Umani Springs April 2015

Mittwoch, 1. April 2015
Murera kam heute Morgen energiegeladen aus ihrem Gehege und griff jeden Baum in der Umgebung an. Dann brach sie ein paar Äste ab und bedeckte ihren Kopf damit. Sonje war entspannter und graste friedlich neben ihr, während sie ein Auge auf Zongoloni hatte. Zongoloni blieb immer in der Nähe von Sonje und machte auch im Busch regelmäßig trompetende Geräusche, um sicherzugehen, dass Sonje sie nicht zurücklässt.
Ngasha hatte sich im Gebüsch verlaufen und die anderen Waisen aus den Augen verloren. Er kam in einem trockenen Gebiet ohne viel leckeres Grün heraus. Die Keeper bemerkten, dass er sich verlaufen hatte und riefen seinen Namen. Als er das hörte, antwortete er sofort und kam geradewegs aus dem Gebüsch zu den Keepern und ihren Flaschen, dicht gefolgt von Zongoloni. Die ging direkt zu ihrer Fütterstelle und hob elegant ihre Flasche auf. Die gierige Lima Lima musste warten, bis ein Keeper frei war, um sie zu füttern.
Nach der Milchfütterung gingen die Waisen wieder ins Gebüsch und suchten nach Wasser, das vom Regen der letzten Nacht übrig geblieben war. Es war ein kühler Tag und die Waisen waren nicht daran interessiert, im Wasserloch zu baden. Stattdessen suchten sie stehendes Regenwasser im Gebüsch.

Murera bedeckt ihren Kopf mit Zweigen

Donnerstag, 2. April 2015
Der Regen begann am frühen Morgen, noch bevor die Elefanten aus ihren Gehegen kamen. Das feuchte Wetter stieß nicht auf so große Begeisterung bei den Babys, die nicht gern draußen stehen und vollgeregnet werden wollten, sondern lieber unter ihren Dächern warteten, bis es aufhörte. Murera war die Erste, die herauskam, doch als sie sich umdrehte, um zu sehen, wer ihr folgte, trauten sich die anderen noch nicht unter ihren Dächern hervor. Also kehrte auch sie zu ihrem Gehege zurück. Zongoloni schien besonders unwillig, in den Regen hinaus zu gehen und blieb sehr nah bei ihrer Adoptivmama Sonje, während sie darauf wartete, dass der Regen aufhörte.
Als die Waisen endlich in den Wald aufbrachen, war es sehr rutschig. Immer wenn sie etwas schneller gingen, verloren sie ihren sicheren Stand und stolperten. Einmal fiel Jasiri komplett hin und als Lima Lima und Ngasha das sahen, nutzten sie die Gelegenheit und kletterten auf ihn. In der feuchten Erde war aber sogar das schwierig, doch Lima Lima und Ngasha hatten viel Spaß dabei, Jasiri auf dem Boden zu halten und auf ihm herumzuklettern.

Jasiri, Zongoloni und Faraja nach dem Regen draußen

Freitag, 3. April 2015
Murera kam heute Morgen schnell aus ihrem Gehege und suchte an der Tränke nach etwas frischem Wasser zum Saufen, bevor sie der Herde junger Waisen folgte, die bereits im Gebüsch graste. Die gierige Lima Lima jagte vorneweg, wie sie es immer zu den Fütterzeiten tut. Lima Limas Aufregung war ansteckend und Quanza feuerte sie noch an. Es war schwer für die Keeper, Lima Lima zu beruhigen, denn sie ignorierte ihre Rufe einfach.
Ngasha wollte von den Keepern wissen, ob die Schlammbadzeit schon gekommen war, denn er war sich sicher, dass seine Flasche schon fertig war. Doch bevor die Keeper sie zur Fütterstelle führen konnten, übernahmen Sonje und Zongoloni die Führung und brachten die Herde zum Wasserloch, damit sie sich in der Mittagshitze abkühlen konnten. Nach ihrer Ankunft dort spritzten sich die Waisen Wasser auf die Füße, um zu entscheiden, ob es warm genug zum Baden war.

Murera an der Tränke

Samstag, 4. April 2015
Ngasha sah heute morgen sehr kräftig aus und er fühlte sich auch so. Er testete seine Kräfte an jedem Waisen, der an ihm vorbeikam. Lima Lima wusste nicht, dass Ngasha einen Kampfpartner suchte und war die Erste, die sich ihm näherte. Er blockierte ihr den Weg und wartete darauf, herausgefordert zu werden. Lima Lima versuchte, sich an ihm vorbeizudrängeln, trotzdem griff Ngasha nach ihrem Schwanz und aus der Rangelei entstand ein Kräftemessen. Obwohl er sicher war, kräftig genug zu sein, war Lima Lima noch zu stark für ihn und gewann den Kampf. Ngasha war ein schlechter Verlierer und versuchte, Lima Lima zu besteigen. Die Aufregung lockte Jasiri und Zongoloni an, die ihrer Freundin Lima Lima half, sich gegen Ngashas Schubsereien zu verteidigen. Sobald Lima Lima Ngasha von ihrem Rücken geschüttelt hatte, drehte sie sich um und besiegte ihn noch einmal.
Nach der Aufregung am Morgen besuchten die Babys das Staubbad, wo sie es sehr genossen, sich Erde auf den Rücken zu werfen. Der Tag wurde immer heißer und so machten sie sich auf den Weg, um Schutz im Schatten eines Baobabs zu suchen. Dort kam es viele flache Felsen, auf denen die Waisen spielen konnten. Lima Lima und Zongoloni benutzten die Felsen als Bett und legten sich auf sie. Sie waren aber weniger bequem als die „Betten“ in ihren Gehegen.

