Umani Springs Mai 2015

Freitag, 1. Mai 2015
Sonje war die Erste, die heute Morgen herauskam. Sie ging direkt zu ihrem Lieblingsbabybullen Balguda, um nach ihm zu sehen und ihn zu begrüßen. Ziwa, der an ihr vorbei ging, ignorierte sie. Sonje führte die Waisen zu den Weidegründen und die ganze Herde folgte ihr, mit Balguda an ihrer Seite. Als Ziwa sah, dass Sonje ihn nicht in der Nähe von Balguda haben wollte, machte er sich auf die Suche nach Zongoloni und Quanza. Sie waren bei Jasiri und mussten aufpassen, dass er nicht an Ziwas Schwanz zog, was sehr typisch für ihn ist. Jasiri benahm sich aber zur Abwechslung gut und sie grasten friedlich zusammen. Später ging Ziwa mit Lima Lima in den Wald, um ein paar weiche Zweige abzubrechen. Ngasha fand sie und machte sich mit Ziwa wieder auf den Weg zurück. Die gierige Lima Lima ließen sie dort.

Sonje grast

Samstag, 2. Mai 2015
Am frühen Morgen kamen die Waisen in sehr verspielter und fröhlicher Stimmung aus den Gehegen. Sie hatten viel Spaß dabei, herumzurennen und sich gegenseitig zu begrüßen. Die Umani-Herde ist besonders heiter und genießt das Leben durch und durch. Murera begann, laut zu trompeten, was bis zu den Hügeln zu hören war, rannte dann in die Büsche und stieß die Bäume um, die ihr im Weg standen. Ziwa folgte ihr und blies auch durch seinen Rüssel; allerdings war kein Trompeten zu hören, da er noch zu jung ist, um laut und energisch zu tröten. Das hält ihn aber nicht davon ab, es zu versuchen. Auch Balguda muss erst noch lernen, wie man trompetet.
Die wilden Elefanten hörten Mureras Geräusche und antworteten mit eigenem Trompeten. Sie versuchten herauszufinden, wo die Babys waren. Die Keeper riefen die Babys zurück, da sie sich Sorgen machten, dass Balguda im Wald verloren gehen oder zurückgelassen und von den wilden Herden gekidnappt werden könnte. Er ist noch milchabhängig, darum ist es dafür noch zu früh.

Die Waisen an einer Stelle mit viel weichem Gras

Sonntag, 3. Mai 2015
Zongoloni war heute Morgen sehr erpicht darauf, aus ihrem Gehege zu kommen, nachdem sie ihre Milch bekommen hatte. Sie schob kräftig an den Toren, während auch Lima Lima an der Kette wackelte, die die Tore verschloss. Die Keeper kamen heraus und öffneten die Tore. Zongoloni rannte sofort in den Wald, wo sie ein paar leckere, weiche Zweige gesehen hatte. Dort angekommen zog sie die Zweige mit ihrem Rüssel herunter und trat gegen ein paar Bäume, die ihr im Weg waren.
Ziwa graste mit Balguda an seiner Seite nicht weit von Sonje. Quanza kam mit Lima Lima an und sie führten die Babys heute zu einer trockeneren Gegend, wo das Gras nicht vom Morgentau feucht war.
Nachdem sie einen schönen Tag ohne besondere Vorkommnisse gehabt hatten, gingen die Waisen am Abend wie an einer Perlenschnur aufgereiht nach Hause zurück.

Die Waisen suchen nach trockener Erde für ein Staubbad

Montag, 4. Mai 2015
Ngasha begann den Tag damit, seinen Hintern an einem Felsen hin und her zu schwingen und ihn dabei gründlich zu kratzen. Er sah aus, als gehöre er eher in einen Ballsaal als in den Wald. Zongoloni fand etwas leckere Vegetation zum Fressen in Ngashas Nähe und auch Ziwa fraß ein paar frische, weiche Zweige im Wald.
Jasiri, als der dominante Bulle der Gruppe, beschützte stolz die Kühe und die anderen Waisen, als er ein paar Büffel im Weg herumstehen sah. Er stellte seine großen Ohren auf und verteidigte mutig die Kühe. Die Büffel würden den jungen Babys wie Balguda und Ziwa, die noch neu in der Gegend sind, sicherlich Angst einjagen, und sie würden womöglich im Wald verloren gehen, wenn sie in Panik davon liefen. Die Büffel räumten aber den Weg, und Balguda und Ziwa bewunderten Jasiris Mut.
Ngasha fand etwas sehr hohes Gras zum Pflücken und Fressen. Das üppige Gras kommt den Elefanten gerade Recht, die jetzt gutgenährten aussehen. Manches davon war schwer herauszuziehen und Ngasha musste mit seinem Fuß nachhelfen, um es zu entwurzeln. Balguda war das zu anstrengend, und er pflückte lieber die frischgesprossenen, kleinen Halme und ließ die großen, schwer zu erntenden stehen. Er sah Sonje mit Ziwa herumlaufen und schloss sich ihnen an.
Quanza blieb im Schatten der großen Bäume und suchte nach etwas weicher Erde, die sie auf ihren Rücken werden und so die Fliegen vertreiben konnte. Während sie in der Erde grub, fand sie ein paar weiche Wurzeln zum Fressen, die sie sehr genoss.

