Als der Kenya Wildlife Service (KWS) und der DSWT am 10. Oktober von einem Vorfall in Kenntnis gesetzt wurden, musste umgehend reagiert werden. Es wurde ein Nashorn gemeldet, das einen Baumstamm hinter sich her zog, an dem eine Schlinge befestigt war, die sich um den Hals des Nashorns zog. Der KWS organisierte ein Flugzeug, um sofort den KWS Tierarzt Fred Oliang’a (einer der SKY VETS) aus Nairobi abzuholen. Auf dem Weg wurde auch der KWS Tierarzt Dr. Limo, der die vom Trust finanzierte Mobile Vet Einheit der Mara unterstützt, aus der Masai Mara abgeholt, um bei dieser Operation zu helfen.
Das Nashorn namens Baraka ist ein sehr bekannter Nashornbulle mit einer langen Geschichte. Er wurde 1976 geboren und 2005 vom Nakuru National Park in das damals neu gegründete Mugie Rhino Sanctuary umgesiedelt. Er blieb viele Jahre im Mugie Rhino Sanctuary, als dieses Gebiet 2011 jedoch stark von der Nashornwilderei betroffen war, traf der KWS die Entscheidung, die übrigen Nashörner in Gebiete umzusiedeln, von denen man glaubte, dass sie dort sicherer sein würden. Baraka wurde in den Ruma National Park gebracht, wo er sich heute noch befindet.
Die geflochtene Schlinge, die das Tier fast strangulierte, hatte eine relativ frische Wunde um den Hals verursacht. Während der Operation wurde Baraka ständig mit reichlich Wasser begossen, um seine Körpertemperatur zu regulieren und seine Atemfrequenz und -intensität wurde während der gesamten Behandlung überwacht. Der Draht wurde schnell mit Hilfe eines Drahtschneiders durchtrennt und die Wunde gereinigt und behandelt. Sobald das Medikament zum Wiederaufwachen verabreicht wurde, war Baraka schnell wieder auf den Beinen und er fühlte ohne Zweifel die- – unsagbare Erleichterung, dass er von der derben Schlinge befreit war, die ihn so leicht das Leben hätte kosten können.
Die Nachfrage nach exotischen Heilmitteln und Aphrodisiaka hat den Preis von Rhinozeros-Horn höher als Gold steigen lassen, heute bringt Rhinozeros-Horn mehr als 60.000 Dollar pro Pfund ein. In den letzten 4 Jahrzehnten haben wir 95 Prozent der weltweiten Nashornpopulation verloren, am schlimmsten getroffen hat es dabei die Nashornpopulation in Südafrika. Kenia ist es, dank der strengen Maßnahmen, die ergriffen wurden, gelungen, seine verbleibende Nashornpopulation zu schützen, in dem man sicherstellt, dass sie in streng bewachten Nashorn-Reservaten und Schutzgebieten leben. Aber wie im Fall von Baraka zu sehen war, bleibt ihre Bedrohung immer präsent.
Originalartikel erschienen auf der website des David Sheldrick Wildlife Trust, übersetzt aus dem Englischen.