Ithumba Dezember 2015

Dienstag, 1. Dezember 2015
Am ersten Tag des neuen Monats waren wir mit reichlich Regen gesegnet. Die Waisen kamen schön langsam nacheinander heraus, da es sehr rutschig war. Sie fraßen Luzernenheu, und Kainuk, Orwa und Vuria fühlten sich von den Regenschauern zu ein paar spaßigen Spielen animiert. Sie schienen die Kraft ihrer Stoßzähne zu messen. Barsilinga und Kanjoro kratzten sich ausgiebig und schuffelten ihre Hinterteile an den Granitfelsen, ehe sie alle in den Busch aufbrachen. Die Gegend ist jetzt grün und wunderschön geworden, und die Wasserlöcher sind randvoll. Heute wollten die Waisen aber nicht baden, da es zu kühl war.
Später, gegen Mittag, führte Barsilinga die Waisen zum Schlammloch. Dort war es überall sehr matschig, und die Luft war noch immer sehr feucht. Nach der Milchfütterung führte Bongo daher die Waisen direkt zum Baden ins Wasserloch. Da es durch die Regenfälle gut gefüllt ist, hat sich die Pfütze aus der Trockenzeit in einen See verwandelt, und die Waisen können darin richtig schwimmen und untertauchen. Die erste Gruppe ging furchtlos hinein, doch die Elefanten der zweiten Gruppe mit Kainuk hatten vor den tiefen Stellen etwas Angst. Bald hatten aber auch sie den Dreh raus, und sie spielten alle voller Freude. Vuria drehte sich auf den Rücken und streckte die Beine in die Höhe, während der Rest seines Körpers vollständig unter Wasser war. Auf der anderen Seite des Schlammlochs versuchte unsere Wasserratte Bongo, auf Teleki herumzuklettern, während dieser schwamm. Lediglich die besten Freunde Barsilinga und Kithaka spielten nicht, sondern kühlten sich einfach nur ab. Später kamen sie heraus und gingen direkt zum Grasen in den Busch.
Sobald die Waisen wieder zum Grasen im Busch angekommen waren, wurden sie sehr aktiv. Sie rannten mit aufgestellten Ohren herum, trompeteten und warfen Erdhäufchen in die Höhe. Teleki und Laragai rollten sich in der roten Erde, die noch immer rutschig von den morgendlichen Regenfällen war. Später am Abend gingen sie alle erschöpft von diesem aktiven und unterhaltsamen Tag nach Hause.
Wir haben heute 18mm Niederschlag gemessen. Keiner der unabhängigen oder halbunabhängigen Waisen hat sich heute sehen lassen, auch keine wilden Elefanten. Das ist ungewöhnlich und liegt wohl an den Regenfällen; zu solchen Festtagen ändert sich der übliche Tagesablauf der Elefanten schon einmal.

Barsilinga kratzt sich ausgiebig

Mittwoch, 2. Dezember 2015
Sehr früh am Morgen waren wir überrascht, Mutaras Gruppe vor ihrem Gehege vorzufinden, wo sie auf die Milchfütterung warteten. Die freche Mutara hat gelernt, das Tor trotz des Elektrozauns zu öffnen. Die Gruppe war hinausgelaufen, nachdem Leitkuh Mutara das Tor geschickt aufgestoßen hatte. Das sind die ersten Anzeichen, dass die älteren in der abhängigen Waisengruppe mehr Unabhängigkeit suchen. Wir beobachten, wie sie ihren eigenen Rhythmus finden. Das ist nicht das erste Mal, dass Mutara das getan hat. Es ist immer eine schwierige Entscheidung, denn größere Unabhängigkeit bedeutet auch weniger Milchfütterungen! Die anderen Waisen wurden dann aus ihren löwensicheren Gehegen gelassen und bekamen Milch und Luzernenheu. Sie lieben das Luzernenheu noch immer, obwohl es jetzt überall in der Gegend leckeres und üppiges Grün gibt und keine Futterknappheit mehr herrscht. Bongo kratzte sich zusammen mit Sities, Shukuru und Suguta, während Kainuk versuchte, den ersten Bissen Luzernenheu abzubekommen. Bongo nahm sich etwas Luzernenheu mit und trug es auf dem Kopf zu einem Versteck, um es dort ungestört fressen zu können.
Später ging die ganze Gruppe zum Grasen in den Busch. Dort füllten alle ihre Mägen mit frischem und nährstoffreichem Grün. Bongo fand wie üblich ein kleines Wasserloch und spielte darin. Vuria, Bomani und Garzi schlossen sich ihm dabei an. Nach einer Weile gingen sie zum Hauptschlammbad, in dem sehr viel Wasser ist. Nach der Milchfütterung spielten die meisten Waisen, allen voran Mutara, ausführlich im Wasserloch. Suguta versuchte, Mutara beim Spielen zu treten. Bongo führte sie danach zum Grasen zurück. Heute kamen wieder keine Ex-Waisen oder wilde Elefanten vorbei, und es regnete auch nicht.

Die Waisen fressen Luzernenheu

Donnerstag, 3. Dezember 2015
Die Waisen kamen in heiterer Stimmung aus den Gehegen, obwohl Bongo leicht humpelte, nachdem er am Abend zuvor von Mutara geschubst worden war. Die Waisen fraßen kurz Luzernenheu, bevor sie von Kanjoro fortgeführt wurden. Kithaka und Barsilinga hingen etwas hinterher, da sie noch ein paar Kratzeinheiten an den Felsen genossen. Wegen der üppigen Vegetation nach den reichlichen Regenfällen mussten die Waisen nicht weit laufen und konnten gleich ein paar Meter neben den Stallungen anfangen zu grasen. Im Laufe des Tages ging Laragai immer weiter in den Busch hinein, da sie dachte, das Grün dort sei noch besser.
Zur Schlammbadzeit waren die Temperaturen erträglich, und die Waisen tranken nur ihre Milch, bevor sie weitergrasten. Am Nachmittag schloss sich Lemoyian mit Turkwel zum Grasen zusammen, wechselte aber später den Partner und ging zu Kainuk. Gegen Abend kamen die Waisen an etwas Wasser vorbei und genossen ein Bad. Mutara, Garzi, Bongo und Vuria blieben noch eine Weile drin, als die anderen schon am Ufer standen und sich trockneten. Nachdem Mutara fertig war, forderte sie kurz Suguta zu einem kleinen Kräftemessen heraus, bevor Kithaka die Waisen zu den Stallungen zurückführte. Er hörte wohl schon seine Milchflasche rufen und die frisch geschnittenen Grewia-Zweige.

