Umani Springs November 2015

Sonntag, 1. November 2015
Nach einer langen Trockenzeit regnet es endlich wieder. Letzte Nacht begann es, und die Waisen waren am Morgen überglücklich, als sie aus ihren Gehegen kamen. Murera versuchte, im Gebüsch einige Zweige abzubrechen, die vom Sturm gelöst worden waren. Sie konnte sie recht leicht abreißen und brauchte nicht viel Kraft dafür. Die anderen Babys waren bei Sonje und Lima Lima und suchten frisches Gras. Sie wussten aber nicht, welchen Weg sie nehmen sollten, da die vielen Pfade der wilden Elefanten sie verwirrten. Lima Lima war aber schlau und suchte sich den kürzesten Weg zu Sonje heraus. Die Wege waren nach den Regenfällen sehr rutschig, und die Waisen konnten nicht so schnell gehen, wie sie es bei Trockenheit können. Einige von ihnen rutschten manchmal aus oder fielen sogar hin.
Als es Zeit für das Schlammbad war, waren Ziwa und Jasiri ganz vorn dabei und warteten sehnsüchtig auf ihre Flaschen. Die Jungs versuchten ein paar Minuten, den Mädchen voranzugehen, doch Lima Lima überholte sie und führte sie zur Milchfütterung.

Murera holt sich einen Zweig und frisst die Rinde

Montag, 2. November 2015
Die Babys kamen heraus, und Ziwa sprach mit seinen liebevollen Müttern Sonje und Murera, bevor sie in den Busch wanderten. Die anderen Babys liefen so schnell, dass Murera und Sonje nicht mit ihnen Schritt halten konnten. Die Keeper bremsten die anderen etwas, damit die humpelnden Mädchen sie einholen konnten und sie als eine Gruppe weiterlaufen konnten. Sonje fand auf dem Weg ein paar tolle Felsen, auf die sie steigen und alle anderen beobachten konnte. Hoch oben auf den Felsen graste sie weiter von dem frischen Grün, das nun langsam wieder treibt und den Waisen und den wilden Tieren des Kibwezi-Waldes wieder viele neue Leckerbissen bietet. Zwei Kronenkraniche kamen geflogen und kreischten hoch oben in den Bäumen. Die Waisen erkannten ihre Schreie nicht und gerieten in Panik; Murera rannte davon und schloss sich den anderen Babys an, die bereits im Wald verschwunden waren, weil sie sich vor dem Geschrei der Kraniche fürchteten.

Sonje klettert auf die Felsen

Dienstag, 3. November 2015
Am frühen Morgen, noch bevor die Babys in den Busch aufbrachen, sah Sonje Ziwa auf sich zukommen und wusste genau, dass er ihr etwas zu berichten hatte. Ziwa begrüßte sie mit lautem Kollern und aufgestelltem Schwanz. Vielleicht erzählte er ihr, dass Jasiri und Ngasha ihn gerade mit ihren Stoßzähnen angestoßen hatten. Jasiri löschte seinen Durst am Wasserloch, und die anderen Babys kratzten sich die Hintern an den Felsen bei den Stallungen. Dann drehte sich Jasiri um und versuchte, auf Sonje zu klettern, die auf dem Boden spielte. Es entwickelte sich ein Ringkampf, doch er musste feststellen, dass Sonje sehr schwer und zu kräftig ist, um sich von ihm schieben zu lassen. Weil er keine Chance gegen Sonje hatte, war das Spiel schnell beendet.

Ziwa mit Sonje

Mittwoch, 4. November 2015
Nachdem alle Waisen ihre Milchflaschen beim Schlammbad geleert hatten, wanderten die Jungs davon, um die anderen Waisen zu den Kratzbäumen in der Nähe zu führen. Ein paar der anderen Babys gingen mit Sonje und Murera davon, um im Staubbad zu spielen und herumzurollen. Nachdem sie alle viel Spaß gehabt hatten, kamen sie vom Wasserloch, vom Staubbad und vom Kratzen zusammen und grasten in einer Reihe weiter, während sie sich auf den Heimweg machten.

