper bleibt, als mit den anderen kleinen Babys zu spielen. Kamok, Ashaka, Kauro, Dupotto und die kleine Mbegu hatten alle einen Tag voller Spiel und Spaß. Sie schubsten sich gegenseitig, spielten mit den Keepern und schienen alle sehr glücklich zu sein. An Murit wurde noch ein Bluttest durchgeführt und dieser zeigte, dass er an einer Bakterieninfektion litt. Er bekam Antibiotika, da er dünner zu werden schien, obwohl er gut fraß und das ist kein gutes Zeichen bei einem kleinen Elefanten. Er bekommt nun intensive Fürsorge und wir hoffen, der kleine Murit erholt sich bald wieder. Auch Embu bekam einen Bluttest, der eine leichte Infektion aufzeigte, die jedoch nicht so schlimm war, dass sie Antibiotika braucht und daher wurde sie nur entwurmt. Embu frisst auch noch sehr gut und liebt ihre Milch, doch die beiden, Embu und Murit, scheinen sich noch nicht so sehr mit den anderen anfreunden zu wollen. Embu möchte natürlich noch nicht von den anderen herumgeschubst werden, da sie noch außerordentlich schwach ist. Daher meidet sie die frechen Rüpel Kithaka, Lemoyian, Ngasha und Jasiri.

Murit bevorzugt die Gesellschaft der Keeper

Dienstag, 12. August 2014
Das heutige Wetter war sehr kühl, und die Babys mussten in ihren Ställen bleiben, wo es warm genug für sie ist. Oltaiyoni war dann sehr verwirrt, da ihr kleines Baby Mbegu nirgends zu sehen war. Sie versuchte sogar, zu den Ställen zurück zu gehen, um ihren kleinen Liebling zu sehen.
Um 11 Uhr war es dann warm genug, dass die Babys zur öffentlichen Besuchsstunde gehen durften. Oltaiyoni war ausgesprochen begeistert davon, die kleine Mbegu zu sehen und weigerte sich, wieder von ihrer Seite zu weichen. Sie führte sie sogar zum Schlammloch, in dem die älteren Waisen spielten.
Der kleine Ndotto sieht kräftig aus. Sein Stuhl sieht auch schon viel besser aus, was ein gutes Zeichen ist. Später am Tag ging er in den Wald, um die anderen kleinen Babys zu treffen. Er wurde herzlich von Kamok und Ashaka begrüßt. Kamok legte sogar liebevoll ihren kleinen Rüssel auf Ndottos Rücken und folgte ihm überall hin um sicherzustellen, dass das jüngste und kleinste der Babys genug liebevolle Fürsorge erhält. Als Ndotto sich entschied, unter einem Baum ein Mittagsschläfchen zu machen, stand Kamok dicht neben ihm und passte auf ihn auf. Die zwei werden einmal sehr enge Freunde werden.

Oltaiyoni mit Mbegu

Mittwoch, 13. August 2014
Die kleine Dupotto hat sich sehr schnell eingewöhnt und ihr Stuhl verbessert sich auch – ein gutes Zeichen. Die Keeper sind viel mit dem Stuhl von Elefanten beschäftigt! Heute morgen ging Dupotto aus ihrem Gehege direkt zu den Gehegen der älteren Waisen, die aber leer waren, da die Waisen schon unterwegs waren. Sie traut sich immer noch nicht, bei den kleinen Waisen zu sein, sondern bevorzugt den Schutz der älteren Kühe. Sie hat keinen besonderen Liebling, sondern geht zu demjenigen, der ihr als erstes über den Weg läuft und folgt ihm dann.
Faraja hat einen neuen Trick gelernt: Er ist einer der wenigen Waisen in Nairobi, die sich beigebracht haben, die Milchflasche selber zu halten. Er schüttelt sogar die Flasche, so wie es die Keeper tun, um sicherzugehen, dass kein Tropfen Milch mehr darin ist.

