Umani Springs Juni 2016

Mittwoch, 1. Juni 2016
Murera und Sonje waren heute Vormittag sehr beschäftigt. Kaum waren die Tore von den Keepern geöffnet worden, rannten sie los, als ob es ein Wettbewerb war, wer sich um welches der Babys Alamaya und Mwashoti kümmern dürfte. Murera ging direkt zu Mwashotis Gehege und wartete am Tor darauf, dass er herauskam. Sonje hörte Alamaya schimpfen und kollern und ging direkt zu ihm, um zu sehen, was nicht in Ordnung war. Sie konnte keine Probleme feststellen, wollte Alamaya aber für sich haben. Ziwa wartete auch ab, ob Sonje bei ihm vorbeikommen und ihn begrüßen würde, doch sie trafen sich erst am Ausgangstor, als sie hinausgingen. Ziwa war ziemlich eifersüchtig auf Alamaya und Mwashoti, die sehr dicht bei den Leitkühen gingen, sodass kein Platz mehr neben seiner Lieblingsmama war.
Im Wald gingen Ziwa, Quanza und Lima Lima ein Stück von ihren Leitkühen weg, die sehr um die Babys besorgt waren. Als die Zeit für das Schlammbad herankam, rannten alle Babys zu ihren Milchflaschen. Auch die Neulinge Mwashoti und Alamaya schnappten sich ihre Flaschen, und Mwashoti hielt seine Flasche ganz allein, wie er es bei Zongoloni und Jasiri gesehen hatte.

Faraja und Jasiri beim Kräftemessen

Donnerstag, 2. Juni 2016
Die Babys sahen heute Morgen sehr glücklich aus, als sie ihr Tagewerk begannen. Lima Lima sah als allererstes nach dem jungen Alamaya; sie ging zu ihm, bevor er auf die anderen Waisen, zum Beispiel ihre Zimmergenossin Quanza, treffen konnte. Sie stellte sich an seinem Tor auf und wartete darauf, dass er herauskam, denn Mwashoti war schon von Sonje und Murera in Beschlag genommen worden. Mwashoti ist von den beiden Leitkühen sofort ins Herz geschlossen worden, da sie wussten, dass er, wie sie selbst, eine Behinderung an einem Bein hat. Es ist sehr interessant zu sehen, dass sie so handeln und wissen, dass er in seinen ersten Monaten besondere Betreuung braucht. Alamaya überlassen sie Lima Lima, weil sie wissen, dass er bei ihr in guten Händen ist und er weniger Fürsorge braucht. Sonje ist auch klar, dass Ziwa inzwischen kein kleiner Junge mehr ist, und dass es daher Zeit ist, sich um die kleineren Babys zu kümmern. Ziwa kann sich jetzt auch langsam bei den Rangeleien mit den großen Jungs behaupten, was früher nicht der Fall war. Mwashoti und Alamaya dagegen können von den älteren Jungs noch leicht herumgeschubst werden.
Zongoloni war heute etwas unfreundlich zu Ziwa und schubste ihn weg, damit er sie in Ruhe ließ. Murera führte heute die Wanderungen an, zusammen mit Sonje und ihrem kleinen Mwashoti. Sie zeigten ihm die Gegend und wo man am besten läuft, um das scharfkantige Lava-Gestein zu meiden, an dem sich die neuen Babys aus Nairobi manchmal weh tun. Am Abend war Mwashoti sehr durstig und wollte viel Wasser saufen; Murera brachte ihn zum Wasserloch, doch Mwashoti musste erst seine Milch trinken, ehe er Wasser soff.

Alamaya führt alle zum Staubbad

Freitag, 3. Juni 2016
Alamaya wurde heute sehr eifersüchtig, als er sah, wie Mwashoti mit Lima Lima spielte; er schubste ihn sofort von seiner neuen Adoptivmama weg. Er wollte Mwashoti zu Boden stoßen, doch dieser wehrte sich und war schwer wegzuschieben. Die Keeper kamen schnell hinzu, um Mwashoti vor dem wildgewordenen Alamaya zu retten. Murera und Sonje kamen auch dazu und unterstützten die Keeper, denn sie machten sich Sorgen um Mwashotis Bein. Die Keeper schimpften laut mit Alamaya, damit er aufhörte, Mwashoti zu schubsen, und er rannte davon, als er sie mit dem Finger auf sich zeigen sah.
Ein langer Tag lag vor den Babys, und sie freuten sich über die vielen weichen Zweige, die sie im Gebüsch fanden. Sie liefen die Hügel hinauf, wo häufig die besten Pflanzen zum Fressen zu finden sind. Unser Schwanzzupfer Jasiri versuchte heute, Alamayas kleinen Schwanz-Stummel zu erwischen. Alamayas gefiel gar nicht, dass jemand nach seinem Schwanz griff. Lima Lima kam ihm zu Hilfe, da sie wusste, dass Jasiri ihm dabei weh tun könnte. Alamayas Schwanz und seine Genitalien waren, als er ein Baby war, von Hyänen abgefressen worden. Nach der Milchfütterung war Alamaya sehr heiß, und er ging zum Wasserloch, um sich mit kaltem Wasser zu bespritzen. Es wird jetzt täglich wärmer und trockener.
Die Neulinge Alamaya und Mwashoti sind jetzt die gierigsten Elefanten der Station. Sie stellen sogar Lima Lima in den Schatten und sind jedes Mal begeistert, wenn endlich die Milchfütterung beginnt.