 

Freitag, 4. Dezember 2015
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Samstag, 5. Dezember 2015
Kurz nachdem sie aus den Gehegen gekommen waren, fraßen die Waisen ein wenig Luzernenheu. Shukuru war nicht am Fressen interessiert und warf es lieber auf ihren Rücken. Narok fand zwei geeignete Felsen, an denen sie sich kratzte, während Mutara ein paar leckere Blätter weit oben an einem Baum sah. Sie streckte ihren Rüssel in die Höhe, reichte aber nicht an sie heran; sie musste auf einen Felsen neben dem Baum klettern, und von dort konnte sie die Blätter erreichen.
Kanjoro führte den Weg zu den Weidegründen an. Auf dem Weg dorthin versuchte Orwa, Mutara zu einem Kräftemessen zu überreden. Eine Stunde nachdem die Waisen gegangen waren, kamen die Ex-Waisen, angeführt von Yatta und Mulika, zu den Stallungen. Sie waren einige Zeit weggewesen und hatten das grüne Paradies draußen genossen. Wendi kam mit ihrem Baby Wiva, die gleich neben ihr lief, und die Kindermädchen Sunyei, Sidai, Lenana, Nasalot und Kinna waren wie immer dabei.
In den Weidegründen rollten sich Mutara und Orwa einige Zeit auf dem Boden herum, während Turkwel nur danebenstand und ihnen zusah. Zur Schlammbadzeit standen Barsilinga, Kithaka, Lemoyian und Shukuru nur am Ufer und nahmen nicht am Bad teil. Kainuk kam, wie meistens, in Angriffsstimmung aus dem Schlammloch. Sie spritzte mit aufgestellten Ohren Wasser herum und trompetete, als sie herauskam und Libellen und Schmetterlinge jagte. Am Nachmittag kamen die Waisen noch einmal an einem Wasserloch vorbei und spielten eine ganze Weile darin. Der Rest des Tages verlief ruhig, und die Waisen konzentrierten sich aufs Grasen.

Narok kratzt sich ausgiebig

Sonntag, 6. Dezember 2015
Heute Morgen war es ziemlich klamm, nachdem es die meiste Zeit in der Nacht geregnet hatte. Angeführt von Kanjoro gingen die Waisen direkt zu den Weidegründen, ohne erst an den Stallungen herumzuspielen. Gegen 8 Uhr verhalf Turkwel der Gruppe zu einem nassen Matschbad, indem sie auf dem Boden herumrollte. Später kamen Kithaka und unser Wasserliebhaber Bongo an einer Pfütze vorbei und kühlten sich ab, indem sie sich Wasser hinter die Ohren spritzten.
Zur Schlammbadzeit weigerten sich Kithaka, Barsilinga und Lemoyian, am Bad teilzunehmen und grasten stattdessen weiter. Vuria und Teleki kletterten im Wasser aufeinander herum. Mutara setzte sich im Wasser hin und hob ihren Rüssel in die Höhe. Nach dem Wälzen kratzten sich Suguta und Orwa an einem Baum in der Nähe, um die Zecken loszuwerden. Zurück beim Grasen schloss sich Lemoyian mit Bomani zusammen und versuchte gelegentlich, seinen Rüssel in Bomanis Mund zu stecken.
Heute wurde es sehr heiß, sodass Turkwel, Teleki, Sities, Barsilinga, Bomani, Laragai und Bongo das Fressen unterbrachen, um sich im Schatten vor der brennenden Sonne zu verstecken. Erst als die Temperaturen auf ein akzeptables Maß gefallen waren, grasten die Waisen weiter.

Kanjoro geht voraus, gefolgt von Kithaka und Narok

Montag, 7. Dezember 2015
Als die Waisen am Morgen aus den Gehegen gekommen waren, entspannten sie sich kurz außerhalb des Geländes. Kainuk legte ihren Rüssel auf Vurias Rücken, während dieser sich an den Felsen kratzte. Kurz nachdem Vuria fertig war, kam Garzi dazu und forderte ihn zu einem leichten Ringkampf heraus. Garzi wurde besiegt, ging zu Kithaka, der sich auch gerade kratzte, und rächte sich für seine Niederlage, indem er Kithaka wegschubste. Die ganze Kratzerei lockte Mutara, Bomani, Narok und Lemoyian an, die auch kamen, um ihre Körper an den Felsen zu bearbeiten. In den Weidegründen fraßen Vuria und Teleki vom gleichen Baum, während Kithaka das Fressen unterbrach, um sich auf dem Boden herumzurollen und zu spielen. Kithakas Spiel lockte Lemoyian an, der sich ihm anschloss. Nachdem Kithaka genug vom Spielen hatte, stand er auf und graste weiter, während Lemoyian noch weiterspielte.
Beim Schlammbad kletterte Vuria auf Laragai, während sie im Wasser herumtollten. Kithaka, Garzi, Suguta, Lemoyian und Orwa boykottierten das Bad. Als Laragai fertig war, kam sie wie wild aus dem Wasser gerannt, rutschte prompt aus und fiel hin. Sobald sie wieder auf den Beinen war, machte sie genauso wild weiter und rannte ihren Freunden hinterher. Orwa und Kanjoro verwickelten sich in ein Kräftemessen, das unentschieden endete. Später rollten sich die Waisen noch eine Weile in der feuchten Erde, bevor sie zu den Stallungen zurückkehrten.

Kainuk ruht ihren Rüssel auf Vurias Rücken aus

Dienstag, 8. Dezember 2015
Kithaka, Barsilinga und Kainuk begannen die Aktivitäten des Tages damit, sich an den Felsen zu kratzen, wie sie es gern machen, um alle Stellen, die in der Nacht gejuckt hatten, zu bearbeiten.
Zur Schlammbadzeit wollten nur Kithaka, Lemoyian und Barsilinga nicht mitmachen. Diese drei Waisen scheinen das Wasser nicht zu mögen, besonders wenn es tief ist. Alle anderen nahmen begeistert am Bad teil. Vuria versuchte, Laragai zu besteigen, sodass Laragai sich zurückzog, um weiteren Belästigungen von ihm aus dem Weg zu gehen. Orwa betätigte sich als Aufseher und beaufsichtigte die jüngeren Bullen, die noch nicht ordentlich untergetaucht waren. Er drückte vorsichtig auf ihre Köpfe und tauchte sie unter Wasser. Kanjoro weigerte sich aber, indem er Orwa seinen Rüssel entgegenstreckte und ihm zu verstehen gab, er sollte es nicht einmal versuchen. Orwa schien die Warnung zu verstehen. Schließlich beendeten die Waisen ihr Schlammbad, und Mutara und Orwa waren die letzten, die herauskamen.
Am Nachmittag versammelten sich alle Waisen unter einem Baum und ruhten sich eine Weile aus, ehe sie weitergrasten. Der Rest des Tages war ruhig, und die abhängigen Waisen grasten eifrig. Am Abend in den Gehegen wollte Shukuru nicht bei ihrer Gruppe mit den jungen Bullen Kithaka, Lemoyian und Barsilinga bleiben. Sie schien unruhig bei ihnen zu sein und versuchte mehrfach, das Tor zu öffnen. Wir verstanden die Bitte und öffneten es ihr schließlich, woraufhin sie eilig herauskam, vor Mutaras Gehege stehenblieb und dort kollernd um Einlass bat. Auch dieses Tor öffneten wir ihr, und Shukuru ging unter dem Jubel ihrer Altersgenossen hinein. Sie machte es sich in ihrem neuen Nachtgehege bequem und begann gleich, zufrieden das bereitliegende Grün zu fressen.