Ngasha fordert Lima Lima heraus

Sonntag, 5. April 2015
Ngasha kam aus seinem Gehege und nach der 6-Uhr-Fütterung ging er direkt in den Wald, um ein paar leckere Zweige zum Fressen zu suchen. Dem Rest der Herde gefiel Ngashas gute Idee, und sie folgten ihm, um auch ein paar leckere Zweige zu fressen. Allerdings konnte Ngasha das leckere Grün, auf das sich die Anderen nun schon gefreut hatten, nicht finden. Also setzten sie ihre Hoffnung auf Faraja, der ihnen den Weg zum besten Futter zeigen sollte. Das war erfolgreicher und bald fraßen sie leckeres, weiches Grün und kollerten zufrieden.
Am Nachmittag führte Faraja die Babys zum Wasserloch, wo Sonje Wasser auf ihre Füße spritzte, um die Wassertemperatur zu schätzen. Die Waisen entschieden, dass es zu kalt für ein Schlammbad war, leerten nur ihre Flaschen und gingen dann direkt zum Staubbad.

Ngasha geht hinaus zum Grasen

Montag, 6. April 2015
Der Tag begann mit andauerndem Nieselregen am frühen Morgen und einige der Waisen waren nicht begeistert von der Idee, aus ihren Gehegen zu kommen und vollgeregnet zu werden. Doch Murera, Sonje und Zongoloni kamen heraus, sobald die Tore geöffnet wurden und ließen die Jungs zurück, die sich im Gehege zusammenkuschelten. Als Lima Lima sah, dass die anderen drei sich auf den Weg machten, folgte sie ihnen trotz des Regens, um auch ja nicht ihren Anteil des Frühstücks zu verpassen. Schließlich kamen auch die Jungs aus den Gehegen und schlossen sich den Anderen an.
Lima Lima entdeckte einen Keeper, der auf einem nahegelegenen Felsen saß und kam herüber, um sich daran zu kratzen. Nach kurzer Zeit wurde aber ihre eigentliche Absicht klar: Sie wollte mit unter den Regenschirm des Keepers. Er hielt ihn extra hoch, damit sie darunterpasste, obwohl er gerade groß genug für ihren Kopf war.
Als es endlich aufhörte zu regnen, gingen die Babys zum Staubbad und hatten viel Spaß mit der feuchten Erde. Einige Waisen legten sich hin und erlaubten es den anderen, auf ihnen herumzuklettern.

Faraja kratzt sich neben seinem Keeper

Dienstag, 7. April 2015
Nach einer sehr kühlen Nacht waren die Waisen froh, als sie die Keeper aus ihren Zelten kommen sahen, um die Morgenfütterung vorzubereiten. Lima Lima und Sonje waren sehr ungeduldig, stießen gegen ihre Tore und hoben die Rüssel in die Richtung, in der die Milch vorbereitet wurde. Auch Zongoloni steckte ihren Rüssel zwischen den Absperrungen hindurch, weil sie sich so sehr auf ihre Milch freute.
Nachdem sie aus den Gehegen gekommen waren, versammelten sich einige der Babys an der Tränke, um frisches Wasser zu saufen. Murera war bereits auf dem Weg in den Busch. Lima Lima machte ein paar Dehnübungen, vielleicht wegen des kalten Wetters. Sie wärmte sich damit für das darauffolgende Kräftemessen mit Jasiri auf. Lima Lima war damit gut vorbereitet und gewann den Kampf dann auch. Mit dem letzten Stoß schubste sie Jasiri zu Boden und kletterte auf seinen Rücken. Da kam Ngasha mutig seinem Freund zu Hilfe, schubste Lima Lima von Jasiri herunter und versuchte dann seinerseits, auf sie zu klettern. Die Keeper griffen schließlich ein und beendeten die Kämpfe.

Murera läuft von der Tränke weg

Mittwoch, 8. April 2015
Draußen im Busch grasten Jasiri und Zongoloni zusammen, während Ngasha auf der anderen Seite beschäftigt war. Er versuchte, mit seinem Fuß das widerspenstige Gras zu entwurzeln, das er mit dem Rüssel nicht herausziehen konnte. Lima Lima hatte eine strategisch günstige Position recht weit oben eingenommen. Sie achtete darauf, dass Jasiri weit unterhalb von ihr stand, damit sie im Vorteil war, falls sich ein Kräftemessen ergeben sollte und sie Jasiri dann den zweiten Tag in Folge besiegen konnte.
Die Waisen tauchten auf die Sekunde genau bei der Mittagsfütterung auf und gingen danach wie immer auf die Suche nach Bäumen und Stämmen, um sich zu kratzen. Sonje fand einen besonders gut geeigneten Baum und konnte ein paar schwer erreichbare Stellen kratzen.

Ngasha tritt gegen das Gras

Donnerstag, 9. April 2015
In der Nacht hatte es heftig geregnet und ein paar Bäume waren umgestürzt, was die Waisen etwas in Panik versetzte. So wollten sie am Morgen sofort herauskommen, um das genauer zu untersuchen. Wälzen war die Hauptbeschäftigung des Tages, da die Waisen von dem nächtlichen Regen nun sowieso schon nass und matschig waren. Sie zeigten ihre Aufregung und Freude über die Regenzeit und dass es nun bald noch üppigeres Futter und Wasser im Kibwezi-Wald geben wird.
Gegen Mittag wartete Zongoloni geduldig darauf, dass die Milchflaschen geliefert wurden. Sie streckte ihren Rüssel in die Richtung, aus der das Fahrzeug mit der Milch normalerweise kommt und bewegte sich keinen Schritt, bis die Flaschen ankamen. Nach der Fütterung verließ Sonje mit den Babys im Schlepptau die Fütterstelle und ließ Murera mit den Keepern zurück. Die Keeper waren erstaunt darüber, wie leise Sonje den Babys den Befehl zum Aufbruch mitgeteilt hatte. Murera und die Keeper folgten der Herde und fanden Faraja und Jasiri auf einer Lichtung mit besonders leckerem und grünem Gras, das sie sehr genossen. Murera war aber nicht interessiert an Faraja und Jasiri oder dem weichen Gras, sondern ging weiter in den Wald hinein, um Sonje und die anderen Waisen zu finden. Sie traf sie schließlich, als sie gerade auf der Suche nach den Keepern zurückkamen.