Sonje kratzt sich und grast

Donnerstag, 5. November 2015
Sonje ging in den Wald los und versuchte, ihren Liebling Ziwa zu finden, der zu den frechen und ruppigen Jungs gegangen war. Sonje mochte das nicht und befürchtete, dass Ziwa von ihnen böse geschubst werden könnte. Die Waisen waren sehr verspielt und jagten alle wilde Tiere, die ihnen über den Weg liefen. Ziwa verscheuchte mit lautem Trompeten ein paar Buschböcke, die zum Wasserloch laufen wollten, und wurde dabei von den anderen Babys unterstützt. Sie rannten schnell und versuchten, die Buschböcke um sie herum einzuholen. Das laute Tröten im Wald erschreckte die Wildhüter, die auf Patrouille waren, und sie rannten los, weil sie dachten, es wären wilde Elefanten in der Nähe! Es war so laut und kräftig, dass sie nicht ahnen konnten, dass unsere Babys zu solchen Geräuschen fähig sind. Am lautesten trompeteten die größeren Kühe Lima Lima, Sonje und Murera.

Ngasha und Quanza spielen

Freitag, 6. November 2015
Jasiri fand sich allein im Busch wieder, ohne seine Freunde in der Nähe. Nachdem er bemerkt hatte, dass er zurückgeblieben war, kam er aus dem dichten Gebüsch, um seine Artgenossen zu suchen. Er hatte Glück und kam an der spielenden Sonje vorbei, die auf dem Boden herumrollte und ihren Bauch rieb. Als Jasiri sie dort liegen sah, kletterte er sofort auf ihren Rücken. Sonje gefiel dieses ungestüme Verhalten gar nicht, während sie spielte. Sie stand auf und wollte ihn wegscheuchen. Als sie ihn erwischte, entwickelte sich ein Ringkampf, bei dem Jasiri all seine Kräfte aufbieten musste. Wie üblich machte aber Sonje den viel kräftigeren Eindruck. Sie drehte sich dann um und signalisierte Jasiri, dass er weitergehen und jemand anderes ärgern sollte, damit sie mit Zongoloni spielen konnte.

Jasiri allein auf weiter Flur

Samstag, 7. November 2015
Murera beschäftigte sich sehr ausführlich mit einem Kratzbaum, bevor sie den anderen Waisen in den Wald folgte. Lima Lima ging ihren eigenen Weg und versuchte, von den Keepern etwas frisch gepflücktes Gras zu bekommen, und sie halfen ihr tatsächlich. Dann ging sie zu Zongoloni, die sich auch etwas von dem leckeren Gras gönnte, das die Elefanten in Umani gerade so sehr genießen. Quanza fand ein paar weiche Akazienblätter, die sie vorsichtig pflückte, um die Dornen zu meiden. Die Babys gingen dann zu den Weidegründen zurück, wo ihnen ein wilder Elefant entgegenkam, als sie zum Wasserloch gingen. Der wilde Bulle hielt in einigem Abstand zu den Babys an und versuchte, mit ihnen zu kommunizieren und sich anzufreunden. Er hielt aber an, als er bemerkte, dass die Babys nicht allein unterwegs waren, sondern Menschen bei ihnen waren. Die wilden Elefanten haben sich noch immer nicht ganz an die Keeper gewöhnt. Die Waisen gingen weiter zum Schlammbad, und der wilde Bulle verschwand im dichten Wald.

Murera kratzt sich

Sonntag, 8. November 2015
Als die Babys auf ihrer langen Tageswanderung waren und nach Futter suchten, bemerkten sie nicht das Krokodil, dass sich sonnte. Es hatte aber die Ankunft der Elefanten und der Keeper schon mitbekommen und sprang schnell ins Wasser, bevor es zertrampelt werden konnte. Die Elefanten hörten nur ein Platschen und wussten nicht, was es war. Jasiri und Ngasha erschraken am meisten bei dem seltsamen Geräusch aus dem Wasser und rannten davon. Sie hielten aber an, um sich zu kratzen, als sie an ein paar geeigneten Bäumen auf dem Boden vorbeikamen.

