Umani Springs Januar 2015

Donnerstag, 1. Januar 2015
Quanza war die erste, die die Waisen im neuen Jahr hinausführte und sie war sehr glücklich und stellte ihre Ohren auf, um die Schmetterlinge zu vertreiben, die um sie herumflatterten. Quanza gab dann die Führung an Lima Lima ab, die die Waisen zu einem nahegelegenen Wasserloch brachte, das die wilden Elefanten im Busch benutzen. Ihnen war sehr heiß und sie badeten eine halbe Stunde darin.
Als sie herauskamen, wurden Lima Lima und Zongoloni von Tsetse-Fliegen gepiesakt und sie eilten zum Staubbad, um die Fliegen zu vertreiben. Als die anderen sahen, wie Lima Lima und Zongoloni rannten, folgten sie ihnen und staubbadeten auch.
Alle waren hocherfreut, dass Mama Daphne heute zu Besuch kam. Es war das erste Mal, seitdem die Waisen hier sind. Lima Lima versuchte mehrfach, Daphne zu umarmen und die Keeper mussten gut aufpassen, dass Lima Lima sie nicht erdrückte. Es war ein wunderbarer Start in das Jahr.

Mama Daphne bei den Keepern

Freitag, 2. Januar 2015
Die Waisen grasten heute im hohen Grasland und versuchten, weiches und grünes Gras zum fressen zu finden. Murera und Sonje scheinen alles zu fressen, ihre Münder sind immer voller weichem Gras. Als Sonje gesättigt war, übernahm sie die Führung von Lima Lima und ging zur Milchfütterung auf der Lichtung. Als sie ankamen, waren Zongoloni und die gierige Lima Lima sehr durstig. Zongoloni wusste, wo ihre Flaschen stehen, ging dorthin und hob sie eine nach der anderen ohne die Hilfe der Keeper auf und leerte sie. Lima Lima leerte ihre Flaschen auch sehr schnell und inspizierte dann Zongolonis Flaschen, ob womöglich noch Reste darin waren. Sie fand aber nichts und kickte die leeren Flaschen zu den Keepern, damit diese sie aufheben.
Beim Staubbad gab es viel Spaß. Quanza kam angerannt und ließ sich in den Sand fallen; sie rieb ihren dicken Bauch daran und staubte sich ein. Sonje legte sich hin, damit die jüngeren Waisen Quanza und Zongoloni mit ihr spielen konnten. Sie kletterten auf ihren Rücken und Quanza kletterte sogar auf ihren Kopf, doch glücklicherweise war sie nicht zu schwer für Sonje. Sie hatten viel Spaß. Danach folgten sie ihren Keepern in den Wald und grasten den Rest des Tages.

Zongoloni trinkt ohne Hilfe der Keeper

Samstag, 3. Januar 2015
Sobald die Waisen aus ihren Gehegen gekommen waren, schnupperte Murera am Dung der wilden Elefanten, die über Nacht das Wasserloch an den Stallungen besucht hatten. Die wilden Elefanten sind sehr neugierig und möchten mehr über die Waisen wissen. Murera legte ihren Rüssel auf den Dung, um den Geruch aufzunehmen und mehr über die Vegetation zu lernen und was davon alles essbar ist. Zongoloni flüsterte mit Sonje, als ob sie sagen wollte „Was macht Murera denn da mit dem Dung?“. Lima Lima war sehr beschäftigt, ging zu den Büschen und versuchte, den Spuren der Bullen zu folgen. Doch eigentlich war sie gar nicht so sehr interssiert an den wilden Elefanten, sondern suchte nach ihrem Lieblingskeeper, der seit Anfang des Jahres im Urlaub ist. Sie gab bald auf und folgte dem Rest der Waisen, die zur Milchfütterung und dann zum Wasserloch gingen.

Murera kratzt sich an einem Baum

Sonntag, 4. Januar 2015
Umani Springs ist das Zuhause von wilden Elefanten, die wegen des frischen Wassers und der üppigen Vegetation vom Chyulu-Hills-Nationalpark hierhin migrieren. Es ist sehr grün hier und es gibt viel Futter für sie und die Waisen. Die Elefanten kommen nachts dicht an die Gehege heran, um mehr über Murera und die anderen Waisen herauszufinden. Einige haben sogar eigene Babys, die laut schreien und zu ihren Altersgenossen Quanza und Zongoloni möchten. Doch immer wenn die Keeper herauskommen, um Fotos zu machen, verschwinden sie wieder im Gebüsch, da sie immer noch Angst vor Menschen haben. Wenn wilde Elefanten vorbeikommen, sind Murera und Sonje sehr interessiert und versuchten, sie kennenzulernen. Sonje tritt gegen das Tor und verbiegt beinahe die Stangen, wenn sie versucht, zu den Bullen zu gelangen. Doch die wilden Bullen des Kibwezi-Walds sind riesig und die Babys hätten in Wirklichkeit große Angst vor ihnen, denn sie sehen im Vergleich dazu winzig aus.
Lima Lima fand heute einen Baumstamm, der ihr im Weg lag, und versuchte ihn wegzuschieben, doch er war zu schwer. Sie gab sich viel Mühe, aber als sie die anderen Babys zum Wasserloch rennen sah und dachte, sie würden zu ihrer Milch rennen, eilte sie ihnen nach. Sie holte sie ein, als sie immer noch auf dem Weg zur Milch waren. Die Waisen warteten, bis alle da waren, damit sie zusammen das Schlammbad beginnen konnten. Quanza wollte nicht baden und Sonje bespritzte sie, um sie hineinzulocken, denn es war sehr heiß. Nach dem Bad im schwarzen Schlamm hatten die Waisen ihre Farbe geändert und wenn man ihre Gesichter nicht sah, konnte man sie glatt für Büffel halten.