Kithaka beginnt den Tag mit einer Kratzeinheit

Mittwoch, 9. Dezember 2015
Der Ithumba-Berg war teilweise in Nebel gehüllt, als die Waisen heute Morgen aus ihren Gehegen kamen. Sie fraßen kurz Luzernenheu, bevor Narok und Shukuru sie zu den Weidegründen führten. Barsilinga hing etwas hinterher, weil er sich den Bauch an jedem Felsen, an dem er unterwegs vorbei kam, kratzte. Die Waisen hatten einen ruhigen Morgen und konzentrierten sich aufs Grasen.
Um 11 Uhr brachte Kithaka die erste Gruppe zum Schlammbad. Wieder wollten Kithaka, Barsilinga und Lemoyian nicht baden und warteten unter einem Baum auf ihre Freunde. Vuria saß rittlings auf Teleki und hatte später einen Ringkampf mit Bongo, während sie beide unter Wasser waren.
Am Nachmittag kam Kithaka am einem Baum vorbei, an den er sich wunderbar beim Fressen lehnen konnte. Kanjoro, der in der Nähe von Suguta fraß, versuchte ein paar Blätter zu pflücken, auf die auch Suguta ein Auge geworfen hatte. Suguta streckte ihm den Rüssel entgegen und warnte ihn, das nicht noch einmal zu versuchen und stattdessen Respekt vor den älteren Elefanten zu haben! Kanjoro ging davon, weil er nicht so recht wusste, was die ältere Suguta nun als nächstes vorhatte.
Am Abend auf dem Heimweg kamen die Waisen an einem Wasserloch vorbei; sie kühlten sich ab und badeten, ehe sie weitergingen. Sie kamen alle mit rotem Schlamm bedeckt heraus und sahen halb getrocknet aus wie Termitenhügel. Shukuru und Mutara unterhielten sich ausführlich, bevor sie heute Nacht zu Bett gingen; womöglich planten sie einen nächtlichen Ausbruch!

Narok gibt den Weg vor

Donnerstag, 10. Dezember 2015
Früh vor Sonnenaufgang erwachten die Nachtkeeper wegen seltsamer Geräusche. Zu ihrer Überraschung waren es Shukuru und Mutara, die den Zaun der Gehege auseinandernahmen, um herauszukommen. Als die Keeper die Stelle besichtigten, hatten Shukuru und Mutara bereits drei Drähte gekappt. Wie es ihnen gelungen war, die Drähte kurzzuschließen und dann kaputt zu machen, ist uns ein Rätsel, denn das ist ein Elektrozaun. Die Keeper öffneten das Tor für sie, um weiteren Schaden zu verhindern.
Um 6 Uhr kamen die übrigen Waisen heraus und gingen zum Luzernenheu. Kainuk und Orwa begrüßten sich, indem sie ihre Rüssel in den Mund des Gegenübers steckten. Mutaras Gruppe blieb in der Nähe. Bongo, Barsilinga, Turkwel und Garzi kratzten sich die Bäuche an den nahegelegenen Felsen. Nach einer Weile verwickelte Orwa Suguta in einen lockeren Ringkampf, während Kanjoro mit Mutara spielte. Am Nachmittag kamen Orwa und Laragai an etwas Matsch vorbei und rollten sich darin herum, wodurch ihre Körperfarbe von grau zu rot wechselte.
Am Abend kamen Yattas und Mulikas unabhängige Ex-Waisen kurz an den Stallungen vorbei. Wiva nuckelte an ihrer Mutter.

Der von Shukuru und Mutara beschädigte Zaun

Freitag, 11. Dezember 2015
Nebel verdeckte wieder vollständig den Ithumba-Berg, als die Waisen ihren Tag begannen. Kurz nachdem sie aus ihren Gehegen gelassen wurden, begann Kithaka, sich an den Felsen zu kratzen. Orwa hob Luzernenheu auf und warf es auf seinen Kopf. Unterdessen hatten Garzi und Barsilinga eine kleine Meinungsverschiedenheit, nachdem Barsilinga versucht hatte, das Heu aus Garzis Mund zu stehlen. Kurz darauf gab Mutara den Weg zu den Weidegründen vor, wo Lemoyian zusammen mit Suguta graste.
Nach der Mittagsfütterung kaute Shukuru eine ganze Weile auf ihrem Rüssel herum, und als sie fertig war, schloss sie sich ihren Freunden beim Schlammbad an. Orwa und Narok schienen das Bad sehr zu genießen, denn sie spritzten mit ihren Rüsseln Wasser herum. Als es Zeit für den Aufbruch wurde, waren sie sehr aufgeregt – sie jagten mit aufgestellten Ohren herum und wateten im Höchsttempo durch das Wasser.
Nach dem mittäglichen Schlammbad spielte Mutara eine Weile auf dem Boden. Sities schloss sich mit Turkwel beim Grasen zusammen, während Barsilinga es sich vor der brennenden Sonne geschützt unter einem Baum bequem machte. Mutara juckte es an ihrem Hinterteil, und sie kratzte sich an einem der Bäume. Narok fraß nahe bei Orwa und zog etwas Gras aus seinem Mund. Das nervte Orwa sehr, und er ging ein Stück weg, um nicht weiter von Narok gestört zu werden.