Zongoloni wartet auf ihre Milch

Freitag, 10. April 2015
Ngasha kam heute Morgen in großer Eile aus seinem Gehege und hielt nur kurz an, um auf seinen Gehegekameraden Faraja zu warten. Faraja dagegen wartete auf seinen Freund Jasiri, dessen Tor noch nicht geöffnet worden war, obwohl Jasiri schon mehrfach versucht hatte, es mit seinem Rüssel zu öffnen. Als das Tor endlich aufging, rannte er zum Lagerraum auf der Suche nach Luzernenheu. Er wurde aber enttäuscht, denn seit Beginn der Regenzeit gibt es genug grünes Futter im Busch, sodass die Waisen kein zusätzliches Luzernenheu brauchen. Jasiris Enttäuschung hielt aber nur kurz an, denn die Waisen brachen auf, um nach leckerem, frischen Gras zu suchen.
Draußen im Busch kam Ngasha dicht an Sonje heran, als sie grasten. Zongoloni ist sehr eifersüchtig auf jeden, der sich Sonje nähert und schubste Ngasha von ihr weg. Danach verbrachte Lima Lima einige Zeit mit Ngasha und es schien, als ob sie im Wettbewerb standen, wer von ihnen schneller fressen kann. Ngasha fand einen leckeren Zweig und versuchte, Sonjes Technik nachzumachen, die Zweige abzubrechen. Doch er war nicht schnell genug, um Lima Lima zu schlagen und musste sich mit dem zweiten Platz begnügen.
Nachdem sie im Wald gefressen hatten, suchten die Waisen frisches Gras. Als sie in einer Gegend ankamen, in der sie leckeres Gras erwarteten, trafen sie auf ein paar Büffel, die es sich dort gutgehen ließen. Murera und die Keeper kamen als letzte dort an und hörten Zongoloni, Quanza und Jasiri laut trompeten, dem sich Murera auch gleich anschloss. Die Keeper wussten nicht so recht, woher die Aufregung kam, doch dann sahen sie Bewegung in den Büschen, wo eine Büffelherde vor den Elefanten wegrannte.

Ngasha und Lima Lima fressen um die Wette

Samstag, 11. April 2015
Murera kratzte sich gerade, als ein paar Vögel über ihrem Kopf hinwegflogen und Laute von sich gaben, die ihr unbekannt waren. Sie erschrak und sah nach oben, um zu sehen, wo die komischen Geräusche herkamen. Als sie es nicht herausfinden konnte, eilte sie zu Sonje, die entschied, dass sie am Besten von dem Krach weglaufen und zu den anderen Babys gehen sollten, die bei Quanza, Lima Lima und den Jungs waren. Bei den anderen Waisen beruhigten sie sich schnell und grasten weiter an dem frischen, grünen Gras, das dank des Regens im Kibwezi-Wald bereits gesprossen war.
Zur Milchfütterung hatten Lima Lima und Ngasha einen frechen Trick auf Lager. Als sie das Auto hörten, das die Milch brachte, schlichen sie sich vom Rest der Herde davon. Das Auto hielt an, um sie zuerst zu füttern, bevor es die Milch zu den anderen Waisen brachte. Als Lima Lima und Ngasha fertig waren, waren die Keeper, die sie gefüttert hatten, weit vom Auto entfernt. Nachdem sie sich per Funk mit ihren Kollegen ausgetauscht hatten, stellte sich heraus, dass Lima Lima und Ngasha sich ein zweites Mal am Fahrzeug angestellt hatten, in der Hoffnung, noch einmal Milch zu bekommen.

Murera erschreckt von ein paar Vögeln

Sonntag, 12. April 2015
Die Waisen teilten sich heute in zwei Gruppen auf. Sonje rief ein paar Babys, nämlich Jasiri, Ngasha, Faraja und ihren Liebling Zongoloni, zu sich, damit sie ihr folgten. Die Waisen hielten es für eine gute Idee, Murera bei den Keepern zu lassen. Sonje führte die Babys in Richtung des Zauns und folgte dabei einer Spur wilder Elefanten, die in der letzten Nacht die Stallungen besucht hatten.
Murera war bei den Keepern zurückgeblieben und sie führten sie in den Wald, Sonjes Gruppe hinterher. Sonje wartete, als sie in den Weidegründen angekommen war, auf Murera, und als sie merkte, dass sie fehlte, kehrte sie um, um nach ihr zu suchen. Ihre Gruppe – außer Zongoloni – ließ sie unter der Aufsicht von Lima Lima. Sonje musste aber nicht lange suchen, denn sie fand Murera ganz in der Nähe, bei den Keepern.
Beim Mittagsschlammbad und der Milchfütterung sahen alle Babys sehr erschöpft aus. Trotzdem konnten Lima Lima, der kleine Gierschlund, und Quanza noch zu ihren Flaschen rennen, denn diese wollten sie nicht verpassen.

Faraja und Jasiri im Grasland

Montag, 13. April 2015
Früh am Morgen begann Ngasha wieder seine üblichen Dummheiten. Er entdeckte Lima Lima, die in der Sonne lag und staubbadete. Da sie gerade abgelenkt war, sprang er auf ihren Rücken und rieb seinen Bauch an ihr. Lima Lima konnte nicht aufstehen und sich wehren, da Ngasha zu schwer war. Als Murera sah, wieviel Spaß Lima Lima und Ngasha zu haben schienen, ging sie zu Sonje hinüber, die ebenfalls auf dem Boden lag und versuchte, ihre Vorderbeine auf Sonjes Rücken zu stellen. Dabei war sie aber sehr vorsichtig, da Sonje ein schwaches Hinterbein hat und sie spielte nur kurz mit ihr. Danach ließ sie Sonje wieder in Ruhe auf dem Boden liegen.
Wie immer rannten die Babys zu ihrer Mittagsmilchfütterung. Quanza und die gierige Lima Lima wichen den Keepern aus, die sie immer von den Anderen trennen wollen, damit sie als letztes gefüttert werden. Heute konnten sie aber die Keeper austricksen und kamen zuerst an der Fütterstelle an. Sie schrien vor Aufregung und Vorfreude auf ihre Milch.

