Nairobi Nursery Februar 2015

Sonntag, 1. Februar 2015
Der Februar ist ein sehr heißer und sonniger Monat. Während der öffentlichen Besuchsstunde schlangen alle Waisen ihre Milch hinunter und eilten ins Schlammbad. Heute hatten sie viel Spaß dabei, im Matsch herumzuwälzen. Die Waisen schuffelten sich, kratzten sich und stießen sich gegenseitig an. Die Jungs Sirimon, Olsekki und Enkikwe kletterten im Pool aufeinander herum. Die tolle Oltaiyoni rollte sich aufsehenerregend umher und spielte glücklich, bis sie mit aufgestellten Ohren auf dem Pool gejagt kam. Sie rannte mit rotem Schlamm bedeckt an der Absperrung entlang und bemalte alle Gäste mit ihrem Rüssel mit schöner roter Farbe. Dann ging sie zu den Wassertonnen und stieß mit dem Kopf dagegen, ehe sie ihn tief ins Wasser steckte und mit dem Rüssel darin herumrührte. Ihre Dummheiten begeisterten die Besucher. Sie war heute der Star des Schlammbads.

Oltaiyoni, Sirimon und Enkikwe vor dem Schlammbad

Montag, 2. Februar 2015
Bei Balguda hatten wir Bluttests vorgenommen, die eine Bakterieninfektion bei ihm anzeigte. Heute haben wir ihn erneut getestet und die Infektion scheint noch immer nicht besiegt zu sein. Er wird also auch die nächsten fünf Tage weiter Antibiotika bekommen. Der kleine Hamsini kämpft immer noch um sein Leben. Seine Bluttests ergaben einen sehr niedrigen Blutzuckerwert, der nun behandelt wird. Die Prellungen an seinem Körper, die aus seiner dramatischen Zeit in dem Brunnen stammen, verursachen ihm große Schmerzen und unter der Haut bildet sich Eiter. Seine größe Verletzung ist an seiner Wirbelsäule. Obwohl es ihm so schlecht geht, ist er sehr aktiv und liebt sein Futter. Sein Stuhl sieht auch gut aus. Alles in Allem sind wir hoffnungsvoll, was ihn betrifft.

Balguda fühlt sich immer noch nicht so recht wohl

Dienstag, 3. Februar 2015
Nachdem die Waisen sich am frühen Morgen in den Weidegründen niedergelassen hatten, begannen Tundani und Barsilinga, sich gegenseitig herauszufordern. Sie schubsten sich kräftig und drängelten durch das Gebüsch. Keiner von beiden wollte aufgeben. Nachdem sie eine Stunde gespielt hatten, mischte sich auch Nelion ein. Dadurch wurde das Gerangel der beiden Jungs beendet, denn mit Nelion und seinen langen Stoßzähnen wollte sich keiner anlegen – diese fürchten sie zu sehr. Nelion versuchte, sie zum weitermachen zu überreden, doch es nützte nichts. Er blieb ihm also nichts anderes übrig als weiterzugrasen und die anderen beiden gingen davon.
Die kleinen Ndotto und Lasayen hängen noch immer sehr an ihren Keepern, doch Ndotto wird tagtäglich frecher. Er schubst sogar die Keeper bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Obwohl er noch so winzig ist, wirft er schon sein ganzes Gewicht in den Kampf. Das erfreut uns sehr, denn das verspielte Verhalten und seine zunehmende Kraft sind ein Zeichen guter Gesundheit.