Ngasha kratzt seinen Hintern am Felsen

Dienstag, 5. Mai 2015
Die Waisen kamen erneut sehr fröhlich und verspielt aus den Gehegen und kratzten sich sofort an den Felsen und den Wänden der Laderampe. Dabei trompeteten sie, und als Murera dort ankam, kratzte sich Sonje bereits, drehte sich hin und her und machte verschiedenste Posen. Murera versuchte, es Sonje nachzumachen, aber wegen ihrer Verletzung am Bein gelang es ihr nicht so richtig.
Ziwa warf braune Erde auf seinen Rücken und wurde dadurch selbst komplett braun. Dann ging er mit seinem Freund Balguda zusammen zu den Weidegründen. Beide blieben in der Nähe von Sonje, damit sie sie vor Jasiri und Quanza beschützte. Jasiri und Quanza können mitunter sehr nervig werden, ärgern sie manchmal und versuchen, sie von der Herde wegzujagen.
Sonje führte sie heute zu einem tollen Grasland mit weichem Futter. Ngasha schloss sich ihnen an, wurde aber eifersüchtig auf Balguda, der soviel von Sonjes Aufmerksamkeit abbekommt. Ngasha und Ziwa schlossen sich dann Faraja, Zongoloni und Quanza an, und sie gingen zusammen zum Wasserloch, um mit etwas frischem Wasser ihren Durst zu löschen. Sie hatten viel Spaß dabei, mit Wasser zu herumzuspritzen und die Schildkröten zu erschrecken. Ein kleines Krokodil ritt in Ufernähe auf den Wellen, die die Elefanten erzeugten.

Sonje zeigt verschiedene Kratz-Stile

Mittwoch, 6. Mai 2015
Die Elefanten jagten am Morgen, angeführt von Quanza, trompetend aus den Gehegen. Einige Babybuschböcke mit ihrem Müttern kreuzten Quanzas Weg, als sie auf der Suche nach ein paar leckeren Zweigen war. Sie stellte ihre Ohren auf und rannte trompetend auf sie los, um sie zu vertreiben. Sie weiß, dass die Antilopen keine Gefahr für sie sind, aber gerade darum ist sie kühner als sonst und freut sich diebisch darüber, wenn sie wegen ihrer Posen fliehen. Murera saß zufrieden auf ihrem Hintern und rubbelte sich die Zecken ab, während sie Quanzas Dummheiten beobachtete. Quanza zog sich zu den anderen Elefanten zurück und suchte nach Unterstützung bei der Jagd auf die Buschböcke. Balguda und Sonje überlegten kurz, sich ihr anzuschließen, entschieden sich dann aber doch lieber, bei Murera und den schlammbadenden Anderen zu bleiben. Es hatte geregnet, sodass die Erde sehr freucht und rutschig war. Das war ein großer Spaß für die Elefanten und sie alberten lange in dem glitschigen Matsch herum.

Balguda unterhält sich mit Sonje

Donnerstag, 7. Mai 2015
Ngasha führte die Waisen zu einer grünen Gegend im Wald, wo in der vorigen Nacht wilde Elefanten gewesen waren. Die Waisen waren sehr interessiert an den Gerüchen und Spuren, die sie hinterlassen hatten. Faraja und Lima Lima blieben Ngasha dicht auf den Fersen. Lima Lima wollte genau wissen, wo die Jungs hingingen.
Quanza fraß heute von einem Baum und störte dabei ein paar Bienen. Sie wurde ein paar Mal gestochen und rannte sofort davon. Die Keeper wunderten sich, was los war und entdeckten dann die wütenden Bienen. Auch Lima Lima und Faraja hatten sich schnell zu Ziwa zurückgezogen, als sie sahen, dass Quanza gestochen worden war.
Sonje spürte, dass es eine gefährliche Gegend war und führte die Babys zu den offenen Lichtungen. Dort tauchte plötzlich ein wilder Bulle auf. Als er hörte, wie die Keeper die Waisen riefen, rannte er sofort davon, kehrte aber später zum Schlammloch und Staubbad zurück. Die Keeper gingen vorsichtig davon, damit er in Ruhe baden konnte. Die Waisen hätten bei ihm bleiben können, entschieden sich aber, den Keepern zu folgen und den Elefanten alleine am Wasserloch zu lassen. Die wilden Elefanten des Kibwezi-Walds und in Umani werden auf jeden Fall mutiger und gewöhnen sich langsam an die Keeper.

Faraja sucht nach Futter

Freitag, 8. Mai 2015
Während Sonje im Busch graste, warnte sie die Keeper, als ob Gefahr lauern würde. Die Keeper beobachteten sie, um herauszufinden, was los war, konnten aber nicht feststellen, was so gefährlich sein sollte. Auch Murera hob den Rüssel und schnupperte herum, als ob irgendetwas in der Luft läge. Den Keepern wurde schließlich klar, dass sie nur sichergehen wollten, dass alle in der Nähe blieben.
Ngasha hatte einen sehr entspannenden Vormittag und graste friedlich bei Balguda, der frische Zweige naschte. Murera erschreckte sich vor ein paar Pavianen, die in den Bäumen herumsprangen. Dabei brachen einige Zweige ab, die auf ihren Rücken fielen. Sie rannte schnell zu den Keepern, um Schutz zu suchen.
Als die Babys am Abend zu den Gehegen zurückkehrten, hatten sie volle Mägen und waren sehr müde. Um 20 Uhr schliefen die meisten Babys bereits, und Balguda und sein Freund Ziwa schnarchten laut. Lima Lima und Quanza mussten erst noch ihre Betten machen, doch auch Murera schlief schon schnarchend. Sie war erschöpft von dem langen Tag, an dem sie auf so viele Babys aufpassen musste.