Der vorwitzige Faraja

Donnerstag, 14. August 2014
Direkt nachdem die Waisen aus ihren Gehegen gekommen waren, begrüßten sich Balguda und Barsilinga mit einen Kopfstoß. Das lockte Nelion an, der auch mitmachen wollte. Nelion hat die größten Stoßzähne aller Waisenhausbewohner und ist deshalb sehr gefürchtet. Daher beendeten Balguda und Barsilinga das Spiel auch, sobald Nelion hinzukam, denn keiner von ihnen wollte sich verletzen. Nelion war sehr verwirrt, weil niemand mit ihm spielen wollte und nahm sich nun Balguda vor, den er auf die Hinterbeine schubste. Seine Stoßzähne pieksten dann Balguda. Glücklicherweise verletzten sie die Haut nicht, aber es war schmerzhaft genug, dass Balguda aufschrie. Die Keeper reagierten sofort und schickten Nelion für einige Zeit alleine in den Busch, damit er über sein Verhalten nachdenken konnte. Nelion war das sehr peinlich, aber bald kam er recht kleinlaut zur Herde zurückgeschlichen.
Nach 18 Uhr kam Solio nach Hause und ging sofort zu Maxwells Gehege, um etwas von dem dort gelagerten Luzernenheu zu stehlen. Maxwell schien erfreut zu sein, dass Solio nach Hause gekommen war und stand in der Nähe seines Tor und fraß sein Luzernenheu in ihrer Nähe.

Nelion zeigt seine wachsenden Stoßzähne

Freitag, 15. August 2014
Als die Waisen heute morgen aus den Gehegen kamen, wurden sie von einer koreanischen Film-Crew begrüßt. Kithaka stellte sich vor, indem er versuchte, einen der Kameramänner umzuschubsen, doch die Keeper waren da um ihn zu maßregeln und zeigten in die Richtung, in die er gehen sollte – den Wald. Die Filmleute wussten dann, dass sie auf Kithaka und seine frechen Jungs-Tricks acht geben müssen. Die kleinen Babys kamen kurz nach den älteren Waisen aus den Ställen und auch die kleine Kamok versuchte, einen Kameramann umzustoßen. Kamok ist sehr verspielt, doch auch sie gewöhnt sich langsam ein freches Verhalten an. Die Keeper versuchen ihr zu zeigen, dass das nicht akzeptabel ist.

Achtung, der freche Kithaka kommt!

Samstag, 16. August 2014
Es war ein wolkiger Tag und die Waisen wollte heute bei der öffentlichen Besuchsstunde nicht schlammbaden, da es zu kühl war. Lentili, Arruba, Jasiri, Nelion, Kithaka, Ngasha, Mashariki und Suswa testeten die Temperatur mit ihren Rüssel, aber zogen ihn schnell wieder heraus, als sie merkten, wie kalt das Wasser war. Stattdessen spielten sie im Staub und gingen dann in den Wald zurück, um weiter zu grasen und zu erkunden. Lemoyian und Barsilinga schubsten Mashariki und Suswa, was dazu führte, dass sie sich bald alle gegenseitig durch den Busch jagten. Doch nach ein paar Minuten waren sie alle erschöpft und grasten weiter. Sie „erwachten“ wieder, als es nach Hause ging. Begierig auf die Milch rasten sie mit Höchstgeschwindigkeit zu den Stallungen zurück.

Suswa bei der Fütterung

Sonntag, 17. August 2014
Bei der öffentlichen Besuchsstunde tranken die Elefanten ihre Milch und sie alle spielten im Staub und warfen dabei Erde auf die Gäste. Das Gelächter und die Aufregung im Publikum spornten Kauro an und er kletterte sogar auf Oltaiyoni, die es sich im Staub gemütlich gemacht hatte. Versehentlich versuchte er dann auch mit Sokotei zu spielen, der das aber gar nicht gut fand, sondern sogleich aufstand und fort ging. Kauro spielte dann mit Ashaka, die sich neben ihm im Staub wälzte. Während die beiden spielten, schloss sich ihnen auch der kleine Murit an. Das stimmte uns sehr hoffnungsvoll, denn Murit spielt sonst nicht mit den anderen Elefanten. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung!