Mwashoti, neben seiner Adoptivmama Murera, fühlt sich sehr müde

Samstag, 4. Juni 2016
Lima Lima ärgerte ihre Keeper heute Morgen. Sie wollte vor dem Aufbruch Kopra haben, doch die Keeper wollten ihr am Morgen nichts davon geben. Stattdessen bekam sie etwas Luzernenheu, doch daran hatte Lima Lima kein Interesse. Sie stand fordernd an der Tür zum Vorratsraum und schob daran, um selbst zu den Pellets zu gelangen, und ging nicht weg, weil sie die Leckereien darin riechen konnte. Die Keeper führten die Waisen hinaus, und Lima Lima war gar nicht glücklich darüber, aufzubrechen ohne Kopra bekommen zu haben. Sie kollerte Alamaya zu, dass er ihr folgten sollte, und benutzte dann, nachdem sie ihr Lieblingsfutter nicht bekommen hatte, schnell mit ihm einen anderen Weg, ohne den Keepern zu folgen. Sie gingen los und suchten leckeres frisches Grün im Wald.
Die Waisen gingen den ganzen Weg zu den Umani-Hügeln. Mwashoti musste mit seinem schlechten Bein bei Murera bleiben, die das gleiche Problem hat und auch nicht gut bergsteigen kann. Sie grasten friedlich zusammen weiter unten an den Hängen. Obwohl sie nicht an den steilen Stellen hinaufsteigen können, können sie trotzdem langsam im Zickzack nach oben gelangen.
Sonje brachte die Waisen später zum Schlammloch, wo sie ihre Milchflaschen bekamen. Sie ging mit Quanza zusammen zum Saufen zum Wasser, wo sich zwei Krokodile sonnten. Mwashoti und Alamaya waren recht nervös wegen der Krokodile, die sie noch nie zuvor gesehen hatten. Am Wasserloch bespritzten sich die Babys nur die Bäuche mit Wasser, ehe sie wieder aufbrachen. Ein Babykrokodil tauchte kurz aus dem Wasser auf und hatte Pech, dass Lima Lima es dabei sah. Sie sprang zurück ins Wasser, um nach dem Krokodil zu suchen, das dort seinen Kopf gezeigt hatte.

Mwashoti füttert sich selbst

Sonntag, 5. Juni 2016
Die Babys kamen heute wie verrückt herausgerannt, als sie ihren Tag begannen. Ihr erster Halt war an der Luzernenheu-Ecke, um zu sehen, ob es dort noch etwas gab. Zongoloni trompetete laut in die Luft, und Ngasha folgte ihr; sein Trompeten war allerdings nicht so laut, dafür sehr tief. Kaum hatte Zongoloni losgetrötet, folgten ihr alle anderen Waisen und rannten wild im Gebüsch herum. Es wurde ein anstrengender Vormittag für die Bäume!
Der große wilde Bulle, den die Keeper Osama genannt haben, kam aus dem Wald, um sich den anderen Waisen anzuschließen, die gerade nicht wie wild die Bäume zertrampelten. Murera und Sonje wollten ihn aber nicht in der Nähe haben und drängelten, irgendwo hin zu gehen, wo sie ohne wilde Bullen grasen konnten. Die Keeper riefen die wildgewordenen Waisen immer wieder, um sie zu beruhigen und sie außerdem von Osama fernzuhalten.
Als die Babys zu den Chyulu-Hügeln liefen, schien der wilde Bulle das gleiche Ziel zu haben, änderte aber später die Richtung. Für Mwashoti und Alamaya war es wegen der scharfkantigen Lava-Steine sehr schwierig, zu den Chyulu-Hügeln zu wandern. Mwashoti war noch etwas langsamer als Alamaya. Murera schob ihn aber geduldig vorwärts, bis sie an den Chyulu-Hügeln angekommen waren und dort grasen konnten.

Glückliche Babys im Wald

Montag, 6. Juni 2016
Die Keeper sind sehr froh, dass Lima Lima sich Alamaya angenommen hat, nachdem sich Murera und Sonje so gut um Mwashoti kümmern. Jasiri versuchte wieder, Alamayas Schwanz zu erwischen, und man kann es immer kaum mitansehen, wen er nach diesem kurzen Stummel greift. Er kann sich bei den Schwänzen seiner Freunde nicht zurückhalten, außer wenn es sich um Zongolonis handelt. Zongoloni weiß was sie will und versteht keinen Spaß, sodass sich niemand an ihr vergreift. Sonje und Murera können sich sehr gut um Mwashoti kümmern, weil sie sehen, dass er – wie sie selbst – eine Behinderung am Bein hat. Alamaya überlassen sie aber Lima Lima, weil er für sie vermutlich schwer zu kontrollieren wäre; er läuft so schnell wie Lima Lima und ist ebenso gierig! Lima Lima entspannte sich heute etwas im Gebüsch und beobachtete die anderen Waisen mit Alamaya. Quanza näherte sich ihm und wollte seinen Schwanz zu berühren, aber nicht, um daran zu ziehen; sie wollte ihn wohl nur anfassen und verstehen, warum er so kurz ist. Alamaya gefiel es aber trotzdem nicht, dass sein kurzer Schwanz untersucht wurde!
Die lange Wanderung ging weiter, und alle Waisen grasten sich voran bis zum Fuß des Kenze. Auf dem Weg dorthin tauchten ein paar Antilopen wie aus dem Nichts auf und kreuzten den Weg der Waisen. Einige der Babys hatten sie nicht gesehen, und weil sie dachten, es wären Büffel, rannten sie davon, dicht gefolgt von ihren Keepern. Mwashoti und Alamaya waren die ersten, die flohen. Obwohl sie natürlich die Babys sind, um die die Keeper am meisten besorgt sind, waren sie doch die schnellsten, als es darum ging, sich aus dem Staub zu machen!

