Nairobi Nursery August 2015

Samstag, 1. August 2015
Der arme Losoito hat noch immer einen gereizten Magen und Durchfall. Heute Morgen sah er sehr matt und energielos aus. Er machte gleich hinter Maxwells Gehege eine Pause, um sich auszuruhen. Mbegu, Mwashoti, Murit und Lasayen waren bei ihm. Die süße Mbegu kümmert sich immer um alle und legte ihren Rüssel auf Losoitos Rücken. Er streckte seinen Rüssel trostsuchend nach ihrem Mund aus. Später wurde Losoito noch an eine Infusion gelegt, um ihm die Körperflüssigkeit zurückzugeben, die er wegen des Durchfalls verloren hatte. Danach war er wieder etwas energetischer und konnte am Nachmittag im Busch herumlaufen.

Die anderen Waisen passen auf Losoito auf

Sonntag, 2. August 2015
Es war ein trauriger Morgen, denn wir haben den armen Losoito in der Nacht verloren. Trotz der Infusionen und Medikamente, die er bekam, hat er zuviel Flüssigkeit und Energie durch den Durchfall verloren. Er starb friedlich unter den fürsorglichen Augen seiner Keeper, die sehr traurig waren, obwohl er nur so kurze Zeit bei uns gewesen war. Früh am Morgen warteten Kamok und Mbegu wie üblich vor Losoitos Stall, um ihn in den Busch zu bringen. Sie wurden unruhig, als er nicht herauskam, und Mbegu klopfte immer wieder an die Tür, kollerte tief und laut und wartete auf eine Antwort von Losoito. Nach einer Weile ging sie trompetend davon und schloss sich Kamok an, die schon zu den Anderen gegangen war. Sie hatte verstanden, dass der arme Losoito nicht mehr da ist.
Es ist ein Trost für uns zu sehen, dass Simotuas Wunden gut heilen und dass die starke Schwellung an seinem Beim sehr zurückgegangen ist. Das Gelenk ist aber noch immer nicht sehr beweglich. Er vertraut den Keepern inzwischen immer mehr und hängt sehr an Rapa und Tusuja, obwohl die beiden die meiste Zeit zu zweit verbringen. Rapa nuckelt gern an Tusujas Ohren.

Armer kleiner Losoito

Montag, 3. August 2015
Elefanten können ziemlich ängstliche Tiere sein. Als die Waisen heute Vormittag grasten, verirrte sich ein Impala mitten in ihre Gruppe und geriet in Panik, weil es seine Familie nicht mehr sehen konnte. Arruba, Suswa, Mashariki und Rorogoi, inzwischen allesamt große Mädchen, flohen durch das Gebüsch, trompeteten mit aufgestellten Ohren und rannten zu ihren Keepern. Sie blieben bei den Keepern stehen und lauschten nach weiteren Geräuschen. Danach waren sie noch einige Zeit sehr nervös, bevor sie sich schließlich wieder beruhigten und weitergrasten.
Als die Waisen nach der öffentlichen Besuchsstunde wieder das Grasen begonnen hatten, erklärte Mwashoti dem kleinen Lasayen, wie man rangelt. Sie veranstalteten einen schönen Übungskampf, bei dem Mwashoti Lasayen ausgiebig schubsen ließ und nur sehr vorsichtig dagegenhielt. Ihr Spiel wurde von Kamok unterbrochen, die sich neben ihnen in der Erde rollte, was Mwashotis Aufmerksamkeit auf sich zog. Er ließ Lasayen stehen und kletterte auf Kamok. Sie mochte das aber gar nicht, stand auf und schob ihn weg. Das beendete dann sämtliche Spiele.

Arruba und Suswa

Dienstag, 4. August 2015
Kurz nachdem die Waisen ihre 9-Uhr-Milch bekommen hatten, staubbadeten Suswa und Mashariki. Sie legten sich komplett in der weichen Erde hin, und als sie teilweise in eine Staubwolke eingehüllt waren, entschlossen sich auch Pea und Pod, mitzumachen. Auch sie legten sich auf den Boden, dicht bei Mashariki, und schlugen mit ihren Flügeln, um ebenfalls etwas Staub abzubekommen. Plötzlich stand Mashariki auf und verjagte sie mit aufgestellten Ohren, ihren Rüssel in ihre Richtung werfend. Pea und Pod sprangen auf und rannten davon. Als sie zum Staubbad zurückkommen wollten, stand ihnen Suswa gegenüber, die sie auch verjagte und so ihre Hoffnungen zerschlug, das Staubbad noch beenden zu können. Also begnügten sie sich damit, weiterzugrasen. Mashariki und Suswa setzten ihr fröhliches Staubbad fort, bis die Keeper die Waisen in den Wald führten.
Während der öffentlichen Besuchsstunde um 11 Uhr, kurz nachdem die erste Gruppe ihre Milch getrunken hatte, lieferte die verspielte Kamok eine tolle Show ab: Sie setzte sich auf das Absperrband und streckte ihren Rüssel in die Höhe; dann ließ sie ihn herunterfallen, stützte sich mit dem Kopf auf dem Boden ab und versuchte, ihre Beine wie bei einem Kopfstand in die Höhe zu strecken. Danach ging sie zu der Schaufel, die für das Schlammbad benutzt wird, hob sie auf und versuchte, sie mit Hilfe ihres Rüssels auf ihrer Stirn zu balancieren, bevor sie sie plötzlich in den Schlamm warf. Für diese Vorstellung erhielt sie viel Applaus. Die Besucher waren begeistert von den Fähigkeiten und der Kraft, mit denen die Natur sogar schon diese Babys ausgestattet hat. Kamok ist sehr verspielt und immer für eine aufsehenerregende Aktion zu haben.

Pea und Pod auf dem Weg zum Staubbad

Mittwoch, 5. August 2015
Als die meisten der Waisen am Morgen grasten, waren Olsekki und Sirimon ganz in einen Ringkampf vertieft. Beide nutzen ihre volle Kraft, um den jeweils Anderen zu besiegen. Sirimon konnte Olsekki zu Boden schubsen, doch der stand gleich wieder auf, rannte Sirimon hinterher und bestieg ihn. Sirimon schrie auf, als Olsekki auf seine Rüsselspitze trat. Das störte Olsekki gar nicht, doch die in der Nähe grasende Suswa wurde aufmerksam und kam Sirimon zu Hilfe. Olsekki ging von Sirimon herunter und rannte davon, als er Suswa mit auf ihn gerichtetem Rüssel auf sich zukommen sah. Suswa vergewisserte sich, dass es Sirimon gutging, und er kollerte dankbar für die Rettung und Fürsorge.
Während der öffentlichen Besuchsstunde, nachdem die Waisen ihre Milch getrunken hatten, hatten Mbegu, Dupotto und Rapa viel Spaß im Schlammbad. Sie ließen sich Zeit damit, und Mbegu zeigte eine tolle Show, indem sie aus dem Schlammloch herauslief und wieder hineinrutschte. Bevor sie wieder aufstand, versuchten Dupotto und Rapa, sich wie bei einem Rugby-Spiel auf sie zu legen. Diese drei lieben das Schlammbad!