Kauro spielt auf den Felsen

Montag, 18. August 2014
Als die Sonne heute aufging und die Elefanten aus ihren Gehegen kamen, schienen die Jungs alle sehr bedrückt zu sein und waren gar nicht sie selbst. Kithaka, Lemoyian, Barsilinga, Balguda, Jasiri und Faraja gingen nur langsam in den Wald und hatten kein Interesse an Spielen oder Grasen. Die Mädchen dagegen waren fröhlich wie üblich, als sie mit den kleinen Babys spielten und friedlich zusammen grasten. Oltaiyoni zeigte sogar Mbegu ein paar grundlegende Schubs-Techniken und demonstrierte ihr, wie man andere Elefanten bemuttert. Dieser Unterricht scheint schon Früchte zu tragen, denn Mbegu kümmert sich sehr liebevoll um Klein-Ndotto. Hoffen wir, dass Mbegu zu einer großartigen Mutter aufwachsen kann, so wie es ihr Oltaiyoni erklärt hat. Die Jungs blühten nach der 11-Uhr-Fütterung wieder etwas auf, aber sie waren noch nicht wieder so frech und verspielt wie üblich. Wir hoffen, dass sie morgen wieder ganz sie selbst sind.

Oltaiyoni mit Kauro und Mbegu

Dienstag, 19. August 2014
Wenn kleinen Elefanten Liebe und Zuneigung entgegengebracht wird, versuchen sie, diese mit anderen zu teilen. Mbegu bekomt viel Liebe von den älteren Kühen, insbesondere von Oltaiyoni, die dieses kleine Baby sehr bemuttert. Nun scheint es, dass Mbegu ihrerseits diese Liebe an den kleinen Ndotto weitergibt. Als Ndotto heute in den Busch ging, verließ Mbegu ihre kleinen Freunde Kauro, Kamok, Murit und Ashaka und ging direkt zu ihm. Oltaiyoni versuchte schließlich, Mbegus Aufmerksamkeit zu erlangen, doch Mbegu schien sie gar nicht zu bemerken. Als die kleinen Babys Ndotto zurücklassen mussten, um in den Wald zu gehen, weigerte sich Mbegu mitzugehen. Sie wollte bei Ndotto bleiben und die Keeper erlaubten es ihr. Sie wich nicht von seiner Seite und als Ndotto schlief, stand Mbegu wachsam neben ihm bis es an der Zeit für den Heimweg war.
Am Abend gab es eine große Überraschung, als Angela den Chef-Keeper Edwin anrief und ihm erzählte, dass er einen Neuankömmling zu erwarten hatte: eine Baby-Giraffe aus Amboseli. Das Kalb war 5-7 Tage alt und wurde ganz alleine, ohne seine Mutter, in der Nähe gesehen. Nach seiner Ankunft versuchten die Keeper, ihn zu füttern, doch er war zu gestresst und wollte keine Milch trinken. Er wurde Kili genannt, denn er wurde im Schatten des majestätischen Kilimanjaro gerettet.

Mbegu

Mittwoch, 20. August 2014
Das Giraffenbaby Kili hatte eine ruhige Nacht und hatte sich schnell eingewöhnt. Am Morgen trank er etwas Milch und das war ein gutes Zeichen. Ein Keeper musste hoch auf den Stall klettern, damit die Milch von oben kam und sich wie von Mama anfühlte, da das Baby sonst nichts trinken wollte. Später wurde Kili in ein offenes Gehege umgezogen, wo er sich langsam an die Keeper gewöhnen kann, um schließlich irgendwann in den Park mitzugehen. Um für Kili Platz zu machen, wurde Balguda letzte Nacht von seinem Stall in ein Gehege umgezogen. Als die kleinen Elefanten die Giraffe zum ersten Mal sahen, waren sie sehr nervös. Kamoks erste Reaktion war die Flucht hinter die Keeper, während Ashaka direkt bis in den Busch rannte. Diese neue Tier fanden sie sehr angsteinflößend.

Kili wird von oben gefüttert

Donnerstag, 21. August 2014
Es scheint, dass Sokotei nun endlich gern mit Kauro spielt. Die zwei Jungs hatten heute viel Spaß zusammen und Sokotei, der sonst nicht so gern mit den kleinen Babys unterwegs ist, schien es heute wirklich zu genießen. Sokotei ist ein richtiger Ringer und es schien, als zeigte er Kauro einige seiner Taktiken, was sehr unterhaltsam anzusehen war. Sie jagten sich durch den Wald und rangen endlos miteinander. Inzwischen spielte Balguda mit den anderen kleinen Babys und es war beeindruckend, wie vorsichtig er mit ihnen umging. Dupotto genießt seine Gesellschaft, da Balguda ihr erlaubt, an seinen Ohren zu nuckeln. Heute ermunterte er auch alle anderen kleinen Babys dazu, an seinen Ohren zu nuckeln.