Nelion wollte mitspielen

Mittwoch, 4. Februar 2015
Die Waisen kamen heute morgen weniger aktiv als gewöhnlich aus den Gehegen. Sie wollten alle schnell zum grasen und jeder Elefant schien zu denken, dass derjenige neben ihm das bessere Futter gefunden hatte. Sie suchten alle das frischeste Grün. Mashariki war vom jungen Sokotei genervt, als er versuchte, ein paar besonders leckere Blätter zu fressen, an denen sie gerade graste. Sie piekste ihn mit ihren langen Stoßzähnen. Sokotei schrie laut auf und hielt Abstand von ihr. Er graste dann in der Nähe von Suswa weiter, die auch sehr streng zu den jungen Bullen sein kann.
Während der öffentlichen Besuchsstunde war es heiß und sonnig und alle hatten viel Spaß bei einem ausgiebigen Schlammbad und einem Bad im roten Staub. Die Besucher waren begeistert.
Solio hat uns in diesem Jahr noch gar nicht besucht, doch es gibt keinen Grund zu Beunruhigung. Es geht ihr gut inmitten der wilden Nashorngemeinschaft des Nairobi-Nationalparks. Sie hat schon mehrfach nachts mit viel Gesprutze und Geschnaube im Schlammloch gebadet und ist öfter in Begleitung einer anderen Nashornkuh und ihrem Kalb gesehen worden. Das Nashorn-Beobachter-Team meldet uns auch, wann immer es Solio entdeckt und das war erfreulicherweise schon mehrfach der Fall im letzten Monat. Wir hoffen noch immer, dass vielleicht ein Baby auf dem Weg sein könnte.

Mashariki möchte die leckersten Blätter nicht teilen

Donnerstag, 5. Februar 2015
Nach der öffentlichen Besuchsstunde grasten und staubbadeten die Waisen im Schatten der Bäume. Sirimon und Enkikwe hatten ein Kräftemessen und es war sehr spaßig, denn sie waren ziemlich genau gleich stark. Sirimon hielt schließlich Enkikwe am Vorderbein fest, damit er nicht fliehen konnte. Lustigerweise tat Enkikwe genau das gleiche mit Sirimons Ohr. Als Sirimon bemerkte, dass keiner von beiden weg konnte, änderte er seine Taktik und versuchte, auf Enkikwes Kopf zu klettern. Er rutschte aber aus und fand sich im Staub wieder, sodass Enkikwe mit Leichtigkeit auf ihn klettern konnte und schließlich auf seinem Kopf saß. Sirimon schrie auf und die Keeper ermahnten die Jungs, die sich daraufhin wieder beruhigten. Sie gingen zu ihren Artgenossen, die unter den Bäumen Schutz vor der sehr heißen Sonne gesucht hatten. Arruba, Mashariki, Rorogoi und Suswa betrachteten das ruppige Verhalten der Jungs mit Missbilligung.

Sirimon beruhigt sich nach dem Kampf wieder

Freitag, 6. Februar 2015
Die Waisen kamen aus ihren Gehegen und beschäftigten sich eine Weile damit, sich gegenseitig guten Morgen zu wünschen. Ziwa und Balguda begannen den Tag mit einem Kräftemessen, was zeigt, dass Ziwa nach seiner langen Krankheit endlich wieder im Besitz seiner alten Kräfte ist. Auch Balguda erholt sich von seiner Infektion. Die Medikation hat gut angeschlagen und es geht ihm schon viel besser, was uns sehr froh macht.
Bei der öffentlichen Besuchsstunde gab es sehr viel Spiel und Spaß, denn die steigenden Temperaturen sorgten dafür, dass alle Waisen in das Schlammloch wollten. Nelion liebt es, sich im Matsch hinzulegen, hatte aber heute Probleme, wieder auf die Beine zu kommen, weil sich Tundani und Barsilinga auf ihm stapelten, um sich dort zu kratzen und herumzurutschen. Die Keeper mussten sie ermahnen, als die Situation etwas eskalierte. Die Beiden gingen aus dem Schlammloch und nahmen ein Staubbad, sodass Nelion auch wieder auf die Beine kam und den Pool verließ. Es war so heiß, dass sie wenige Minuten später schon wieder im Matsch lagen und sich zufrieden wälzten. Wasserratte Mbegu war mit ihren Freundinnen Kamok und Ashaka ebenfalls im Matsch. Kauro nutzte die Gelegenheit und kletterte mit Murit auf ihnen herum. Murits Gesundheit verbessert sich deutlich und er wird von Woche zu Woche stärker.