Ein Krokodil sonnt sich

Montag, 9. November 2015
Ngasha war sehr froh, einiges von dem frischen neuen Gras fressen zu können, das es während der langen Trockenzeit nicht gegeben hat. Er ging immer dem Gras nach und kam zu saftigen Weiden, sein Gehegegenosse Faraja hinterher, und Jasiri und Murera folgten langsam. Als die Waisen beim Schlammbad zu den Mittagsaktivitäten und der Milch ankamen, waren sie so schnell, dass sie vor den Keepern da waren. Sie mussten warten, bis die Keeper sie wieder eingeholt hatten. Jasiri und Zongoloni wollten nicht warten, da sie wussten, dass ihre Flaschen auf dem Boden für sie bereit stehen würden. Sie gingen weiter und bedienten sich, während die fauleren Babys, die ihre Flaschen nicht selbst aufheben können, auf die Keeper warten mussten. Nach dem Mittag gingen alle Waisen in den Wald, um bis zum Einbruch der Dunkelheit zu grasen.

Ngasha grast

Dienstag, 10. November 2015
Murera kam an ihrem Lieblingsast vorbei und versuchte, ein paar frische, weiche Blätter in ihren Mund zu stopfen. Der Baum war aber sehr hoch und Murera musste ihren Rüssel ausstrecken so weit es ging, damit sie an den Ast heranreichen konnte. Zongoloni und Sonje waren mit Ziwa hinter Murera und versuchten auch, ein paar der Äste mit den leckeren Blättern abzubrechen. Es war ein wunderbarer Moment für die Waisen, als sie von den weichen Ästen naschen konnten.
Später am Tag hatten die Babys wieder Glück: sie trafen zwei wilde Bullen, die sie schon letzte Woche gesehen hatten. Es war lustig zu sehen, wie die Babys vor ihren wilden Artgenossen davonhuschten. Sie waren von der puren Größe der Elefanten beeindruckt und eilten zu ihrer menschlichen Familie zurück, die aus der Ferne zusah, um den Elefanten ihren Platz zu lassen. Vielleicht wissen Jasiri, Ngasha und Faraja noch nicht, dass sie auch einmal so groß sein werden!

Murera versucht, an frische Blätter heranzukommen

Mittwoch, 11. November 2015
Jasiri und Murera suchten im Wald geschäftig nach Spuren von wilden Elefanten, die früher am Tag dort vorbeigekommen waren. Jasiri wollte weiter nach den wilden Bullen suchen, doch Murera gab ihm zu verstehen, dass er noch zu jung ist, um mit den wilden Artgenossen durchzubrennen und er lieber wieder mit nach Hause kommen sollte. Als sie zum Wasserloch zur Milchfütterung gingen, fanden sie eine Schildkröte im Wasser, die ihren Kopf heraussteckte. Sonje entdeckte sie und trat gegen das Wasser, damit die Schildkröten herauskommen würden. Die waren aber schlau und wussten, dass es ihr Ende sein könnte, wenn sie aus dem Wasser kämen und dass sie im Wasser vor den mächtigen Füßen besser geschützt sind. Sonje ging schließlich zum Staubbad und die Schildkröten hatten wieder ihre Ruhe. Die anderen Babys folgten ihr und gingen auch vom Wasserloch zum Staubbad. Sie staubten sich alle schön ein und gingen dann nach Lust und Laune zurück in den Wald. Sie grasten, während die Keeper unter den Bäumen zu Mittag aßen.

Die Waisen saufen am Wasserloch

Donnerstag, 12. November 2015
Jasiri war sehr glücklich, am frühen Morgen wieder draußen im Busch zu sein. Er fand schönes grünes Futter, während Zongoloni auch sehr zufrieden zu sein schien. Sie warf sich etwas Erde auf den Rücken, um die Tsetse-Fliegen fernzuhalten, die es seit Beginn der Regenzeit wieder häufiger gibt. Sonje und die anderen Babys hatten viel Spaß; alle spielten und kletterten auf Sonjes Rücken, und Sonje war überglücklich, dass die Babys so schön mit ihr spielten. Murera ging lieber weiter weg, und die Keeper behielten sie im Auge. Sonje ist immer eine gute Mutter für alle Babys; sie weiß, dass sie sehr groß ist und die kleinen Waisen Schwierigkeiten haben, auf sie zu klettern. Also legte sie sich auf den Boden, damit die Kleinen es leichter hatten und das Spiel genießen konnten.
Als die Waisen zum Schlammbaden zum Wasserloch gingen, spielten alle fröhlich. Lima Lima versuchte, allen zu zeigen, wie toll sie sich im Schlamm herumrollen konnte, bis sie stecken blieb. Sie schrie um Hilfe, und die Keeper zogen sie aus dem dicken Schlamm, in dem sie feststeckte.