Murera geht mit den Babys auf Wanderschaft

Dienstag, 7. Juni 2016
Alamaya sah ein paar der frechen Jungs auf sich zukommen und traute dem ganzen nicht. Er kollerte Sonje zu, dass sie schnell zu ihm herüberkommen sollte, da Murera weiter weg war. Sonje hatte gerade ein paar Zweige im Mund, die sie fallen ließ, um zu ihm zu eilen und zu sehen, was los war. Mwashoti war bei Murera. Als Lima Lima das Kollern hörte, ging auch sie zu Alamaya, um zu sehen, worüber er sich beschwerte. Ziwa war auf der anderen Seite und graste friedlich vor sich hin, froh, nichts mit den Rangeleien zu tun zu haben!
Die großen Jungs der Umani-Herde, Jasiri, Faraja und Ngasha, mussten wieder bei den üblichen Rangeleien ihre Kräfte messen. Jasiri gewann heute, indem er die anderen beiden zu Boden stieß. Quanza musste sogar herüberkommen und den beiden helfen. Als sie mit ihren Ringkämpfen fertig waren, schob Zongoloni sie weit davon, damit sie endlich beginnen würden zu grasen, anstatt immer nur zu spielen. Murera beschloss auch, ein Exempel zu statuieren, und als die Jungs sie näherkommen sahen, rannten sie davon, um etwaigen Bestrafungen aus dem Weg zu gehen. Ngasha und seine Freunde wussten, dass Mureras große Stoßzähne durchaus schmerzvoll sein können.

Jasiri beim Ringkampf mit Faraja

Mittwoch, 8. Juni 2016
Die beiden Leitkühe spielten Leibwächter für die Neulinge, indem sie die frechen Jungs daran hinderten, zu dicht an sie heranzukommen und sie zu stören. Murera, Sonje und Lima Lima waren sehr besorgt um die kleinen Babys bei den älteren Jungs und beobachteten jeden ihrer Schritte beim Grasen. Zongoloni und Faraja wollten ihnen nicht folgen und gingen stattdessen in eine andere Richtung, in der zuvor wilde Elefanten unterwegs gewesen waren. Sie schnupperten an ihrem Dung und kosteten davon, um zu sehen, was diese Elefanten gefressen hatten.
Später gingen sie zur Quelle, um frisches Wasser zu saufen. Mwashoti bekam es mit der Angst zu tun, als einige Krokodile zurück ins Wasser sprangen, nachdem sie sich gesonnt hatten. Er schrie laut auf, als man es platschen hörte, und Murera kam angerannt, konnte aber nicht erkennen, wo das Problem lag. Mwashoti und sein Freund Alamaya sind noch neu in Umani und kennen noch nicht alles, was es in ihrer neuen Umgebung zu sehen und zu hören gibt.
Nachdem sie bei der Mittagsfütterung ihre Milch getrunken hatten, zeigte Alamaya den anderen Babys, wie gut er schwimmen kann. Er ging direkt zum Wasserloch und badete. Bald folgte ihm auch Mwashoti, der wild mit seinem Hintern herumspritzte. Danach legte er sich hin und tauchte komplett im schlammigen Wasser unter. Murera und Sonje machten sich auch bereit, sich ihren Zöglingen anzuschließen, denn es war plötzlich ziemlich heiß geworden. Alamaya und sein Freund Mwashoti sahen aus wie die glücklichsten Babys, die wir je in Umani hatten! Nach dem Wälzen ging Mwashoti mit Zongoloni davon, die ihn aus dem Wasserloch begleitete. Sonje kam aber schnell dazu, um ihre Babys von Zongoloni zu übernehmen, und sie folgten ihr in den Wald zurück.

Die Waisen kommen am Morgen aus den Gehegen

Donnerstag, 9. Juni 2016
Der Tag begann für die Babys sehr früh am Morgen, und älteren wie auch die jüngeren Waisen freuten sich, als sie aus ihren Gehegen kamen. Faraja übernahm die Führung und zeigte allen, wohin die Schubkarre, mit der die Keeper das Luzernenheu transportierten, geschoben wurde. Er nutzte seinen langen Rüssel, um es zu erschnuppern. Ein paar Antilopen hatten sich eingefunden, die von den Resten vom Vortag naschten, und als diese hörten, wie die Elefanten mit viel Krach und Getröte angerannt kamen, liefen sie davon. Alamaya und Mwashoti sahen sich genau um, um sicher zu sein, dass sie die Luzernenheu-Ecke wirklich verlassen hatten. Lima Lima kam auf der Suche nach ihrem Lieblings-Baby vorbei und hielt ebenfalls Ausschau nach den Antilopen, doch sie waren schon verschwunden. Die Keeper sind immer freundlich zu den Antilopen und versuchen, sie nicht zu verschrecken, doch die Waisen wollten ihr wertvolles Luzernenheu für sich haben.
Faraja und Ngasha spielten dann mit den Keepern Verstecken. Die beiden Jungs wollten erst nicht mit in den Wald kommen, aber später kamen sie doch noch langsam hinterher und folgten dorthin, wo die Waisen den Rest des Tages grasten. Ein paar Nashornvögel schrien von den Bäumen herab und flogen dann zu Ziwa und Faraja, die gerade mit einem Kräftemessen beschäftigt waren. Als das passierte, rannte Faraja davon, weil er nicht wusste, was da über seinen Kopf hinweggeflogen war.