Ngasha frisst im Gebüsch

Samstag, 9. Mai 2015
Murera und Sonje verbündeten sich und zeigten der ganzen Herde, wie man als eine große Familie beieinander bleibt, wenn man im Wald unterwegs ist. Auch die neuen Jungs lernten diese Lektion. Quanza rannte herum und schnupperte bei jedem am Mund. Sie begann mit Jasiri und schien zu glauben, dass er süßere Zweige gefunden hatte als sie.
Heute blieb Ziwa im dichten Gebüsch zurück, wo er etwas weiches Gras und frische Lilien gefunden hatte, eine der Leibspeisen der Waisen. Sonje kam zurück, um ihn zu holen und sie kehrten zu den anderen Waisen zurück, die bereits auf dem Weg zu den Wiesen waren. Sonje übergab die große Herde an Murera, damit diese den ruppigen Jungs wie Ngasha, Jasiri und Faraja Manieren beibringen konnte. Balguda blieb eine Weile dicht bei Sonje und Ziwa, doch als er sah, dass sein Freund beschäftigt war, ging er fort und vertrieb sich die Zeit auf andere Weise.

Murera bringt die Babys hinaus

Sonntag, 10. Mai 2015
Murera juckte es heute Morgen am Hals und sie suchte sofort etwas zum Kratzen. Sie fand einen geeigneten Pfosten und kratzte sich so kräftig daran, dass der Pfosten schließlich ihrem Gewicht und ihrer harten Haut nachgab und abbrach. Lima Lima nutzte die Gelegenheit, um sich eine Extraportion Futter zu sichern, während Murera sich kratzte. Auch Ziwa fand einen tollen Fleck mit viel weichem Gras zum Fressen. Er versteckte sich im dichten Gebüsch, damit ihn niemand finden und sein leckeres Futter stehlen konnte. Lima Lima kletterte auf die Felsen und hielt Ausschau. Von dort konnte sie Murera, Sonje und Balguda sehen, die den Keepern bei ihrer Unterhaltung zuhörten. Sonje und Murera passten auf Balguda auf und brachten ihn zur Futterstelle, wo die anderen Babys leckeres Grün gefunden hatten.
Am Ende des Tages versammelten die Keeper die Elefanten und zählten sie durch, damit niemand zurückgelassen würde, bevor sie in einer Reihe zurück nach Hause gingen.

Lima Lima mit Gras im Mund

Montag, 11. Mai 2015
Lima Lima rennt immer eilig herum und so rannte sie heute am frühen Morgen zu den Kratzfelsen. Sie führte alle dorthin und begann, sich zu kratzen, doch die Anderen wollten lieber etwas zu fressen finden.
Murera ging in die entgegengesetzte Richtung von den Stallungen los, um dort zu grasen. Dann bemerkte sie, dass sie nicht wusste, wo die Keeper waren, hob ihren langen Rüssel und versuchte, ihre Fährte aufzunehmen. Als sie sie gewittert hatte, kehrte sie um und ging in ihre Richtung. Sie hörte dann auch, wie die Keeper sie mit „Murera, Murera, Kwata Kwata“ riefen.
Im Moment ist Jasiri der größte und damit dominante Bulle in Mureras Familie. Er bewegt sich stolz und majestätisch, während er läuft und ist stolz auf seinen Status. Es wird aber nicht lange dauern, bis Ziwa und Balguda groß genug sind, um ihm diesen Status streitig zu machen.
Auf dem Weg in den Wald grub Ziwa etwas Erde aus und warf sie auf seinen Kopf. Damit konnte er die Fliegen vertreiben, während er wanderte.

Ziwa wirft Erde auf seinen Rücken

Dienstag, 12. Mai 2015
Als die Elefanten heute Morgen zu den Weidegründen gingen, war das Futter so weich und süß, dass sie ganz ins Grasen vertieft waren und sich gegenseitig ignorierten. Das süße Gras ist das Lieblingsfutter der Waisen in der Regenzeit.
Ziwa folgte heute Faraja, hielt aber etwas Abstand, da er Respekt vor ihm hatte und vermeiden wollte, dass Faraja denkt, er wollte sein Futter stehlen. Die anderen Babys folgten Lima Lima und Quanza, und Balguda blieb immer bei Sonje. Das hat er sich angewöhnt und die beiden sind unzertrennlich. Balguda hatte ein paar Zecken am Bauch und suchte einen Felsen, an dem er sich kratzen konnte. Stattdessen fand er nur einen Baum und kratzte sich an diesem. Da flogen ein paar Kraniche über ihm auf und krähten. Das erschreckte ihn und er rannte panisch davon, als hätte er noch nie so etwas gehört. Er versuchte, sich umzuschauen und herauszufinden, wo der Krach hergekommen war, doch er konnte nichts ausmachen. Sonje bekam mit, was passiert war und dass die Vögel Balguda erschreckt hatten. Sie ging zum ihm und tröstete ihn, gemeinsam mit den Keepern, die seinen Namen riefen.