Olsekki spielt mit Sirimon

Donnerstag, 6. August 2015
Der kleine Lasayen war heute fröhlich und verspielt. Als es zur öffentlichen Besuchsstunde ging, sahen die Keeper, wie er an Ndotto, Murit, Ngilai und Mbegu vorbeirannte und sich vor ihnen aufstellte, um sie, die kleinen Ohren aufgestellt, zu ärgern. Als sie sich dem Schlammmbad näherten und die Pfützen überquerten, rannte er erneut an Mbegu vorbei, schubste sie und blockierte ihr den Weg zu ihrer Milchflasche. Mbegu blieb aber ganz cool und berührte nur Lasayens Stirn mit ihrem Rüssel, woraufhin er zur Seite ging und sie durchließ. Während Mbegu ihre Milch trank, nahm sich Lasayen die Besucher vor; er rannte an der Absperrung entlang, stieß immer wieder gegen die Leute, sodass die Kinder schrien und lachten. Nach großem Applaus des Publikums lief Lasayen trompetend zum Schlammloch zurück, um seinem besten Freund Ndotto, der mit Ngilai und Mbegu beim Staubbad war, Gesellschaft zu leisten. Die Besucher fanden es schade und versuchten, ihn zurückzurufen. Er hörte aber nicht mehr hin, und anstatt sich umzudrehen, staubbadete er zufrieden mit seinen Freunden.

Ndotto und Lasayen (rechts)

Freitag, 7. August 2015
Sobald die Waisen aus ihren Gehegen gekommen waren und das Grasen begonnen hatten, spielten Boromoko und Mwashoti Ringkampf. Ihr Spiel verlief allerdings heute etwas anders als sonst, da Boromoko eine kleine Schwellung an seinem linken Hinterbein hat. Es ist nur eine kleine Beule oder Warze und kann gut behandelt werden, doch die Schwellung störte bei dem Spiel mit seinem besten Freund Mwashoti und auch mit Kauro.
Während der öffentlichen Besuchsstunde war es bewölkt und kühl, und die Waisen wollten nur staubbaden und mieden das Schlammloch. Alle Waisen genossen aber das Staubbad sehr, und Suswa, Embu, Mashariki und Arruba machten es sich auf der weichen Erde gemütlich. Kauro kletterte und rutschte auf einer nach der anderen herum, doch das Spiel endete, als er auf Rorogoi krabbeln wollte, die sofort aufstand und ihn dabei über den Haufen warf. Noch bevor er wieder aufstehen konnte, schubste sie ihn, sodass er wegrollte. Schließlich rappelte er sich auf und spielte woanders.

Kamok, Mwashoti und Boromoko

Samstag, 8. August 2015
Heute war ein sehr kühler Tag und es nieselte die meiste Zeit während des Vormittags. Die Kleinen, Ndotto, Ngilai und Lasayen, mussten deshalb drin bleiben, da sie bei schlechtem Wetter sehr anfällig sind. Die anderen Waisen verlegten sich draußen im Busch darauf, sich herumzurollen und einzustauben, um warm zu bleiben.
Wir haben heute einen Bluttest bei Balguda gemacht. Er zeigt ähnliche Symptome wie Ziwa seinerzeit hatte. Im Moment sieht Balguda wieder aktiver aus, er frisst gut, und sein Dung sieht besser aus als damals, als er aus Umani zurückgekommen war. Das alles sind gute Anzeichen, und wir werden ihn weiter behandeln und beobachten.
Kurz vor 15 Uhr bemerkten wir, dass Elkerama und sein Freund Ngilai fehlten. Den kleinen Ngilai fanden wir kurz darauf im Gebüsch und ein Stück weiter war auch Elkerama. Er graste in der Nähe eines wilden Spitzmaulnashorns. Als es die Keeper sah, rannte es davon und Elkerama lief ihm hinterher! Schließlich kam er aber zu den Keepern zurück, und sie kehrten zu den Stallungen zurück. Da er schon älter war, als er verwaiste, ist er viel unabhängiger und grast gern allein im Gebüsch. Manchmal läuft er dabei etwas zu weit weg.

Balguda

Sonntag, 9. August 2015
Heute Morgen war es sogar noch kühler als gestern. Es regnete mehr, und die kleinen Babys Ndotto, Lasayen und Ngilai mussten Regenmäntel über ihren Decken tragen, damit sie warm und trocken blieben. Gegen 7 Uhr ließ der Regen etwas nach, und die großen Mädchen genossen die feuchte Erde, in der sie sich herumrollten, gegeneinander stießen und schlidderten. Suswa, die größte Kuh des Waisenhauses, legte sich mit Absicht auf Embu, die daraufhin laut aufschrie. Mashariki sah nach, was los war und fand Suswa auf Embu liegend. Sie schob sie herunter, sodass Embu aufstehen konnte und mit Mashariki davonging. Sie legte ihren Rüssel in Masharikis Mund, um ihr ihre Zuneigung zu zeigen. Als die zwei davongingen, blieb Suswa allein zurück und rollte sich weiter fröhlich in der Erde, die sie nun ganz für sich hatte.
Nach der öffentlichen Besuchsstunde kehrten die Waisen zum Staubbad zurück, wo Oltaiyoni, Roi und Mbegu sich intensiv einstaubten. Roi und Mbegu rollten eine ganze Weile fröhlich auf dem Boden herum, spielten und rempelten sich gegenseitig an. Ihr Spiel lockte die kleinen Lasayen und Ndotto an, die sich zwischen die beiden Mädchen drängelten und mitmachten. Der winzige Ndotto kletterte begeistert auf Mbegu, während Lasayen sein Glück bei Roi versuchte. Dabei setzte er sich allerdings auf Rois Kopf, sodass sie ihn abschüttelte und er auf der Stirn landete. Die Keeper ermahnten Roi, und nach diesem ruppigen Abwurf gingen Lasayen und Ndotto davon und hielten sich lieber bei ihren Freunden Alamaya und Mwashoti auf. Roi und Rapa können beide unfreundlich zu den Kleinen werden, und die älteren Mädchen und die Keeper müssen sie gelegentlich zurückhalten.