Sonje sitzt auf dem Boden, damit die anderen auf ihr spielen können

Freitag, 13. November 2015
Es sprießt nun wieder frische Vegetation, nachdem die Waisen lange Zeit trockene Zweige fressen mussten. Die Pflanzen sind nun wieder so grün, dass die Babys begeistert sind, und wann immer sie frisches Gras sehen, gehen sie hin und fressen es ratzekahl.
Sonje und die anderen Babys sahen heute ein paar Paviane im Wald. Ngasha stellte seine großen Ohren auf und versuchte, sie zu verjagen, denn sie machten Krach und störten die Waisen. Sonje änderte die Richtung, damit die Waisen einen anderen Weg nehmen konnten. Sie gingen langsam und warteten auf Murera. Dabei kamen sie an zwei Eichhörnchen vorbei, die vor einem Stachelschwein flohen. Die Waisen hatten noch nie ein Stachelschwein gesehen seitdem sie in Umani sind, und so rannten sie in Panik umher, jeder in eine andere Richtung, sodass nur Ngasha bei den Keepern übrig blieb.
Mittags beim Wasserloch war Sonje der Star und zeigte den jüngeren Elefanten, wie man am besten im Schlamm herumrollt. Auch Ngasha zeigte, was er konnte, als er sich hinsetzte und seinen Hintern auf dem Boden kratzte, um eventuelle Zecken loszuwerden. Er schien das sehr zu genießen!

Ngasha versucht, Paviane zu verscheuchen

Samstag, 14. November 2015
Sonje ließ einige der Elefanten zusammen mit ihrem Baby Ziwa in Gesellschaft von Murera zurück. Sie hatte Gerüche von wilden Tieren im Wald gewittert, in entgegengesetzter Richtung von dort, wo die Waisen und ihre Keeper sich ausruhten. Diese wussten nicht, warum Sonje plötzlich laut herumtrötete und -jagte. Sonje hatte aber Recht; sie wollte den Keepern mitteilen, dass sie aufmerksam sein sollten, weil Büffel in der Nähe waren, die sie noch nicht bemerkt hatten! Sonje sorgte sich hauptsächlich um die Keeper, denn den Elefanten würden die Büffel nichts tun. Sie ist eine sehr fähige Leitkuh – Lima Lima und Ngasha würden bei Gefahr immer schnell zu den Keepern rennen, anstatt etwas dagegen zu unternehmen.
Beim Wasserloch waren alle Babys verspielt und glücklich, sich im Schlamm wälzen zu können. Einige hatten viel Spaß im Wasserloch, so wie Ngasha; er legte sich mit Bauch und Brust auf den matschigen Boden und nahm die Wärme auf.

Ngasha genießt das Schlammbad

Sonntag, 15. November 2015
Der Kibwezi-Wald wird nun sehr grün, und die Umani-Elefanten sind sehr froh, hier zu sein, seit der Regen vor ein paar Wochen begonnen hat. Alle versuchen jetzt, vor den anderen an das grüne Gras zu kommen. Die kleine Lima Lima ist gieriger denn je, und sie will das Gras auffressen, ehe es wieder trocknet und so ausdörrt wie in der Trockenzeit, als es schwer war, etwas weiches zu finden. Lima Lima schnappte sich das Gras so schnell und lief vor den anderen her, dass die langsameren Elefanten wie Sonje und Murera sich mit dem abfinden mussten, was Lima Lima übriggelassen hatte. Faraja erwischte mehr Gras, um es in seinen Mund zu stecken, sobald er von Lima Lima die Chance dazu bekam.
Die Tageswanderung begann, doch es war recht schwer, gut zu laufen, bei den schlammigen Bedingungen nach den heftigen Stürmen der letzten Tage. Der nasse Boden machte es den Babys nicht leicht, und es war sehr rutschig.

Faraja stopft sich Gras in den Mund

Montag, 16. November 2015
Ngasha folgte seinen Freunden dorthin, wo sie friedlich grasten, zusammen mit einigen freundlichen Antilopen in der Nähe. Sie wurden unterbrochen, als Quanza schnell angerannt kam und ihre Ohren aufgestellt hatte. Sie sah sehr ängstlich aus, und die ganze Herde rannte schutzsuchend zu ihren Keepern. Sogar Murera und Sonje, die sonst immer langsam gehen, hielten mit den jüngeren Babys mit, die schreiend durch den Wald zu ihren Keepern liefen. Auch die Keeper machten sich Sorgen, weil sie nicht wussten, was los war. Sie riefen die Namen der Babys, damit sie zu ihnen kommen und sich beruhigen würden.