Ngasha klettert auf Lima Lima

Dienstag, 14. April 2015
Die Waisen hatten einen wunderbaren Vormittag, an dem sie das viele leckere, seit Beginn der Regenfälle frisch gesprossene Gras genießen konnten. Zongoloni konnte gar nicht genug bekommen und war eifersüchtig darauf, wieviel Faraja hatte. Sie versuchte, etwas Gras aus seinem Mund zu stehlen. Als Lima Lima das sah, brachte sie ihr eigenes Futter in Sicherheit und entfernte sich von Zongoloni, die in der Nähe von Sonje weitergraste.
Heute war eine besondere Mittagsfütterung, da Daphne Sheldrick an der Futterstelle auf die Waisen wartete. Die Keeper waren sehr froh, sie in Umani zu sehen. Zuerst schienen die Waisen Daphne gar nicht zu bemerken, doch Murera erkannte sie und ging zum Fahrzeug, um sie zu begrüßen und bekam auch gleich etwas leckeres Grün von ihr. Dann verstanden auch die anderen Waisen, wer in dem Auto saß und gingen zur Begrüßung hinüber.

Die Waisen genießen das leckere Gras

Mittwoch, 15. April 2015
Der Tag begann ganz normal und Murera brachte ihre Herde in den Busch, damit sie nach der Morgenfütterung grasten konnten. Die Keeper folgten. Murera und die anderen Babys wussten noch nicht, dass Balguda und Ziwa aus dem Waisenhaus in Nairobi bereits auf dem Weg zu ihnen waren, um hier in der Auswilderungsstation in Umani Springs im Kibwezi-Wald den nächsten Schritt hin zu einem wilden Leben zu gehen. Kurz nachdem alle zum Grasen hinausgegangen waren, konnten die Keeper den LKW hören, der sich den Stallungen näherte. Sie riefen die Waisen zurück, damit sie die zwei Neulinge begrüßen und willkommen heißen konnten. Als sie wieder an den Stallungen waren, verstanden die Waisen, dass die Ankunft des LKW neue Herdenmitglieder bedeutete. Lima Lima, Zongoloni, Sonje, Ngasha und Murera warteten darauf, dass sich die Tür öffnete, obwohl Lima Limas und Ngashas Aufmerksamkeit durch die Anwesenheit von Milchflaschen stark beeinträchtigt wurde.
Sobald die Tore aufgingen, konnten Ziwa und Balguda aus dem LKW kommen. Ziwa war zuerst verwirrt; vielleicht hatte er erwartet, wieder nach Tsavo zu kommen. Balguda hob den Rüssel, um herauszufinden, ob er jemanden aus dem Begrüßungskomitee erkennen würde. Er erkannte Ngasha und begrüßte ihn sofort, doch Ngasha war frech wie immer und versuchte gleich, ihn zu besteigen und zu schubsen. Die Keeper waren auf so ein Verhalten vorbereitet und konnten den Neuankömmling vor allzu wildem Gerangel beschützen.
Balguda hielt sich dicht an den Keepern aus Nairobi. Nachdem sie auf dem Gelände der Stallungen herumgelaufen waren, um alles kennenzulernen, ging es zum Grasen in den Busch. Lima Lima und Quanza versuchten, in der Nähe von Ziwa zu bleiben, und Balguda war damit zufrieden, mit seinem Waisenhaus-Keeper mitzulaufen, während die Herde nach frischem Grün Ausschau hielt. Balguda und Ziwa genossen schon bald das üppige, leckere Futter in Kibwezi und fühlten sich gleich schon viel mehr heimisch. Ngasha wollte aber Balguda, der im Waisenhaus sein guter Freund gewesen war, immer noch ärgern, und die Keeper mussten ihn noch einmal beschützen.
Der Tag endete gut und die neuen Mitglieder wurden vor den Anderen zu den Stallungen zurückgebracht. In der Nacht gab es erneut Gewitter, sodass noch mehr Bäume und Äste herunterfielen. Balguda und Ziwa machte das sehr nervös, und die Keeper mussten bis nach Mitternacht bei ihnen bleiben. Dann beruhigten sie sich aber und die Keeper konnten in ihr Zelt zurückkehren.

Der LKW mit Ziwa und Balguda kommt an

Donnerstag, 16. April 2015
Die Waisen kamen aus den Gehegen und mussten eine wichtige Entscheidung treffen: Wo sollte am Morgen gegrast werden? Schließlich machten sich die Babys zum Grasland auf, um dort leckeres weiches Gras zu genießen und Ziwa und Balguda die Gegend zu zeigen. Danach gingen sie in den Wald, um Zweige zu fressen. Faraja führte die Gruppe an, Zongoloni folgte dicht dahinter und danach die anderen Waisen. Balguda und Ziwa waren sehr zufrieden und trompeteten fröhlich, während sie neben Murera und Sonje liefen.
Quanza wusste, was die frechen Jungs vorhatten und beschützte die Babys, insbesondere Balguda vor allem, was Ngasha im Schilde führen könnte. Nachdem sie einige Zeit weiches Gras gefressen hatten, führte Zongoloni sie zum Staubbad und begann, mit ihren winzigen Stoßzähnen Erde auszugraben. Sonje bemerkte, dass Zongoloni zum Staubbad davongeschlendert war und folgte mit Balguda und Ziwa. Sie zeigte ihnen, dass die Erde hier eine andere Farbe hat, als sie es aus Nairobi gewohnt waren.
Später am Tag wollte Balguda in den Wald gehen, um ein paar leckere Zweige zu fressen. Da er noch neu ist, wusste er aber nicht, wo es lang geht, und so überzeugte er Ngasha, Quanza und Lima Lima, ihm den Weg zu zeigen.
Auf dem Weg zurück zu den Stallungen am Abend wurden Ziwa und Balguda von Ngasha und der gierigen Lima Lima begleitet. Lima Lima dachte aber nur an eins: ihre Milch. Sie eilte vorneweg und ließ Balguda und Ziwa am Eingangstor zurück. Dort warteten die beiden darauf, dass ihnen ein Keeper ihr Gehege zeigte, da sie vergessen hatten, wo sie hin mussten.