Lima Lima begleitet Alamaya zum Grasen

Freitag, 10. Juni 2016
Die großen Mädchen verlangten heute nach Kopra-Stückchen. Die Keeper gaben ihnen Luzernenheu, wie üblich, doch das reichte ihnen nicht. Lima Lima ging zum Vorratsraum und versuchte sogar, die Tür aufzuschieben, weil sie die Leckereien darin riechen konnte. Alamaya wartete auch mit ihr an der Tür. Normalerweise geben wir ihnen am Morgen kein Kopra, weil sie diese Leckerbissen bekommen, wenn sie abends heimkehren. Doch heute war es anders, denn sie wehrten sich aufzubrechen, ehe sie welche bekommen hatten – selbst der junge Mwashoti rebellierte!
Alamaya folgte heute Lima Lima überall hin. Nachdem er Kopra gefressen hatte, war Alamaya durstig, und Lima Lima brachte ihn zu den Quellen, wo er Wasser saufen konnte. Beim Mittagsschlammbad waren die Waisen überrascht und freuten sich, dass Mama Daphne zu Besuch gekommen war. Murera und Sonje wurden von Lima Lima zum Auto begleitet, in dem Daphne saß. Sie war überrascht, wie groß Murera, Sonje und Lima Lima inzwischen geworden waren. Ihre Tochter Jill, die sie begleitete, freute sich auch, sie als zufriedene, gesunde und große Elefanten zu sehen – ganz anders als die anfälligen kleinen Babys, die sie waren, als sie in Nairobi ankamen. Lima Lima kam zusammen mit ihrem Freund Alamaya zu Daphne, um ihr „Jambo“ zu sagen. Sie hob ihren Rüssel und streckte ihn zum Fenster hinein, um Daphne zu berühren und zu beschnuppern. Die Waisen waren begeistert, als sie von Daphne Akazienfrüchte aus dem Autofenster gereicht bekamen und wollten danach gar nicht wieder aufbrechen. Die Keeper konnten sie aber überzeugen, zurück in den Wald zu gehen, wo sie den Rest des Tages grasten. Sie würden Daphne am Abend noch einmal treffen, bei der Heimkehr aus dem Busch. Mwashoti machte Daphne sehr glücklich, als sie sah, wie er im Wasser schwamm und mit dem Bein, das einmal so verletzt war, mit Wasser herumspritzte. Man hätte nicht vermutet, dass mit seinem Bein etwas nicht in Ordnung war!

Die Waisen begrüßen Daphne

Samstag, 11. Juni 2016
Als die Waisen heute die Gehege verließen, sprangen Babypaviane hinein. Mwashoti und Alamaya jagten hinter den Pavianen her und versuchten, sie zu vertreiben. Alamaya ging danach zu seiner Adoptivmama Lima Lima, und putzige Trompetenlaute waren aus seinem kleinen Rüssel zu hören. Murera und Sonje eilten zu ihrem Adoptivkind Mwashoti, während die anderen Waisen bereits zu den Chyulu-Hügen aufgebrochen waren.
Als sie die Wasserquellen erreichten, fanden sie Dung von wilden Elefanten in der ganzen Gegend verteilt. Er war frisch, und die wilden Elefanten konnten noch nicht weit sein. Die jungen Bullen fraßen davon, um zu lernen, welches Futter im Wald am geeignetsten ist. Die Waisen wissen immer genau, wann es Zeit für die Milchfütterung ist, und als es soweit war, gingen sie zur Fütterstelle und zum Schlammloch. Lima Lima und Alamaya brachten die Babys zum Schlammbad, und die jungen Bullen genossen es, im Zentrum der Aufmerksamkeit ihrer neugefundenen Mütter zu stehen.
Auf dem Weg zurück zu den Stallungen am Abend hielt Murera vorsichtig Mwashotis Schwanz und ging langsam hinter ihm her, nach einem langen Tag im Wald. Als sie ihre abendlichen Milchflaschen bekamen, hob Mwashoti seine allein vom Boden auf, da er nicht auf den Keeper warten wollte. Sie haben jetzt schon begonnen, es Zongoloni abzuschauen, die das sehr elegant kann, und Alamaya kann es sogar noch besser!

Murera und Sonje begleiten Mwashoti zum Grasen

Sonntag, 12. Juni 2016
Heute gab sich Zongoloni viel Mühe dabei, die Waisen in den Busch zu führen. Sie sah, dass Lima Lima mit Alamaya beschäftigt war und beschloss, die Führung selbst zu übernehmen. Als die anderen Waisen sahen, dass Zongoloni in eine Richtung aufbrach, folgten sie ihr. Später scherten Sonje und Quanza aus, sodass schließlich nur noch Ngasha Zongoloni hinterherlief. Ngasha sah, dass Ziwa auf Sonje warten wollte, doch er schob ihn vorwärts, weil Ziwa kein Baby mehr ist und nicht mehr auf Sonje warten muss.
Zur Milchfütterung gab es ein regelrechtes Wettrennen. Die gierigsten Babys, Lima Lima, Mwashoti, Alamaya und Zongoloni, rannten so schnell sie konnten, um ihre Flaschen zu erreichen. Lima Lima war die erste, gefolgt von Mwashoti und Alamaya. Zongoloni sah zu, wie die jungen Bullen Mwashoti und Alamaya ihre Flasche allein vom Boden aufhoben, wie Experten. Quanza war auf dem Berg zurückgeblieben, und als sie bemerkte, dass sie dort oben allein war und alle anderen Waisen bereits zur Fütterstelle aufgebrochen waren, schrie sie laut auf. Ihre Freunde antworteten vom Schlammloch aus, da sie wussten, dass es Quanza war, die so schrie. Sie kam dann allein zum Wasserloch gelaufen, wo ihre Waisenkollegen bereits badeten, und schloss sich ihnen an, nachdem sie ihre Milch geleert hatte.