Kithaka bei seiner morgendlichen Kratzübung

Samstag, 12. Dezember 2015
Früh am Morgen, nachdem die Waisen ihre Milch getrunken hatten, schaute Kithaka wie hypnotisiert einem Dungkäfer zu, der seinen Dungball hinaufrollte. Zuerst schien er etwas unsicher zu sein und Angst vor ihm zu haben, doch dann sammelte er seinen Mut zusammen und trat mit seinem Vorderbein gegen den Käfer, sodass Käfer und Ball wegrollten. Er folgte ihm und versuchte es ein zweites Mal, verpasste ihn aber glücklicherweise. Dann benutzte er seinen Rüssel, um den Käfer zu ärgern und zerlegte dabei den Dungball. Schließlich ging er zufrieden nach draußen zu seinen Freunden. Vor den Gehegen teilte sich Kanjoro das Heu mit Kainuk, während Narok sich eine Weile auf dem Boden herumrollte.
Auf dem Weg zu den Weidegründen ging Orwa auf die Knie und begann zu spielen. Narok war hinter ihm und wollte ihn durch Schieben zum Aufstehen bewegen. Kanjoro versuchte inzwischen, ihn zu besteigen. Als Kanjoro und Narok sahen, wieviel Spaß Orwa dabei hatte, auf dem Boden herumzurollen, ließen sie ihn in Ruhe spielen. Die Waisen grasten im Kone-Gebiet, wo Kainuk sich mit Bomani zusammentat, während Kanjoro, Bongo, Shukuru und Narok den Kone-Stausee aufsuchten. Am Nachmittag gingen die Waisen dann zu den westlichen Hängen des Ithumba-Bergs, und am Abend führte Kithaka die erste Gruppe zu den Stallungen zurück.

Narok rollt sich herum, während die anderen Luzernenheu fressen

Sonntag, 13. Dezember 2015
Der Himmel war klar, und die Waisen kamen aus ihren Gehegen geschlendert. Angeführt von Kanjoro, gingen sie direkt zu den Weidegründen, wo Kithaka sich sofort an umgestürzten Bäumen zu kratzen begann. Laragai schloss sich mit Sities zusammen, während Narok, Kanjoro, Bongo und Teleki als Gruppe zusammen grasten, bis es Zeit für das Schlammbad war. Ansonsten war nicht viel los, und die Waisen konnten sich aufs Grasen konzentrieren.
Beim Schlammbad war es warm genug, dass die Waisen Vollbad nehmen konnten. Sie spielten auch noch weiter, als schon Schwalben und Mauersegler tief um sie herumflogen, was ein Anzeichen für kommenden Regen ist. Kanjoro und Orwa waren die letzten, die ihr Bad beendeten, doch bevor sie herauskamen, mussten die Jungs erst noch rangeln. Ihre Meinungsverschiedenheit wurde zu einem Kräftemessen, das unentschieden endete. Nach dem Schlammbad staubten sich Bomani, Shukuru, Garzi, Bongo und Kainuk kurz ein, ehe sie zurück in den Busch gingen. Die Waisen grasten dann den Rest des Tages im Kanziku-Gebiet, und um 17 Uhr führte Kithaka die erste Gruppe zu den Stallungen zurück.

Kithaka hat einen guten Baum gefunden

Montag, 14. Dezember 2015
Es war ein sehr nasser Morgen, nach einem heftigen Regen, der 80mm Niederschlag brachte. Die Waisen mussten vorsichtig aus ihren Gehegen gehen, damit sie nicht ausrutschten und stürzten, denn der Boden war sehr glitschig. Barsilinga schaffte es nicht, richtig zu gehen, und so fiel er auf den Boden und rutschte aus dem Gehege heraus. Draußen verbrachten Kithaka und Barsilinga einige Zeit beim Kratzen an den umliegenden Felsen, während sie über den bevorstehenden nassen Tag nachdachten. Kurz darauf schloss sich Bongo den beiden an, dessen rechter Stoßzahn offenbar angeknackst und lose ist.
Draußen beim Grasen war es ebenfalls sehr nass, und die Waisen waren begeistert, dass sie überall herumrutschen, -gleiten und -rollen konnten. Sie nutzten die Nässe und die vielen Pfützen ausführlich. Als sie am Wasserloch ankamen, genossen sie es, in dem vielen Wasser zu schwimmen, das sich in dem Loch gesammelt hatte. Mutara war ganz in ihrem Element; sie rollte rückwärts und spritzte mit dem Wasser, indem sie mit ihrem Rüssel darauf schlug. Vuria ritt unterdessen auf Teleki. Bongo war auch drin, doch sein lockerer Stoßzahn störte ihn etwas beim Spielen. Barsilinga ging einen Schritt ins Wasser hinein, machte dann aber sofort wieder kehrt, damit ihn niemand zwingen konnte, sich wie seine Freunde darin herumzuwälzen.
Nach dem Schlammbad führte Kanjoro den Weg zurück zu den Weidegründen an. Alles war ruhig, und die Waisen fraßen dicht beieinander bis zum Abend. Dann machten sie noch einmal eine Pause und rollten sich auf dem noch immer nassen Boden herum.

Barsilinga schliddert aus dem Gehege

Dienstag, 15. Dezember 2015
Der Himmel war klar, als die Waisen am Morgen die Gehege verließen. Sobald sie draußen waren, bekamen sich Vuria und Barsilinga in die Haare. Da Vuria älter und erfahrener ist, gewann er das Kräftemessen, indem der Barsilinga heftig schubste. Danach ging Barsilinga zu Garzi, an dem er seine Wut auslassen wollte, denn Garzi ist etwas kleiner als er. Doch Garzi zeigte ihm, dass es nicht nur auf die Größe ankommt und gewann den Ringkampf.
Die Waisen grasten heute im Kone-Gebiet, nicht weit von einem Wasserloch. Wasserratte Bongo lässt kaum eine Gelegenheit zum Baden aus; er sprang in das Wasser und wälzte sich ein paar Minuten. Mutara schloss sich ihm kurz an.
Gegen Abend änderte sich das Wetter. Es bildeten sich Wolken, und bald begann es zu regnen. Die Waisen hörten auf zu fressen und begannen einen Freudentanz. Sie rollten sich auf dem Boden herum und feierten den Regen. Sie spielten, bis die Keeper um 17 Uhr pfiffen, um ihnen mitzuteilen, dass es Zeit für den Heimweg war.

