Die Rettung von Simotua

Am 22. Juni wurde uns von Caroline und Andrew Mules von einem verletzten Elefantenkalb berichtet. Es war offensichtlich ein Waise, denn es war sehr abgemagert und hatte grässliche Verletzungen. Es hatte eine Speerwunde am Kopf, direkt zwischen den Augen und außerdem eine Schlingenwunde am Bein, ähnlich zu der von Mwashoti.

 


Das Kalb befand sich im Rumuruti-Wald und wurde das erste Mal durch den Elektrozaun von der Simba-Farm aus gesehen. Da es schon sehr spät war, konnte an diesem Tag nichts mehr getan werden, doch am 23. Juni wurde der KWS gerufen. Rumuruti ist ein geschütztes Waldgebiet im Bezirk Laikipia-West. Es ist ungefähr 60 Quadratkilometer groß, aber von kleinen Grundstücken und Farmen umgeben. Die Wildtiere in diesem kleinen, übriggebliebenen Wald sind durch den Mensch-Wildtier-Konflikt zunehmend gefährdet. Teile des Waldes sind umzäunt und es ist geplant, in Zukunft den ganzen Wald zu umzäunen.

Aufbruch zur RettungAuf dem Weg nach Rumuruti
Das Rettungsteam auf dem Boden
Die Matratze wird vorbereitet
Das eingefangene KalbDie Schlinge wird entfernt
Der KWS rief sofort Angela Sheldrick vom David Sheldrick Wildlife Trust an und eine Rettung wurde initiiert. Das DSWT-Rettungsteam landete um 14:20 Uhr auf der Simba-Farm. Die Farm-Leitung unterstützte das Team nach Kräften. Sie schnitten sogar extra den Zaun auf, damit der Landcruiser leichten Zugang zu dem jungen Waisen hatte und halfen mit Personal und Fahrzeugen aus.

Am FlugfeldAnkunft am Wilson Flughafen
Zusammen mit dem KWS folgte das DSWT-Team eine Weile den Spuren des Kalbs, bevor sie es fanden und einfangen konnten. Der einjährige Bulle ließ sich ohne großen Widerstand einfangen. Er war auch noch nicht weit von dem Ort weggelaufen, an dem er am Vortag gesehen worden war und konnte sich wegen seines verletzten Beins und geschwächten Gesundheitszustands kaum wehren. Er wurde auf eine Matratze gelegt und seine Augen mit einer Decke bedeckt, während die Beine festgebunden wurden. Gleich darauf wurde das Kalb in den Landcruiser geladen und zum Flugfeld gefahren, das glücklicherweise in der Nähe war.

Ankunft am WaisenhausDas Kalb kommt in ein Gehege
Nach der Ankunft im Gehege
Grüne Tonerde wird auf die Wunde aufgetragen
Die mobile Tierarzteinheit von DSWT und KWS war gerade aus Ol Pejata angekommen, wo sie einen anderen Fall behandelt hatten. KWS-Veterinäroffizier Dr. Rono, der dem DSWT-finanzierten Team zugeordnet ist, konnte sich vor dem Abflug die Verletzungen des Kalbs ansehen. Das Baby bekam ein Beruhigungsmittel, damit es nicht zu sehr in Stress geriet und wurde während des einstündigen Flugs nach Nairobi an eine Infusion gelegt. Ein Keeper saß neben ihm, um ihn zu beruhigen.

Er kam schließlich gegen 18 Uhr im Waisenhaus in Nairobi an. Sein Wunden wurden gereinigt, behandelt und mit grüner Tonerde bedeckt. Er bekam außerdem Antibiotika. Während er noch benebelt war, hoben die Keeper schonmal seinen Kopf, damit er auf den Geschmack der Milch kommen konnte. Erstaunlicherweise trank er gleich aus der Flasche und nuckelte wunderbar, bevor wir ihm auf die Beine halfen. Kaum war er auf den Beinen, mussten sich alle schnell über die Gehegeabsperrung zurückziehen, da er sehr verwirrt von den Ereignissen war und auf alles losging, was ihm in den Weg kam. Aus den angrenzenden Gehegen war Gekoller zu hören; seine Gehegenachbarn Elkerama (der auch erst vor kurzem gerettet wurde) und Arruba waren sehr an ihm interessiert. So wusste er, dass er unter Elefanten war und das beruhigte ihn etwas.

Nahaufnahme der Wunde
Simotua mit einer Speerwunde im KopfWir haben ihn Simotua genannt
Ein kleines, ängstliches, verletztes Kalb
Über die vergangenen Tage hat das kleine Kalb tapfer um sein Leben gekämpft und wir sind froh, berichten zu können, dass seine Wunden hervorragend verheilen. Während wir darauf warten, dass sich seine Verletzung am Bein bessert, bleibt er noch im Gehege, doch wir sind zuversichtlich, dass dieser wunderbare kleine Junge mit intensiver Fürsorge eine zweite Chance zum Leben bekommen wird, nachdem er so einen grausamen Start ins Leben hatte. Dies hat er auch seinem intensiven Lebenswillen zu verdanken.

 

Simotua

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(übersetzt aus dem englischen Original)