Lima Lima grast in den Chyulu-Hügeln

Montag, 13. Juni 2016
Das Land um die Chyulu-Berge wird langsam trockener, da die Trockenzeit beginnt. Das bedeutet, dass die wilden Elefanten wie auch andere Wildtiere immer mehr in der Gegend von Umani Springs grasen. Die Gesellschaft der wilden Elefanten ist gut für die Waisen; nur Murera gefällt dies nicht, da sie Angst hat, ihre Schützlinge an eine wilde Elefantenherde zu verlieren. Die Quellen sind nun eine der wenigen dauerhaften Wasserquellen für die Tiere in der Gegend. Im Kibwezi-Wald gibt es noch immer genug Vegetation für die Waisen, sodass sie nicht so weit laufen müssen wie die wilden Elefanten und Tiere.
Während sie auf den Hügeln grasten, beschlossen Murera und Sonje, die Babys weiter nach unten zu bringen, damit sie nicht wieder eilig den Berg hinunterlaufen müssen, wenn es zur Milchfütterung geht. Mwashoti wollte ganz vorne gehen, gefolgt von Lima Lima, die sicherstellte, dass ihr Freund Alamaya direkt neben ihr und gut vor den Rowdies geschützt war. Mwashoti lief so schnell und zielstrebig mit seinem kaputten Bein, dass wir unseren Augen kaum trauten.
Als der Tag voranschritt, wurde es sehr heiß, sodass die Babys nicht mehr im Freien grasen konnten, sondern im Schatten des Waldes Schutz suchten. Später gingen sie zum Wälzen zum Wasserloch, wo sie sich im Schlamm abkühlten. Alamaya und sein Freund Mwashoti waren die Stars beim Baden, und Faraja kratzte sich den juckenden Hintern an einem Felsen. Später gingen die Waisen zu den Stallungen zurück, wo sie leckere Milch und Kopra bekamen, bevor sie sich für die Nacht in ihre Gehege begaben.

Mwashoti und Alamaya mit Murera und Sonje

Dienstag, 14. Juni 2016
Die Waisen sahen heute Morgen sehr fröhlich aus und kamen voller Motivation für den langen Tag aus den Gehegen. Letzte Nacht waren viele wilde Elefanten zu den Stallungen gekommen, als ob sie verstehen wollten, wer die Waisen sind und was sie dort in ihren Gehegen machen. Sonje, Lima Lima, Murera und Zongoloni machten einigen Aufruhr, weil sie alles taten, um aus ihren Gehegen zu kommen. Sie schoben und zogen an den Toren, und Lima Lima versuchte, die Absperrwand hochzuklettern, um zu Alamaya zu gelangen. Sie fürchteten, die wilden Elefanten könnten mit ihren kleinen Freunden Mwashoti und Alamaya davonlaufen, und versuchten, sie vor den wilden Elefanten zu beschützen. Sie machten solange Radau, bis die Keeper zu ihnen kamen, um sie zu beruhigen.
Am Morgen, als die Waisen in den Wald aufbrachen, landeten ein paar Kraniche nahe bei Zongoloni. Daraufhin jagte sie wild hin und her und trampelte Büsche und Bäume um sie herum nieder. Mwashoti hob seinen kleinen Rüssel in die Luft, um die Kraniche zu wittern. Murera brachte die Babys zum Wasserloch, damit sie dort Wasser saufen konnten, während Ngasha, Lima Lima, Ziwa und die anderen Jungs sich schon in den Busch aufmachten.

Quanza führt die Waisen hinaus

Mittwoch, 15. Juni 2016
Ein paar wilde Elefanten kamen früh am Morgen zu den Stallungen, um zu sehen, wie ihre Waisenfreunde aus den Gehegen kamen. Sie hatten ein kleines Baby bei sich, das sehr neugierig war, als ein Keeper die Schubkarre mit Luzernenheu an ihm vorbeischob. Das Baby versuchte, den Keeper zu verjagen, und er musste die Schubkarre stehenlassen, um dem Mini-Elefanten auszuweichen. Daraufhin gab es etwas Durcheinander, denn die Babys und die Keeper wussten nicht so recht, wo sie inmitten der wilden Elefanten zur Luzernenheufütterstelle gehen sollten, und ihre wilden Freunde rannten mit lautem Trompeten in den Wald zurück. Alamaya sah sich im Gebüsch nach dem kleinen Babyfreund um, doch er war schon fort. Lima Lima kam hinzu und hielt ihn davon ab, seinen wilden Artgenossen in den Wald zu folgen. Stattdessen brachte sie ihn zum Kratzfelsen, so er sich in Ruhe den Bauch und seinen kurzen Schwanz kratzte. Später führte Quanza einige der Waisen zum Wälzen und Saufen zum Wasserloch.

Mwashoti geht mit Sonje zum Wasserloch

Donnerstag, 16. Juni 2016
Sonje übernahm heute die Führung, während Murera bei Mwashoti zurückblieb, damit er nicht von den ruppigen Jungs herumgeschubst würde. Sie nehmen keine Rücksicht auf sein kaputtes Bein und ob er sich beim Rangeln weh tun könnte. Die Waisen gingen in den Wald und suchten nach Pflanzen zum fressen und leckeren Zweigen. Sie trafen auf ein paar Büffel und Klippspringer, die auf den Felsen herumrannten und flohen, als sie die Keeper sprechen hörten. Lima Lima warnte die Keeper vor der Anwesenheit der Büffel, und sie dankten ihr dafür, dass sie so ein aufmerksames Baby ist.
Die Waisen gingen heute nicht ins Wasser. Als es Zeit für die Milchfütterung war, schien nur Lima Lima daran gedacht zu haben! Als die Keeper sie alle zur Fütterstelle brachten, gingen Alamaya und Mwashoti all den älteren Elefanten voraus. Dort angekommen, hoben sie ihre Flaschen allein vom Boden auf, wie sie es von Jasiri und Zongoloni gelernt haben. Danach gingen die Waisen nur staubbaden.