Barsilinga spielt mit Garzi

Mittwoch, 16. Dezember 2015
Der Himmel war heute Morgen wieder klar, als die Waisen aus den Gehegen kamen und das Luzernenheu fraßen. Barsilinga, Orwa und Narok begannen den Tag damit, sich an den Bäumen zu kratzen. Mutara ging ein paar Meter davon und erschreckte die Keeper: sie machte sich größer, indem sie sich mit den Vorderbeinen an einem Baum abstützte. Sie schien am liebsten hinaufklettern zu wollen, weil dort oben so leckere Blätter waren. Nachdem sie nicht genug davon bekommen hatte, kam sie wieder herunter und begann stattdessen, Gras zu fressen.
In den Weidegründen war es noch immer feucht, und Bomani unterbrach das Fressen, um sich in der nassen Erde herumzurollen. Zum Schlammbad führte Lemoyian die erste Gruppe an, während Vuria der zweiten und Kanjoro der letzten Gruppe, bestehend aus den älteren Waisen, voranging. Beim Baden genoss Vuria sein übliches Spiel, bei dem er auf seinen Freunden ritt; dieses Mal traf es Bongo. Barsilinga weigerte sich wie üblich, am Bad teilzunehmen, und wartete in einigem Abstand, bis das Bad beendet war. Als die Waisen genug hatten, führte Mutara sie zu den Weidegründen zurück. Auf dem Weg dorthin streckten plötzlich alle Waisen gleichzeitig die Rüssel in die Höhe und schnupperten. Die Keeper versuchten herauszufinden, was sie gewittert hatten, konnten aber nichts sehen. Nur die Waisen wussten, was vor ihnen lag oder wer mit ihnen Kontakt aufgenommen hatte. Vuria, Barsilinga und Shukuru kamen am Nachmittag an einem Termitenhügel vorbei, auf dem sie abwechselnd spielten, während ihre Freunde mit Grasen beschäftigt waren. Der Rest des Tages verlief ruhig.

Mutara klettert zum Fressen auf einen Baum

Donnerstag, 17. Dezember 2015
Kithaka begann seinen Tag mit dem üblichen Kratzen an den nahegelegenen Felsen. Unterdessen hatten Orwa und Suguta ein Kräftemessen. Das Spiel war aber schnell vorbei, als Orwa sich ergab und zum Fressen zu den Büschen ging. Im Busch grasten die Waisen zusammen als Gruppe, anstatt sich weit zu verteilen. Es gibt jetzt genug Futter für alle, und die Waisen waren froh, dass sie nicht so weit laufen mussten.
Gegen 11 Uhr waren die Temperaturen angenehm, doch das hielt die Waisen nicht von ihrem Schlammbad ab. Bongo war der erste im Wasser, und kurz darauf schloss sich ihm die gesamte Herde an. Sie hatten ein spektakuläres Schlammbad. Am Ende verlor Bongo seinen losen Stoßzahn, während er sich herumrollte und untertauchte. Der Stoßzahn wurde im Wasser gesucht, und als er gefunden war, holte ihn der KWS ab. Bongo schien keine Probleme damit zu haben. Ihm war aber klar, dass er einen Stoßzahn verloren hatte, denn er berührte immer wieder die Stelle, an der er vorher herausgekommen war; offenbar wunderte er sich, wo er geblieben war.

Orwa spielt mit Suguta

Freitag, 18. Dezember 2015
Es war ein feuchter Morgen, nachdem wir in der Nacht 12mm Niederschlag gemessen hatten. Als die Waisen aus den Gehegen kamen, nieselte es noch immer. Shukuru führte die Waisen direkt zu den Weidegründen. Sities nahm sich etwas Zeit, auf dem Boden zu spielen. Zuerst benutzte sie ihren einen Stoßzahn, um die Erde aufzulockern, bevor sie sich anschließend darin herumrollte. Ihr Spiel lockte Mutara an, die herüberkam und sich neben ihr rollte. Nachdem Sities genug gespielt hatte, machte Mutara noch ein wenig weiter.
Das Wetter zeigte sich heute wolkig und es regnete gelegentlich. Barsilinga, Suguta und Kithaka fraßen eine Weile zusammen, und Kithaka und Barsilinga nutzten die Gelegenheit für ein informatives Gespräch mit ihrer älteren Artgenossin. Teleki forderte Kainuk zu einem Kräftemessen heraus, das er am Ende verlor. Kanjoro rangelte mit Orwa, doch hier konnte kein Sieger ermittelt werden. Kurz vor der Schlammbadzeit begann es, richtig zu regnen. Die Waisen waren sofort in Spielstimmung und tanzten, rutschten und rollten auf dem nassen Boden herum.

Sities gräbt in der Erde

Samstag, 19. Dezember 2015
Kurz nachdem die Waisen heute aus den Gehegen gekommen waren, begannen sie ihr Frühstück auf dem Gelände. Narok, Kithaka, Barsilinga, Bongo und Sities nahmen sich Zeit für eine morgendliche Kratzübung an den umliegenden Felsen. Teleki und Kainuk hatten eine Meinungsverschiedenheit, als Teleki nahe bei Kainuk fraß. Teleki versuchte, etwas Gras zu entwurzeln, auf das Kainuk ein Auge geworfen hatte. Kainuk ermahnte Teleki, indem sie mit dem Rüssel auf ihn zeigte. Suguta und Shukuru grasten einige Zeit zusammen, bevor Shukuru zu Sities wechselte.
Zur Mittagszeit wollten die Waisen heute nicht baden. Gegen Abend wurde es aber sehr heiß, sodass sie doch noch in das Schlammloch, das man jetzt eher See nennen sollte, sprangen, um sich abzukühlen.

Kainuk ermahnt Teleki

Sonntag, 20. Dezember 2015
Früh am Morgen versammelten sich die Waisen auf dem Gelände der Stallungen. Als das Luzernenheu verteilt wurde, landete ein Häufchen auf Bongos Rücken. Suguta, die neben ihm stand, konnte so gleich Bongos Rücken als Esstisch benutzen. Kurz darauf gab Kanjoro den Weg zu den Weidegründen vor, und Kithaka und Narok gingen direkt hinter ihm. Teleki und Vuria spielten, und ihr Ringkampf endete unentschieden.
Zur Schlammbadzeit war es kühl, und die Waisen nahmen kein Bad. Am Nachmittag grasten sie im Kanziku-Gebiet, wo Bongo eine Weile im Matsch spielte. Am Abend kamen sie dann an etwas stehendem Wasser vorbei, in dem sie sich noch ein wenig wälzten.

Suguta frisst Luzernenheu von Bongos Rücken

Montag, 21. Dezember 2015
Die unabhängigen Waisen Yatta, ihr Baby Yetu, Loijuk, Lualeni, Nasalot, Sidai, Zurura, Taita, Wendi und ihr Baby Wiva meldeten sich an den Stallungen, als die Waisen gerade ihre Milch tranken. Die Gruppe blieb aber nicht lange – als die Tore für die Waisen geöffnet wurden, waren sie schon wieder weg. Wir haben sie in letzter Zeit nicht viel gesehen, da es nach all dem Regen genug Futter gibt, und sie so weiter wandern können. Orwa und Turkwel wärmten sich mit einem Ringkampf für den Tag auf. Barsilinga und Shukuru kratzten sich ihre Hintern an den Felsen, während Kanjoro und Teleki ihre Kräfte maßen. Es war aber schnell entschieden, und Teleki hatte verloren. Danach ging Teleki zu Barsilinga und versuchte sich an dem jüngeren Waisen. Barsilinga hatte Teleki nichts entgegenzusetzen und gab auf, um sich aufs Fressen konzentrieren zu können.
Beim Schlammbad versuchte Garzi, Barsilinga zum Mitmachen zu überreden. Barsilinga wollte aber nichts davon hören und versteckte sich in den Büschen. Während die anderen Waisen sich wälzten, schubsten sich Suguta und Orwa gegenseitig. Am Ende des Kampfes schüttelten sie sich dann die Rüssel. Am Nachmittag waren die Waisen im Kanziku-Gebiet und grasten ohne weitere Vorkommnisse des Rest des Tages.