Balguda spielt

Freitag, 22. August 2014
Die Sonne kam heraus und ein wunderschöner, sonniger Tag kündigte sich an. Die Elefanten grasten im Wald und spielten miteinander. Sokotei und Oltaiyoni schubsten sich wie üblich und verwickelten sich in einen echten Kampf, in den die Keeper eingreifen mussten. Als sich die öffentliche Besuchsstunde näherte, wurden die Elefanten immer aufgeregter, da sie sich sehr auf das abkühlende Schlammbad freuten. Die erste Gruppe, bestehend aus den Babys, ging direkt in den Matsch, außer Murit, der bei den Keepern blieb und sich in deren Schatten aufhielt. Als die älteren Waisen zum Schlammloch kamen, gingen sie alle hinein und spritzten sich gegenseitig nass, um sich abzukühlen. Später am Abend begann es zu regnen und zu donnern und die Waisen kamen etwas früher als üblich nach Hause, da sie Angst vor dem Donner hatten. Doch in der Sicherheit ihrer Gehege fielen sie sofort in ihren Schlaf, da sie wussten, dass dort keine Gefahr droht.

Sokotei und Oltaiyoni kämpfen

Samstag, 23. August 2014
Embu hat noch immer große Schwierigkeiten mit den älteren Waisen. Sie bleibt lieber bei den jüngeren Elefanten. Ihre größten Probleme sind Sokotei, Ngasha, Lemoyian und Rorogoi. Sobald Sokotei Embu sieht, rennt er ohne besonderen Grund sehr angriffslustig auf sie zu, und Rorogoi und Ngasha versuchen immer auf sie zu klettern, wenn sie sie sehen. Heute machten die vier es ihr so schwer, dass sie in das Dickicht des Waldes verschwand. Es dauerte über vier Stunden, sie wiederzufinden. Sie war in einen Bereich gelaufen, in dem sie noch nie zuvor gewesen war. Wir machten uns große Sorgen, denn wenn sie an Löwen oder anderen Raubtieren vorbeigekommen wäre, hätte sie in ihrem anfälligen Zustand getötet werden können.

Rorogoi sucht jemanden zum Spielen

Sonntag, 24. August 2014
Dupotto hängt sehr an Embu, doch Embu hat noch immer kein Interesse an ihr. Dupotto versucht, an Embus Ohren zu nuckeln, doch Embu rennt immer weg oder schubst Dupotto fort. Dupotto schreit hilflos auf, folgt Embu aber sofort erneut.
Als alle Waisen am Abend zu den Stallungen zurückkamen, weigerte sich Dupotto, in ihren Stall zu gehen und schrie stattdessen laut auf und versuchte, in den Busch zurück zu rennen. Die Keeper liefen ihr nach, doch es half nichts, sie wollte nicht zurückgehen. Erst als die Keeper Oltaiyoni zu Hilfe holten, konnte Oltaiyoni sie beruhigen und sie kam nach Hause zurück. Oltaiyoni achtete darauf, dass Dupotto sicher in ihrem Stall war, bevor sie in ihr eigenes Gehege zurück ging. Es scheint, dass Dupotto in den letzten Tagen psychisch aufgewühlter ist, als in den ersten Tagen nach ihrer Ankunft.

Ndotto und Dupotto

Montag, 25. August 2014
Mashariki hatte heute einen wunderbaren Tag mit den Babys. Sie verließ die älteren Waisen im Wald, um nach den kleinen Babys zu suchen. Schnell hatte sie Mbegu und Kauro gefunden und eilte mit aufgestellten Ohren und kollernd vor Freunde zu ihnen. Von da an bis zur öffentlichen Besuchsstunde wich sie nicht von der Seite der Kleinen. Während dieser Zeit forderte Oltaiyoni Mashariki heraus, da sie sich selbst als Mbegus Adoptivmama fühlt und sie nicht hergeben will. Trotzdem hatte Mashariki einen tollen Vormittag und spielte mit allen Babys, die ihre Gesellschaft auch sehr genossen.