Ngasha und Faraja schlammbaden

Dienstag, 17. November 2015
Zongoloni verlor heute die Orientierung, als sie das frische Gras genoss. Als sie bemerkte, dass die anderen Babys nicht mehr in Sichtweite waren, löste sie den Alarm aus, indem sie im Gebüsch laut trompetete. Als die Keeper sie hörten, war ihnen klar, dass sie sich verlaufen hatte und Hilfe brauchte, ihre Freunde wiederzufinden. Die Keeper riefen ihren Namen und „kwata kwata kwata“; das verstehen die Waisen, und kurz darauf kam sie heraus und fand ihre Freunde friedlich bei ihnen grasend.
Nach der Mittagsfütterung ging Quanza fröhlich zu Lima Lima, die die frischen, weichen Zweige fraß, die seit Beginn der Regenzeit neu gesprossen sind. Es gibt nun viele Schmetterlinge und die Vögel sind auch zufrieden; sie kommen zum Wasserloch und suchen nach Insekten, die während des Regens herauskommen. Als Lima Lima ein paar Schmetterlinge sah, spielte sie mit ihnen, indem sie sie jagte. Der Boden war aber sehr rutschig, und so konnte sie nicht sehr schnell laufen, da sie immer wieder hinfiel. Die Schmetterlinge konnten daher frei um ihren Kopf herumfliegen.

Zongoloni sucht die anderen Waisen

Mittwoch, 18. November 2015
Die zwei Leitkühe Murera und Sonje genossen es heute, das frische Gras zu pflücken, das so lange verschwunden war. Jetzt finden die Waisen sehr einfach frisches Futter und müssen nicht so lange suchen. Sie erinnern sich daran, dass sie noch vor nicht allzu langer Zeit mit ihren Füßen gegen das Gras treten mussten, weil es so hart und fest war. Heute entspannten sich die Waisen bald, nachdem sich ihre Mägen langsam voll anfühlten. Ziwa und Faraja spielten auf der rutschigen, nassen Erde und rollten sich herum. Sonje hörte ihr Lieblingsbaby Ziwa kollern, während er herumrollte und dachte, er brauchte Hilfe. Sie beschloss, dorthin zu gehen, wo er zusammen mit den anderen frechen Jungs, Faraja und Ngasha, war, und als sie dort ankam, war Ziwa sehr froh, sie zu sehen. Sonje brachte sie dann alle zur Milchfütterung, von wo aus sie weiter zum Wasserloch gingen. Als sie dort ankamen, wollten einige der Babys nicht baden, da es recht kühl war und manche von ihnen bereits in kleineren natürlichen Pfützen entlang des Weges gespielt hatten. Stattdessen gingen sie in den Wald zurück.

Murera genießt das grüne Gras

Donnerstag, 19. November 2015
Die wilden Elefanten sind nicht mehr so sesshaft, seit es nicht mehr so trocken ist. Sie können nun weiter wandern und tun das auch. Die Waisen können frei herumgehen und müssen sich nicht fürchten, wilde Elefanten zu treffen. Sie haben das neue weiche Gras ganz für sich allein. Im Kibwezi-Wald gewinnen die Umani-Quellen langsam ihre ganze Schönheit wieder. Die Bäume haben genug Feuchtigkeit, die Seen sind bis zum Rand voll und die jede Menge Reptilien genießen das viele Wasser und die sonnigen Felsen. Die Vögel bauen Nester und feiern den Regen. Am Wasserloch kommen sie und mischen sich unter die Waisen, während diese ihre Milch trinken. Es gibt mehr Schmetterlinge als man sich vorstellen kann. Die Waisen genießen das natürliche Wasserloch, das nun mit Regenwasser gefüllt ist. Wenn sie sich wälzen, werden sie ganz rot, und es ist sehr schwer, sie alle auseinander zu halten, solange sie nicht näher kommen. Wir konnten Murera heute nur aufgrund ihrer Art zu laufen von Sonje unterscheiden. Sonje war wieder der Star des Schlammbads und spritzte mit ihren Füßen herum. Ihr ganzer Körper war unter Wasser. Ziwa übte auch, sich schön zu wälzen, nachdem er Sonje dabei zugeschaut hatte.