Yattas Baby Yetu

Dienstag, 22. Dezember 2015
Nebel bedeckte den Ithumba-Berg und das ganze Gebiet. Die Waisen verließen die Gehege und waren bald nur noch schemenhaft zu erkennen. Teleki und Kithaka begrüßten sich mit gegenseitigem Schubsen, doch Orwa unterbrach ihr Spiel und trennte die beiden. Sities und Kainuk umschlangen ihre Rüssel, während Shukuru, Kithaka, Bongo, Barsilinga und Vuria sich an den Felsen kratzten. Draußen im Busch drohte Kanjoro, Barsilinga zu schubsen, als dieser in seiner Nähe grasen wollte. Barsilinga wartete nicht darauf, dass Kanjoro seine Warnung in die Tat umsetzte, sondern ging davon und ließ ihm seinen Platz.
Als der Tag fortschritt, wurde es immer wärmer, und der Nebel löste sich auf. Orwa traf auf Kanjoro, und die beiden rangelten längere Zeit miteinander. Beim Schlammbad war es noch eher kühl, sodass nur Mutara, Bongo, Vuria und Narok am Bad teilnahmen. Teleki ging ins Wasser und wollte Kanjoro zu einem Kräftemessen herausfordern. Mutara und Vuria waren die letzten, die aus dem Wasser kamen; sie beide lieben dieses feuchte Wetter.
Am Nachmittag grasten die Waisen an der Westseite des Ithumba-Bergs. Unsere Waisen bekamen heute keinen Besuch von Ex-Waisen oder wilden Elefanten. Wir konnten aber ihr Trompeten in der Ferne hören.

Orwa mischt sich im Ringkampf von Kanjoro und Teleki ein

Mittwoch, 23. Dezember 2015
Es nieselte ein wenig kurz bevor die Waisen am Morgen aus den Gehegen kamen. Sie fraßen kurz Luzernenheu, ehe sie zu den Weidegründen aufbrachen. Orwa schnappte sich einen Haufen Heu und ging davon, um es in Ruhe fressen zu können. Sobald Kanjoro mit seinem Anteil fertig war, ging er zu Orwa, um noch etwas von seiner Beute zu bekommen. Orwa hob sein Häufchen wieder auf, als er Kanjoro näherkommen sah. Kanjoro streckte seinen Rüssel aus, in der Hoffnung, etwas greifen zu können, doch Orwa drehte sich weg und ging davon. Das ärgerte Kanjoro, der daraufhin Orwa zum Kampf herausforderte und sich das Heu mit Gewalt nehmen wollte. Orwa wehrte sich, doch schließlich gelang es Kanjoro, etwas Heu aus Orwas Mund zu stehlen. Der Ringkampf dauerte noch eine Weile an, bis Orwa sich ergab, um sich wieder sinnvolleren Dingen zu widmen.
Kurz nachdem die Waisen zum Grasen aufgebrochen waren, kamen viele Ex-Waisen zusammen mit zwei wilden Bullen auf dem Weg nach Kalovoto an den Stallungen vorbei. Beim Grasen hielt sich Lemoyian nahe bei Turkwel auf, während Bomani einige Zeit staubbadete. Sein Spiel lockte Orwa an, der mitmachte, und so rollten sie sich zusammen auf dem Boden herum. Teleki stritt sich mit Kainuk, als er versuchte, etwas Gras aus ihrem Mund zu stehlen. Kainuk streckte ihren Rüssel zu Teleki aus und gab ihm so zu verstehen, dass er sich solche schlechten Manieren gar nicht erst angewöhnen sollte. Später ließ Lemoyian Turkwel stehen und rollte sich allein auf dem Boden herum.
Zur Schlammbadzeit war das Wetter nicht gerade einladend, und daher wälzten sich nur Mutara, Kanjoro und Vuria. Am Nachmittag grasten die Waisen östlich des Schlammlochs. Teleki und Lemoyian bildeten beim Grasen ein Paar, genauso wie Narok und Barsilinga, Bomani und Kithaka, Suguta und Kanjoro und Orwa und Mutara. Später am Abend versammelten sich die Waisen zum Entspannen unter einem Baum, ehe sie zurück zu den Stallungen gingen.

Kanjoro verlangt Futter von Orwa

Donnerstag, 24. Dezember 2015
Der Himmel war am Morgen klar, als die Waisen aus den Gehegen kamen und zum Luzernenheu gingen. Heute war es Kanjoro, der Opfer von Heuräuberei wurde. Gestern hatte er selbst Orwa wegen seines Heus genervt, und heute entdeckte Sities, nachdem sie selbst aufgefressen hatte, dass Kanjoro noch einen großen Haufen vor sich hatte. Sities ging direkt zu ihm und ließ ihm keine Zeit, etwas aufzuheben. Sie verstand keinen Spaß und schubste Kanjoro weg, um den Haufen zu übernehmen. Kanjoro dachte nicht einmal daran, sich zu wehren; er wusste, dass es Energieverschwendung wäre, da er keine Chance gegen Sities hätte.
Gegen 11 Uhr bekamen die Waisen ihre Milch, und da sie im Busch viel geplanscht hatten, soffen sie nur Wasser, bevor sie zu den Weidegründen zurückkehrten. Sie machten es sich dann im Kanziku-Gebiet zum Grasen gemütlich. Narok spielte eine Weile mit Orwa, und Lemoyian entspannte sich unter einem Baum, wobei er seine Hinterbeine kreuzte, wie es die Massai tun. Laragai fischte etwas Gras aus Bongos Mund. Ex-Waisen kamen heute nicht zu Besuch.

