ELEFANTENMASSAKER in Tansania:

INFORMATIONEN FÜR DIE PRESSE
April 2015

 

ELEFANTENMASSAKER in Tansania:

 

Über 12.000 gewilderte Elefanten in nur einem Jahr im Ruaha-Gebiet.

Deutsche Millionenhilfe gegen Wilderei in Tansania- fehl investiert?

Im tansanischen Ruaha-Nationalpark und den umliegenden Gebieten, die als relativ sicher galten, sind laut einer offiziellen Elefantenzählung alleine im Jahr 2014 ca. 12.000 Elefanten der Wilderei zum Opfer gefallen. Im Nationalpark selbst ist dies mehr als die Hälfte der dortigen Population, und in den umliegenden Wildreservaten und Jagdgebieten liegt der Verlust sogar bei 60%.

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Der tansanischen Regierung war dies offenbar seit Januar 2015 bekannt, die Meldung wurde allerdings erst vor einigen Tagen durch eine Nachrichtenagentur verbreitet. Tansania gehört zu den acht Ländern, die bei der Artenschutzkonferenz 2013 Auflagen bekommen haben, ihren Elefantenschutz zu verstärken. Wenn ihnen das nicht gelingt, drohen Sanktionen. Dazu passt, dass, wie gerade bekannt geworden, das Land nun ein Gesetz erlassen möchte, das es verbietet, Statistiken über Wildtierverbrechen ohne staatliche Erlaubnis zu verbreiten.

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Fehlinvestition deutscher Steuergelder?

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Die erschütternde Meldung über den Ruaha-Nationalpark folgt einer Nachricht vom Januar 2015 über Tansanias Wildreservat Selous mit der Information, dass dort allein in fünf Jahren (2009 – 2013) 25.000 Elefanten getötet worden waren. Die gewilderten Elefanten in den umliegenden Gebieten dazugerechnet, sind es in der Summe sogar 57.000 Tiere.

 

Genau diesem Wildreservat, Selous, hat die deutsche Regierung erst vor Kurzem eine finanzielle Hilfe im Wert von 21 Millionen US-Dollar für Antiwilderei-Zwecke versprochen. Das Geld soll hauptsächlich in die Ausrüstung der Wildhüter und in die Infrastruktur investiert werden. Da nun aber ca. 90% des Selous Game Reserve offiziell Jagdgebiet sind, fragt es sich, ob die deutschen Steuergelder nicht fehl investiert werden. Deutschland beteiligt sich auf diese Weise zwar an Anti-Wilderermaßnahmen und hilft damit zunächst den Elefanten zu überleben, jedoch nur, damit sie dann zuverlässig von Trophäenjägern abgeschossen werden können. In Tansania gibt es offiziell 200 Jagdlizenzen, wovon das Land aber „nur“ 100 nutzt. Mit dem Konzept der Jagdlizenzen soll viel Geld in die Kassen der Wildschutzbehörden geschwemmt werden.

 

 

Fototourismus lukrativer als Jagd-Safaris

 

Da Elefanten Touristen anziehen, ist der Verlust eines Elefantenlebens laut einer Studie mit 23.000 USD pro Jahr zu beziffern und mit bis zu 1,6 Mio. USD im Lauf seines gesamten Lebens. Ein derart drastischer Rückgang an Elefantenleben wie in Tansania sowohl im Ruaha- als auch im Selous-Gebiet wird einen bedeutenden negativen Einfluss auf die Wirtschaft haben. Der Tourismus in Tansania hat im Jahr 2013-  4,05 Mrd. USD zum Bruttoinlandsprodukt beigetragen, was 12% des BIP sind. Fototourismus ist daher langfristig erheblich lukrativer als Jagdtourismus.

 

Offene Fragen sind also, ob mit diesen riesigen Mengen an deutschen Steuergeldern nun indirekt die Großwildjagd unterstützt wird, und ob sie dort sinnvoll angelegt sind, da die Unterstützung von Fototourismus einen sehr viel besseren Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leisten würde und die Elefanten in solchen Gebieten auch tatsächlich lebenslang beschützt. Ebenso stellt sich die Frage, ob die Trophäenjagd überhaupt angesichts dieser Wildereizahlen und der Bedrohung der Art weiterhin gerechtfertigt und zeitgemäß ist.

 

Artenschützer für Elfenbein-Handelsverbot

 

Der Verein „Rettet die Elefanten Afrikas e.V.“ (REAeV) setzt weiterhin auf das absolute und nachhaltige Handelsverbot für Elfenbein, das schon 1989 bei der Ersteinsetzung die Wilderei fast völlig zum Erliegen brachte – und das den Elefanten letztlich mehr helfen wird als alle Steuermillionen.

 

 

Die Pressemitteilung „ELEFANTENMASSAKER in Tansania“hier als pdf zum download.

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Hinweis für Redaktionen:

Verein „Rettet die Elefanten Afrikas e.V.“ Kontakt für Interviews:

Thomas Töpfer, der Vorsitzende des Vereins unter [email protected]

oder über Telefon 0700-52 62 63 54

 

Kostenloses Bildmaterial lieferbar mit Copyrightvermerk: Rettet die Elefanten Afrikas e.V.

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Rettet die Elefanten Afrikas e.V.

Bodelschwinghstraße 30

D-50170 Kerpen

Tel & Fax: +49 700 526 263 54

[email protected]

www.reaev.de

 

Der Verein „Rettet die Elefanten Afrikas e.V.“ setzt sich bereits seit 25 Jahren für den Erhalt der afrikanischen Elefantenpopulationen ein.

 

 

Veröffentlichung kostenfrei – Belegexemplar oder Link erbeten

 

 

Hintergrundinformation:

 

Ruaha Recherche in Tansania:

www.itv.com/news/2015-04-23/exposed-tanzanias-elephant-killing-fields/

 

Tansania verbittet sich Medienmeldungen:

www.eturbonews.com/58109/journalists-and-wildlife-activists-threatened-over-use-false-sta

 

Deutsche Unterstützung für Selous:

www.ippmedia.com/frontend/index.php?l=77016

 

und:

 

www.bmz.de/de/presse/aktuelleMeldungen/2014/januar/140131_Naturschaetze-erhalten-was-mit-deutscher-Unterstuetzung-gegen-die-Wilderei-auf-Elefanten-und-Nashoerner-getan-wird/index.html

 

 

Wilderei im Selous:

www.ippmedia.com/frontend/index.php?l=76673

 

 

Gebietsaufteilung Selous:

de.wikipedia.org/wiki/Selous

 

 

Finanzieller Wert von Elefanten – tot oder lebendig:

iworry.org/wp-content/uploads/2013/09/Dead-or-Alive-Final-LR.pdf

 

 

Der wirtschaftliche Nutzen der Jagd wird überschätzt:

www.ifaw.org/united-states/news/new-report-economics-trophy-hunting-africa-are-overrated-and-overstated

 

und:

 

www.facebook.com/notes/stop-trophy-hunting-now/the-myth-of-trophy-hunting-as-conservation/113648248684575

 

 

Petition für ein absolutes Elfenbeinhandelsverbot von REA

https://www.change.org/p/cites-general-secretariat-mr-john-e-scanlon-high-time-for-a-complete-and-permanent-ban-on-all-ivory-trade