Ziwa ist wieder bei Kräften

Samstag, 7. Februar 2015
Wieder wurde es sehr heiß und die Waisen grasten gemächlich, bis es endlich Zeit war, sich ins kühlende Schlammbad zu stürzen.
Rorogoi, Ziwa, Lentili, Kithaka, Barsilinga, Tundani und Nelion haben sich angewöhnt, nach der öffentlichen Besuchsstunde die Anderen zurückzulassen und tief in den Wald zu wandern. Manchmal wollen sie nicht einmal zur Milchfütterung zurückkommen und müssen erst von den Keepern überzeugt werden. Diese größeren Waisen sind langsam zu alt für das Waisenhaus und es wird nicht mehr lange dauern, bis sie nach Tsavo gebracht werden. Wir warten ab, bis die Regenfälle dort vorbei sind.

Tundani geht nach der Fütterung in den Wald

Sonntag, 8. Februar 2015
Als sie am Morgen aus den Gehegen kamen, gingen Lemoyian, Olsekki und Kauro zu Maxwells Gehege hinüber und versuchten, sein Luzernenheu zu stehlen, das er gerade fraß. Maxwell stieß heftig gegen sein Gehegetor, um sie zu verjagen. Lemoyian und Olsekki rannten laut trompetend davon und Maxwell jagte mit aufgestelltem Schwanz durch sein Gehege. Er beruhigte sich erst wieder, als die Keeper seinen Namen riefen – das funktioniert immer gut. Noch immer trötend rannten die Jungs in das Gebüsch und störten die anderen Waisen, die dort schon grasten. Die Keeper mussten auch dort alle beruhigen.
Dupotto und Embu sind noch immer unzertrennlich. Roi verhält sich weiterhin sehr vorsichtig gegenüber den Keepern und bleibt lieber bei den älteren Elefanten als in menschlicher Gesellschaft.

Olsekki nach dem Versuch, Maxwells Luzernenheu zu stehlen

Montag, 9. Februar 2015
Nach der öffentlichen Besuchsstunde jagten die Winzlinge Ndotto und Lasayen die Straußenkinder Pea und Pod herum. Die Straußen wachsen schnell heran und bleiben den Tag über bei den Elefanten. Sie folgen ihnen und den Keepern und kommen sogar mit zum Schlammbad, bei dem die Öffentlichkeit zusehen darf. Sie staubbaden aber nur und waren bisher noch nicht mutig genug, zu den Elefanten in den Schlamm zu klettern, auch wenn sie es bei diesem heißen Wetter ganz offensichtlich gern tun würden. Heute forderten sie die beiden Babyelefanten heraus, indem sie immerzu mit aufgestellten Flügeln durch das Gebüsch rannten und sich herumdrehten. Ndotto war ängstlich und suchte Schutz bei den Keepern, doch Lasayen war mutig genug, sich nicht verjagen zu lassen. Die Straußen genossen das Spiel und waren beschäftigt, bis die Waisen zu ihren Keepern zurückgingen. Daraufhin gingen sie tief in den Wald hinein und pickten Futter. Sie fressen ohne Pause.
Den drei kleinsten Elefanten Ndotto, Lasayen und Hamsini geht es gut; Hamsini erholt sich aber immer noch von seinen Verletzungen und ist etwas schwächer geworden.

Pea und Pod bei der öffentlichen Besuchsstunde

Dienstag, 10. Februar 2015
Lentili und Rorogoi ärgern noch immer die kleine Siangiki, unsere neueste Waise. Immer wenn sie versucht, sich den älteren Waisen zu nähern, versuchen sie, sie wegzuschubsen. Darum haben wir sie der mittleren Gruppe zugeordnet. Heute erhielt Siangiki Hilfe von Arruba, die herbei eilte, als Lentili und Rorogoi versuchten, sie gegen einen Baum zu quetschen. Arruba hörte sie schreien und schubste Rorogoi fort, die gleich das Weite suchte, um sich dann Lentili vorzunehmen. Lentili merkte, dass es gleich Ärger geben würde und trat schon den Rückzug an, doch Arruba ließ sie nicht entkommen, ohne sie zu bestrafen und auch sie fortzujagen.