Lasayen posiert für die Kamera

Montag, 10. August 2015
Während der öffentlichen Besuchsstunde war es heute recht sonnig – ganz im Gegensatz zum gestrigen Tag, wo es sehr kühl war. Die erste Gruppe schlang ihre Milch schnell hinunter, und Mwashoti, Rapa, Dupotto und Mbegu gingen zum Spielen ins Schlammbad und genossen es ausgiebig. Sie trampelten im Pool herum, um ihn besonders matschig zu machen und besser darin baden zu können. Sie spritzten den Schlamm über ihre Körper, und Mbegu sprühte absichtlich Schlamm zu den applaudierenden Zuschauern, die es sehr genossen, den Waisen bei ihrem Spaß zuzusehen. Sie jubelten auch als Dupotto aus dem Schlammbad kam und Pea und Pod hinterherrannte, die gerade etwas Grünfutter in der Nähe fraßen. Dupotto hatte aber nicht so viel Erfolg, weil die Keeper sie ermahnten. Sie ging dann notgedrungen ins Schlammloch zurück.
Als die zweite Gruppe gerade ihre Milchflaschen trank, machten Olsekki und Enkikwe den Keepern das Leben schwer: Sie rannten zwischen ihnen umher und versuchten, die anderen Waisen wegzuschubsen, um selbst mehr Milch zu bekommen. Suswa nahm sich Olsekki vor, der einen Keeper nervte, der gerade Boromoko füttern wollte. Sie griff nach seinem Schwanz und zog ihn zum Schlammloch, bis die anderen Waisen fertig getrunken hatten. Ältere Elefanten erziehen die jüngeren genauso, wie es ältere Geschwister bei uns Menschen machen.

Das Schlammbad wird besonders schlammig gemacht

Dienstag, 11. August 2015
Rorogoi wird ziemlich streng gegenüber den jungen Bullen wie Olsekki, Enkikwe, Sirimon, Sokotei und Kauro. Als die Waisen heute auf ihre 9-Uhr-Fütterung warteten, stand der kleine Kauro vor Rorogoi, die sehr gierig nach ihrer Milch ist. Weil er ihr den Weg blockierte, stieß sie ihn hart von hinten mit dem Kopf an, sodass er umfiel. Dann piekste sie ihn noch mit ihren kleinen Stoßzähnen in den Rücken. Kauro schrie vor Schmerzen auf, und die Keeper rannten zu ihm, um ihn vor der kratzbürstigen Rorogoi zu retten. Als sie die Keeper näherkommen sah, rannte sie schnell davon, damit sie nicht bestraft werden konnte.
Draußen im Busch zeigte dann Roi ihre gierige Seite. Nachdem sie ihre Milch hinuntergeschlungen hatte, rannte sie herum, um weitere Flaschen zu suchen, die sie stehlen konnte. Schließlich kam sie an der Schubkarre vorbei, in der die Milchflaschen gebracht werden, stibitzte eine und leerte sie in ihren Mund. Dabei rannte sie mit der Flasche weg und hielt sie sehr fest, damit der Keeper, der ihr hinterherlief und schimpfte, sie nicht erwischen konnte. Dann lief sie, noch immer mit der Flasche im Mund, in das Gebüsch davon und ließ sie erst fallen, nachdem sie leer war. Als sie den Keeper kommen sah, kollerte sie laut, weil sie Angst hatte, für diese freche Aktion bestraft und weggeschickt zu werden.

Rorogoi und ihre kleinen, scharfen Stoßzähne

Mittwoch, 12. August 2015
Früh am Morgen gegen 6 Uhr besuchte uns Solio an den Stallungen und unterhielt sich lange mit Maxwell an dessen Gehegetor. Maxwell schien sehr froh zu sein, Solio wiederzusehen, da sie lange weggewesen war. Sie rangelten durch das Tor hindurch, und Maxwell war begeistert, sie zu riechen und rannte zwischendurch aufgeregt in seinem Gehege herum, bevor er zurückkam und mit ihr weiterspielte. Sie wartete geduldig auf ihn. Während sie spielten, kamen Arruba, Mwashoti und Suswa dazu und wollten sie mit ihren aufgestellten Ohren verscheuchen. Solio beachtete aber die Waisen gar nicht und konzentrierte sich ganz auf ihren Freund Maxwell. Arruba und ihre Freunde hatten keine andere Wahl, als wegzugehen und Solio mit Maxwell spielen zu lassen. Schließlich wurde ihr Spiel aber unruhig. Maxwell schubste heftig gegen den Holzzaun und versuchte, Solio auf der anderen Seite zu erreichen. Vor Aufregung urinierte er, und zwar durch den Zaun hindurch genau in Solios Gesicht! Daraufhin rannte sie in den Busch zurück, und Maxwell blieb in seinem Gehege herumtrampelnd zurück.

Der fröhliche Maxwell läuft in seinem Gehege herum

Donnerstag, 13. August 2015
Gestern abend um 20 Uhr kam Solio erneut zu Besuch. Sie kam zu den Waisengehegen und ging an Maxwell vorbei, der bei seinem Tor stand. Sie rangelten eine Weile durch das Tor hindurch, bevor Solio in ihr altes Gehege ging. Dort bekam sie etwas Luzernenheu, an dem sie die Nacht über fröhlich herumkaute. Heute Morgen jagten die beiden Nashörner wieder gemeinsam herum, jeder auf seiner Seite des Zauns, bevor Solio wieder aufbrach. Maxwell schien den Rest des Vormittags sehr unruhig zu sein.
Bei der öffentlichen Besuchsstunde nahmen nur Dupotto und Mbegu ein Schlammbad. Nach ihrem Bad kam Mbegu aus dem Schlammloch und staubte sich ein. Sie zeigte für die Zuschauer eine tolle Show, als sie sich auf den Erdhaufen setzte und mit erhobenem Kopf und schwingendem Rüssel posierte. Die Besucher waren begeistert und klatschten Mbegu Beifall. Ihr Spiel lockte Dupotto und Lasayen an, die mitmachten und mit ihr rangelten. Dupotto setzte sich auf sie, und Lasayen kratzte sich an ihrem Kopf. Dieses spaßige Spiel war ein würdiger Abschluss der Besuchsstunde.