Faraja genießt Gras

Mittwoch, 13. Mai 2015
Nach einer kühlen Nacht kamen die Babys aus den Gehegen heraus. Sonje ging wie üblich zum Tor des kleinen Balguda, um ihn zu begrüßen, bevor sie hinaus ins Freie ging. Balguda antwortete mit lautem Kollern, als ob er ihr auch einen schönen guten Morgen wünschte, was Sonje sehr froh machte.
Draußen schnupperten die anderen Waisen mit ihren Rüsseln herum und versuchten, etwas übriggebliebenes Luzernenheu zu finden. Sonje und Murera versuchten, die wilden Elefanten zu wittern, die in der Nacht die Stallungen besucht hatten. Sie gingen alle zu den Umani-Quellen, um dort zu saufen.
Heute verteilten sich die Babys sehr weit im Busch und jeder blieb für sich. Direkt vor den Augen der Keeper war Ngasha gemein zu Ziwa. Er versuchte, ihn zu besteigen, während Ziwa auf dem Boden spielte. Die Keeper mussten lautstark mit ihm schimpfen und wurden von Murera unterstützt, die ebenfalls dazu kam und Ngasha ermahnte.
Quanza und Lima Lima teilten die Gruppe, indem sie mit ein paar der Babys in eine andere Richtung als Murera, Sonje und der Rest liefen. Sie fanden ein paar leckere Lilien, ehe sie zum Wälzen zum Wasserloch gingen. Es wurde ein schöner heißer Tag und die Waisen genossen ihr Schlammbad eine ganze Weile. Sie spritzten und spielten im Schlamm herum.
Am Nachmittag begann es zu regnen, und daher suchten die Elefanten nach etwas zum Unterstellen für die Kleinen Ziwa und Balguda. Sie zogen sich vor dem Regen zurück und Balguda war sehr glücklich, dass er nahe bei seiner Adoptivmama Sonje bleiben konnte, die aufmerksam wie immer war.

Sonje bereitet einen Scheinangriff vor

Donnerstag, 14. Mai 2015
Lima Lima begann den Tag gutgelaunt und wanderte auf dem Gelände herum und begrüßte alle anderen Waisen. Nur Murera mied sie. Sie wollte sicherstellen, dass alle zufrieden waren und es ihnen gut ging, ehe sie hinaus gingen. Murera beobachtete sie und wunderte sich, was mit ihr los war. Lima Lima ist ein lebhafter kleiner Elefant voller Lebensfreude. Sie ist auch sehr clever und aufmerksam.
Faraja fraß zusammen mit seinem Freund Jasiri, dem Schwanzzieher, im frischen Grasland. Die beiden Albino-Babys sind sehr gierig und lieben das Fressen. Faraja hielt etwas Abstand zu Jasiri, damit dieser nicht an seinen Schwanz herankam. Lima Lima ging, bevor sie sich den Anderen anschloss, zum einem felsigen Gebiet an den Umani-Hügeln. Dort erschreckte sie sich vor den Klippspringer-Antilopen, die auf den Felsen herumsprangen und rannte vor ihnen davon.
Heute folgten Zongoloni und Quanza Sonje zum Wasserloch, um sich im schlammigen Wasser wälzen. Die anderen machten sich in den Wald auf und suchten Murera, die sofort nach der Milchfütterung dorthin verschwunden war. Am Ende stand nur noch Quanza mitten im Wasser und hatte viel Spaß, während die Anderen alle auf der Suche nach Murera waren. Murera wurde schließlich gefunden und sie grasten alle glücklich zusammen.

Murera läuft hinter den Babys her

Freitag, 15. Mai 2015
Als die Waisen aus ihren Gehegen kamen, schien es fast so, als hätten sie schon einen Plan für den Tag gemacht. Lima Lima ging direkt zu den Hängen des Kenze-Hügels, was eine ganz andere Richtung als üblich ist. Die Keeper machen sich immer Sorgen um Murera, da sie wegen ihres steifen Beins nicht so gut laufen kann. Sie waren aber froh zu sehen, dass sie es mit Leichtigkeit auf den Berg hinauf schaffte, trotz des Lavagesteins. Von oben konnten die Elefanten direkt auf den Chyulu Hills Nationalpark sehen.
Lima Lima suchte die Gegend ab und fand einen Ort, an dem wilde Elefanten schlammbaden. Sie führte die Anderen dorthin und sie wälzten sich und genossen die neue Umgebung. Die Keeper mussten dann aber die Pläne der Waisen durchkreuzen, denn es wurde Zeit für die Mittagsfütterung und sie waren noch sehr weit vom Schlammloch entfernt, an dem ihre Flaschen auf sie warten würden. Sie riefen die Elefanten und Lima Lima führte sie zurück. Als sie am Schlammloch ankamen, rannten Balguda und Ziwa ihrer Milch entgegen. Danach kehrten die Elefanten in den Busch zurück und verschwanden bis zum Abend im Wald.

Lima Lima steht in der Gegend herum

Samstag, 16. Mai 2015
Heute gingen die Waisen tief in den Wald hinein, in eine Gegend, in der sie bisher noch nicht oft waren. Ngasha war plötzlich allein, wusste aber, dass die Keeper auf ihn aufpassten und sorgte sich nicht weiter. Die Waisen genossen ein ordentliches Schlammbad und kamen an Stellen vorbei, an denen in der letzten Nacht wilde Elefanten gewesen waren. Sie untersuchten deren Gerüchte und Spuren und waren sehr interessiert an ihren wilden Artgenossen.