Lima Lima grast

Montag, 5. Januar 2015
Quanza hatten ein großes Grasbüschel im Mund und graste abseits von den anderen Babys, die dicht beieinander standen. Sie gingen in den Wald und teilten sich in drei Gruppen auf. Sonje mit ihrer Freundin Zongoloni, Quanza mit Lima Lima und Murera lief allein hinterher. Lima Lima verließ Quanza, als sie sah, dass die zwei Keeper in Richtung zweier näherkommender Bullen gingen. Sie wollten jede Gefahr, die von den Bullen beim Schlammbad ausgehen könnte, vermeiden.
Zongoloni führte ihren gewohnten Trick bei der Milchfütterung vor und hob ihre Flaschen ohne die Hilfe der Keeper auf. Es war sehr heiß und die Waisen hatten ein gründliches Schlammbad, das eine halbe Stunde dauerte. Danach staubbadeten sie und bliesen große Staubwolken in die Luft und auf ihre Rücken.

Sonje führt die Babys im Wald an

Dienstag, 6. Januar 2015
Sonje und Murera waren sehr gutgelaunt, als sie heute aus ihren Gehegen kamen und die anderen Babys anführten. Sie waren sehr aufgeregt, als sie am Dung ihrer wilden Freunde vorbeikamen. Ein wilder Bulle scheint Murera besonders zu faszinieren, doch Sonje schreckt immer zurück, wenn sie am Dung wilder Elefanten vorbeikommt. Lima Lima brachte die kleineren Waisen, die unter ihrer Führung standen, zurück zu den Keepern, die daraufhin bemerkten, dass Sonje und Murera fehlten. Die Keeper riefen ihre Namen und das übliche ‚Kwata Kwata‘. Bevor Sonje wieder auftauchte, schob Lima Lima die anderen Waisen aus dem Weg, damit die Keeper sehen konnten, wo die beiden aus dem Wald heraus kamen.
Die Waisen rannten zum Wasserloch, um ihren Durst zu löschen, denn als sie sich gegenseitig im Busch gesucht hatten, war ihnen ganz schön warm geworden. Alle Waisen wälzten sich im Matsch und staubbadeten anschließend, um die fliegenden Insekten zu vertreiben. Danach rollten sie sich im Gras umher und trockneten so ihre feuchten Körper ab.

Sonje grast

Mittwoch, 7. Januar 2015
Die wilden Elefanten besuchten heute nacht erneut die Stallungen. Es war 1 Uhr und Murera und Zongoloni schliefen fest und bemerkten sie zuerst nicht, bis sie vom Kollern der anderen Babys geweckt wurden. Sie standen auf, um zu sehen, was los war. Die Keeper versuchten, ein paar Fotos zu machen, doch die wilden Bullen mochten das gar nicht und gingen in Angriffshaltung. Sie verschwanden im Busch, als die Keeper weiter fotografierten. Offenbar dachten sie, die Blitzlichter wären die Taschenlampen von Wilderern, vor denen sie sich sehr fürchten. Lima Lima und die anderen Waisen blieben schreiend zurück und versuchten beinahe, die Wände hochzuklettern, um herauszukommen.
Als Sonje die Waisen am Morgen hinausführte, um das Grasen zu beginnen, waren die Bullen noch immer in der Nähe. Murera entfernte sich ein kleines Stück von der Gruppe und versuchte, ihren wilden Freunden zu folgen. Quanza fand einen Baum, um sich daran zu kratzen, während die Anderen an einem natürlichen Wasserloch spielten und sich entspannten.

Wilde Bullen besuchen in der Nacht die Stallungen

Donnerstag, 8. Januar 2015
Seit Anfang des Jahres kommen viele wilde Elefanten vorbei und besuchen die Babys in der Nacht. Der gleiche Bulle, der schon einmal versuchte hineinzugelangen, um Murera und Sonje zu besuchen, kam heute morgen mit ein paar Freunden erneut vorbei. Es scheint, als wollten sie Mureras und Sonjes Aufmerksamkeit erregen, denn irgendwann werden die beiden anfangen, sich nach Paarungspartnern umzusehen. Die wilden Bullen laufen weite Wege, sogar vom Amboseli-Nationalpark kommen sie, um die Umani-Mädchen im Kibwezi-Wald zu treffen. Amboseli trocknet langsam aus und so kommen sie auch her, um Wasser und grünes, frisches Futter in sicherer Umgebung zu finden.
Quanza und Zongoloni, die noch sehr jung sind, waren die Bullen egal, und sie spielten nur am Wasserloch der Stallungen. Zongoloni stand auf einer Seite des Wasserlochs und soff, während Quanza bereits drin saß, spielte und wartete, dass Zongoloni auch endlich soweit war. Murera brachte die jungen Mädchen zu Sonje.