Maxwell war am Morgen unruhig

Freitag, 14. August 2015
Die Waisen spielten nach ihrer 9-Uhr-Fütterung und widmeten sich ihrem Bad im Kokosnussöl. Obwohl Rorogoi, Enkikwe und Sirimon versuchten, der Einölung aus dem Weg zu gehen und sich aus dem Staub machen wollten, kamen sie schließlich zurück und genossen es am Ende doch. Die kleinen Jungs Lasayen, Ndotto, Ngilai und Rapa rollten sich auf dem Boden herum und stießen sich gegenseitig an, während die Keeper sie zum einstauben mit Erde bewarfen. Rapa war allerdings nicht so nett und stieß immer wieder zu hart gegen Ndotto und Lasayen, sodass die Keeper ihn wegführen mussten. Rapa war noch nie sehr freundlich zu den kleinen Jungs, doch er ist immer glücklich und zufrieden bei seinem Freund Tusuja, der selbst ein sehr ruhiger Junge ist.
Kurz bevor Sirimon an der Reihe war, zur öffentlichen Besuchsstunde zu gehen, hielt er an und schrie laut auf, bevor er zur jüngeren Gruppe rannte, die bereits beim Schlammbad war. Er kam kollernd und ganz allein zum Schlammbad gerannt, was ihm die volle Aufmerksamkeit aller Besucher zusicherte.
Gegen 14 Uhr erhielten wir eine Nachricht von der Voi-Einheit in Tsavo, dass ein Babyelefant gerettet werden musste. Das Kalb wurde am Morgen im Godoma-Tal im Taita Schutzgebiet von dem Personal vor Ort in einem Wasserloch gefunden. Sie kontaktierten das Antiwilderei-Team in Ziwani, das mit den Voi-Keepern zusammen die Rettung koordinierte. Sie holten es aus dem Wasserloch und brachten es zur Salt Lick Lodge, um dort auf das Flugzeug zu warten, das es nach Nairobi bringen sollte. Das Kuhkalb war in gutem körperlichen Zustand, hatte aber vom Sturz in das Loch ein paar Schrammen an Wangen und Beinen. Sie hatte bereits alle Zähne und war lebhaft und nicht besonders freundlich zu ihrer neuen menschlichen Familie. Das ist aber ein gutes Zeichen, denn es bedeutet, dass sie kräftig ist. Wir schätzen, dass sie etwa sechs Monate alt ist und nannten sie nach ihrem Rettungsort Godoma.

Die Keeper helfen beim Staubbad

Samstag, 15. August 2015
Godoma hatte eine unruhige Nacht und beruhigte sich immer nur zeitweise. Die fürsorgliche Mbegu, die im benachbarten Stall wohnt, empfing sie sehr liebevoll, wie sie es ganz natürlich mit allen jungen Babys macht. Godoma, die das Trauma um den Verlust ihrer Familie zu bewältigen hat, drohte Mbegu gelegentlich durch die Absperrung hindurch, doch Mbegu kollerte nur zurück, um sie zu trösten, und sie zeigte ihre Zuneigung, indem sie versuchte, sie zu berüsseln. Als Godoma am Morgen aufwachte, sah sie kräftig aus, war aber noch immer sehr aggressiv. Nachdem Mbegu ihren Stall verlassen hatte und in den Busch gegangen war, wurde Godoma sehr unruhig und wollte ihr folgen. Da sie sich aber noch gar nicht eingelebt hat, musste sie den Tag noch in ihrem Stall verbringen. Sie fraß etwas Grünfutter und trank gelegentlich ein wenig Milch.

Unruhige Godoma

Sonntag, 16. August 2015
Dupotto ist ein kleines und ziemlich dickköpfiges Mädchen, und sie scheint wieder in die alten Verhaltensmuster verfallen zu sein, die sie hatte, als sie im Waisenhaus ankam. Damals war sie sehr grummelig und schlief kaum. Sie tanzte und schrie die ganze Nacht in ihrem Stall herum. In den letzten Nächten hat sie dieses Verhalten wieder aufgenommen, doch heute Nacht war es besonders schlimm. Als sie zum Schlafengehen ankam, schlang sie ihre Milch hinunter und legte sich dann hin. Nach nicht einmal zwei Stunden war sie aber wieder auf den Beinen und wollte sich auch nicht wieder schlafen legen. Sie blieb die ganze Nacht wach, stieß mit dem Kopf gegen die Wand und tobte herum. Leider hatte dadurch auch Lasayen eine schlaflose Nacht, da er sich ihr Geschrei anhören musste. Wir wissen noch nicht, wieso Dupotto manchmal so ist.
Kamok vergnügte sich am Morgen mit Maxwell. Als sie aus ihrem Gehege kam, hielt sie als erstes an Maxwells Gehege an, da sie ihn dort hatte stehen sehen. Sie griff mit ihrem kräftigen Rüssel nach Maxwells Ohren und fummelte daran herum. Maxwell blieb die ganze Zeit sehr ruhig; er genießt es immer, wenn jemand mit seinen Ohren spielt. Mwashoti und Mbegu schlossen sich ihr kurz darauf an, doch Mwashoti wollte lieber mit ihm Kräfte messen. Er zog mit seinem Rüssel an Maxwells Horn und versuchte, es durch die Absperrung zu ziehen. Mbegu schob ihn weg und wollte ihn davon abhalten, doch Mwashoti war nicht mehr zu bremsen und sie begannen zu rangeln. Während sie sich gegenseitig herumschubsten, wurde Maxwell sehr aufgeregt. Er lauschte, wie sie vor seinem Gehege spielten, rannte dann im Kreis herum und sprang auf und ab. Als er noch anfing, mit seinem Horn an das Tor zu stoßen, fühlte sich Mwashoti nur noch mehr angefeuert. So ging das Spiel eine ganze Weile, bevor die Babys sich schließlich ihren Freunden anschlossen, die bereits im Busch grasten.