Ngasha genießt das Grün

Sonntag, 17. Mai 2015
Murera entschied, dass sie am Morgen nicht bei den Anderen sein wollte und verschwand im dichten Gebüsch gegenüber von den Gehegen. Sie ließ die Kleinen bei Sonje.
Ziwa, der erst vor einem Monat aus Nairobi gekommen war, legt langsam an Gewicht zu. Es ist toll zu sehen, dass er sich wieder vollständig erholt hat, nachdem er in Ithumba so krank gewesen war. Er sieht rund und gesund aus und frisst gut. Er genießt es auch, wie ein Hippo im Schlamm zu baden. Umani ist ein wunderbarer Platz für den Waisen, denn hier müssen sie für Futter und Wasser nicht sehr weit laufen. Das ist besonders für die Elefanten mit bleibenden Verletzungen gut, wie Murera. Sie hätte Probleme, große Entfernungen zurückzulegen.
Nach ihrer Milchfütterung suchte Zongoloni ihre Freundin Sonje. Diese war aber mit ihrem Adoptivkind Balguda beschäftigt, der auch erst letzten Monat nach Umani Springs umgezogen war. Zongoloni ging dann stattdessen zu Lima Lima, die noch abwartete, ob sie vielleicht eine zusätzliche Milchflasche abstauben konnte. Zongoloni überzeugte sie, dass es keinen Zweck hatte, und die zwei gingen zum Wasserloch und wälzten sich zusammen. Die anderen schlossen sich ihnen an und sie hatten viel Spaß im Wasser.
Bevor der Tag zu Ende war, wurde es noch einmal sehr heiß. Murera und Ziwa kehrten zum Wasserloch zurück, um sich noch einmal zu wälzen, ehe sie zu den Stallungen gingen. Ziwa und Balguda waren heute die Wälz-Helden. Sie rollten immer wieder im Matsch herum, bis ihre Körper komplett vollgeschmiert waren. Man konnte sie kaum noch auseinanderhalten und nicht einmal mehr ihre Augen sehen.

Quanza geht voran

Montag, 18. Mai 2015
Ein paar Perlhühner verbargen sich mit ihren Küken im hohen Gras, als die Elefanten vorbeiliefen. Einige der Vögel hatten Angst, dass auf ihnen herumgetrampelt werden würde und flogen auf, was die Elefanten sehr erschreckte. Quanza und Lima Lima gingen in Angriffspose, stellten ihre großen Ohren auf und trompeteten laut. Die Keeper machten sich zuerst Sorgen, bis sie sahen, dass es nur Perlhühner waren, die das Chaos unter den Waisen verursacht hatten. Jasiri und Ziwa störten die Vögel gar nicht. Murera sammelte dann ihre Gruppe zusammen, beruhigte sie und brachte sie zur Fütterstelle.
Jasiri konnte kaum glauben, dass seine Flasche schon leer war. Er blieb mit seinem Rüssel im Mund stehen und hoffte, dass daraus noch mehr Milch kommen würde. Als schließlich alle fertig waren, stellte er fest, dass nichts mehr da war und schloss sich Lima Lima an, die in der Hoffnung auf Nachschub den Keepern hinterherlief.

Mureras Familie im Grasland

Dienstag, 19. Mai 2015
Murera kam sehr gutgelaunt aus den Gehegen und suchte nach etwas, woran sie sich gut kratzen konnte. Ihr Hintern juckte sehr, da sich seit dem letzten Einsprühen viele Zecken daran festgebissen hatten. Die Zecken gehören zum Wald nun einmal dazu. Sie konnte nichts nützliches zum Kratzen finden und nutzte daher die Laderampe und schuffelte sich an deren Wänden.
Jasiri ging in die Nähe der Akazien und suchte nach den Früchten, die die Elefanten so lieben. Es ist aber die falsche Jahreszeit und er konnte nur Blätter finden. Sonje passte gut auf Baby Balguda auf und hielt ihn dicht in ihrer Nähe, damit ihn niemand schubsen konnte. Balguda sah, dass Sonje etwas sehr leckeres im Mund hatte. Er steckte seinen Rüssel in ihren Mund, um es zu probieren und zu erschnuppern, was sie da leckeres fraß.
Die Waisen hatten heute im Wasserloch sehr viel Spaß. Danach rollte sich Murera im Gras herum, aber hatte dann Probleme, wieder aufzustehen und rief die Anderen um Hilfe. Schließlich mussten ihr die Keeper helfen, wieder auf die Beine zu kommen.