Jasiri und Faraja haben ihren Spaß am ausgetrockneten Schlammloch

Freitag, 17. Juni 2016
Als Alamaya und Mwashoti am Morgen aus ihren Gehegen kamen, wurde Alamaya von seiner Freundin Lima Lima begrüßt und Mwashoti von den beiden Leitkühen Murera und Sonje. Mwashoti beschwerte sich laut kollernd, sodass einige der Waisen zu ihm zurückkamen, um zu sehen, was los war. Die Keeper waren auch überrascht und gingen zu ihm, für den Fall, dass er Probleme mit den rangelnden Bullen haben sollte. Doch sie stellten fest, dass es gar keine Beschwerde war, sondern er nur glücklich war, Murera und Sonje zu sehen! Ngasha und Zongoloni gingen zu Ziwa, um ihm ein wenig Gesellschaft zu leisten.
Quanza stellte heute ihre großen Ohren auf und warnte die Babys, dass sie aufmerksam bleiben sollten, nachdem sie Bäume hatte umstürzen hören. Sie vermutete wohl, es könnten Büffel oder wilde Elefanten gewesen sein. Es war aber nichts zu sehen, und so wanderten sie weiter durch den Wald.
Als die Babys zur Milchfütterung und zum Wälzen zum Wasserloch kamen, ging Alamaya ins Wasser und rollte sich ausgiebig darin herum. Er drehte sich auf den Rücken, um sich am ganzen Körper mit Schlamm zu bedecken und sich für den Rest des Tages Abkühlung zu verschaffen. Als er fertig war und herauskam, ging Sonje zu ihm, damit die frechen Jungs ihm nicht folgen und ihn herumschubsen konnten.

Alamaya genießt ein schönes Schlammbad

Samstag, 18. Juni 2016
Die Waisen wanderten heute zu den Chyulu-Bergen und trafen dabei ein paar wilde Elefanten, die zu den Umani-Quellen unterwegs waren. Lima Lima übernahm die Führung auf der Wanderung zu den Hügeln. Sie suchten weiches Futter für die jüngeren Babys, die noch nicht so kräftige Äste zerkauen können. Zongoloni, Ngasha und Ziwa können sehr gut weite Strecken wandern. Sie laufen häufig so schnell, dass es für die Kleinen sowie Murera und Sonje schwer ist, ihnen zu folgen. Diese vier laufen daher zusammen ganz hinten. Lima Lima läuft auch gern schnell, doch wenn sie an die Keeper, ihr Baby Alamaya und die Milchflaschen denkt, bleibt sie stehen und wartet darauf, dass sie sie einholen.
Das Wetter war heute kalt, sodass die Waisen das Schlammbad mieden. Stattdessen staubten sie nur ihre Köpfe mit trockener Erde ein. Die jüngeren Waisen Alamaya, Mwashoti und Ziwa bespritzten sich kurz mit Wasser, verließen aber das Wasserloch schnell wieder, als sie sahen, dass ihre Freunde zurück in den Wald gingen. Mwashoti ging zu Sonje zurück, die auf dem Boden lag und darauf wartete, dass die Babys zurückkommen und auf ihrem Rücken herumklettern würden. Quanza war heute auch sehr verspielt und rangelte mit Ngasha. Er wusste aber, dass er es nicht übertreiben durfte, denn Quanza versteht keinen Spaß und akzeptiert keine Dummheiten. Quanza ist resolut und kann sehr streng mit den frechen Jungs sein; sie hat sie gut unter Kontrolle.

Die Waisen grasen mit ihren Leitkühen

Sonntag, 19. Juni 2016
Am Morgen saßen laut schreiende Vögel in den Bäumen und störten die Waisen beim Luzernenheufrühstück. Zongoloni, Jasiri und Ngasha hatten schließlich die Rüssel voll und rannten vor den lärmenden Vögeln davon. Nur Murera und Sonje blieben da, um sich um Mwashoti und Alamaya zu kümmern.
Beim Schlammbad genossen alle Babys ein tolles Bad, und auch zwei Antilopen soffen Wasser. Die Elefanten rollten und spielten im schlammigen Wasser herum. Die Antilopen verbrachten ein wenig Zeit bei den Waisen, und alle gingen sehr freundlich miteinander um.

Alamaya bespritzt sich mit Wasser

Montag, 20. Juni 2016
Alle Babys waren heute Morgen sehr verspielt, freuten sich über den neuen Tag und gingen in den Wald, um nach frischen Zweigen zu suchen. Zongoloni und Ngasha führten einige der Waisen an, und Lima Lima schob ihren Freund Alamaya vor sich her, um ihn immer im Auge behalten zu können. Gegen 11 Uhr mühte sich Mwashoti gerade damit ab, weiche Blätter von einer Akazie zu pflücken, als er plötzlich von einigen Buschböcken und ein paar Perlhühnern, die über seinen Kopf hinwegflogen, erschreckt wurde. Er floh zum Rest der Herde zurück, und Sonje und Murera kamen zu ihm gerannt und sahen ihn ganz außer Atem. Sie tätschelten ihn ausführlich mit ihren Rüsseln, um ihn zu beruhigen und ihm zu versichern, dass alles in Ordnung war.
Als die Babys beim Schlammloch ankamen, war es sehr kalt, sodass niemand ins Wasser gehen wollte. Stattdessen gingen sie alle zum anderen großen Wasserloch, bei dem es viele leckere Seerosen zu fressen gibt. Niemand wälzte sich, und sie soffen nur Wasser, ehe sie ihren Keeper zurück in den Wald folgten und dort weitergrasten. Nach einiger Zeit kamen sie an ein paar wilden Elefanten vorbei, die sich für die Waisen interessierten. Sie kamen aber nicht wirklich näher, nachdem sie die Keeper gehört hatten, die hinter den Waisen redeten.