Dupotto verursacht schlaflose Nächte

Montag, 17. August 2015
Als die Waisen in den Park aufbrachen, bemerkten die Keeper, dass Tusuja nicht gut aussah. Er schwächelt schon ein ganze Weile, aber heute sah er besonders matt und schwach aus und hing hinter der Gruppe her. Er lehnte sogar Rapas Gesellschaft ab, der sonst immer dicht bei ihm ist und an seinen Ohren nuckelt. Nachdem er um 9 Uhr seine Milch getrunken hatte, wurde er zu seinem Gehege zurückgebracht, wo er eine Infusion erhielt, damit er wieder zu Kräften kommt. Als Pea und Pod Tusuja aufbrechen sahen, folgten sie ihm und gingen auch in ihr Gehege, um zu sehen, ob es noch Futter für sie gibt. Nachdem sie dort nichts gefunden hatten, gingen sie zum Parkplatz und fingen an, im Staub zu spielen. Die Keeper versuchten, sie von dort zu vertreiben, doch sie weigerten sich aufzubrechen, bevor sie ihr Staubbad beendet hatten. Danach machten sie sich von alleine auf die Suche nach den Elefanten, mussten allerdings feststellen, dass die Waisen bereits zur öffentlichen Besuchsstunde aufgebrochen waren. Sie blieben bei der älteren Gruppe, die noch nicht unterwegs war und begleiteten diese später zum Besuchsplatz.
Als Tusuja aus dem Wald zurückgegangen war, um seine Infusion zu bekommen, wurde Rapa sehr unruhig. Er versuchte, ihm zu folgen, ging aber in die falsche Richtung. Als die Keeper bemerkten, dass er nicht mehr in der Gruppe war, machten sie sich auf die Suche nach ihm, konnten ihn aber nicht finden. Schließlich kam er von ganz allein zurück, aus einer Richtung, in der die Keeper gar nicht geschaut hatten.
Gegen 15 Uhr war Tusuja mit seiner Infusion fertig und kam in den Wald zu seinen Freunden zurück. Rapa war hocherfreut, ihn wiederzusehen und rannte zum ihm, begrüßte ihn und nuckelte an seinen Ohren.
Während der privaten Besuchsstunde um 15 Uhr war Balguda sehr fröhlich und spielte viel mit seinen Freunden. Er genoss ein langes Schlammbad mit ihnen, was er schon lange nicht mehr getan hatte.

Rapa und Tusuja, dem es gerade nicht so gut geht

Dienstag, 18. August 2015
Godoma schloss sich heute Morgen zum ersten Mal den Waisen im Busch an. Ein paar der Babys kehrten um 9 Uhr zu den Stallungen zurück, um sie abzuholen. Kamok und Mbegu führten die Gruppe an, da sie die einzigen waren, die Godoma bisher getroffen hatte, seit sie angekommen war, wenn auch nur durch die Stallwände hindurch. Als ihre Tür geöffnet wurde, wollte sie zunächst nicht herauskommen. Sowohl Kamok als auch Mbegu versuchten, sie zu begrüßen und ihr den Weg nach draußen zu zeigen, doch sie schien noch nicht bereit zu sein. Schließlich flitzte sie aus der Tür, drängelte sich durch die Babys hindurch und wollte nach vorne. Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit rannte sie dann in die Büsche davon. Als die Keeper versuchten, sich ihr in den Weg zu stellen, ging sie mit wedelnden Ohren in Angriffsstellung. Die anderen Waisen folgten ihr. Oltaiyoni, Roi, Kamok und Dupotto trompeteten, was Godoma noch aufgeregter und aggressiver machte, sodass sie weiter mit aufgestellten Ohren durchs Gebüsch rannte. Die Keeper liefen ihr hinterher, und als sie sie eingefangen hatten, mussten sie sie festhalten, bis die älteren Waisen da waren. Mwashoti und Arruba kamen als erste von den Größeren an, und sie näherten sich gleich vorsichtig Godoma und versuchten, sie zu beruhigen. Als alle Waisen angekommen waren und um sie herumstanden, beruhigte sie sich langsam. Sie war noch immer nicht glücklich über die Anwesenheit der Keeper, aber inmitten der älteren Kühe fühlte sie sich sehr wohl.
Als es Zeit für die öffentliche Besuchsstunde war, begleiteten Tusuja, Suswa, Arruba, Mashariki und Dupotto sie gemeinsam zu den Stallungen zurück. Es ist noch zu früh für Godoma, sovielen Menschen zu begegnen. Danach wurde sie zu den anderen Waisen in den Wald zurückgebracht und verbrachte dort einen schönen Nachmittag mit Alamaya. Kamok und Mbegu brachten sie mit Simotua zusammen am Abend zu den Stallungen zurück. Es war nicht leicht, sie zu überzeugen, wieder in den Stall zu gehen, doch am Ende gelang es den Keepern.
Morgen wird ein neuer Tag für Godoma im Waisenhaus sein, und mit der Zeit wird es einfacher werden. Sie wächst nun zusammen mit ihrer neuen Elefantenfamilie auf und bekommt so eine zweite Chance im Leben.

Godoma im Gebüsch

Mittwoch, 19. August 2015
Es wird oft gesagt, dass Elefanten den Menschen sehr ähnlich sind, und wir glauben, dass das stimmt. Schon im zarten Babyalter kommen verschiedene Charakterzüge und Persönlichkeiten in den Kleinen zum Vorschein, ähnlich wie bei Menschenkindern. Unser kleiner Ndotto zum Beispiel ist ein sehr süßer Junge. Manchmal möchte er sich wie ein großer Junge benehmen und ganz allein oder mit den älteren Jungs herumwandern. An anderen Tagen interessiert er sich sehr für die Kleinen oder hängt einfach nur an den Keepern. Manchmal ist er auch frech und hört nicht auf das, was die Keeper ihm sagen. Er ist sehr unterhaltsam und aufgeschlossen, wenn er gut gelaunt ist, so wie heute. Er wachte sehr fröhlich und in verspielter Laune auf, war voller Aufregung und steckte sogar die eigentlich ruhigeren Elefanten wie Tusuja mit seiner Fröhlichkeit an. Er rannte in der Gruppe der Elefanten auf und ab, und so klein wie er ist, passt er auch durch jede Lücke. Er neckte die älteren Waisen, indem er so tat, als würde er sie mit aufgestellten Ohren angreifen wollen. Kamok genoss das heute sehr, und sie hatten viel Spaß dabei, auf dem Boden herumzurollen. Sie rangelten ein wenig mit ihren Köpfen, während sie auf den Knien waren.
Als die Waisen langsam in den Busch aufbrachen, blieb Tusuja zurück. Als Ndotto sah, dass alle fortgingen und Tusuja zurückgelassen wurde, kam er zu ihm zurück. Sie steckten die Köpfe zusammen, und er schien Tusuja etwas zu erzählen. Danach umschlangen sie ihre Rüssel und begannen spielen und vorsichtig zu rangeln. Sie spielten kurz Fangen, aber nicht sehr lange, denn Tusuja ist im Moment nicht so kräftig. Ndotto leistete ihm Gesellschaft, bis die Waisen zur öffentlichen Besuchsstunde gingen, an der Tusuja gerade nicht teilnimmt.