Sities frisst Luzernenheu

Freitag, 25. Dezember 2015
Barsilinga begann den Tag, indem er Orwa zu einem Kräftemessen herausforderte. Obwohl Barsilinga verlor, hatte er Orwa klar gemacht, dass er als schnell heranwachsender Bulle bald nicht mehr so einfach zu besiegen sein wird.
Shukuru, die immer sehr wählerisch ist bei dem, was sie frisst und daher nie wirklich dick wird, pflückte sich heute ein paar Blätter von einem Terminalia-Baum. Sie hing hinterher, weil sie noch mit den Blättern beschäftigt war, als alle anderen schon zu den Weidegründen gingen und schloss sich ihnen später an, nachdem sie genug von den Blättern hatte. Wir machen uns wieder ein wenig Sorgen um Shukuru, da sie nicht so gesund aussieht. Wir haben Angela Bericht erstattet, und eine entsprechende Behandlung mit Medikamenten ist geplant.
Barsilinga sah heute ein paar Blätter an einem hohen Baum, die ihm sehr verlockend erschienen. Da er aber nicht groß genug war, um an die weichen oberen Blätter heranzureichen, kletterte er auf die Felsen. Lemoyian graste mit Suguta und Kanjoro, Teleki mit Bongo und Sities mit Turkwel. Später hatte Kanjoro ein Kräftemessen mit Teleki; die beiden Jungs schoben und schubsten sich eine ganze Weile.
Gegen 10 Uhr brachten die Ex-Waisen die kleine Wiva zu einem Weihnachtsbesuch vorbei. Es war wirklich ein Grund zum Feiern; sie sahen alle gesund und munter aus und sind glücklich mit all dem Futter und Wasser, das es zur Zeit gibt. Sie blieben etwa eine Stunde und brachen dann in unbekannte Richtung auf.
Zur Schlammbadzeit wollte Shukuru nichts von ihrer Milch trinken und soff nur Wasser. Nur Bongo, Mutara, Kanjoro und Narok nahmen am Bad teil. Kanjoro und Mutara hatten eine tolle Rangelei im Schlammbad. Am Nachmittag grasten die Waisen an den Hängen des Ithumba-Bergs, wo Kithaka sich mit Barsilinga zusammentat und Mutara mit Suguta spielte. Am Abend kamen sie an einem Schlammloch vorbei, wo sie noch ein Bad nahmen. Zurück an den Stallungen trank Shukuru dann ihre beiden Milchflaschen.

Shukuru genießt ihr Futter

Samstag, 26. Dezember 2015
Madiba, Orok und Taita meldeten sich heute Morgen an den Stallungen, als die Waisen auf dem Weg in den Busch waren. Madiba streckte seinen Rüssel aus, um an Bomani zu schnuppern. Bomani trat beiseite, um den älteren Bullen Platz zu machen. Die drei Ex-Waisen schlossen sich Orwa an, der noch auf dem Gelände herumlungerte. Madiba nahm ungehobelterweise Orwa das Luzernenheu aus dem Mund, doch Orwa nahm es hin und weigerte sich nicht, da es noch mehr Ärger gegeben hätte, wenn er sich beschwert hätte. Orok und Madiba hatten einen Ringkampf, und Orwa sah den beiden zu.
Die Waisen hatten einen ruhigen Vormittag. Lemoyian fraß in der Nähe von Laragai und ging später zu Turkwel. Shukuru schien keinen richtigen Appetit zu haben und sah etwas matt aus; gelegentlich staubte sie sich etwas ein. Vuria und Teleki hatten ein kurzes Kräftemessen, bevor die Waisen zum Schlammbad aufbrachen. Dort wollten sich nur Kanjoro, Mutara und Bongo wälzen.
Am Nachmittag gingen die Waisen zur Westseite des Ithumba-Bergs, wo sie grasten. Gegen Abend war es noch recht warm, und die Waisen gingen noch einmal am Schlammloch vorbei, um sich wieder abzukühlen.

Madiba kommt vorbei

Sonntag, 27. Dezember 2015
Sofort nachdem sie aus den Gehegen gekommen waren, begrüßten sich Narok und Orwa mit einem kleinen Ringkampf. Kithaka und Kanjoro blieben gar nicht an den Stallungen stehen, sondern machten sich direkt auf den Weg zu den Weidegründen. Lemoyian graste mit Suguta und forderte später Bomani heraus, dessen Stoßzähne noch nicht herausgekommen sind. Orwa, der in der Nähe fraß, griff ein und trennte die beiden Jungs. Eine Stunde, nachdem die Waisen an den Stallungen aufgebrochen waren, schlossen sich ihnen die Ex-Waisen an. Orwa spielte mit Challa und Madiba und hatte später noch eine Rangelei mit Madiba, während Narok mit Challa spielte. Nach einer Weile verabschiedeten sich die Ex-Waisen wieder und brachen in unbekannte Richtung auf.
Beim Schlammloch nahmen nur Mutara, Kanjoro, Bongo, Vuria und Teleki am Bad teil. Bongo ließ seiner guten Laune freien Lauf, indem er mit seinem Rüssel Wasser herumspritzte. Teleki kletterte auf Vuria herum, als dieser untergetaucht war, um sich abzukühlen. Am Nachmittag grasten die Waisen nördlich des Schlammlochs, und Teleki und Mutara kratzten sich an den Bäumen. Später spürten Bongo und Orwa die Hitze und suchten den Schatten eines Baums auf. Vuria forderte Barsilinga zu einem Kräftemessen heraus, das endete, als Bomani auftauchte und versuchte, auf Barsilinga zu klettern. Am Abend kamen die Waisen wieder am Wasserloch vorbei und nahmen ein abendliches Bad. Danach rollten sich Sities, Kanjoro, Vuria, Bomani, Shukuru und Kainuk eine Weile auf dem Boden herum.