Die schwere Murera versucht aufzustehen

Freitag, 9. Januar 2015
Heute morgen war viel Trompeten zu hören. Die Elefantenbabys jagten herum und zeigten, wie kräftig sie treten können. Murera rannte tatsächlich mit aller Kraft gegen alles, was ihr im Weg stand. Die anderen Waisen ließen sich von Murera, die gegen Bäume trat und die Erde mit ihrem Rüssel wegblies, inspirieren. Sie trompeteten laut und die Luft vibrierte. Sonje war irgendwann erschöpft, ließ aber die anderen weitermachen, da es nicht so aussah, als würden sie sich bald beruhigen. Sie machte sich auf die Suche nach Futter und irgendwann folgten ihr die anderen.
Quanza ging hinter Lima Lima her und versuchte, ihren Schwanz festzuhalten. Lima Lima mochte das gar nicht und sie versuchte Quanza wegzuschubsen. Das war aber nicht sehr erfolgreich, da sie viel leichter als Quanza ist.
Die gierige Lima Lima veranstaltete dann mit Zongoloni ein Wettrennen zu den Milchflaschen und zum Wälzen am Wasserloch. Das Wetter war sehr heiß und ein paar Büffel kamen zum Schlammloch, um sich abzukühlen. Lima Lima und Zongoloni sahen sie kommen, als sie gerade badeten, trompeteten laut und flüchteten sich zu den Keepern.

Die Elefanten genießen ihren Tag

Samstag, 10. Januar 2015
Die Waisen versammelten sich zu einer glücklichen Familie unter Sonjes Führung, als sie grasten. Sie wanderten herum und erkundeten verschiedene Gegenden, um mehr Futter zu finden. Ein Nashornvogel flog über ihre Köpfe hinweg und Zongoloni versuchte zu sehen, was es war, doch Elefanten sind nicht gut darin, nach oben zu schauen. Die Babys wanderten weiter um die Umani-Hügel herum und kletterten den ganzen Weg zum Aussichtspunkt hinauf, von dem aus es einen tollen Sonnenuntergang zu sehen gibt.
An den Hängen des Bergs standen Buschböcke, Büffel und verschiedenste Antilopen herum, die das Gras genossen, als die Waisen zum Wasserloch gingen, wo sie ihre Milch bekommen sollten. Die Babys schienen sehr müde zu sein und wollten sich im Schatten ausruhen, doch die Keeper überzeugten sie weiterzugehen, da es Milchfütterungszeit war. Sie tranken ihre Milch und hatten dann ein tolles Schlammbad mit viel Spaß.

Die Babys grasen

Sonntag, 11. Januar 2015
In den frühen Morgenstunden kam Lima Lima zuerst heraus und trompetete laut. Sie suchte alle Ecken der Stallungen nach den wilden Elefanten ab, die in der Nacht in der Nähe gebrüllt und trompetet hatten. Die Wilden hatten einige Zeit am Tor herumgestanden, als ob sie darauf gewartet hätten, dass sie hinein dürfen und Murera begrüßen können. Lima Lima verbrachte die ganze Zeit bis zur 11-Uhr-Fütterung damit, den Spuren der wilden Elefanten zu folgen, obwohl diese sich bei Sonnenaufgang auf den Weg gemacht hatten. Sie kam sogar zu Fütterung zu spät, was noch nie dagewesen ist, denn sie liebt ihre Milch sehr. Zongoloni wartete ungeduldig auf Lima Lima und als sie endlich auftauchte, rannte sie so schnell sie konnte zu ihren Flaschen.
Alle Babys badeten danach im Schlammloch. Zongoloni kam aus dem Wasser auf der Suche nach Sonje, die schon etwas früher herausgekommen war und sie mit der drängelnden Murera zurückgelassen hatte. Dann tauchte Sonje wieder auf und auch Murera wollte sich auf die Suche nach Grünfutter machen, doch sie überlegte es sich anders und planschte noch ein paar Minuten, ehe alle zum Grasen in den Busch zurück gingen. Murera fand einen geeigneten Kratzfelsen und nutzte ihn für ihren juckenden Hintern. Sonje setzte sich hin und lächelte den Himmel an.

Lima Lima übernimmt mal wieder die Führung

Montag, 12. Januar 2015
Sonje alberte heute mit Lima Lima herum. Als Lima Lima näher kam, steckten sie sich ihre Rüssel gegenseitig in den Mund und flüsterten sich etwas zu. Quanza und Zongoloni langen auf dem weichen Gras an den Hängen der Umani-Hügel, ruhten sich aus und warteten auf die Mittagsfütterung und das Schlammbad. Danach gingen sie zum Wasserloch und bespritzten ihre überhitzten Körper. Die Babys hatten auch viel Spaß beim Staubbad und warfen große Erdhaufen auf ihre Rücken. Sie kletterten aufeinander, als sie sich zum Einstauben hinlegten. Murera ging zum weichen Gras, um sich abzutrocknen, ohne dass die kleinen Rabauken dabei waren.
Einige der Waisen badeten später am Tag noch einmal, da es sehr heiß war.

Lima Lima kratzt sich

Dienstag, 13. Januar 2015
Lima Lima suchte heute den Weidegrund für die Babys aus und die Keeper waren gespannt, wohin sie gehen würde. Irgendwann hörte sie die Keeper ihren Namen rufen und blieb stehen, um zu sehen, was los war. Zuerst dachte sie, es wäre bereits Fütterzeit, doch dann bemerkte sie, dass die Anderen zum Baden an einem Schlammloch Halt gemacht hatten.
Heute gab es ein Wettrennen zwischen Quanza und Zongoloni darum, wer zuerst bei den Milchflaschen ist. Quanza gewann und Zongoloni folgte wenige Meter dahinter. Nach dem Schlammbad wollte Sonje sich auf den Weg machen, wartete aber auf Zongoloni, weil sie sie nicht allein zurücklassen wollte. Also Zongoloni kam, brachte Sonje alle Babys zum frischen Wasser, wo sie saufen konnten, bevor sie weitergingen – immer im Schatten, da es sehr heiß war. Als es sich abkühlte, gingen die Waisen zum weichen Grasland zurück und fraßen Gras und Wurzeln, bevor sie zu den Stallungen zurückkehrten.