Die Waisen gehen auf dem Heimweg über grüne Wiesen

Freitag, 20. November 2015
Als die Babys aus ihren Gehegen kamen, sahen sie fröhlich aus. Lima Lima trompetete hinter ihrem Keeper und tat so, als ob sie ihn jagen wollte. Sie hat sich aber noch nie schlecht benommen und ist der Liebling aller Keeper. Sie scherzte nur, weil sie gut gelaunt und lustig war. Sie kratzte sich ihren juckenden Hintern an einem Baum, um all die kleinen, nervigen Zecken loszuwerden.
Die anderen Babys wurden von den frechen Jungs Ngasha und Faraja kommandiert und spielten ihre üblichen Spiele, bei denen sie aufeinander herumkletterten. Ngasha ging taktisch klug vor und wusste, dass Faraja mit ihm rangeln würde, wie sie es auch nachts in ihrem Gehege tun. Zongoloni kam mit Lima Lima und Quanza vorbei, und zusammen schoben sie die Jungs auseinander und beendeten das Spiel. Dann gingen sie mit ihnen zum Grasen in den Busch. Als sie sahen, wie Lima Lima und Zongoloni ins Gebüsch rannten, folgten sie ihnen alle.

Lima Lima kratzt sich

Samstag, 21. November 2015
Quanza seilte sich von den anderen ab und ging zu ihrer eigenen Futterstelle, wo sie abseits von den vielen gierigen Babys, die ihr alles wegnehmen würden, nach Grünfutter suchen konnte. Als Ziwa sah, wie Quanza davonging, beschloss er, ihr zu folgen, um auch den ruppigen Jungs zu entfliehen. Sie folgten ihm zwar, aber mit Quanza in der Nähe würden sie ihn nicht ärgern. Murera sah, wie Ziwa Quanza folgte und ging nun ihm hinterher; sie wollte wissen, was er vorhatte. Murera sah, dass er zu Quanza ging und wusste ihn in guten Händen, da ihr klar war, dass Quanza freundlich zu ihm sein würde. So konnte sie beruhigt weitergrasen. Auch die Keeper machten sich keine Sorgen und ließen Ziwa und Quanza gemeinsam das frische Grün genießen. Auf der anderen Seite des Waldes machten ein paar wilde Tiere viel Krach, und Jasiri war sehr überrascht von den seltsamen Geräuschen. Er kam zur Herde zurück, wo Murera mit Sonje graste.

Jasiri grast

Sonntag, 22. November 2015
Ngasha fühlt sich offenbar besonders fit, seit frisches Gras gewachsen ist, und heute legte er sich mit dem großen Jasiri an. Jasiri schärfte gerade seine Stoßzähne in der Erde, und während er so herumstocherte, kam Ngasha von hinten und schubste ihn noch weiter zu Boden. Das nervte Jasiri, und er drehte sich um und stand nun Ngasha gegenüber. Der rannte davon, als er seinen Fehler bemerkt hatte. Nachdem er Ngasha verscheucht hatte, widmete sich Jasiri weiter seinen Stoßzähnen, die nun frisch geschniegelt und geschärft sind.
Am Vormittag grasten die Waisen zufrieden und unterbrachen dann das Fressen, um in der rutschigen Erde herumzurollen. Lima Lima begann das Spiel, und Zongoloni und Sonje machten mit. Murera wollte auch mitspielen, doch nachdem sie ein paar Minuten mitgemacht hatte, blieb sie im dicken Matsch stecken. Sie schrie auf, und Sonje und die Keeper eilten herbei, um ihr helfen, in der rutschigen Erde wieder aufzustehen. Es war ziemlich schwierig für sie wegen ihre steifen Beins. Als die Keeper zu Murera rannten, stellten sie fest, dass ihr nichts fehlte und sie nur mit dem Aufstehen zu kämpfen hatte. Nach einer Weile kam sie aber sogar ohne Hilfe wieder auf die Beine.