Die Waisen grasen sich durch Seerosen

Dienstag, 21. Juni 2016
Die Waisen lieben ihre Kopra-Stückchen am Abend, doch sie bekommen offenbar auch ordentlich Durst davon. Als sie herauskamen, brachte Ngasha seine Freunde direkt zur Wassertränke zum Saufen. Die Waisen folgten dann Lima Lima und Alamaya zu den Umani-Hügeln. Alamaya hielt unterwegs an, als er etwas Staub fand und sich etwas davon auf den Kopf warf. Die anderen Waisen waren auch sehr beschäftigt; die älteren Jungs Jasiri, Ngasha und Faraja rangelten, umschlangen ihre Rüssel zum Kräftemessen und versuchten, sich gegenseitig zu beeindrucken.
Bei der Milchfütterung in der Nähe der Umani Lodge konnte man Zongoloni und Quanza beim Wettrennen zur Flasche sehen. Zongoloni schien schneller als Quanza zu sein, und sie hob ihre Flasche vom Boden auf, ohne auf einen Keeper zu warten. Quanza wartet immer darauf, dass ein Keeper ihr die Flasche hinhält. Die größeren Elefanten versammelten sich beim Staubbad um Mwashoti und Alamaya, um sie vor den frechen Jungs Faraja, Jasiri und Ngasha zu beschützen, die sie schon ins Visier genommen hatten. Als die Babys sich für den Heimweg bereit machten, war Alamaya erneut durstig. Er ging zum Wasserloch und soff wie eine Kuh aus dem Wasser, mit dem Mund statt mit dem Rüssel, wie es Elefanten eigentlich tun.

Jasiri rangelt mit Ngasha

Mittwoch, 22. Juni 2016
Als die Waisen am frühen Morgen ihr Luzernenheufrühstück beendet hatten, überquerten sie den Weg zu den Umani-Hügeln, um nach etwas zu fressen zu suchen. Ziwa sah sehr gutgelaunt aus und war voller Tatendrang – wohl das erste Mal, seit vor zwei Wochen die neuen Babys angekommen sind. Lima Lima wurde sehr eifersüchtig, als Zongoloni herüberkam und versuchte, ihren kleinen Alamaya mitzunehmen. Zongoloni wollte eigentlich nur bei ihm grasen, doch Lima Lima dachte, sie wollte ihr Baby entführen. Also schubste sie Zongoloni weg, doch das war schwieriger als sie gedacht hätte. Schließlich akzeptierte Zongoloni aber, dass Lima Lima sie nicht in der Nähe von Alamaya haben wollte und ging davon. Lima Lima ist eine treusorgende Mama für Alamaya, so wie Sonje und Murera für Mwashoti. Murera und Sonje nahmen ihren kleinen Jungen zwischen sich, damit niemand kommen und ihn entführen konnte.
Quanza folgte Lima Lima die Umani-Hügel hinauf, und alle Waisen wanderten ihnen hinterher. Einige Paviane kamen gelaufen und machten viel Krach; sie schrien, und ihre Babys weinten, als wären sie in Gefahr. Die ganze Herde verstreute sich, als alle vor den schreienden Affen flüchteten. Quanza drehte sich um, rannte zu den Keepern zurück und brachte alle Babys wieder zusammen. Man konnte Mwashoti trotz seines schlechten Beins kaum von den anderen Waisen unterscheiden, denn er rannte genauso schnell den Hügel hinunter wie die anderen. Es ist schön zu sehen, dass es ihm so gut geht.

Sonje tätschelt Mwashoti, nachdem er ihr zugekollert hatte

Donnerstag, 23. Juni 2016
Mwashoti bot heute all sein Können auf, um an das weiche Gras zu gelangen; er nutzte seinen kleinen Rüssel, um das kräftigere Gras zu pflücken und in seinen Mund zu stecken, zusammen mit ein paar Zweigen. Murera und Sonje hörten ihn laut schreien und gingen hin, um zu sehen, was los war. Auch Alamaya ließ Lima Lima stehen, um zu sehen, warum Mwashoti so schrie. Ziwa hatte versucht, ihn zu schubsen und an seinem Schwanz zu ziehen, was er gar nicht mochte. Murera und Sonje schoben Ziwa von ihm weg. Zongoloni bekam auch Ärger mit Murera, weil sie in Mwashotis Nähe graste, was Murera gar nicht gefiel.
Beim Schlammbad wurde Quanza von einer Tsetse-Fliege in den Schwanz gestochen. Sie kratzte sich an einem Felsen, damit es nicht mehr so schlimm juckte. Sie beschloss, heute nicht zu baden, und verließ das Wasserloch, um sich weiter zu kratzen und sich die Fliegen vom Hals zu halten. Aus irgendeinem Grund rannten dann alle Waisen wie wild in den Wald, zertrampelten Büsche und stampften herum. Dann tauchten wilde Elefanten auf und jagten mit den Waisen zusammen herum. Die Keeper verhielten sich sehr still und beobachteten, wie die Waisen auf die wilden Elefanten reagierten. Wie üblich hielt Murera ihre Herde davon ab, mit den wilden Elefanten mitzugehen. Nachdem er nicht mit der wilden Herde mitgehen durfte, kam Faraja zu einem der Keeper und nuckelte wie ein Waisenhausbaby an dessen Fingern. Sonje legte sich auf den Boden, damit die jüngeren Waisen mit ihr spielen und auf ihren Rücken klettern konnten. So wollte sie sie von der wilden Herde weglocken! Nachdem ihre Artgenossen aufgebrochen waren, versammelten sich alle Waisen und beschäftigten sich den Rest des Tages wieder mit der Futtersuche.