Ndotto, voller Energie, mit Godoma

Donnerstag, 20. August 2015
Mbegu hatte heute einen tollen Vormittag mit Pea und Pod draußen im Busch. Es war wunderbar zu sehen, wie Vertreter dieser zwei verschiedenen Arten miteinander spielten und Spaß hatten. Als Mbegu früh am Morgen im Wald graste und an ein paar wilden Früchten knabberte, näherten sich ihr die beiden Straußen und begannen, von dem gleichen Futter zu fressen. Immer wenn Mbegu ihren Rüssel nach etwas ausstreckte, nahm es ihr einer der Straußen weg. Das ging eine Weile so, bis sie es schließlich aufgab und entschied, die Straußen zu verjagen. Pea und Pod rannten in verschiedene Richtungen davon, und Mbegu konnte sich nicht entscheiden, wen von beiden sie nun verfolgen sollte. Dann kamen sie zurück und tanzten im Kreis um sie herum, sodass Mbegu nur dastehen und zuschauen konnte. Sie legten ihre langen Hälse auf den Boden, und da ergriff Mbegu die Gelegenheit und rannte trompetend und mit aufgestellten Ohren auf die beiden zu. Dabei trat sie mit ihrem Fuß in die Erde, um den Straußen zu zeigen, dass sie es ernst meinte. Die Straußen sprangen voller Angst auf und rannten ins Gebüsch davon. Sie taten so, als hätten sie das Spiel aufgegeben, und schauten nun Mbegu zu, wie sie weitergraste, doch plötzlich kamen sie wieder aus dem Gebüsch gesprungen und rannten zu ihr zurück. Mbegu schrie laut auf, sodass Arruba ihr zu Hilfe kam, und die ganze Herde schaute auf und beobachtete sie mit aufgestellten Ohren. Als Arruba feststellte, dass es nur Pea und Pod waren, die Mbegu hatten aufschreien lassen, ging sie wieder zum Grasen zurück. Mbegu jagte die Straußen wieder in die Büsche, wo sie schließlich aufgaben.
Roi half heute Alamaya beim Babysitten von Godoma. Die drei verbrachten den ganzen Tag zusammen, und die beiden älteren Waisen kümmerten sich um das kleine Mädchen, das sich noch immer an ihr neues Leben und ihre neue Umgebung gewöhnen muss. Sie akzeptierte die Keeper aber heute schon besser.
Zur privaten Besuchsstunde um 15 Uhr war es sehr heiß, und die meisten Babys nahmen ein Schlammbad, um sich abzukühlen. Godoma hatte auch viel Spaß beim Baden. Sie war leider die erste, die von Suswa hinausgescheucht wurde, die in letzter Zeit nicht so nett zu ihren kleineren Artgenossen ist. Heute warf sie fast alle Kleinen aus dem Pool! Ein paar Mal versuchte Godoma, wieder hineinzugehen, doch Suswa verjagte sie immer wieder, genauso wie Roi und Enkikwe. Suswa hörte auch nicht auf die Keeper, die ihr zuriefen, das sein zu lassen. Sie verjagte sogar Mbegu, bis alle anderen schließlich aus dem Wasserloch heraus waren.

Pea und Pod

Freitag, 21. August 2015
Boromoko ist ein netter und verspielter Junge, und heute Morgen verwickelte er Lasayen in ein Kräftemessen. Ndotto stand ein Stück weg und beobachtete die beiden. Schließlich entschloss er sich dazu, mitzumachen und seinem Freund Lasayen gegen den starken Boromoko zu helfen. Boromoko blieb aber die ganze Zeit nett zu den beiden Kleinen. Er tat dann offenbar sogar so, als könnten die beiden ihn besiegen, und er ließ sie gewinnen, was sie sehr glücklich machte. Sie meinten, sie hätten den älteren Jungen besiegt, als er auf dem Boden lag. Sie rannten daraufhin zu zweit mit aufgestellten Ohren und trompetend in alle Richtungen. Schließlich stand Boromoko auch auf und lief trompetend ins Gebüsch, und die beiden folgten ihm und machten mit.
Wie alle Neulinge reagiert auch Godoma auf die Anwesenheit der beiden Straußen Pea und Pod. Sie hat sich noch nicht so recht an sie gewöhnt, und während der öffentlichen Besuchsstunde ging sie immer wieder auf sie los, wenn sie sie sah.
Kauro, der es nicht mag, nass zu werden, hatte bei der privaten Besuchsstunde um 15 Uhr ein tolles Staubbad, während Mbegu und die Anderen im Schlammbad waren. Nach dem Bad versammelten sich alle auf dem Erdhaufen und staubten sich lange Zeit genüsslich ein.

Kamok, Boromoko und Lasayen

Samstag, 22. August 2015
Sokotei genehmigte sich heute Morgen ein schönes Spielchen mit Sirimon. Olsekki stand daneben und wurde eifersüchtig, bis er es nicht mehr aushielt und sich einmischte, indem er Sokotei anging. Sirimon gefiel das gar nicht, und um seinen Freund zu verteidigen, ging er auf Olsekki los. Das sah nun Enkikwe, der Olsekkis Freund ist, und mischte sich auch noch ein, um seinem Freund zu helfen. Sokotei ist aber inzwischen nicht mehr so kampflustig und entschloss sich, die Herausforderung nicht anzunehmen, sondern stattdessen grasen zu gehen. Sirimon, der ein zäher Bursche ist, schaffte es, die anderen beiden in ihre Schranken zu weisen, indem er sie sich nacheinander vornahm. Sie rannten beide weg und spielten woanders, wo Sirimon sie nicht sehen konnte.
Roi scheint zur Zeit von Dupotto genervt zu sein, denn sie ärgert sie immer wieder. Während der öffentlichen Besuchsstunde versuchte sie sogar, in ihren Schwanz zu beißen. Oltaiyoni kam aber Dupotto zu Hilfe und verjagte Roi.

Sokotei und Sirimon

Sonntag, 23. August 2015
Als Godoma am Morgen aus ihrem Stall kam, warteten Kamok und Mbegu schon an ihrem Tor auf sie. Sie flitzte mit aufgestellten Ohren und in Angriffshaltung heraus, doch ein Keeper hinderte sie daran, zum Haupttor zu laufen. Sie versuchte, den Keeper umzustoßen, doch als sie begriff, dass er nicht aus dem Weg gehen würde, rannte sie an ihm, Kamok und Mbegu vorbei zu Daphnes Parkplatz. Dort verirrte sie sich im dichten Gebäusch, und Kamok und Mbegu wurden hinüber gebracht, damit sie helfen konnten, sie zu beruhigen. Sie konnten Godoma aber nicht finden; nur weil Ngilai zufällig gerade schrie (Elkerama wollte ihn nicht an seinen Ohren nuckeln lassen), kam das kleine Mädchen zu den Stallungen zurück, voller Neugier, was es mit dem Geschrei auf sich hatte. Oltaiyoni, Mbegu, Arruba und Mashariki, die weiter weg waren, hörten die verängstigte Godoma kollern. Sie kollerten zurück und hoben ihre Rüssel in die Luft, um zu erschnuppern, wo die Kleine war. Sie hoben ihre Köpfe in die entgegengesetzte Richtung und stellten ihre Ohren auf. Dann sahen die Keeper, wie Godoma der Gruppe entgegenrannte und sie ihr entgegen gingen. Dabei kollerten sie, um sie zu trösten. Godoma blieb eine Weile dicht bei Arruba und Mbegu, während sie sich wieder beruhigte und hielt sich auch den Rest des Tages direkt neben Mbegu auf.