Die Waisen genießen weiches Gras

Freitag, 17. April 2015
Die Waisen wachten nach einer sehr ereignisreichen Nacht auf, denn wilde Elefanten waren gekommen, um die Stallungen zu besuchen. Sie waren aber nicht lange geblieben, da sie die Anwesenheit der Keeper riechen konnten. Die neuen Babys Ziwa und Balguda haben sich gut eingelebt und sind glücklich in ihrem neuen Gehege. Balguda ist aber noch immer vorsichtig bei den frechen Jungs, insbesondere Ngasha, und hält Abstand zu ihnen, wenn er an ihnen vorbei geht.
Heute Vormittag graste Balguda abseits von den Anderen. Sonje sah das und fand es nicht gut, dass er ganz allein war. Sie gesellte sich zu ihm, für den Fall, dass er vor den frechen Jungs beschützt werden musste, die immer noch darauf aus sind, die Neuankömmlinge in ihre Rangfolge einzusortieren. Balguda sah aber unbesorgt und entspannt aus und vertraute darauf, dass die Keeper ihn vor allen Gefahren beschützen. Er ging zur Sicherheit noch etwas näher an die Keeper heran und Sonje folgte ihm. Ziwa entdeckte ein paar weiche Zweige, die in seiner Reichweite hingen, brach sie ab und fraß sie.
Zur Mittagsfütterung hörte Zongoloni die Keeper ihre Namen rufen und führte die Babys zur Fütterstelle. Lima Lima wurde von den Keepern zurückgehalten, damit sie Balguda, Ziwa und die anderen Babys, die nicht so schnell trinken, nicht stören würde. Das gefiel ihr aber gar nicht, und sie schlich sich durch ein Gelände, das die Keeper nicht überblicken konnten, zur Fütterung. Der Trick funktionierte, Lima Lima umlief die Keeper und konnte ungehindert ihre Milch erreichen.
Nach der Mittagsfütterung verbrachte Quanza einige Zeit mit Balguda. Sie tätschelte Balgudas Bauch mit ihrem Rüssel, um ihm Mut zuzusprechen und ihn zu überzeugen, dass er nicht so schüchtern zu sein braucht.

Sonje grast mit Balguda

Samstag, 18. April 2015
Nach der 6-Uhr-Fütterung wuschen die Keeper die Milchflaschen aus und bereiteten sich darauf vor, die Tore zu öffnen. Zongoloni wurde ungeduldig, stieß gegen ihr Tor und versuchte, es selbst zu öffnen. Nach vielem Geschubse gelang es ihr tatsächlich und sie rannte zu Sonje. Sie wurde aber von den leckeren Zweigen, die überall herunterhingen, abgelenkt und ging schließlich zum Grasen hinaus. Als die Keeper die anderen Tore geöffnet hatten, folgten Sonje und die übrigen Waisen Zongoloni, denn sie wollten wissen, wo Zongoloni für heute auf Futtersuche gegangen war.
Ziwa blieb dicht bei Murera, da er wusste, dass die Schwanzzieher Ngasha und Jasiri versuchen könnten, ihn zu ärgern, falls er allein war. Die Anwesenheit von Murera und den Keepern hielt die frechen Jungs zurück und so konnten alle entspannt grasen.
Während des Vormittags kamen die Waisen an einer Gruppe Paviane vorbei, die viel Krach machten. Ziwa ist seit der lauten Umzugsfahrt nach Umani etwas nervös bei jeglichem Krach und er wusste nicht, welche Tiere solche Geräusche machen. Er rannte mit aufgestellten Ohren zur Sicherheit der Keeper zurück und war bereit, sich gegen alles zu verteidigen, was da aus den Büschen gerannt kommen würde.
Quanza machte sich den Spaß, sich in die Mitte der Waisengruppe zu stellen und sie dann auseinander zu scheuchen. Balguda sah die anderen Babys laufen und schloss sich ihnen an. Die Keeper riefen die Babys schließlich zurück und beruhigten sie. Balguda war sehr erschöpft von dem vielen Laufen, ging zu den Keepern und entspannte sich eine Weile. Lima Lima holte ihn dann wieder ab und brachte ihn zur Herde zurück.