Jasiri, der dominante Bulle der Herde

Mittwoch, 20. Mai 2015
Als Quanza am Morgen in den Wald hinaus ging, sah sie aus, als wäre sie noch sehr verschlafen. Ziwa sah, wie sie im Busch döste und ging zu ihr, um herauszufinden, was los war. Quanza wollte aber nichts davon wissen und schubste ihn kräftig, damit er sie in Ruhe lassen würde. Ziwa ließ Quanza also schlafen, und auch die Keeper gingen zu ihr, um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Sie rannte weg und zeigte ihnen so, dass sie nur müde war. Sie hatte vermutlich einfach zu wenig geschlafen; manchmal will Lima Lima spielen und klettert auf ihr herum, wenn sie sich zum Schlafen hinlegt.
Balguda zeigt, dass er die anderen Elefanten gut anführen kann. Er hat die Aufsicht über Zongoloni übernommen. Sie ist eine von Sonjes besten Freundinnen und er passt auf sie auf, so wie Sonje auf ihn aufpasst. Sonje kollerte im Busch laut und rief ihre Babys zu sich, die zu ihr gerannt kamen: Balguda, gefolgt von Zongoloni. Ziwa blieb bei Murera. Sie gingen alle in Richtung der Umani-Hügel. Ihr Plan hinaufzusteigen wurde aber vereitelt, als sie Bewegungen im Gebüsch wahrnahmen. Es war nur ein Klippspringer, der vor den Elefanten flüchtete, aber Murera kehrte mit ihrer Herde um und brachte sie zu den Keepern, um Unterstützung zu suchen. Als sie die Keeper erreicht hatte, hielt sie aber nicht an, sondern rannte gleich bis zur Fütterstelle zurück. Die Keeper machten sich Sorgen, dass Büffel in der Nähe sein könnten, stellten aber schnell fest, dass es nur die Klippspringer waren, die die Elefanten verschreckt hatten.
Am Wasserloch machten die Babys eine Pause und bekamen ihre Milch. Jasiri hat sich Lima Limas Angewohnheit abgeschaut, nach der Fütterung in der Nähe zu bleiben, um zu sehen, ob man noch Milch von den Anderen stibitzen kann. Er wurde aber von Murera weggeschubst, nachdem er seine eigenen Milchflaschen geleert hatte. Er sah ängstlich aus und streckte seinen Rüssel in Mureras Richtung, um herauszufinden, ob sie ihn noch strenger bestrafen würde.

Jasiri hat seine Flasche geleert

Donnerstag, 21. Mai 2015
Lima Lima genießt ihre Rolle als Minileitkuh der älteren Waisen. Sie führte sie am frühen Morgen in den Wald hinaus, nachdem sie aus den Gehegen gekommen waren. Dort hatten sie die Nacht damit verbracht, das von den Keepern bereitgelegte Grünzeug zu fressen. Sonje blieb zurück und wartete darauf, dass Balguda sich ihr anschloss. Danach folgten sie Lima Lima und den anderen Babys zu den Weidegründen. Murera kratzte sich an einem umgestürzten Baum am Waldrand.
Die Keeper haben angefangen, die Elefanten einzeln zur Fütterung zu bringen, damit sie nicht um die Milch kämpfen. Lima Lima, Ngasha und Quanza sind einfach so gierig nach Extra-Milch, dass sie die Kleinen aus dem Weg schubsen, um noch mehr zu bekommen. Jasiri und Zongoloni können ihre Flaschen allein aufheben. Nach der Fütterung war Lima Lima schlecht gelaunt, und die Keeper dachten, es ginge ihr nicht gut. Sie war aber nur grantig, dass die Keeper sie davon abgehalten hatten, Ziwas Flasche zu stehlen.
Sonje versammelte ihre Lieblingsbabys Zongoloni und Balguda um sich, bevor die Elefanten zu den Stallungen zurückkehrten. Ziwa blieb bei Murera und Quanza.

Sonje bringt die Babys zur Fütterstelle

Freitag, 22. Mai 2015
Murera trödelte heute an den Stallungen herum, kratzte ihren Bauch und ihre Beine an den Pfosten und ging den Anderen langsam hinterher, zusammen mit den Keepern. Sie hatte dann die anderen Elefanten aus den Augen verloren und schnupperte herum, um ihre Fährte aufzunehmen. Sie verbrachte einige Zeit mit einem Staubbad, um die nervigen Fliegen fernzuhalten.
Balguda blieb dicht bei seinem Gehegegenossen Ziwa, während er nach seiner Adoptivmama Sonje Ausschau hielt, sie aber nirgends sehen konnte. Balguda fand nur Ngasha und er war traurig, als Ngasha ihn mit seinem Rüssel verscheuchte, so wie damals, als Balguda noch neu in Umani gewesen war. Damals war Ngasha sehr ruppig zu ihm und Ziwa gewesen. Seit sich aber Sonje um die beiden kümmert, muss sich Balguda nicht mehr mit dem Geschubse der älteren Bullen wie Jasiri, Faraja und Ngasha herumschlagen. Ziwa und Zongoloni kamen Balgudas zu Hilfe und nahmen ihn zwischen sich, um ihn vor den frechen Jungs zu beschützen.

Murera ist verspielt

Samstag, 23. Mai 2015
Lima Lima wurde heute ihrer Rolle als Leitkuh voll und ganz gerecht. Sie brachte die Babys zu einem morgendlichen Staubbad. Sonje war sehr beschäftigt mit dem kleinen Balguda. Sie gab ihm Tipps, wie man das Gras mit Hilfe der Füße aus dem Boden pflückt und fütterte ihn mit etwas weichem Gras. Sie spielte ganz die Mutter und behandelte ihn wie ihr kleines Kind.
Lima Lima führte die Waisen dann zum natürlichen Schlammloch, in dem die wilden Elefanten während der Regenzeit baden. Der Weg wurde jedoch von einigen umgestürzten Gelbrinden-Akazien versperrt. Die anderen Babys fanden einen Weg drumherum, doch Lima Lima entschied, anzuhalten und ihren Hals an den umgestürzten Bäumen zu kratzen. Ngasha wälzte sich großartig im Schlamm und drehte dabei seinen Bauch nach oben zu den Keepern hin. Nach dem Bad führte Faraja die Waisen zu den Hängen der Umani-Hügel, wo es viele weiche Zweige zum Fressen gibt. Später kollerte Murera den Babys zu und teilte ihnen mit, dass es Zeit für den Heimweg war. Die Waisen kamen zusammen und warteten auf weitere Anweisungen von Murera, und sie ging langsam los. Lima Lima übernahm die Führung, als sie verstanden hatte, das es Zeit war, zu den Stallungen zurückzukehren.