Kauro klettert auf Mashariki

Dienstag, 26. August 2014
In letzter Zeit hat Ngasha Kithaka etwas erzogen und ihm sein freches Verhalten nicht mehr durchgehen lassen. Kithaka hat gelernt, sich zu benehmen, wenn Ngasha dabei ist, da dieser die Dummheiten nicht akzeptieren würde. Das war sehr hilfreich, denn es ist schwierig, Kithaka zu kontrollieren, insbesondere wenn er in einen Ringkampf mit anderen Elefanten verwickelt ist. Manchmal ist es praktisch unmöglich, die Gegner zu trennen. Nun passiert es seltener, wie zum Beispiel beim heutigen Schlammbad: als Kithaka Suswa mit dem Kopf anstieß und Ngasha das sah, wurde er von Ngasha sofort in den Busch verjagt. Es wird wirklich Zeit, dass ihm jemand den einen oder anderen Vortrag über gutes Benehmen hält!

Kithaka entspannt sich im Busch

Mittwoch, 27. August 2014
Es scheint die Zeit der Veränderungen zu sein. Nelion und Jasiri scheinen sich nun besser zu verstehen als vorher, als Nelion Tundani bevorzugte. Die beiden waren so gut wie unzertrennlich und wohnten sogar im gleichen Gehege, doch nun greift Nelion Tundani jedesmal an, wenn sie zusammen sind. Nelion hat so lange Stoßzähne, dass Tundani es nicht riskieren kann, sich zu wehren, da er dann verletzt werden könnte. Vor ihrer Trennung versuchte Nelion, Tundani zu besteigen und wir waren besorgt, dass sie sich gegenseitig verletzen könnten. Da nun Nelion einen neuen besten Freund brauchte, schien Jasiri die beste Wahl. Auch Jasiri neigt dazu, recht aggressiv gegenüber seinen Artgenossen aufzutreten, und die beiden werden gut miteinander zurechtkommen. Es war seltsam, zu beobachten, wie Nelions Selbstbewusstsein mit seinen Stoßzähnen wuchs. Er schien immer so sanftmütig zu sein, doch nun, mit den längeren Stoßzähnen, fängt er an, seine körperliche Überlegenheit auszuspielen. Für den netten, sanften Tundani ist das eine Veränderung, die er nicht gebraucht hätte.

Jasiri während der Besuchsstunde

Donnerstag, 28. August 2014
Die Giraffe Kili kann leider noch nicht mit in den Wald gehen, da er sich immer noch nicht an die Keeper gewöhnt hat und dadurch im Dickicht des Waldes verloren gehen könnte. Er ist auch noch immer leichte Beute für Raubtiere. Als wir ihn heute von seinem Stall in ein Außengehege umziehen wollten, entwischte er uns und verschwand beinahe im Wald. Irgendwie gelang es den Keepern, ihn zu umzingeln und ihn mit viel Geduld wieder in sein Gehege zurückzumanövrieren, was eine gute Stunde dauerte.
Es war heute ziemlich kalt, und die Babys bekamen ihre Decken umgebunden. Bei Dupotto ist das immer ein größerer Akt und wir brauchen einige Versuche, bis die Decke endlich festgebunden ist. Dupotto ist ein recht anstrengender kleiner Elefant geworden: Wenn sie abends in ihr Gehege gehen soll, fängt sie an zu schreien, weil sie von Embu getrennt wird. Schon wenn sie sich den Stallungen nähern, versteckt sie sich hinter Embu. Heute jedoch war sie vor Embu, als sie ankamen, was sie so sehr verwirrte, dass sie aus Versehen in Kauros Stall ging. Ein paar Keepern gelang es, sie mit einer Milchflasche herauszulocken, doch sie begann zu schreien, als Kauro sich vorbeidrängelte, da er auch in seinen Stall wollte. Mbegu und Kamok warteten geduldig auf sie, sodass sie danach alle gemeinsam zu ihren Ställen am anderen Ende des Geländes gehen konnten. Doch als sie sich dann schließlich in Bewegung setzten, hörte Dupotto immer noch nicht auf zu schreien. Erst als sie in ihrem Stall ihre Milch bekam, beruhigte sie sich. Es ist jeden Abend ein Problem, sie in den richtigen Stall zu bekommen und sie zu beruhigen.