Siangiki, die neueste Waise

Mittwoch, 11. Februar 2015
In letzter Zeit war es immer sehr heiß, und das von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, sodass die Waisen mit der Hitze zu kämpfen haben. Sie bleiben im Schatten der Bäume, während sie im Park sind und nutzen jede Gelegenheit, sich mit Matsch oder Wasser zu bespritzen. Kauro ist der einzige, der Wasser nicht besonders mag. Auch bei der öffentlichen Besuchsstunde, während sich alle im Schlamm wälzen, schlendert er nur an der Reihe der Besucher entlang und wedelt mit dem Rüssel, um sie zu begrüßen. Die Hitze scheint ihn nicht zu stören. Klein-Ndotto dagegen findet die Hitze unerträglich, möchte sich am liebsten gar nicht bewegen und wedelt nur mit seinen kleinen Ohren.
Es war schön, heute fast die gesamte mittlere Gruppe im Pool zu sehen. Ashaka, Mbegu, Kamok, Dupotto, Enkikwe, Sirimon und Oltaiyoni spritzten mit voller Kraft und waren vollauf zufrieden, während Murit in der extra angelegten Baby-Plansch-Ecke Lasayen und Boromoko unterhielt.

Kauro mag Wasser nicht besonders

Donnerstag, 12. Februar 2015
Boromoko ist ein lieber kleiner Elefant, der sich komplett in seine neue Umgebung eingelebt hat und sich in der Nähe von Menschen unglaublich wohl fühlt. Er liebt die Keeper und kommt immer wieder zu ihnen.
Barsilinga ist normalerweise auch ein sehr netter und fairer Elefant, doch heute haben wir eine andere Seite von ihm gesehen. Es schien keinen Grund dafür zu geben, doch er hatte sich in den Kopf gesetzt, das Schlammbad mit niemandem zu teilen. Er drängelte und schubste alle, bis sie schließlich hinaus gingen. Er begann mit Roi, die gerade Fußball spielte und ging dann zu Kamok, die sich wälzte. Danach waren Ashaka, Enkikwe und Sirimon an der Reihe, die gerade schön herumrollten. Schließlich hatte Barsilinga alle verjagt und hatte den ganzen Schlamm für sich. Das war ein sehr ungewöhnliches Verhalten für ihn.

Boromoko wird ein lieber kleiner Elefant

Freitag, 13. Februar 2015
Boromoko wird innerhalb der Waisenherde immer selbstbewusster. Sein bester Freund ist der kleine Lasayen, da sie in benachbarten Ställen sind. Da Lasayen in der Babygruppe ist, treffen sie sich nur manchmal. Er muss sich mit dem Geschubse von Kauro, Olsekki und Roi herumärgern und wehrt sich meistens nicht. Heute jedoch blieb er standhaft und forderte Kauro heraus. Eine richtig ernste Begegnung hatten die beiden am Schlammloch, doch Kauro war stärker und besiegte ihn. Zum Glück freundet sich Boromoko aber mit Murit an, der genauso ruhig und nett ist wie er selbst.