Murera verlässt das Wasserloch

Mittwoch, 14. Januar 2015
Schon früh am Morgen zeichnete sich ein heißer Tag ab im Kibwezi-Wald. Die Babys grasten unter den großen Bäumen, als sie an den Hängen der Hügel in Richtung Kenze gingen. Sie fraßen von den Akazien und ruhten sich immer wieder aus, wenn ihnen die Füße zu heiß wurden.
Als sie das Wasserloch erreichten, hieß es nur noch: Baden. Die Keeper schoben sie ins Wasser, damit sie auch alle hineingingen und sie hatten sehr viel Spaß, bis Zongoloni ein Krokodil-Baby entdeckte. Sie informierte Lima Lima, die sofort handelte und die Keeper holte. Die führten sie vom Wasserloch weg, um kein Risiko einzugehen. Danach brachten sie das Krokodil zu seinen Freunden an die Quelle zurück.

Murera verscheucht ein Dikdik

Donnerstag, 15. Januar 2015
Quanza kam aus dem Gehege und sah sehr hungrig aus. Sie ging sich schnell etwas Leckeres zu fressen suchen. Murera und Sonje folgten ihr langsam, doch sie hielten an der Tränke an, um etwas zu saufen, bevor sie in den Busch aufbrachen. Lima Lima hilft den Keepern sehr: Sie unterhält sie nicht nur mit ihren fröhlichen Dummheiten, sondern sie informiert sie auch, wenn sie etwas Außergewöhnliches entdeckt, so wie sich nähernde wilde Elefanten. Es kommen immer häufiger welche zu den Stallungen. Das Wasserloch hier ist eine nächtliche Attraktion, insbesondere da jetzt der Chyulu-Hills-Nationalpark immer weiter austrocknet. Der Kibwezi-Wald ist nun das Zuhause vieler wilder Tiere aus dem Nationalpark.
Lima Lima entwickelt sich zu einer fähigen jungen Leitkuh, die gute Führungsqualitäten besitzt. Sie hält die Babys auf dem Laufenden, wenn sich die Fütterzeiten nähern und die Keeper müssen sie nur kurz rufen, und sie eilt herbei. Sie rennt so schnell, dass die langsameren beiden, Sonje und Murera, die wegen ihrer Beinverletzungen nicht so schnell laufen können, zurückfallen, auch wenn sie versuchen, mitzuhalten.

Die Babys saufen Wasser an den Stallungen

Freitag, 16. Januar 2015
Heute war ein großer Tag für alle in Umani Springs, denn eine neue Gruppe von drei Jungs aus dem Waisenhaus kam an. Jasiri, Faraja und ihr frecher Freund Ngasha wurden früh am Morgen in den Umzugs-LKW geladen und sicher nach Umani-Springs gefahren. Als sie ankamen, kam Jasiri zuerst heraus, aber er war sehr zögerlich und musste ein wenig von den Keepern geschoben werden. Faraja folgte ihm, schien aber sehr verwirrt von der neuen Umgebung zu sein. Er wollte nicht einmal seine Milchflasche annehmen. Als letztes folgte Ngasha. Lima Lima wartete in der Nähe und war froh, Ngasha zu begrüßen. Sie umarmte ihn, während er seine Milch trank. Lima Lima und Quanza gingen beide zu den Jungs. Sie wussten, dass sie aus ihrem ehemaligen Zuhause gekommen waren und begrüßten sie in Umani. Auch Sonje begrüßte sie, wie es eine gute Mutter tun würde, beruhigte sie mit viel Geduld und erzählte ihnen, wie froh sie sein konnten, an diesem tollen Platz mit jeder Menge leckerem Futter zu sein.
Lima Lima führte die Jungs auf dem Gelände herum und zeigte ihnen, wie schön es hier ist. Nach einer halben Stunde beruhigten sich die Neulinge langsam und folgten Lima Lima und den Keepern in den Busch und zum Wasserloch.
Bei der Milchfütterung wussten Jasiri, Faraja und Ngasha nicht so recht, wo es lang ging, denn Lima Lima war gerade hinter ihnen. Sie wollten nur den Nairobi-Keepern, die mitgekommen waren, folgen und haben sich an die Umani-Keeper noch nicht gewöhnt. Nach der Milchfütterung wurde es den Waisen sehr warm und sie gingen erst schlammbaden und dann staubbaden. Sie sahen Murera warten, sie war sehr eifersüchtig, als sie sah, wie toll Lima Lima, Quanza und Sonje die neuen Jungs unterhielten.

