Zwei Geschichten aus Voi

Weihnachtlicher Überraschungsbesuch von Siria

 

Am 18. Dezember 2015 konnten sich die Keeper der DSWT-Auswilderungsstation in Voi über ein wunderbares Weihnachtsgeschenk freuen: Ex-Waise Siria tauchte wieder auf und gesellte sich zu Emilys Herde, nachdem er über ein Jahr verschwunden gewesen war. Er sieht großartig aus und freute sich sehr, mit Emilys und Lesanjus Herden zusammen zu sein. Er begrüßte die Keeper enthusiastisch.

Siria taucht wieder aufSiria läuft Lesanju hinterher

Es ist wirklich wunderbar, ihn wiederzusehen, und man wird unweigerlich daran erinnert, wie er als hilfloses kleines Kalb tapfer an der Seite seiner Mutter ausharrte, als diese wochenlang um ihr Leben kämpfte, ohne die Gesellschaft von anderen Elefantenherden. Nachdem seine Mutter trotz mehrfacher Behandlung durch den Tierarzt keine Anzeichen von Besserung zeigte, musste sie eingeschläfert werden. Ihr einsames kleines Kalb wurde gerettet und zum DSWT gebracht. Seitdem sind sieben Jahre vergangen, und heute ist Siria ein stattlicher junger Bulle. Er schaut immer mal wieder vorbei, um seine alten Freunde wiederzusehen und hat ganz offensichtlich diejenigen nicht vergessen, die ihm das Leben gerettet haben.

Siria inmitten von Lesanjus HerdeSiria folgt Emilys Herde
(übersetzt aus dem englischen Original)

 

Die erstaunlichen Fähigkeiten der Elefanten

 

Die kleine Araba war vor nicht allzu langer Zeit gerettet worden, nachdem ihre Mutter an einer vergifteten Pfeilwunde gestorben war. Am 17. Dezember 2015 wurde sie von Emilys Herde mitgenommen, als diese die Stallungen in Voi besucht hatten. Alle Versuche der Keeper, sie von der Ex-Waisenherde zu trennen, scheiterten. Vor allem Mweya war sehr darauf bedacht, sie nicht gehen zu lassen. Die ganze Angelegenheit bereitete den Keepern große Sorgen, denn Araba wurde erst vor gut einem Monat gerettet und ist immer noch sehr von ihrer Milch abhängig, ohne die sie kaum gesund aufwachsen kann.

Araba im GehegeAraba säuft zusammen mit den anderen Voi-Waisen
Araba folgt Emilys HerdeAraba entfernt sich von den Stallungen
Araba bekam dann offenbar doch irgendwann Appetit auf ihre Milch und tat das entsprechend kund. Lesanju, die das mitbekam und die Situation sofort verstand, wurde aktiv. Ihr gelang es, Araba von den Ex-Waisen loszureißen und sie zu den Keepern und den noch abhängigen Waisen zurückzubringen. Das zeigt wieder einmal die vertraute Zusammenarbeit, die die Keeper mit den abhängigen und unabhängigen Waisen genießen, und die auch uns immer wieder aufs Neue erstaunt. Und es verdeutlicht uns auch, was für wundersame Tiere Elefanten sind.

Die Keeper versuchen, an Araba dranzubleibenAraba kommt zusammen mit den anderen abhängigen Waisen zu den Stallungen zurück
Solche Begebenheiten gab es schon öfters. Anfang 2015 brachten die Ex-Waisen die verletzte Suguta zu den Stallungen in Ithumba, da sie wussten, dass sie dort die Hilfe bekommen würde, die sie zum Überleben brauchte. Ihre Wunden wurden behandelt, und Suguta, die immer noch bei den Waisen in Ithumba bleiben möchte, ist jetzt wieder komplett geheilt. Im Jahr 2011 brachte Ex-Waise Burra den verletzten Solango zurück, der sich ein Bein gebrochen hatte. Obwohl die beiden schon viele Jahre unabhängig gewesen waren, wussten sie, dass Solango die Hilfe seiner menschlichen Familie benötigen würde. Die Geschichte ging gut aus: Es gelang uns, Solango gesund zu pflegen und er erholte sich wieder vollständig. Dies sind nur ein paar der Geschichten, die zeigen, wie schlau Elefanten sind und wie gut sie ihre Umwelt einschätzen können.

(übersetzt aus dem englischen Original)