Boromoko wird selbstbewusster

Samstag, 14. Februar 2015
Mbegu und Kauro spielten heute früh fröhlich miteinander. Kauros übliche Spielgefährtin Roi beschäftigte sich heute mit Ziwa, sodass sich Kauro und Mbegu zusammenschlossen. Kauro ist bekannt dafür, dass er gern auf andere hinaufklettert und tat so, als könnte Mbegu ihn besiegen. Er ließ sich von ihr zurückschieben, trat gegen Büsche und stieß mit dem Kopf gegen den Boden. Dann stellte er seine Ohren auf, ging vorwärts und stieß gegen die kleine Mbegu. Sie wehrte sich aber mit aller Kraft und schob ihn davon. Dann schlich sich Kauro hinter das Gebüsch, wo Tundani gerade auf den Boden herumrollte. Er sprang auf Tundani, der den Schock seines Lebens bekam und zu den Keepern flüchtete. Tundani ist ein ausgesprochen netter Junge. Obwohl er einer der größten Elefanten des Waisenhauses ist, nutzt er nie sein Gewicht, um andere zu ärgern, ist immer nett zu den Keepern und geht den anderen nur sehr selten auf die Nerven. Ganz im Gegensatz zu Kithaka, der einer der frechesten Jungs ist, die wir jemals hatten. Kithaka wird in den kommenden Monaten nach Tsavo umziehen und wird dort viel von den älteren Waisen lernen. Er wird jetzt langsam deutlich zu groß für das Waisenhaus, ist aber immer noch der absolute Liebling der Besucher, da er sich immer wieder neue Dummheiten ausdenkt.

Mbegu und Kauro spielen

Sonntag, 15. Februar 2015
Der arme kleine Hamsini hat sich noch immer nicht völlig von den Strapazen des Zahnens erholt. Er sieht abgemagert aus, aber er frisst gut. Zum Glück ist er kräftig genug, um mit Ndotto und Lasayen in den Busch zu gehen. Er braucht viel Aufmerksamkeit; um die ganz Kleinen machen wir uns immer große Sorgen, da wir schon soviele tragische Fälle hatten. Hamsini aber kämpft tapfer um sein Leben, frisst gut und ist noch recht kräftig, obwohl er so dünn aussieht.

Hamsini hat noch immer mit dem Zahnen zu kämpfen

Montag, 16. Februar 2015
Der süße Murit ist nun völlig gesund und kräftig. Er ist selbstbewusst genug, um Ringkämpfe und Kräftemessen mit seinen Artgenossen zu beginnen. Vorher hatte er das wegen seines Gesundheitszustands vermieden. Heute morgen hatte er einen tollen Ringkampf mit Dupotto und Mbegu. Er hatte viel Spaß dabei, auf Mbegu zu klettern – ein übliches Verhalten junger Bullen. Als Dupotto der Ansicht war, dass es nun zu weit ging, schubste sie Murit von Mbegu hinunter. Daraufhin versuchte er, stattdessen Dupotto zu besteigen! Spiel und Spaß gingen weiter, bis Dupotto Murit recht heftig biss, sodass er davon ging – aber nicht ehe er sich an Dupotto gerächt und sie mit dem Kopf angestoßen hatte. Um die Streitereien der Babys müssen die Keeper täglich kümmern. Die Aufsicht über 30 Elefanten zu haben, kann ganz schön herausfordernd sein.
Pea und Pod bleiben noch immer in der Nähe der Herde und ihrer Keeper und gehören praktisch schon zur Familie. Sie wachsen schnell und verbringen ihre Nächte in Kilis Stall, den sie kennen und lieben gelernt haben.

Murit scheint wieder bei vollen Kräften zu sein

Dienstag, 17. Februar 2015
Als die Waisen aus ihren Gehegen gekommen waren, lungerten Kamok, Ashaka, Mbegu und Murit zwischen den Büschen an den Stallungen herum und warteten auf die drei Winzlinge Hamsini, Ndotto und Lasayen. Sie lieben es, Zeit mit den drei kleinen Jungs zu verbringen, bevor sie mit den älteren Waisen in den Busch gehen. Ashakas Liebling ist Hamsini, obwohl er nur sehr zögerlich mit anderen spielt, denn seine Verletzungen heilen noch und er möchte sich nicht wehtun. Mbegu mag den kleinen Ndotto am liebsten und Lasayen bleibt lieber bei den älteren Waisen. Er ist Kauro sehr ähnlich, der auch immer bei den Großen sein wollte, als er noch einer der Kleinsten war.