Die große Familie zusammen beim Schlammbad

Samstag, 17. Januar 2015
Ngasha, Faraja und Jasiri waren die ersten, die am Morgen aus ihren Gehegen kamen. Quanza und Lima Lima führte die Mädchen zu den Jungs hinaus, die bereits begonnen hatten zu grasen. Die Babys freuten sich über den tollen Morgen und begrüßten sich gegenseitig. Die Jungs waren gerne bei Lima Lima, denn sie wollten nicht herumgeschubst werden. Sonje kletterte auf die Laderampe und versuchte, die Jungs zu überzeugen, ihr zu folgen und mit ihr zu spielen. Sie konnte sie aber nicht locken, da Lima Lima um Weg stand und sie zum Grasen in den Busch führte. Murera und Sonje blieben bei ihrem Adoptivkind Zongoloni.
Als es Zeit für das Schlammbad war, kam Lima Lima mit Ngasha, Faraja und Jasiri zu den Milchflaschen angerannt. Später brachte sie sie zum Schlammloch, da es sehr heiß geworden war, was vor allem für die Haut der Albinos nicht gut ist. Ngasha und Faraja hatten viel Spaß beim Baden, während Jasiri sich nur die Beine bespritzte. Nach dem Abkühlen gingen die Babys zum Staubbad und Jasiri, Faraja und Ngasha verfärbten sich von Grau zu einem schönen Umani-Braun. Murera war noch immer eifersüchtig auf die Jungs und überließ das Bemuttern komplett Sonje, Lima Lima und Quanza.

Die Babys staubbaden und färben sich um

Sonntag, 18. Januar 2015
Zongoloni bekam plötzlich Ärger, als sie sich mit Faraja um einen leckeren grünen Zweig stritt, den er im Mund hatte. Sie dachte, mit Faraja könnte sie es locker aufnehmen, doch der Streit dauerte eine Weile an, bis Faraja genug hatte, sich umdrehte und Zongoloni kräftig zu Boden stieß. Zongoloni schrie auf und Sonje eilte herbei, um zu sehen, was mit ihrer geliebten Zongoloni los war. Sonje beruhigte sie und drehte sich dann zu Faraja um, um ihn zu bestrafen, doch er war längst weggerannt. Als sie sah, dass Faraja verjagt worden war, machte sich Quanza auf den Weg, um nach ihm zu sehen. Sie nahm ihn und die anderen Jungs unter ihre Fittiche, damit sie keinen Ärger mehr mit Sonje und Murera bekamen. Quanza bemutterte Ngasha und seine Freunde den ganzen Tag und sie stellte sicher, dass sie glücklich waren und genug weiches Futter fanden.
Es wurde sehr heiß und Lima Lima führte wie üblich alle zum Schlammloch. Auf dem Weg kamen sie an Murera vorbei und wichen ihr lieber aus, damit sie sie nicht ärgern konnte. Die Babys gingen zu einem Wasserloch mit einem Babykrokodil und ein paar Schildkröten darin. Eine Schildkröte sonnte sich neben dem Wasserloch und als Ngasha sie ins Wasser springen sah, erschreckte er sich und rannte davon. Dann sprang auch das Krokodil hinein und alle außer Quanza, Sonje und Zongoloni flohen. Nachdem sie sich wieder gefangen hatten, führte Jasiri erst Faraja und dann Ngasha zum Wasser zurück.

Zongoloni streitet sich mit Faraja

Montag, 19. Januar 2015
Ngasha hat noch nicht so recht verstanden, dass er nun, da er das Waisenhaus verlassen hat, langsam erwachsen werden muss. Er bleibt noch immer durchgehend in Sichtweite der Keeper. Wenn er sie nicht mehr sehen kann, schreit er, und sofort eilt Lima Lima herbei und eskortiert ihn zu den Keepern zurück. Lima Lima ist eine tolle kleine Ersatzmutter und stellt immer sicher, dass sich die Jungs wohlfühlen. Murera folgte den Jungs zum Grasland, wo die Keeper ein Schwätzchen hielten und Jasiri und Faraja grasten. Ngasha eilte hinter der gierigen Lima Lima zu den Milchflaschen, während Jasiri und Faraja hinterher schlenderten und wussten, dass die Keeper ihre Flaschen für die aufbewahren würden. Lima Lima griff ihre Flasche und versuchte angestrengt, sie so zu halten wie Zongoloni das tut, doch sie fiel ihr herunter und die Keeper mussten ihr helfen.
Es war dann Zeit für Spiel und Spaß und die Waisen gingen zum Staubbad. Ngasha und die Jungs zeigten neue Techniken, die Sonje und die anderen Mädchen noch nicht gesehen hatten. Ngasha begann die Show damit, Zongoloni zu besteigen. Die anderen zwei, Faraja und Jasiri, machten mit, indem sie auf Sonje kletterten. Sonje dachte zuerst, ihre geliebte Zongoloni spielte auf ihr, doch als sie sah, dass es die zwei Jungs waren, stand sie auf und schubste sie weg; sie jagte sie sogar vom Staubbad weg. Zongoloni und Quanza bliesen großen Staubhaufen auf ihren Rücken und Ngasha rieb seinen Hintern an den anderen Staubbadern. Alle hatten viel Spaß.