Kili hält ein Nickerchen in seinem Stall

Freitag, 29. August 2014
Es war ein wunderschöner, sonniger Tag und die Elefanten sahen glücklich aus, als sie hinaus in den Wald gingen. Lemoyian und Barsilinga spielten um die Büsche herum Fangen, und Balguda und Kithaka versuchten auf Mashariki und Rorogoi zu klettern, was dazu führte, dass Mashariki sie in den Wald jagte.
Es war ein großer Tag für Embu, denn sie ging das erste Mal mit zur öffentlichen Besuchsstunde. Sie schloss sich der Baby-Gruppe an, da sie sich bei ihnen wohl fühlt und die älteren Waisen noch immer nicht so mag. Als sie das erste Mal am Schlammloch ankam, war es erstaunlich, wie gut sie mit den Besuchern umgehen konnte. Sie verhielt sich völlig normal und Dupotto wich ihr nicht von der Seite, was möglicherweise die Ursache für Embus Ruhe und Gelassenheit war. Das einzige negative Ereignis bei dieser Besuchsstunde spielte sich ab, als sie gerade friedlich Staub über sich warf und plötzlich Balguda kam und sie zu Boden stieß. Das war eine sehr unsanfte Begegnung und es ist traurig zu sehen, wie so etwas einem so zerbrechlichen und liebevollen Elefanten wie Embu passiert. Natürlich haben wir Balguda klar gemacht, dass so ein Verhalten nicht akzeptabel ist!

Barsilinga spielt mit Lemoyian

Samstag, 30. August 2014
Es war ein schöner Tag und Embu und Dupotto wanderten gemeinsam durch das Gebüsch. Sie sind enge Freunde geworden, da sie beide noch um ihre verlorenen Familien trauern und wissen, dass sie noch in einem fragileren Zustand sind als die anderen Waisen. Heute kamen sie an einem Bach vorbei und tranken friedlich nebeneinander. Embu ließ sich dann nieder und rollte sich im Schlamm herum, was Dupotto ermutigte, es ihr nachzumachen und sie beide spielten einige Zeit zusammen. Als Embu aufstehen wollte, kam sie nicht auf ihre Füße und Dupotto versuchte ihr zu helfen, indem sie sie hochschob. Sie bemerkte aber schnell, dass Embu doppelt so schwer ist wie sie und sie keine Hilfe war, also wartete sie, bis Embu mit Hilfe der Keeper wieder auf den Beinen war und gesellte sich dann wieder zu ihr. Embu auf zu helfen war nicht einfach für die Keeper, da Dupotto sie immer wieder angriff, weil sie fürchtete, sie könnten Embu schaden. Dupotto schrie und schrie während der ganzen Aktion und lockte sogar Oltaiyoni und Mashariki an, die sofort vorbeikamen, um zu sehen, was da für eine Aufregung war.

Embu wird selbstbewusster

Sonntag, 31. August 2014
Mbegu ist eine richtige Attraktion für die Gäste beim Schlammbad geworden. Statt sich wie früher hinter den Keepern zu verstecken, nachdem sie die Milch getrunken hat, taucht sie nun direkt ins Schlammloch ein und sorgt dafür, dass alle Gäste dieses kleine Mädchen bewundern. Nachdem sie sich heute schön eingematscht hatte, entschied sie, dass es lustig wäre, an der Absperrung zu den Gästen entlangzulaufen und so die Gäste ebenfalls mit Matsch vollzuschmieren. Nachdem sie genug Chaos veranstaltet hatte, ging sie zurück in den Schlamm und sah danach aus wie ein Schlammball. Wir haben in letzter Zeit häufiger beobachtet, dass Kamok sich Kithakas Dummheiten angewöhnt und die Kinder in der ersten Reihe hinter der Absperrung schubst. Glücklicherweise ist Kamok noch nicht so kräftig und richtet keinen Schaden an. Die kleine Dupotto macht sich gut und scheint sich bei allem, was sie tut, langsam sicherer zu fühlen. Sogar sie fängt schon an, die Keeper und die anderen Babys zu schubsen. Der winzige Ndotto entwickelt sich auch gut, doch er geht noch nicht zur Besuchsstunde zwischen 11 und 12 Uhr, da er noch zu klein und zerbrechlich ist.

Schlammspiele

(übersetzt aus dem englischen Original)

Jasiri-Farajakauro