Ashaka ist gern bei Hamsini

Mittwoch, 18. Februar 2015
Heute gab es zur Abwechslung mal ein paar leichte Regenschauer. Die Waisen waren hocherfreut darüber und die Älteren, Arruba, Mashariki, Barsilinga, Tundani, Nelion, Suswa und Rorogoi begannen sofort, sich im Schlamm herumzuwälzen. Die jüngeren Bullen Sokotei, Olsekki, Sirimon, Enkikwe und Kauro hatten viel Spaß dabei, aufeinander herumzuklettern, sich gegenseitig anzustoßen und auf den Großen herumzurutschen. Nach einer Stunde Spielerei schubste Barsilinga den auf ihm herumkletternden Sokotei mit so viel Kraft zur Seite, dass dieser laut aufschrie und damit das Spiel für alle beendet war. Arruba und Mashariki liefen zu Sokotei, um ihn zu trösten.

Die Waisen spielen im Matsch

Donnerstag, 19. Februar 2015
Bei der heutigen öffentlichen Besuchsstunde war Ndotto der Star. Er war gut gelaunt und verspielt und alle lachten, als er im Staub herumrollte und an der Absperrung auf und ab rannte. Er ist noch immer winzig und hat ein flauschiges Kinn, sodass er sehr süß anzuschauen ist. Er ist zwar klein, aber er hat einen starken Charakter und wir fürchten, er wird einmal der nächste Kithaka werden und in Zukunft sehr frech und ungezogen sein. Mbegu war sein ständiger Begleiter und stellte sicher, dass er vor den Rauhbeinen wie Kauro und Enkikwe in Sicherheit war, mit denen er rangeln wollte.
Nach der Besuchsstunde um 15 Uhr gingen die Waisen zurück in den Busch und wurden von einem Film-Team begleitet. Siangiki blieb versehentlich zurück. Als wir merkten, dass sie nicht mehr dabei war, begannen wir eine großangelegte Suche. Nach einer Stunde fanden wir sie ein paar Kilometer entfernt. Sie graste friedlich, bis sie den Keeper sah, doch dann versuchte sie, ihn anzugreifen. Als sie bemerkte, dass der Keeper nicht floh, sondern immer nur ihren Namen rief, machte sie auf dem Absatz kehrt und rannte ins Gebüsch. Sie wollte offenbar nicht mit ihm mitgehen. Wir mussten die anderen Waisen hinzuholen, um sie zu überzeugen, sich wieder ihnen anzuschließen und am Abend zu den Gehegen zurückzukehren. Siangiki ist noch immer etwas verunsichert, doch körperlich wird sie von Tag zu Tag stärker.

Ndotto verzaubert die Besucher

Freitag, 20. Februar 2015
Die Babys erwachten heute im Beisein der Kameraleute, die einen Film drehen, um auf die Wilderei aufmerksam zu machen. Die Filmer bekamen ein paar tolle Aufnahmen, da die Waisen gutgelaunt und aktiv waren. Sie hatten paarweise Spaß: Oltaiyoni und Olsekki jagten sich hin und her und Mbegu versuchte, Kauro zu beweisen, dass sie stark genug ist, es mit Jungs wie ihm aufzunehmen. Barsilinga forderte Tundani heraus, während sich Nelion Lemoyian vornahm, der der einzige ist, der nicht vor seinen langen Stoßzähnen Angst hat. Kithaka versuchte seine alten Tricks und suchte nach einer Gelegenheit, der Filmcrew einen Streich zu spielen. Aber die Keeper behielten ihn im Auge und konnten den Mann retten, den er gerade umstoßen wollte. Währenddessen war Kamok damit beschäftigt, Warzenschweine zu jagen, die überall herumwanderten. Sie jagte sie fast einen Kilometer weit in den Busch und trompetete mit erhobenem Rüssel. Der kleine Ndotto und Lasayen versuchten es ihr nachzumachen, doch sie sind noch zu klein, um richtig zu trompeten.