Ngasha rubbelt seinen Hintern

Dienstag, 20. Januar 2015
Seit Ngasha nach Umani kam, hat er sich gut eingelebt und scheint sich wohl zu fühlen. Er hat sich an die Wege gewöhnt und heute entschied er, die Mädchen zum Grasen hinauszuführen. Zongoloni und Jasiri folgten ihm und marschierten ihm durch einen Graben hindurch hinterher. Zongoloni befürchtete schon, Ngasha würde sich verlaufen, doch er bewies, dass er kein Baby mehr ist, sondern schon ein großer Junge, der weiß, zu welcher Zeit er wo sein muss. Jasiri, der auch schon durch den Graben hindurch war, kehrte noch einmal zurück zu seinem Freund Faraja, um ihm zu zeigen, wie man den Graben überquert, damit er sich den Anderen beim Schlammbaden anschließen konnte.
Ngasha zeigte sich heute von seiner gierigen Seite, denn als er seine Flaschen geleert hatte, blieb er stehen und wartete ab, ob Zongoloni ihm eine Flasche übrig lassen würde. Die schlaue Zongoloni hielt aber ihre Flasche selber und hob dann die andere auf und trank sie. Sie rannte mit ihrer zweiten Flasche davon, und ließ sie erst fallen, als sie leer war. So bekamen Ngasha und Lima Lima nichts davon ab.

Jasiri zeigt Faraja den Weg durch den Graben

Mittwoch, 21. Januar 2015
Lima Lima leistet gern den Jungs Gesellschaft. Ihr Liebling ist Ngasha und sie bleibt meistens bei ihm und manchmal bei Jasiri. Murera hat sich weitestgehend um sich selbst gekümmert seit die Jungs angekommen sind, denn sie ist noch immer eifersüchtig, dass Sonje, Lima Lima und Quanza sich zuerst mit ihnen angefreundet haben. Murera ist etwas schwierig geworden und die Anderen halten von ihr Abstand, weil sie Angst haben, geschubst und von ihren langen Stoßzähnen verletzt zu werden.
Die Babys folgten ihren Keepern in den Busch und Ngasha blieb sehr dicht bei ihnen und versuchte sogar, in ihren Taschen zu schnuppern. In Bezug auf die Keeper ist er immer noch wie ein Baby und möchte sie immerzu um sich haben.
Als die Waisen zu ihren Milchflaschen und zum Wasserloch gingen, war es Quanza sehr warm. Sie sprang schnell ins Wasserloch und bespritzte ihre Beine und Füße und dann ihre Brust, die sehr heiß war. Nach dem Wälzen gingen alle zum Staubbad. Ngasha stand auf und wollte davon gehen, und er versuchte herauszufinden, in welche Richtung die Keeper heute gehen würden. Als Jasiri sah, dass sich alle auf den Weg machten, suchte er seine Freunde Ngasha und Faraja zusammen und ging mit ihnen zusammen in den Wald.

Lima Lima links und Ngasha rechts

Donnerstag, 22. Januar 2015
Murera kam aus ihrem Gehege und ging direkt zum Kratzpfosten auf dem Gelände, wo sie versuchte, ein paar Zecken loszuwerden. Danach entspannte sie sich und spielte in der staubigen Erde, die mit einem Traktor aus dem Wald herangeholt worden war. Auch die wilden Elefanten spielen gern dort, wenn sie die Babys besuchen und lassen ihre großen Fußabdrücke darin zurück, um zu zeigen, dass sie da waren.
Im Gebüsch schrie Ngasha, als er mal wieder die Keeper nicht finden konnte, und Lima Lima eilte herbei und brachte ihn zu der Stelle, an der die Keeper saßen. Er ist noch immer unsicher, wenn er sie nicht sieht, was im Kibwezi-Wald ein Problem ist, da die Vegetation sehr dicht ist. Normalerweise können die Waisen die Keeper am Geruch erkennen und wissen genau, wo sie sind, auch wenn sie sie nicht sehen können.
Als die Babys zur Milchfütterung gingen, hatten sie alle zusammen ein tolles Familien-Staubbad. Jasiri versuchte, mit Faraja zu spielen, indem er dessen Schwanz festhielt, doch Faraja mochte nicht und rannte fort. Jasiri hat einen Ruf als „Schwanzbeißer“ und musste wegen dieser unschönen Angewohnheit auch nachts von Faraja getrennt werden. Faraja teilt nun das Gehege mit Ngasha und Jasiri hat ein Gehege für sich. So kann er in seinen eigenen Schwanz beißen und verursacht keine Probleme mehr.

Murera spielt im Staub

Freitag, 23. Januar 2015
Am frühen Morgen übernahm Ngasha die Führung im Busch und versuchte, den Weg ohne Lima Limas und Quanzas Hilfe zu finden. Er war allerdings nicht sehr erfolgreich, denn er ist erst seit einer Woche hier. So verlief er sich und rief nach Lima Lima und den Keepern um Hilfe. Lima Lima war bei den Keepern zurückgeblieben, doch sie antwortete schnell und ging ihn suchen. Auch die Keeper riefen ihn, damit er verstand, dass sie in der Nähe waren und er in ihre Richtung gehen würde. Bald waren alle wieder vereint und Ngasha streckte seinen Rüssel in die Höhe, schnupperte nach Jasiri und den Anderen und stellte fest, dass er nie wirklich allein gewesen war.
Er ging mit Lima Lima in den Wald zurück und traf auf dem Weg Zongoloni. Jasiri begann, alle zu Murera hinüber zu führen, die ein paar Wurzeln fraß, die wilde Elefanten in der Nacht ausgegraben hatten. Schließlich liefen sie weiter, doch Sonje ging zu Murera zurück, die bei den leckeren süßen Wurzeln bleiben wollte. Auch Sonje probierte die Wurzeln und wäre bei Murera geblieben, doch sie wurde weggescheucht. Sonje versteht Mureras Schwächen und entschied, sie nicht zu weit zurückzulassen.
Ngasha merkte, dass es bald Milchzeit war und dass die Jungs zuerst dran waren. Er führte sie zur Fütterstelle und Lima Lima bildete das Schlusslicht. Trotzdem hatte sie ihre Milchflaschen deutlich vor den Jungs geleert und hätte sie noch beim Trinken gestört, wenn die Keeper sich ihr nicht in den Weg gestellt hätten. Nach der Fütterung soffen alle Waisen Wasser am Wasserloch und staubbadeten. Das Staubbad genossen sie sehr, denn so konnten sie die Tsetse-Fliegen verscheuchen.