Lemoyian rangelt mit Bomani

Montag, 28. Dezember 2015
Der Himmel war bewölkt, als die Waisen sich am Morgen auf den Aufbruch vorbereiteten. Angeführt von Mutara gingen sie zum Kone-Gebiet, wo sie sich zum Grasen niederließen. Barsilinga staubbadete eine Weile in der feuchten Erde. Sein Spiel lockte Bomani an, der mitmachte, und bald rollten die beiden sich zusammen auf dem Boden herum. Gegen 10 Uhr kamen die Ex-Waisen an den Stallungen vorbei. Kurz darauf begann es zu regnen, und das versetzte die Waisen in Spielstimmung. Sie rollten alle auf dem Boden herum, und einige kratzten sich an denen, die bereits auf dem Boden lagen und rollten über sie hinweg. Vuria schuffelte sich an Suguta, während Sities über Mutara hinweg rollte. Als es aufhörte zu regnen, grasten die Waisen weiter und gingen dabei zum Schlammloch.
Dort angekommen nahmen alle Waisen am Bad teil, außer Kithaka, Barsilinga und Lemoyian, die sofort nach der Milchfütterung wieder im Busch verschwanden. Die Badenden hatten viel Spaß im Wasser; Vuria ritt auf Bongo, Garzi spielte mit Bomani, Kainuk spritzte mit ihrem Rüssel Wasser herum, und Laragai spielte mit Orwa. Schließlich beendeten sie ihr Bad ebenso aufgeregt, und einige kamen trompetend aus dem Wasser gejagt. Kurz darauf tauchten Madiba und Orok aus nordöstlicher Richtung auf. Die zwei Ex-Waisen-Bullen gingen direkt ins Wasser und begannen zu spielen. Mutara, die bereits wieder im Busch war, kehrte zurück, um herauszufinden, wer die beiden Neulinge waren, die im Bad so viel Spaß hatten. Nachdem sie sie erkannt hatte, kehrte sie zu ihren Freunden zurück.
Am Abend kam Bongo an einer Pfütze vorbei und nutzte sie für ein weiteres Bad. Die Ex-Waisen, angeführt von Yatta, zeigten sich am Abend in Begleitung von sechs wilden Bullen an den Stallungen. Die Bullen rangelten viel miteinander. Madiba spielte mit Orok, Taita mit Zurura, Meibai mit Ololoo, während zwei wilde Bullen ein Kräftemessen hatten, bei dem das Geräusch der aneinanderschlagenden Stoßzähne von den Bergen hinter den Stallungen zurückschallte. Es schien so, als ob die wilden Bullen an Nasalot interessiert waren, da sie ihr folgten. Darum gaben sie sich auch soviel Mühe, ihre Kräfte zu demonstrieren. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit verschwanden die Ex-Waisen wieder im Busch.

Mutara führt die Waisen an

Dienstag, 29. Dezember 2015
Narok war die erste, die heute aus dem Gehege kam. Sie lief hinunter und lehnte sich gegen die einzige Akazie auf dem Gelände der Stallungen. Als Kanjoro und Barsilinga herauskamen, begrüßten sie sich mit einer Rangelei. Turkwel führte dann den Weg zu den Weidegründen an. Dort hatte sie ein kurzes Kräftemessen mit Teleki, das damit endete, dass Teleki sich ergab. Barsilinga forderte Orwa heraus, verlor aber. Sities versuchte sich auch an Orwa, nachdem er mit Barsilinga fertig war, und dieser Kampf ging unentschieden aus. Kurz vor der eigentlichen Schlammbadzeit kamen Kithaka und Barsilinga an ihrer Lieblingspfütze vorbei und hatten darin schon einmal ein kleines Schlammbad.
Am richtigen Schlammloch war es kühl, und die Waisen wollten sich nicht so richtig wälzen. Vuria hatte ein kurzes Kräftemessen mit Bongo, bevor Bongo schließlich doch ins Wasser ging. Ihm folgten Vuria, Mutara, Narok, Kainuk, Sities, Suguta und Kanjoro. Im Wasser hatten die Jungs viel Spaß; Vuria ritt auf Bongo, Teleki auf Kanjoro. Orwa und Kithaka veranstalteten ihren Ringkampf außerhalb des Wassers. Den Nachmittag verbrachten die Waisen im Kanziku-Gebiet. Es ging ruhig zu, und sie grasten ohne besondere Vorkommnisse.

Narok lehnt an unserer Akazie

Mittwoch, 30. Dezember 2015
Turkwel und Teleki sagten sich guten Morgen und umschlangen ihre Rüssel, nachdem sie das Gehege verlassen hatten. Auf dem Weg zu den Weidegründen versuchte Orwa, Kainuk den Weg zu versperren und sie so zu einer Rangelei zu bewegen. Kainuk war aber nicht interessiert und schob Orwa nur beiseite. Orwa gab die Hoffnung nicht auf und wartete auf Shukuru, die als letzte von den Stallungen losging. Shukuru antwortete aber nicht einmal, sondern ging nur wortlos an Orwa vorbei. Orwa blieb keine andere Wahl als seinen Freunden zum Grasen zu folgen. Yattas Ex-Waisen-Herde aus 32 Elefanten kam kurz vor 11 Uhr an den Stallungen vorbei. Sie waren auf dem Weg zum Kalovoto, und es waren immer noch wilde Bullen bei ihnen.
Beim Schlammbad war Bongo der erste, der ins Wasser ging, da seine Freunde wegen der niedrigen Temperaturen zögerten. Nachdem Bongo hineingegangen war, folgten ihm ein paar seiner Freunde, doch andere, wie Kithaka, Lemoyian, Barsilinga, Orwa und Shukuru, verkrümelten sich und gingen vom Wasserloch weg, um auf ihre Freunde zu warten. Kurz darauf hatten auch die Wasserliebhaber genug und kamen heraus. Am Nachmittag grasten die Waisen südwestlich des Schlammlochs. Garzi kam an einem umgestürzten Baum vorbei, an dem er sich den Bauch kratzte. Bomani forderte unterdessen Barsilinga zum Kräftemessen heraus. Shukuru, Mutara und Turkwel kamen an etwas stehendem Wasser vorbei und wälzten sich darin. Am Abend gingen die Waisen noch einmal am Schlammloch vorbei, und dieses Mal nahmen sie alle am Bad teil.

Turkwel rangelt mit Teleki

Donnerstag, 31. Dezember 2015
Kurz nachdem sie am Morgen aus den Gehegen gekommen waren, führten Kanjoro und Kithaka die Waisen direkt zu den Weidegründen. Mutara und Bomani teiten sich das Futter vom selben Baum. Danach ging Bomani zu Barsilinga, der in letzter Zeit sein Spielkamerad geworden ist. Lemoyian schloss sich dann Mutara beim Fressen an, während Turkwel zusammen mit Laragai graste. Als der Tag fortschritt, forderte Kanjoro Teleki zu einem Ringkampf heraus; er endete, als Orwa sich dazwischendrängelte und Teleki wegschob, damit er selbst mit Kanjoro spielen konnte. Um 11 Uhr gab Teleki den Weg zum Schlammloch vor.
Nachdem sie ihre Milch getrunken hatten, kehrten Kithaka, Barsilinga und Lemoyian wieder zum Grasen zurück. Das ist ihr Trick, mit dem sie vermeiden, dass sie zum Wälzen ins Wasser gehen müssen. Bongo kommandierte die anderen Waisen ins Schlammloch, wo sie alle zusammen etwa 20 Minuten spielten. Am Nachmittag beschlossen die Waisen, auf der Westseite des Ithumba-Bergs zu grasen. Sie fraßen in aller Ruhe, bis sie gegen Abend noch einmal zum Abkühlen am Schlammloch vorbeigingen. Danach brachte Barsilinga alle zu den Stallungen zurück.

Kanjoro grast

(übersetzt aus dem englischen Original)