Lima Lima führt die Babys nach dem Staubbad hinaus

Sonntag, 24. Mai 2015
Die unteren Hänge der Umani-Hügel sind voller süßer und weicher Zweige, die die Babys gerne fressen. Einige lieben es, die Hügel hinaufzulaufen und nach weichen grünen Blättern zu suchen. Ziwa war heute einer von ihnen und folgte Faraja bis zur Spitze.
Zongoloni hörte ein paar wilde Elefanten auf der anderen Seite des Chyulu-Nationalparks trompeten. Als die Keeper sie hörten, machten sie sich Sorgen, dass sie versuchen könnten, sich den auf dem Hügel grasenden Waisen anzuschließen. Murera und Sonje gingen in Richtung der wilden Elefanten, doch Ngasha und Jasiri wollten damit nichts zu tun haben und gingen in die andere Richtung. Die restlichen Waisen folgten ihnen, und ohne die Unterstützung der Herde kehrten schließlich auch Murera und Sonje zu den Keepern zurück.
Balguda wurde auf dem Weg zum Wasserloch von Ngasha begleitet. Danach gingen Zongoloni, Lima Lima und Quanza zum Grasland und rollten im hohen Gras, um ihre Körper zu trocknen, während die Anderen ihre Körper lieber beim Staubbad trockneten. Es schien, als würde Murera den Keepern zulächeln, als sie auf dem Boden lag und den Kopf schüttelte.

Die Waisen nach dem Schlammbad

Montag, 25. Mai 2015
Die Waisen sind eine eng verbundene Herde und man könnte sie für eine richtige biologische Familie halten, statt eine Sammlung von verlorenen Seelen, Wildereiopfern, die durch menschliche Gier und Grausamkeit zusammengewürfelt wurden. Sie sind nun zusammen glücklich, schließen enge Freundschaften und werden von ihrer menschlichen Familie, den Keepern versorgt.
Am Morgen kamen Ziwa und sein Mitbewohner Balguda aus dem Gehege und gingen zu Sonje und Murera, die schon auf sie warteten. Sie wussten, dass die beiden älteren Kühe sie vor dem Gedrängel und Geschubse der anderen Elefanten beschützen würden. Ngasha kam angelaufen und Balguda vermutete, er wollte Ärger machen. Diese beiden waren im Waisenhaus gute Freunde gewesen, doch seit sie in Umani sind, ist Ngasha aggressiv gegenüber Balguda und Ziwa, sodass Murera und Sonje sich häufig einmischen müssen. Ngasha ist vermutlich nur eifersüchtig, weil er sieht, wieviel Aufmerksamkeit die beiden Neulinge bekommen.

Balguda frisst von einer Akazie

Dienstag, 26. Mai 2015
Zongoloni kann inzwischen sehr gut Futter für die Waisen finden. Ziwa sieht glücklich und gesund aus und hat seit seiner Ankunft in Umani ordentlich an Gewicht zugelegt. Hier gibt es genug zu fressen und jede Menge frisches Wasser in der Nähe, und es ist hier weit weniger harsch als in Ithumba, wo er zuerst gewesen war. Dort hatte er sich nicht wohl gefühlt und war krank geworden, sodass er ins Waisenhaus nach Nairobi zurückgekehrt war. Das Leben im Kibwezi-Schutzgebiet ist für Ziwa und Balguda gut geeignet. Sie haben genug zu fressen und zu saufen, und wenn sie zu den Stallungen zurückkehren, bekommen sie Milch, Kopra, getrocknetes Kokos und frisches Grün, das ihnen die Keeper von der Kibwezi-Kenze-Basisstation bringen.

Die Babys laufen zum Lavagestein hinüber

Mittwoch, 27. Mai 2015
Balguda und Ziwa, die sich ein Gehege teilen, übernahmen heute die Aufgabe, die Waisen aus den Stallungen und zu den Weidegründen zu führen. Den Weg haben sie von ihren Freunden Zongoloni, Lima Lima und Quanza gelernt, die ihn ihnen zeigten, als sie hier ankamen.
In der Nacht war es nicht gerade ruhig gewesen. Die wilden Elefanten hatten die Waisen besucht und waren sehr froh, dass sie ihnen näher sein konnten als draußen im Busch. Die wilden Elefanten fürchten die Keeper, die die Waisen den ganzen Tag begleiten, noch immer. Einer der wilden Elefanten berührte mit seinem Rüssel den Elektrozaun, bekam einen Schlag und rannte laut trompetend davon. Die Waisen wurden dann auch unruhig und die Keeper mussten herauskommen, um zu sehen, was los war. Die wilden Bullen verschwanden daraufhin und die Waisen wurden noch unruhiger, weil sie nicht wussten, was in ihre wilden Freunde gefahren war. Sonje, Quanza, Lima Lima und Zongoloni schoben so sehr an ihren Gehegetoren, dass sie sich fast bogen. Sie wollten ihren Freunden in die Wildnis folgen. Die Keeper riefen die Waisen beim Namen, um sie zu beruhigen und die Ordnung wiederherzustellen.