Godoma kann sich noch nicht benehmen

Montag, 24. August 2015
Manchmal haben wir Babys, die ein wenig anders sind als die anderen, und es scheint, dass Godoma so ein Fall ist. Sie ist nun seit 10 Tagen bei uns und immer noch sehr wild und aggressiv. Sie fühlt sich auch immer noch nicht wohl bei den Keepern, obwohl die anderen Waisen ihr zeigen, wie gern sie die Keeper haben. Das scheint auch Schwierigkeiten zwischen ihr und ihren Artgenossen zu verursachen, denn selbst die, die sonst nett und freundlich zu Neulingen sind, wenden sich von ihr ab. Heute schienen sogar Oltaiyoni, Mbegu und Kamok genug von ihrem aggressiven Verhalten zu haben, und sie war heute mit allen Babys sehr schwierig. Auch sie zu füttern ist noch immer nicht leicht. Sie trinkt besser, wenn die älteren Waisen bei ihr sind, doch dann haben die älteren Waisen es auch auf ihre Flasche abgesehen. Wenn man versucht, die Anderen wegzuscheuchen, rennt sie ebenfalls weg.
Mbegu spielte heute mit Ndotto und Lasayen im Staub, doch als Godoma zu ihnen hinüber ging, verscheuchte Mbegu sie, weil sie fürchtete, Godoma würde aggressiv zu den Kleinen sein. Die Keeper versuchen verzweifelt, sich mit ihr anzufreunden, doch sie rennt noch immer vor ihnen weg, wenn sie ihren Namen rufen.
Als sie heute Abend zu den Stallungen zurückkam, waren Kamok, Dupotto, Mbegu und Alamaya bei ihr und es war wieder schwierig, sie in ihren Stall zu bekommen. Sie rannte immer wieder in den Busch zurück und ließ diejenigen, die sie begleitet hatten, in ihrem Stall zurück. Schließlich ging sie doch hinein, und der Keeper brauchte ein paar Stunden, um sie zu beruhigen und in den Schlaf zu singen.

Godoma mit Mbegu in ihrem Stall

Dienstag, 25. August 2015
Früh am Morgen, bevor die älteren und jüngeren Waisen sich trennten, genossen Boromoko und sein Freund Mwashoti ein schönes Spiel. Es scheint, dass diese beiden jungen Elefanten sich sehr gut verstehen. Boromoko ist immer sehr nett und weiß, wie man schön mit den kleineren oder benachteiligten Elefanten wie Mwashoti spielt. Selbst wenn Mwashoti ruppig wird, weiß Boromoko damit umzugehen. Er wird nie aggressiv und zieht sich sogar manchmal aus dem Kampf zurück, um Mwashoti das Gefühl zu geben, er hätte gewonnen.
Um 7 Uhr war es bereits heiß, sodass alle Babys, die gerne schlammbaden, einen herrlichen Vormittag hatten. Mbegu, Elkerama, Arruba, Rorogoi und Mashariki genossen jedes Mal ein längeres Bad, wenn sie an einem Schlammloch vorbeikamen. Sogar draußen im Busch sprangen sie alle hinein, sobald sie etwas Schlamm sahen. In der älteren Gruppe verbrachten Sirimon und Olsekki den ganzen Tag damit, herauszufinden, wer von ihnen stärker ist. Am Nachmittag schien sich Sirimon als Sieger herauskristallisiert zu haben.
Es ist noch immer ein Problem, Godoma am Abend in ihren Stall zu bekomen. Sie rennt herum, und die Keeper kämpfen damit, sie hinein zu bewegen. Schließlich war sie aber einsichtig, als ein paar ihrer Freunde sie hinein begleiteten.

Mwashoti mit Pea und Pod

Mittwoch, 26. August 2015
Kauro fühlt sich noch nicht so richtig in der älteren Gruppe wohl, in der er jetzt ist. Er schaut sich immer nach Kamoks jüngeren Waisen um, damit er zu ihnen gehen kann. Er genießt die Gesellschaft von Kamok, Mbegu und Murit. Embu und Rorogoi sind der Grund dafür, dass Kauro lieber in der kleineren Gruppe sein möchte, da sie ihn ärgern. Kauro graste heute mit Balguda, der ein freundlicher Junge ist, als Embu auf ihn los ging und ihn wegschubste. Er zog sich zurück und blieb dichter bei den Keepern. Doch selbst die Anwesenheit der Keeper hielt Rorogoi nicht davon ab, ihn gegen einen Baum zu schubsen, wo er nicht weg konnte. Rorogoi wusste aber gleich, dass sie einen Fehler gemacht hatte, rannte ins Gebüsch und graste den Rest des Tages ein wenig weiter weg. Wegen dieser Vorkommnisse machte sich jedenfalls Kauro auf die Suche nach seinen Freunden in Kamoks Gruppe. Die Herden waren allerdings recht weit voneinander entfernt, und er konnte sie nicht finden. Am Ende hatte er sich verlaufen und schrie laut auf, weil er niemanden mehr finden konnte. Die Keeper hörten ihn und gingen nachschauen, was los war. Als er sie sah, rannte er ihnen entgegen und war erleichtert, nicht mehr alleine zu sein. Nachdem er wieder bei der Gruppe war, ließ er sie und die Keeper nicht mehr aus den Augen.
Obwohl es ein heißer Tag war, war es eine große Überraschung, dass Kauro einer der ersten war, die bei der öffentlichen Besuchsstunde ins Schlammbad gingen. Normalerweise mag er den Schlamm gar nicht. Es genoss es aber ausführlich, zusammen mit der ganzen Gruppe, und ging später mit ihnen zurück in den Wald. Es ist wichtig für Kauro, bei den größeren Waisen zu sein, damit er lernen kann, was ein älterer Elefant wissen muss und ein kräftiger und gut sozialisierter junger Bulle wird. Er wird sich mit der Zeit in der älteren Gruppe einleben.