Oltaiyoni spielte heute mit Olsekki

Samstag, 21. Februar 2015
Rorogoi und Lentili verhalten sich den anderen Waisen gegenüber immer sehr unvorhersehbar und die Keeper müssen sie gut im Auge behalten, wenn sie bei den Babys sind. Heute nachmittag vergnügte sich Mbegu damit, ihren Kopf in den Matsch zu stecken, hinein zu blasen und lustige Geräusche zu machen. Rorogoi rannte von hinten in sie hinein und schob sie ins Wasser, so dass Mbegu laut aufschrie. Rorogoi wusste, dass sie sich daneben benommen hatte und verschwand sofort im Gebüsch. Wenig später begann auch Lentili mit den Gemeinheiten: Siangiki stand in der Herde und Lentili kam und schubste sie kräftig aus der Gruppe hinaus in die Büsche. Die Keeper versuchten, Siangiki zu beruhigen, doch sie kam nur widerwillig zur Herde zurück.

Rorogoi schubste die arme Mbegu ins Wasser

Sonntag, 22. Februar 2015
Sogar in ihrem zarten Alter können die kleinen Elefanten schon Gefahren erkennen und helfen sich gegenseitig, wenn es nötig ist. Das Schlammloch war heute bis oben gefüllt, so dass sie sich bei diesem heißen Wetter gut wälzen konnten. Nach dem Schlammbad war es Zeit aufzubrechen, doch Nelion war steckengeblieben, wie es häufiger mal passiert. Er zappelte und rollte herum, doch es gelang ihm nicht aufzustehen. Schließlich schrie er um Hilfe. Meistens müssen dann die Keeper eingreifen, doch heute kamen Tundani, Arruba, Suswa, und Mashariki zu seiner Rettung geeilt, bevor die Keeper reagieren konnten. Tundani stand an seiner Seite, Arruba unterstützte ihn und schob seinen Kopf hoch und Mashariki und Suswa schoben ihn von hinten. In Nullkommanichts hatten sie ihn hinausgeschoben und die Keeper waren froh, dass sie nicht in den Schlamm klettern mussten.

Nelion war im Schlamm steckengeblieben

Montag, 23. Februar 2015
Murit ist in letzter Zeit sehr aktiv. Er spielt mit seinen Artgenossen und rangelt mit dem kräftigen Kauro. Heute spielte er mit Roi und Mbegu. Alle drei genossen es, die Warzenschweine und ihre Ferkel zu jagen. Das Spiel wurde noch unterhaltsamer, als sich die Straußen Pea und Pod einmischten. Sie stellten ihre Flügel weit auf und rannten in Kreisen, bevor sie hinfielen. Das zeigt, wie gut sich Murit erholt hat.
Bei der Besuchsstunde war Dupotto der Star; sie war die einzige, die ein ausgiebiges Schlammbad nahm und noch dazu die ganze Zeit Fußball spielte.

Murit ist in letzter Zeit sehr aktiv

Dienstag, 24. Februar 2015
Oltaiyoni wird langsam zur Mini-Leitkuh. Heute morgen kämpften Sirimon und Enkikwe miteinander und Enkikwe wurde besiegt und umgeschubst. Dabei fiel er beinahe auf den kleinen Lasayen, der mit Ndotto staubbadete. Oltaiyoni und Suswa kamen sofort herbei und trennten die beiden Streithähne. Enkikwe gehorchte, doch Sirimon drehte sich um und forderte sie heraus. Oltaiyoni und Suswa wehrten sich und zwangen ihn zeitweise aus der Herde. Sie behielten ihn genau im Auge und stellten sicher, dass er nicht mit anderen Elefanten spielen konnte.