Ngasha und Jasiri

Montag, 23. November 2015
Die letzte Nacht war sehr unruhig, und die Babys konnten nicht in Ruhe schlafen. Ein heftiges Gewitter tobte laut über ihren Dächern, und Bäume stürzten im Wald um. Es war sehr windig, und die Elefanten waren sehr ängstlich und wussten nicht, was in diesem Sturm alles passieren würde. Murera und Sonje waren die ersten, die sich in ihrem Gehege beschwerten, und die Keeper mussten herauskommen und nach ihnen sehen. Sie kollerten und stießen gegen ihre Gehegewände. Als die Keeper nach ihnen sahen, dachte Zongoloni, dass sie sie herauslassen würden und kam auch zu ihrem Tor gelaufen. Als die Keeper festgestellt hatten, dass den Waisen nichts fehlte und sie nur Angst vor dem Gewitter hatten, gingen sie wieder davon, woraufhin sich Zongoloni, Lima Lima und Jasiri lautstark beschwerten. Als die Keeper am Morgen die Gehege öffneten, fanden sie ein großes Durcheinander vor; die Wände waren dreckig, weil die Waisen versucht hatten, dagegenzuschieben und an ihnen hochzuklettern. Selbst am Morgen, als der Sturm vorbei war, blieben Ngasha, Faraja und Ziwa zusammen mit Zongoloni dicht bei ihren Keepern. Sie folgten ihnen hinaus in den Busch und erst als sie friedlich grasten, konnten sie die Nacht vergessen.

Murera gräbt Erde für ein Staubbad aus

Dienstag, 24. November 2015
Zongoloni trennte sich von ihren besten Freunden und suchte nach frischem, grünen Gras. Sie folgte ihrem Keeper, der ihr ein paar leckere, weiche Zweige zeigte. Sonje sah sie davongehen und folgte ihr, zusammen mit Ziwa, dorthin wo Zongoloni bereits das tolle Grün genoss. Ziwa ging erst mit seiner Adoptivmama Sonje mit, nachdem er von den frechen Jungs Faraja und Ngasha weggeschickt worden war.
Es regnete heftig auf die Waisen herunter, doch als es aufgehört hatte, begannen die Babys, in der nassen Erde herumzutollen. Lima Lima jagte die Schmetterlinge, die um sie herumflogen. Sie kam wieder nicht sehr weit, weil der Boden sehr rutschig war. Jasiri versuchte es auch, aber auch er fand es zu rutschig und stand stattdessen nur still da und stellte die Ohren auf, bereit, die Keeper zu Hilfe zu rufen. Zongoloni kam mit Quanza zurück, und sie wälzten sich im matschigen Wasser. Sonje und ihr Schützling Ziwa waren die Stars beim Baden in den natürlichen Wasserlöchern, die vom Regen gut gefüllt waren.

Zongoloni genießt die grünen Wiesen

Mittwoch, 25. November 2015
Murera nahm sich heute etwas Zeit, um auf dem Boden zu entspannen, während Ziwa neben ihr stand. Während sie sich ausruhte, schrien ein paar laute Affen auf den Bäumen über ihr herum. Sie hob ihren Kopf und versuchte, sie zu sehen, doch sie konnte sie nur in den Bäumen wittern. Sie schrien weiterhin sehr laut, und ihre Babys sprangen auf die Äste neben die Stelle, an der Murera dann graste. Sie vermutete, dass die Affen auf ihren Rücken springen wollten, und so ging sie mit Ziwa davon. Wilde Elefanten waren zu hören, die trompeteten und in tiefen Tönen kollerten, mit denen sie sich üblicherweise über weite Strecken hinweg unterhalten. Die Waisen marschierten ins Gebüsch, um ihre wilden Artgenossen zu suchen. Quanza und Sonje führten die Babys schnell in den Wald. Die Keeper gingen hinterher und wollten sehen, wie sie auf die wilde Elefanten reagieren würden. Sonje und die Keeper stellten dann fest, dass die wilden Elefanten bereits wieder weg waren, als sie dort ankamen, da sie schon den Geruch der Menschen, die sich ihnen näherten, bemerkt hatten.