Ngasha, immer in der Nähe der Keeper

Samstag, 24. Januar 2015
Am Morgen stand Grasen auf dem Plan und Jasiri, Faraja und Ngasha streckten ihre langen Rüssel aus und schnupperten an den süßen Zweigen, die sie abbrachen und fraßen. Die Büsche sind groß und dicht und es ist schwer, sie im Busch fressen zu sehen. Die Keeper sahen nur, wie ihre ausgestreckten Rüssel die Büsche durchschüttelten.
Sonje hörte Zongoloni schreien und trompeten und dachte, sie hätte Probleme, doch als Sonje sie erreichte, sah sie, dass Zongoloni nur mit Schmetterlingen spielte. Sie versuchte, die Schmetterlinge zu jagen, was recht schwierig war, da sie immer wegflogen. Sie stolperte und fiel über ihre eigenen Beine. Murera schloss sich ihr an, doch auch gemeinsam konnten sie keine Schmetterlinge erwischen. Dann kamen auch Ngasha und Jasiri angerannt, um zu sehen, was los war. Ngasha ließ Jasiri bei den Anderen und ging zu den Keepern, die er auf der anderen Seite der Bäume gesehen hatte.
Bald war es Zeit für das Schlammbad und die Waisen gingen auf direktem Wege zur Milchfütterung und zum Wasserloch. Die Jungs bildeten eine Gruppe und Lima Lima wollte mit ihnen mitgehen, doch da sie sie bei der Fütterung immer stört, hielten die Keeper sie zurück. Sie schickten stattdessen Zongoloni mit ihnen mit, da sie nicht stört und sich einfach selbst füttert. Noch bevor die Jungs zum Schlammbad gegangen waren, schlich sich Lima Lima aber doch hin und trat die Flaschen um, die nicht ihre eigenen waren.

Sonje im Busch

Sonntag, 25. Januar 2015
Am Morgen machte sich Murera auf die Suche nach den wilden Elefanten, die in der Nacht vorbeigekommen waren und an der Tränke Wasser gesoffen hatten. Sie hatten viel Krach an den Stallungen gemacht und um die besten Plätze an der Tränke gekämpft. Murera dachte, sie könnte sie vielleicht am Morgen noch finden und ging sehr langsam, um die Spur aufzunehmen. Doch sie fand nichts außer großen Dunghaufen. Die Bullen hatten sich schon sehr früh auf den Weg gemacht, lange bevor die Babys nach ihrer Fütterung herauskamen.
Später schloss Sonje sich Murera eine Weile zum Spielen an, bevor sie den Babys und den Keepern folgten und gemeinsam in den Busch gingen. Jasiri ging zum kratzen zu einem Felsen – etwas, das er von Zongoloni gelernt hat. Dann wanderten die Babys weiter umher, bis es Zeit für die Mittagsfütterung war. Ngasha ging zusammen mit Zongoloni zur Fütterung und machte ihr nach, die Flasche aufzuheben und zu trinken, ohne sie fallenzulassen. Als sie fertig waren, gingen sie zum Schlammloch und dann zum Staubbad. Es sah sehr komisch aus, wie sie ihre Körper abtrockneten.

Jasiri kratzt sich

Montag, 26. Januar 2015
Murera kam sehr schnell aus dem Gehege und nuckelte an ihrem Rüssel, als ob sie an einem Salzstein lecken würde. Sie wollte, dass Sonje mitkommt, doch die ging lieber zu den anderen Elefanten, die dabei waren, auf die Laderampe zu klettern. Als Murera bemerkte, dass Sonje nicht mitkam, ging sie auch zurück und spielte an der Laderampe. Jasiri kam auf die Idee, die Steinwände zum kratzen zu benutzen, um die Zecken loszuwerden, die ihn piesacken, seit er hier ist. Die Keeper besprühen die Waisen mit einem Zeckenmittel, doch Ngasha, Faraja und Jasiri haben sich daran noch nicht gewöhnt und rennen immer weg, wenn die Keeper versuchen, sie einzusprühen. Die Jungs lernen aber langsam, dass das Kratzen an den Felsen und das Suhlen im Matsch die Zecken auf ganz natürliche Weise fernhält.
Faraja, Jasiri und Ngasha hörten die Kraniche schreien und mit den Flügeln schlagen. Das Geräusch war ihnen unbekannt und die drei ängstlichen Jungs flohen zu den Keepern, Lima Lima und Quanza. Die beiden Elefanten hatten alle Hände voll zu tun, den Jungs zu erklären, dass das nur ein paar Vögel in der Luft waren. Zongoloni brachte Ngasha in den Busch zurück, damit er sich wieder beruhigen und weitergrasen konnte. Nachdem alles wieder in Ordnung war, erlaubten die Jungs Lima Lima und Zongoloni, sie zum Schlammloch zu führen. Ngasha schlammte sich so ein, dass man ihn kaum noch erkennen konnte.