Enkikwe wurde von Sirimon umgestoßen

Mittwoch, 25. Februar 2015
Als die Waisen am Abend zu den Gehegen zurückkehrten, unterhielten Balguda und Lemoyian die besuchenden Pateneltern mit ihren Dummheiten, bis die Besucher wieder aufbrechen mussten. Balguda stellte sich mit den Vorderbeinen auf seine Gehegeabsperrung und Lemoyian machte es ihm nach. Die zwei umschlangen dann ihre Rüssel und gingen in einem sehr seltsamen Tanz gemeinsam auf die Knie. Sirimon und Sokotei rangelten miteinander durch die Absperrung hindurch, weil Sokotei versucht hatte, Sirimons Grünfutter zu stehlen. Auf der anderen Seite der Gehege wandte Embu eine ähnliche Taktik an und stibitzte Grünfutter von Siangiki. Embus ruhige und freundliche Natur hilft sehr, Siangikis emotionale Wunden zu heilen.

Balguda unterhielt heute die Abendbesucher

Donnerstag, 26. Februar 2015
Um 6 Uhr gingen alle Waisen außer den ganz kleinen Babys in den Park. Für die Winzlinge ist es um diese Zeit noch etwas zu kalt, sodass sie drin bleiben müssen, bis es etwas wärmer geworden ist.
Draußen im Busch kamen Ashaka und Kamok immer wieder zu den Keepern zurück und rannten dann wieder ins Gebüsch. Das passierte ein paar Mal und dann kehrten sie plötzlich nicht zurück. Einer der Keeper wollte nachsehen, wo sie waren, und was so interessantes im Gebüsch versteckt sein könnte, musste aber feststellen, dass sie verschwunden waren. Ein paar Minuten später meldeten die Keeper an den Stallungen, dass Kamok und Ashaka aufgetaucht waren und vor Hamsinis und Ndottos Ställen darauf warteten, dass die zwei herauskamen. Sie begleiteten sie dann in den Park, bis es Zeit für die 9-Uhr-Fütterung war. Kamok und Ashaka sind so vernarrt in die Kleinen, dass sie soviel Zeit wie möglich mit ihnen verbringen wollen. Obwohl sie noch so jung sind, üben sie schon für die Mutterrolle.

Ashaka und Kamok warteten heute darauf, dass die Babys herauskamen

Freitag, 27. Februar 2015
Murit, Tundani und Kauro hatten heute morgen viel Spaß. Normalerweise spielen die Kleinen in Paaren, doch heute schloss sich ihnen Tundani zu einem besonderen Spiel an. Murit ging ein paar Schritte rückwärts und griff dann Tundani mit aufgestellten Ohren an und stieß ihn im Höchsttempo mit dem Kopf an. Tundani tat so, als wäre er von einem riesigen Elefanten angegriffen worden und fiel um, worauf Murit auf seinen Rücken sprang und umherrollte. Da das eines von Kauros Lieblingsspielen ist, machte er mit, schob Murit hinunter und kletterte und rutschte selbst auf Tundani herum. Sie spielten lange Zeit zusammen und hatten viel Spaß. Tundani ist unglaublich geduldig und nett zu den Babybullen und schenkt ihnen viel Zeit und Aufmerksamkeit.

Murit hatte Spaß beim Rangeln mit Tundani

Samstag, 28. Februar 2015
Als die Babys draußen spielten, stieß Roi Kauro in die Seite und er ging kreischend zu Boden. Oltaiyoni war sofort zur Stelle und wollte Roi bestrafen. Roi wusste aber sofort, dass sie falsch gehandelt hatte und blieb nicht stehen, um ihre Bestrafung abzuholen, sondern rannte zu ihrem Freund Ziwa, der in einiger Entfernung stand. Als Ziwa Roi auf ihn zu eilen sah, schaute er, was los war und sah, dass Oltaiyoni seine kleine Freundin verfolgte. Er kam Roi zu Hilfe und hielt Oltaiyoni auf Distanz, sodass sie Roi nicht bestrafen konnte. Ziwa macht sich sehr gut, nachdem er dem Tod von der Schippe gesprungen war. Obwohl er ein älterer Bulle ist, zeigt er eine unglaublich süße und andauernde Zuneigung und Fürsorge für Roi, die junge Kuh, die nachts in dem Gehege neben ihm schläft.

Kauro wurde von Roi zu Boden gestoßen

(übersetzt aus dem englischen Original)