Zongoloni frisst mit Sonje

Sonntag, 19. April 2015
Murera kam voller Aufregung aus ihrem Gehege und sah aus, als würde sie mit jedem spielen wollen. Sie trompetete, als sie herauskam und den Anderen folgte, die bereits im Gebüsch waren. Zongoloni hatte Probleme, mit den Babys mitzuhalten, da Jasiri ihr den Weg blockierte, um an ihrem Schwanz ziehen zu können. Zongoloni wusste aber, was er vor hatte, drehte sich ihm zu und drohte ihm, keine Dummheiten zu machen. Draußen im Busch schärfte Murera ihre Stoßzähne auf dem Boden und grub auch etwas Erde zum Fressen aus. Vermutlich wollte sie Mineralien und Salze, die in der Erde sind, zu sich nehmen.
Bei der Mittagsfütterung wurden Balguda und Ziwa von Zongoloni zur Fütterung eskortiert, während die Keeper mit den Flaschen auf sie warteten. Wie üblich hob Zongoloni ihre Flaschen ohne Hilfe auf und trank sie. Das beeindruckte Ziwa und Balguda, die dazu noch die Hilfe der Keeper brauchen. Nach der Fütterung schlossen sich Ziwa und Balguda den Leitkühen Murera und Sonje an, damit die frechen Jungs nicht auf dumme Ideen kommen würden. Das war eine gute Idee und so grasten sie ohne Störungen friedlich zusammen. Balguda wird selbstbewusster und erkundet jetzt auch alleine neue Orte. Die Keeper passen aber gut auf ihn auf, um sicherzugehen, dass es ihm gutgeht.
Am Nachmittag zeigte Ngasha Ziwa den Weg zum Wasserloch, doch als sie dort ankamen, überlegte Ziwa es sich anders, da er spürte, dass ihm das Wasser nicht warm genug zum Baden war. Balguda hält auch immer Abstand zum Wasserloch; er mochte das Wälzen noch nie. Den anderen Waisen zeigten aber Murera und Sonje, wie es geht und sprangen hinein, gefolgt von Lima Lima und den anderen Babys. Lima Lima und Quanza hatten viel Spaß und schienen einen Schwimmwettbewerb zu veranstalten. Es war herrlich anzuschauen.

Murera gräbt mit ihren Stoßzähnen Erde aus

Montag, 20. April 2015
Schwanzzieher Jasiri versuchte heute Morgen seine üblichen Dummheiten und rannte zu Zongoloni. Zongoloni kennt ihn aber zu gut und war vorbereitet. Sie drehte sich blitzschnell um und schob Jasiri davon. Zongoloni steht außerdem unter dem Schutz von Sonje. Wenn sie sieht, dass ihr geliebtes Baby von ihm geärgert wird, schiebt sie ihn fort und passt auf, dass er sich von den Kleinen fernhält. Auch Murera akzeptiert Jasiris Dummheiten nicht und er macht, dass er davonkommt, wenn Murera sich nähert und den Kleinen zu Hilfe kommt. Murera kann die Jungs immer am besten maßregeln, da sie die größten Stoßzähne hat.
Am natürlichen Wasserloch, in dem sich die wilden Elefanten nachts oft wälzen, unterbrachen die Waisen ihren heutigen Rundgang, um die Gerüche der wilden Elefanten zu untersuchen. Sonje ging zum Ufer und bespritzte sich die Beine, um zu sehen, ob es warm genug zum Baden war. Es war, und sie und Murera wälzten sich und überzeugten die anderen Babys, mitzumachen. Am Ende gingen alle Waisen außer Balguda hinein und das Wasserloch war voller fröhlicher Elefanten. Balguda war noch nie begeistert vom Wälzen, schon im Waisenhaus nicht, und schaute sich die Sache lieber von draußen an. Nach dem Schlammbad brachte Murera Zongoloni zum Saufen zum sauberen Wasserloch, bevor sie am Abend nach Hause zurück liefen.

Zongoloni rennt zu ihrer Beschützerin Sonje

Dienstag, 21. April 2015
Als die Elefanten heute Morgen aus den Gehegen kamen, hob Murera ihren Rüssel und schnupperte in die Luft. Die Keeper merkten, dass sie den wilden Bullen witterte, der in der Nähe herumlungerte, um sich mit den Waisen anzufreunden. Murera wollte die Sache untersuchen, doch Sonje war nicht überzeugt. So ging Murera allein in das Gebüsch. Die Keeper sahen Murera alleine davonlaufen und riefen ihren Namen. Daraufhin machte sich ihr wilder Freund davon, denn die Anwesenheit der Keeper jagte ihm Angst ein. Die wilden Elefanten im Kibwezi-Wald sind im Laufe der Jahre sehr von Menschen beeinflusst worden. Es gab viel Wilderei und Abholzung, und sie haben große Angst vor dem Geruch von Menschen. Hoffentlich hilft der Zaun um das Schutzgebiet und die Antiwilderei-Bemühungen des DSWT, dass sich die wilden Elefanten in Zukunft wieder sicherer fühlen.
Während die Keeper Murera suchten, um sie zur Mittagsfütterung und zum Schlammbad zu bringen, standen die anderen Waisen unter der fähigen Führung von Sonje und Lima Lima. Balguda war sehr entspannt und fraß frisches Gras zusammen mit seinem Freund Ziwa. Er war so gedankenverloren, dass er beinahe die Mittagsfütterung verpasste. Glücklicherweise wussten die gefräßige Lima Lima und Ngasha genau, wann es Zeit dafür war, und Zongoloni erinnerte Quanza, und so gingen sie alle zusammen zur Fütterstelle.
Nach der Milch gingen die Waisen zum Wasserloch und zeigten Ziwa und Balguda, wieviel Spaß man beim Wälzen als große Familie haben kann. Es war ein sehr heißer Tag und die Waisen nahmen am Abend vor dem Heimweg noch ein zweites Bad. Wieder wollte Balguda nicht baden und soff lieber etwas sauberes Wasser.

Murera auf dem Weg in den Wald, um den wilden Bullen zu suchen

Mittwoch, 22. April 2015
Dank des vielen Regens, der den letzten Monat über im Kibwezi-Wald gefallen war, gibt es nun überall Wasser und viele von wilden Elefanten gegrabene Löcher sind nun voll. Die wilden Elefanten, Büffel und auch die Waisen müssen nun nicht lange nach einer geeigneten Stelle zum Wälzen suchen. Während der letzten Tage konnten die Waisen immer einfach ins Gebüsch gehen, wenn sie sich abkühlen wollten und mussten nicht bis zu ihrem üblichen Wasserloch bei Umani Springs wandern.
Heute gingen Balguda und Ziwa vorneweg zur Mittagsfütterung und die restlichen Waisen mit Lima Lima und Zongoloni dahinter. Sie wichen kurz vom Weg ab, um ein Bad in einem natürlichen Wasserloch zu nehmen. Dabei hatten sie soviel Spaß, dass sie völlig mit schwarzem Schlamm bedeckt an der Fütterstelle ankamen und eher wie Büffel als wie Elefanten aussahen. Für die Keeper war es schwierig, sie zu füttern ohne von schlammigen Waisen-Rüsseln beschmiert zu werden. Glücklicherweise können Zongoloni und Jasiri ihre Flaschen selbst aufheben, doch die Anderen mussten sich zuerst beim Staubbad abtrocknen, ehe sie ihre Milch bekamen.