Kauro möchte zur Babygruppe zurück

Donnerstag, 27. August 2015
Elefanten sind so intelligente Tiere, selbst wenn sie noch so jung sind, wie die im Waisenhaus: Sie haben verstanden, dass die Fütterzeit naht, wenn die Keeper ihre Funkgeräte benutzen. Sie wissen, dass dann über die Milchflaschen gesprochen wird, und wenn sie ein Funkgerät hören, rennen sie sofort aufgeregt zu den Keepern. Sokotei und Simotua grasten zusammen im Busch, als sie einen Funkspruch hörten, und sie kamen beide aufbruchbereit zu den Keepern zurück. Sie hoben ihre Köpfe und Rüssel in die Luft, um zu schnuppern, ob es irgendwo Milch gibt. Das erregte die Aufmerksamkeit aller Anderen, und plötzlich waren die Keeper von lauter Waisen umgeben. Dieses Mal lagen sie aber falsch, und die Milch war noch nicht soweit. Enkikwe, Olsekki, Rorogoi und Roi begannen zu drängeln und zu schubsen und wollten endlich zur Fütterstelle aufbrechen. Sobald die Milch angekommen war, rannten sie los, um die Ersten zu sein. Gierige Babys!
Balguda sah heute sehr aktiv aus und spielte sehr viel mit den anderen Waisen. Er war um 11 Uhr im Schlammloch und um 15 Uhr schon wieder, was ein sehr gutes Zeichen ist. Er genoss es beide Male sehr und trocknete sich anschließend bei einem Staubbad ab. Das sind deutliche Anzeichen von Verbesserungen, und wir hoffen, er hat das schlimmste überstanden.

Sokotei lauscht dem Funkverkehr

Freitag, 28. August 2015
Der normalerweise sehr ruhige und höfliche Murit war heute sehr wütend auf ungeladene Gäste beim Schlammbad. Als die Babys das Schlammbad genossen und andere sich im Staub herumrollten, stand er an der Seite und beobachtete alle. Als eine Warzenschweindame mit ihren Babys kam und zwischen den Waisen herumlief, um sich auch etwas Abkühlung an diesem heißen Tag zu gönnen, sprang Murit plötzlich auf und begann, sie zu verjagen. Das verursachte ein großes Durcheinander. Er jagte sie vom Eingang weg, und da die Seiten durch die Besucher blockiert waren, blieb den Warzenschweinen keine andere Wahl, als sich durch die Menge zu wühlen. Murit hielt danach Wache und passte auf, dass die Warzenschweine nicht zurückkamen.
Draußen im Busch übernahm Oltaiyoni als eine der älteren Kühe die Rolle des Aufpassers. Sie kollerte sehr tief und rief die ganze Gruppe zusammen. Sie sorgte sich, dass die Waisen zu weit auseinander und von den Keepern entfernt grasen könnten. Um zu bestätigen, dass alles in Ordnung war, meldeten sich als erste Mbegu und Ndotto zurück, und nach und nach kollerten auch die Anderen. Nach kurzer Zeit gingen sie dann alle unter Oltaiyonis Führung in die gleiche Richtung los.
Tusuja zeigt auch große Verbesserungen. Heute machte er sich sogar daran, sich einzustauben, was er schon lange nicht mehr gemacht hat.

Murit und Dupotto vorneweg

Samstag, 29. August 2015
Nachdem die Waisen am Vormittag das Grasen begonnen hatten, verbrachten Enkikwe und Sokotei einige Zeit damit, ihre Kräfte zu messen. Häufig sah es so aus, als würde Sokotei gewinnen; er kletterte auf Enkikwe, sodass dieser sich hinknien musste. Enkikwe gab aber nicht auf und schaffte es, sich zu befreien, wieder aufzustehen und sich gegen Sokotei zu verteidigen. Da sich keiner von den beiden ergeben wollte, wurde der Kampf immer heftiger, bis Mashariki sich einmischte und das Spiel beendete. Sokotei versuchte dann, Mashariki herauszufordern, doch sie schnappte sich seinen Schwanz, sodass er aufschrie und wegrannte. Die älteren Kühe wissen genau, wie sie die frechen Jungs im Zaum halten können!

Enkikwe fühlt sich wie ein Gewinner

Sonntag, 30. August 2015
Während der öffentlichen Besuchsstunde um 11 Uhr hatten die jungen Bullen sehr viel Spaß. Ndotto, Lasayen und Ngilai rannten in den Besuchsbereich, nachdem Pea und Pod vorneweg stolziert waren. Winzling Ndotto versuchte, nach ihren Schwänzen zu greifen, aber es gelang ihm nicht, da sein kleiner Rüssel kaum heranreichte. Lasayen versuchte, sie mit seinem Kopf anzustoßen, doch auch er konnte ihre hohen Körper nicht erreichen. Pea und Pod gingen zur lockeren Erde und wollten sich ein Staubbad genehmigen. Sie hatten aber nur kurz Ruhe, denn Lasayen und Ndotto rannten zu ihnen hinüber und gingen, ihre kleinen Öhrchen aufgestellt, in Angriffspose. Sie wirbelten Staub auf, sodass Pea und Pod die Flucht antraten. Die zwei Rabauken konnten sich dann selbst in der lockeren Erde herumrollen. Sie spielten und stießen gegeneinander, sehr zur Freude der Zuschauer.

Die Jungs auf dem Weg zum Staubbad

Montag, 31. August 2015
Der kleinen Godoma geht es gut, aber sie lernt noch, den Keepern zu vertrauen. Sie ist noch immer sehr schüchtern und etwas nervös. Draußen im Busch und während der Besuchsstunde hält sie sich immer zwischen den anderen Babys auf. Sie geht auch immer noch nicht gern in ihren Stall zurück und wird immer von Mwashoti, Murit, Alamaya, Kamok und Mbegu hinein gebracht. Sie ist in Mwashotis Stall umgezogen, da es besonders schwierig war, sie in einen der vorderen Ställe neben Kamok und Mbegu hinein zu bekommen. In ihren neuen Stall begleitet Mwashoti sie einfach hinein, und so geht das ganze viel unproblematischer vonstatten als vorher. Sie scheint sich dort sehr wohlzufühlen.
Tusuja kämpft noch immer mit seinen gesundheitlichen Problemen. Er ist nicht mehr so schwach wie vorher, doch er muss noch mehr Gewicht zulegen. Er trinkt die Milch und frisst das Grün gut, also können wir nur abwarten und ihn beobachten.
Simotuas Wunden heilen ziemlich gut, und er wird immer kräftiger. Er sieht glücklich und zufrieden mit seinen Freunden aus, die sich so nett und fürsorglich um ihn kümmern.

Godoma lernt, den Keepern zu vertrauen

(übersetzt aus dem englischen Original)