Sonje versucht, auf die Rampe zu klettern

Dienstag, 27. Januar 2015
Murera nuckelte wieder an ihrem Rüssel, als sie heute morgen aus dem Gehege kam. Sonje kam hinterher, doch sie wollte Murera nicht so richtig folgen. Ein kleines Versteckspiel entstand, als Murera Sonje verfolgte und Sonje versuchte, ihr aus dem Weg zu gehen. Am Ende waren beide Elefanten an der Laderampe und kratzten sich an den Wänden. Auch Jasiri hielt das für eine gute Idee, als er sah, wie seine Artgenossen ihre großen Bäuche an der Wand schuffelten und die Zecken von ihnen herunterfielen. Ngasha und Faraja müssen erst noch lernen, sich an Felsen und großen Bäumen zu kratzen, wie es Lima Lima, Quanza und Zongoloni tun. Zongoloni und Sonje zeigen ihnen immer wieder, wie sie die juckenden Zecken loswerden. Manchmal besprühen die Keeper die Elefanten mit einem Zeckenmittel, und Lima Lima macht dabei sehr gut mit. Sie geht dicht an den sprühenden Keeper heran, damit er gut an alles herankommt, doch die Jungs sind noch nicht daran gewöhnt.
Jasiri, Faraja und Ngasha hörten wieder die Kraniche im Gras nach ihrem Nachwuchs rufen und erschraken und rannten zu den Keepern. Lima Lima legte ihren Rüssel auf Ngashas Schulter, um ihn zu beruhigen und ihm zu erklären, dass das nur normale Vögel waren, normale Geräusche des Waldes. Nach dem ganzen Gerenne war den Waisen warm genug für ein weiteres Schlammbad.

Murera kratzt sich

Mittwoch, 28. Januar 2015
Es war ein toller Morgen und die Babys suchten im Busch nach Futter und füllten ihre Mägen mit weichem Grün. Nach einem langen Spaziergang ging Faraja zu einem anderen Weidegrund und die anderen folgten ihm. Sie kamen durch eine trockenere Gegend und gingen dann zum Wasserloch, um sich abzukühlen. Die jungen Waisen rannten wie verrückt zu ihren Milchflaschen, denn jeder dachte, die anderen wollten ihre Flaschen stehlen. Nur Murera schlenderte hinterher. Einmal stand sie nur auf drei Beinen und nutzte das vierte, um sich zu kratzen.
Als sie sich alle einstaubten, legte sich Murera in den Staub, rollte sich umher und warf die Erde über sich. Als sie dann aufstehen wollte, war es gar nicht so einfach, wieder hoch zu kommen. Es dauerte etwas, bis sie wieder auf den Beinen war und inzwischen waren die anderen schon in den Schatten gegangen. Dort machten sich die Jungs Sorgen, dass sie die Keeper nicht mehr sehen konnten, doch Lima Lima wusste, wo sie waren und führte die Gruppe majestätisch zum Wasserloch in der Nähe der Lodge, wo die Keeper saßen.

Faraja führt die Babys durch ausgetrocknetes Gebiet

Donnerstag, 29. Januar 2015
Ngasha genießt das Umani-Wasserloch mit seinem fließenden Wasser sehr. Quanza ging zu ihm hinein und warf etwas Matsch auf ihren Körper. Lima Lima und Faraja folgten dicht dahinter.
Zongoloni führte die Waisen heute zum trockenen Grasland und fand dort einen guten Platz für den Mittagsschlaf, wo man auf weichem Gras entspannen konnte. Als die Babys ein zweites Mal zum Wasserloch zurückkehrten, streckte ein Babykrokodil seinen Kopf in die Höhe, und schaute die Keeper an, die gerade Fotos von den Waisen machten. Zongoloni und Ngasha entdeckten es, wie es auf dem Wasser schwamm, und rannten davon. Als die Keeper herausfanden, wovor die Waisen geflohen waren, verkrümelten sie sich auch und machten einen großen Bogen um das Krokodil, um kein Risiko einzugehen.

Krokodil im Wasserloch an der Lodge

Freitag, 30. Januar 2015
Jasiri ging glücklich im Kibwezi-Wald umher und sah sehr selbstsicher aus, gerade so als ob er noch immer im Nairobi-Nationalpark wäre. Murera war klar, dass Jasiri nicht wusste, dass der Wald auch große Gefahren birgt, zum Beispiel sich versteckende Büffel. Sie ging zu ihm hinüber, um ihn zu warnen. Jasiri aber dachte, sie wollte ihn nur schubsen und aus Angst vor ihren langen Stoßzähnen suchte er Zuflucht bei Lima Lima und Sonje, die in der Nähe waren.
Die Waisen kamen an ein paar sehr leckeren grünen Lilien vorbei, die so gut waren, dass sie sogar ihre Milch vergaßen, die bereits auf sie wartete. Die Keeper mussten sie rufen und pfeifen, bevor sie merkten, dass es Zeit für die Fütterung war. Lima Lima flitzte sofort los und rannte wie von der Tarantel gestochen, aus Angst, ihre Milch könnte schon von jemandem anderen getrunken worden sein. Sie ist sehr gierig und denkt, alle anderen sind auch so verrückt nach der Milch. Tatsächlich ist aber sonst niemand so besessen wie sie.

Die gierige Lima Lima rennt zu ihren Milchflaschen

Samstag, 31. Januar 2015
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(übersetzt aus dem englischen Original)