Die Waisen nehmen ein Schlammbad auf dem Weg zur Milchfütterung

Donnerstag, 23. April 2015
Balgudas Selbstbewusstsein wächst jeden Tag und heute entschied er, dass er sich schon gut genug auskennt, um alleine aufzubrechen und die leckeren Weidegründe zu finden, ohne von Lima Lima und den Anderen dorthin geführt zu werden. Faraja sah Balguda davon laufen und entschied, ihm zu folgen, und auch Jasiri lief den beiden hinterher. Ziwa schloss sich der Mädchengruppe an, und angeführt von Quanza und gefolgt von Ngasha gingen sie in den Wald zum Grasen. Balgudas Strategie zahlte sich aus, und er fand eine Gegend mit sehr süßen Zweigen. Er ging immer tiefer in das Gebüsch hinein und seine Freunde Faraja und Jasiri folgten ihm. Ziwa verließ die Mädchengruppe schließlich auch und schloss sich seinem Freund Balguda an, um das leckere, süße Grün zu fressen, bevor sie zur Mittagsfütterung zum Wasserloch gingen.

Balguda wird selbstbewusster

Freitag, 24. April 2015
Lima Lima führte die Waisen heute Morgen hinaus. Sie schien aber lieber den Keepern hinterher zu laufen als den besten Platz zum Grasen zu finden, sodass Murera die Führung übernahm und Balguda dicht hinter ihr folgte. Er ging mit ihr in den Wald, bevor er abbog und sich selbst Zweige und Gras zum Fressen suchte. Murera kam an einem großen Baum vorbei und nutzte die Gelegenheit, um sich zu kratzen. Ngasha war inzwischen damit beschäftigt, Gras zu pflücken.
Nachdem die Waisen ihre Mittagsmilch bekommen hatten, entdeckte Jasiri Paviane, die in seine Richtung unterwegs waren. Er fühlte sich mutig, also stellte er die Ohren auf und rannte auf die Paviane los, die Balgudas Weg blockierten. Jasiri hielt durch und verjagte den Trupp, sodass Balguda seinen Weg unbehelligt fortsetzen konnte.
Nach der Pavian-Aufregung grasten die Waisen in aller Ruhe im Grasland. Ziwa nutzte die Gelegenheit, sich an einem Baum zu kratzten, nachdem er am Morgen gesehen hatte, wie Murera das machte. Murera stieg über ein paar Felsen, um zum natürlichen Wasserloch zu kommen. Das Wasser war warm und die Waisen hatten ein spaßiges Bad im Matsch.

Murera kratzt sich an einem Baum

Samstag, 25. April 2015
Draußen im Busch ging Quanza ein Stück weg von den spielenden Waisen und fand ein kühles, grünes Gelände, in dem sie alleine grasen konnte. Ziwa und Faraja grasten friedlich zusammen und genossen weiches Grün und saftiges Gras.
Ziwa hat etwas zugelegt und ist jetzt schon in sichtlich besserer Verfassung als vor kurzem, als er bei uns ankam. Sein Appetit ist gut, er frisst vorbildlich und ist nun sehr energiegeladen und gierig wie die anderen Jungs und Mädels in Mureras Herde. Er muss Tipps von Lima Lima und Zongoloni bekommen haben.
Heute verlor Ngasha die Keeper aus den Augen. Nachdem Zongoloni sich mit Lima Lima auf den Weg gemacht hatte, schloss er sich mit Sonje zusammen, um im Gebüsch nach leckerem Futter zu suchen. Zongoloni kehrte bald zu ihrer Adoptivmama Sonje zurück und war sehr eifersüchtig, als sie bemerkte, dass Ngasha gleich neben ihr ging. Zongoloni fürchtete, Sonje könnte ihre Zuneigung auf Ngasha übertragen, also piekste sie ihn heftig mit ihren kleinen Stoßzähnen in den Hintern und forderte ihn auf, Abstand zu halten. Daraufhin gehorchte er auch, zu seiner eigenen Sicherheit.

Quanza grast alleine

Sonntag, 26. April 2015
Nachdem Murera am Morgen aus dem Gehege gelassen wurde, folgte sie einem Pfad in den Wald, den wilde Elefanten gemacht hatten, als sie in der Nacht zu den Gehegen gekommen waren. Murera ging immer tiefer in den Wald, und Balguda folgte ihr. Die Keeper hörten lautes Trompeten aus der Richtung, in die Murera unterwegs war. Sie machten sich Sorgen um die Sicherheit des kleinen Balguda in der Anwesenheit wilder Bullen, und riefen Murera und Balguda zurück. Ziwa war sehr mutig und war auch an dem Trompeten interessiert, sodass auch er sich auf den Weg in Richtung der wilden Herde machte. Sie schickten ihn aber wieder weg, da er zu sehr nach Menschen roch und so kehrte er zu Lima Lima und Quanza zurück, die in der Nähe der Keeper grasten.
Der Kontakt zu der wilden Gruppe machte Ziwa sehr glücklich und er erzählte seinem Freund und Gehegegenossen Balguda davon. Den schien das aber nicht zu interessieren und er ging zu seinem Lieblingskeeper, anstatt Ziwa zuzuhören. Ziwa gab auf und graste weiter im dichten Gebüsch, gefolgt von Faraja. Schlauerweise mied er Jasiri, den Schwanzzieher.
Am Wasserloch hatten die Waisen Spaß, als Mureras komplette Familie testete, ob das Wasser warm genug für ein Bad war, bevor sie ihre Mittagsmilch erhielten.