Murera entspannt sich

Donnerstag, 26. November 2015
Es hatte in der Nacht bis zum Morgen heftig geregnet, und als die Waisen aus ihren Gehegen kamen, war es sehr nass draußen und niemand wollte auf dem nassen Gras laufen. Es regnete weiter, und Zongoloni und die anderen Waisen spielten auf dem feuchten Boden und rollten sich in der matschigen Erde herum. Murera kratzte sich den Rüssel an einem umgestürzten Baum, um die Zecken loszuwerden. Wir haben sie gestern besprüht, um die Zecken zu bekämpfen, doch wenn sie in den Wald gehen, sammeln sie neue auf. Wir versuchen, die Zecken an ihren Körpern unter Kontrolle zu halten, und sie kratzen sie sich auch an Felsen und Bäumen ab. Als die Waisen heute im Regen standen und auf ihre Mittagsmilch warteten, rollte sich Lima Lima in einem natürlichen Rinnsal herum. Der Rest der Herde machte es ihr nach, und sie spielten zusammen im fließenden Wasser.

Die Waisen haben ihren Spaß im Wasser

Freitag, 27. November 2015
Murera kam aus schnell aus ihrem Gehege gelaufen und ging zielstrebig in den Wald, um mit der täglichen Wanderung zu beginnen und ihren leeren Magen mit frischen, weichen Zweigen zu füllen. Diese gibt es seit Beginn der heftigen Regenfälle zur Genüge. Den Keepern gefiel die Richtung nicht, in der die Waisen aufbrachen, doch als sie die Elefanten zurückrufen wollten, protestierten diese laut kollernd. Niemand kehrte um, und die Keeper mussten ihnen folgen, wohin sie wollten. Ngasha und die anderen Jungs wurden eifersüchtig und folgten den beiden Leitkühen. Die frechen Jungbullen benahmen sich dann ziemlich daneben. Als sie sahen, dass Lima Lima sich zu wälzen begann, hielten sie es für eine gute Gelegenheit zum Spielen und sprangen auf ihren Rücken. Quanza gefiel das gar nicht; sie drehte sich um und verjagte die Jungs, damit sie sie nicht weiter stören würden, während sie in der matschigen Erde ihren Spaß hatten.

Eine sehr matschige Murera

Samstag, 28. November 2015
Mureras Wange juckte sehr, und als sie durch den Wald wanderte, suchte sie nach guten Gelegenheiten zum Kratzen. Als sie endlich einen schönen Platz im Gebüsch gefunden hatte, ging sie hinüber und kratzte sich im Gesicht.
Nach der Mittagsfütterung wollte Lima Lima nicht, dass die Babys im Wasserloch an der Lodge baden, sondern sie lief an dem ablaufenden Regenwasser entlang dorthin, wo es ein großen natürliches Wasserloch gebildet hatte. Sie führte die ganze Herde dorthin, und alle hatten ein tolles Schlammbad. Zwei Schildkröten steckten in Schwierigkeiten, als Lima Lima und Sonje mit der ganzen Gruppe ankamen und alle anfingen, im Wasser herumzutrampeln. Das Wasser schwappte über die Ränder, und eine Schildkröte wurde mit hinausgetrieben. Sie wurde beinahe von einem der Babys zertrampelt, das sie im Gras nicht bemerkt hatte. Die Keeper retteten sie vor den Füßen der Elefanten.

Die Waisen im grünen Wald

Sonntag, 29. November 2015
Die Waisen gingen langsam in den Wald zum Umani-Hügel. Dort trafen sie auf eine sehr große Büffelherde, die aus den Büschen kam, wo sie die Nacht verbracht hatte. Sie hatten viele kleine Babys bei sich. Die Keeper wären beinahe mitten in sie hineingelaufen, hielten aber schnell die Babys davon ab, sich unter sie zu mischen. Nachdem die Keeper die Waisen gebremst hatten, löste sich die Büffelherde auf und verschwand in alle Richtungen. Nun hatten die Keeper und die Waisen wieder Platz, zum Umani-Hügel weiterzugehen. Nashornvögel stießen ihre seltsamen Rufe aus, und Murera, Ziwa und Sonje gingen in eine andere Richtung und verloren die übrige Gruppe mit den Keepern. Als Lima Lima bemerkt hatte, dass die Waisen nicht mehr alle beisammen waren, kollerte und trompetete sie laut, damit Murera, Sonje und Ziwa es hören und ihnen folgen konnten. Die Keeper hatten sie auch schon ausgemacht und sahen, dass sie bereits zu Lima Lima und Zongoloni unterwegs waren, die im dichten Gebüsch tröteten.

Lima Lima im Matsch

Montag, 30. November 2015
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(übersetzt aus dem englischen Original)