Murera genießt ein Staubbad

Donnerstag, 28. Mai 2015
Sonje lief auf der Suche nach frischem weichem Gras tief in das dichteste Gebüsch und ließ Balguda und Murera zurück. Nach einer Weile kam sie an einer Babyschildkröte vorbei, die allein unterwegs war. Sonje war neugierig, näherte sich ihr und schnupperte mit ihrem Rüssel an ihr. Sie war sehr vorsichtig, nicht auf die Schildkröte zu treten und nahm einen anderen Weg, um ihr aus dem Weg zu gehen. Sie folgte dem Geruch von einigen Blütenpflanzen, und pflückte die gelben Pflanzen, sobald sie sie gefunden hatte. Die Keeper nannten sie scherzhaft „Blumenkind“, als sie die Blüten auf ihren Kopf warf.
Es wurde am Nachmittag sehr heiß und die Waisen liefen weiter im Busch herum und suchten Futter. Ziwa war sehr froh, als er an einem natürlichen Wasserloch vorbeikam. Er bespritzte seine Brust und warf Schlamm auf seinen Rücken, während die Anderen tiefer in den Wald gingen.

Die Waisen nach der Fütterung

Freitag, 29. Mai 2015
Murera war schon immer ein recht eifersüchtiger Elefant. Früher hat sie sich mit Sonje dabei abgewechselt, sich um Balguda zu kümmern, doch nun ist sie sehr eifersüchtig auf Sonje. Sonje hat nun manchmal nachts Probleme mit Murera, weil sie sie vom Schlafplatz wegschubst. Sonje muss dann warten, bis Murera schläft, bevor sie sich selbst hinlegen kann. Wenn Murera aufwacht, muss sie schnell aus dem Weg gehen, damit sie nicht im Schlafbereich erwischt wird.
Der freche Ngasha ging heute ins Gebüsch, um sich vor Faraja zu verstecken, und hielt dabei seinen Rüssel vor den Kopf. Murera machte ihn nach, steckte sich aber den Rüssel in die Ohren und blies Sand hinein. So konnte sie ihre Freunde nicht mehr hören.
Sonje ging mit ihrem Adoptivkind Balguda im Schlepptau in den Wald. Sie legte sich hin, damit Balguda auf ihr herumklettern konnte, und Balguda krabbelte glücklich auf ihren Bauch. Er liebt dieses Spiel, kann so etwas aber nicht mit Murera spielen, denn sie ermahnt jeden, der das bei ihr versucht. Vermutlich schmerzt ihre Verletzung noch immer, wenn jemand darauf herumklettert.

Ngasha versteckt sich hinter seinem Rüssel

Samstag, 30. Mai 2015
Als die Babys heute Morgen aus ihren Gehegen kamen, kollerten sie sich gegenseitig zu, wobei sie auf das Luzernenheulager starrten und sich beschwerten, dass sie heute nichts bekommen hatten. Während der Regenzeit gibt es genug Futter in der Wildnis, sodass die Keeper ihnen kein Luzernenheu-Zusatzfutter mehr geben. Die Waisen waren aber so enttäuscht, dass die Keeper Mitleid hatten und ihnen ein Bündel herausholten. Die Waisen waren überglücklich, als sie den Keeper mit dem Luzernenheu auf der Schulter näherkommen sahen. Quanza schlich sich von hinten an, griff etwas Heu und rannte damit zum Kratzfelsen davon. Dort verteilte sie es auf dem Boden, damit auch die anderen Babys wie Balguda und Ziwa etwas abbekommen konnten.
Sonje lief vor Murera, die ihr vorher die kalte Schulter gezeigt hatte. Als Sonje sich zum Spielen hinlegte, schlich sich Faraja, der einer der frecheren Jungs ist, herüber und kletterte auf ihren Rücken. Sonje störte das nicht, da Faraja nicht zu schwer für sie ist.
Die Babys gingen zur Mittagsfütterung und danach brachten ihnen die Keeper ein paar Akazienfrüchte in einer Kiste mit. Das ist ein absoluter Leckerbissen für die Waisen. Quanza und Lima Lima rochen die Früchte und rannten, dicht gefolgt von Ngasha und Zongoloni, zu ihnen hinüber. Sie traten die Kiste in Stücke und die Früchte verteilten sich überall hin. Murera schloss sich ihnen ebenfalls an, und sie alle feierten das Festmahl, das sie seit fast einem Jahr nicht bekommen hatten, seit die letzte Saison für Akazienfrüchte zu Ende gegangen ist.

Faraja klettert auf Sonje

Sonntag, 31. Mai 2015
Die wilden Elefanten haben die Waisen in der letzten Woche fast jede Nacht besucht. Die Babys genossen das sehr.
Als die Waisen in den Busch liefen, verteilten sie sich, damit jeder soviele frische Zweige wie möglich finden konnte. Lima Lima stand links von Ngasha, und Ngasha bedeckte seine Augen mit seinem Rüssel. Lima Lima sollte nicht mitbekommen, dass er sie beobachtete, wie sie das ganze leckere Gras mampfte.
Balguda ist sehr glücklich, weil er weiterhin drei Milchflaschen bekommt, statt zwei wie die anderen Waisen. Er fühlt sich als etwas Besonderes, wenn er eine dritte Flasche bekommt, wenn die Anderen schon davongehen müssen. Er war so aufgeregt, dass der Keeper seinen Rüssel halten und ihn beruhigen musste, ehe er ihn zum Wasserloch zum Wälzen schickte. Balguda weigerte sich aber, hineinzugehen, da es langsam kalt wird. Selbst die wilden Elefanten baden seit Beginn des kalten Wetters kaum noch.

Zongoloni nuckelt an ihrem Rüssel

(übersetzt aus dem englischen Original)