Murera folgt dem Geruch wilder Elefanten

Montag, 27. April 2015
Balguda kam auf der Suche nach Sonje aus dem Gehege. Sonje war bereits mit ihrem Adoptivkind Zongoloni unterwegs. ALs Zongoloni sah, dass sich Balguda Sonje näherte, wollte sie ihm den Weg zu ihr blockieren. Balguda ist noch neu und hat noch nicht verstanden, wie inbrünstig Zongoloni ihre Position als Sonjes Liebling verteidigt und wie eifersüchtig sie wird, wenn jemand anderes Sonjes Aufmerksamkeit stielt.
Nachder er Sonje nicht begrüßen durfte, gesellte sich Balguda zu Ziwa und zusammen folgten sie Murera in den Wald. Die anderen Waisen gingen zum Saufen zur Tränke, bevor auch sie zum Grasen in den Busch gingen.
Ziwa ist noch immer nervös bei fremden Geräuschen. Er hörte im Wald ein paar Buschböcke, drehte sich nervös und mit aufgestellten Ohren herum und war bereit, alles anzugreifen, was aus dem Gebüsch herauskommen könnte. Während der Mittagsfütterung geriet er wieder wegen seltsamer Geräusche über seinem Kopf in Panik. Es waren zwei Kronenkraniche und er verfiel gleich wieder in Verteidigungshaltung.

Balguda geht zu Sonje

Dienstag, 28. April 2015
Sonje juckte die Wange und sie musste eine geeignete Stelle finden, um sich zu kratzen. Sie kam schließlich im Wald an einer vorbei und kratzte sich das Gesicht ausgiebig. Sie entfernte die Zecken, die ihr Probleme machten.
Auf der anderen Seite der Weide zeigte Balguda, wie energiegeladen er war. Er bog ein paar kleine Bäume zu Boden, um den Keepern zu zeigen, wieviel kräftiger er schon geworden war. Sonje kam hinzu und berührte seinen Bauch mit ihrem Rüssel. Das beruhigte ihn und er sah sehr zufrieden aus. Er behielt aber Zongoloni im Auge, falls sie eifersüchtig auf ihn werden sollte, weil er so nah bei Sonje stand. Während Sonje bei Balguda war, hatte Ziwa ein Kräftemessen mit Faraja, um den Mädchen zu zeigen, dass auch er seit seiner Ankunft schon kräftiger geworden war. Ziwa gewann den Kampf und Faraja akzeptierte die Niederlage und ging zum Grasen in den Busch.
Auf dem Weg zu den Stallungen gingen die Waisen am Abend durch das Grasland und fraßen weiches, grünes Gras, bevor sie von Murera zurück nach Hause gebracht wurden.

Sonje kratzt ihr Gesicht

Mittwoch, 29. April 2015
Als die Waisen heute morgen aus den Gehegen kamen, entschied Balguda, sich mit Quanza abzusprechen und sie entscheiden zu lassen, wo sie grasen sollten. Balgudas Gehegegenosse Ziwa schloss sich mit Faraja und Schwanzzieher Jasiri zusammen. Ziwa und Faraja kennen aber Jasiris Tricks gut und behielten ihn und ihre Schwänze im Auge. Murera behielt Jasiri auch genau im Blick, um sicher zu gehen, dass er sich nicht Balguda vornahm. Zur Sicherheit blieb sie noch in Balgudas Nähe. Auch Sonje machte sich Sorgen um Jasiris Verhalten gegenüber Balguda und schloss sich Murera an. Unter dem Schutz von zwei Müttern war Balgudas Schwanz nun endgültig sicher vor Jasiri.
Nach der Milchfütterung am Schlammloch ging Balguda zu Sonje, die ihm entgegenkam. Sie steckte ihren Rüssel in seinen Mund, um zu sehen, was er fraß.
Als die Waisen nach einem langen Tag im Wald wieder in den Gehegen waren, regnete es einige Stunden lang heftig. Die Waisen waren erst verstört von den Geräuschen des Regens, doch irgendwann schliefen Murera, Balguda und Ziwa ein und nach und nach dösten auch die anderen weg. Schließlich schlief auch Faraja ein und begann fast sofort, laut zu schnarchen. Die Keeper hatten einiges zu lachen.

Quanza und Balguda

Donnerstag, 30. April 2015
Am Morgen gingen die Waisen direkt zu den Weidegründen, um ihre Mägen zu füllen, die nach der langen Nacht leer waren. Der Regen der vorigen Nacht und der Morgentau hatten das Gras feucht gemacht, was die Waisen gar nicht mochten, weil sie davon kalte Füße bekamen.
Balguda lief allein, um nicht von den Rowdys wie Faraja oder Zongoloni geschubst zu werden, die manchmal ihre schlechte Laune an den Neulingen auslassen. Balguda nahm sich Zeit, das weicheste Grün zu ernten und seinen Bauch damit zu füllen. Als Lima Lima sah, dass Balguda ganz allein fraß, schloss sie sich ihm an. Ziwa war in Begleitung vieler Freunde, doch das hatte viel Kräftemessen und Geschubse zur Folge, als die Waisen spielten. Ziwa baut immer mehr Körpergewicht auf und Faraja und Ngasha stören ihn nicht mehr, da er kräftig genug ist, sie herauszufordern. Doch Jasiri und Zongoloni ärgern ihn noch immer ab und zu, ohne ersichtlichen Grund.
Schließlich entschied Lima Lima, dass ihr Magen voll genug war, legte sich auf den Boden und versuchte, Balguda zum Mitspielen zu überreden. Der schien aber nicht interessiert zu sein und graste friedlich weiter. Lima Lima konnte aber wenigstens die Besucher der Umani Springs Lodge unterhalten, und ihre Pateneltern lieben es, sie so glücklich zu sehen.

Die Waisen im Grasland

(übersetzt aus dem englischen Original)