Faraja hängt mit den Keepern herum

Freitag, 24. Juni 2016
Früh am Morgen, noch bevor die Waisen aus ihren Gehegen gekommen waren, tauchten Buschböcke auf, um aus der Tränke zu saufen und übriggebliebenes Luzernenheu zu fressen. Als Zongoloni herauskam, ging sie als erstes zu Alamaya, um ihn mit dem Rüssel zu tätscheln und ihn zu überzeugen, mit ihr zusammen in den Wald zu gehen. Alamaya war einverstanden und folgte ihr, schaute sich aber auch nach Lima Lima um. Ziwa schloss sich den beiden beim Grasen an. Er war heute freundlich und machte Alamaya keinen Ärger. Er war sogar sehr nett zu ihm, und Alamaya genoss es sehr, mit Ziwa im Wald zu grasen. Nach der Mittagsfütterung gingen alle Waisen zum Staubbad. Alamaya setzte sich auf den Boden und warf sich mit seinem kleinen Rüssel Staub auf den Kopf.

Ein durstiger Buschbock an der Tränke

Samstag, 25. Juni 2016
Der Tag begann gut, und alle Babys waren gut gelaunt und freuten sich auf einen Tag im Wald. Lima Lima nahm ihr Baby mit sich und lief mit ihm zu den Wasserquellen. Alamaya schnupperte mit seinem Rüssel am Dung der wilden Elefanten, die letzte Nacht dort gewesen waren. Lima Lima wartete geduldig und hatte dabei ihren Rüssel auf Alamayas Rücken gelegt. Mwashoti schaute sich auch an, was Alamaya tat, damit er es ihm nachmachen konnte.
Beim Mittagsschlammbad waren erneut die jungen Bullen die Bade-Stars. Die großen Jungs wie Ngasha und seine Freunde scheuen sich mehr vor dem Wasser. Alamaya steckte seinen Hintern tief in den Schlamm und schuffelte ihn auf und ab. Von draußen konnten wir nicht genau sehen, was er tat, nur dass sein Kopf hin und her wackelte, als würde er tanzen!

Lima Lima neben Alamaya auf Wache

Sonntag, 26. Juni 2016
Alamaya und Mwashoti untersuchten heute das Luzernenheu sehr gründlich, um zu sehen, ob etwas leckeres Kopra darin versteckt war. Ngasha und Ziwa machten es ihnen nach, weil auch sie die Hoffnung hatten, ein paar der Leckereien zu finden, die die Keeper manchmal den Kleinen geben. Sie hatten keinen Erfolg, fanden aber stattdessen ein paar sehr süße Zweige und einige Akazienfrüchte, die von den Pavianen heruntergeworfen worden waren. Während Ziwa fraß, tauchten ein paar Büffel in seiner Nähe auf, sodass er erschrak und bei den Keepern Hilfe suchte.
Am Nachmittag wurde es sehr heiß, sodass alle Waisen zum Wasserloch gingen, um sich dort abzukühlen. Innerhalb weniger Minuten waren alle Elefanten tropfnass, und einige trockneten sich anschließend im Gras ab. Quanza setzte sich zum trocknen mit dem Hintern auf das Gras, und Sonje und Murera, der auch nach Spielen war, erlaubten den Waisen, auf ihnen herumzuklettern. Nach einiger Zeit stand Murera aber wieder auf, und die kleinen Waisen wunderten sich, wieso sie einfach wegging. Wegen ihren schlechten Beins kann sie aber nicht so lange spielen, und es können nicht so viele Waisen auf einmal auf ihr herumklettern.

Ziwa pflückt Zweige zum fressen

Montag, 27. Juni 2016
Lima Lima bekam heute Unterstützung von Murera und Sonje, als sie am Morgen die ganze Herde in den Wald führte. Die Waisen wollten heute nicht sehr weit gehen und grasten einfach an den Umani-Hügeln, nicht weit abseits des Weges zum Kenze. Mittags schienen sie alle mit Grasen zufrieden zu sein und wollten gar nicht zum Schlammbad gehen. Dort, wo sie waren, hatten sie sehr abwechslungsreiches Futter gefunden. Da es recht kühl war, wollten sie ohnehin nicht baden, sodass die Keeper ihnen die Milch mit dem Fahrzeug zu den Hügeln brachten, wo sie gerade grasten.

Lima Lima führt die Waisen am Morgen an

Dienstag, 28. Juni 2016
Letzte Nacht gab es an der Wassertränke der Stallungen ein Treffen wilder Elefanten. Sie kamen in großer Zahl und hatten auch kleine Babys dabei. Die Keeper fürchteten schon, dass sie den Zaun niedertrampeln und auf das Gelände kommen könnten. Doch sie waren nur durstig und suchten nach Wasser, um ihren Durst zu stillen. Sie leerten die Tränke komplett, sodass die Keeper ihnen mehr Wasser verschaffen mussten. Die Waisen gaben keine Ruhe und stießen gegen ihre Tore, weil sie zu ihren Artgenossen hinaus wollten. Lima Lima und Quanza schoben gegen eine Wand ihres Geheges und schafften es tatsächlich, einen Pfosten umzustoßen und herauszukommen! Als die Keeper mit ihnen sprachen, beruhigten sie sich aber wieder, und die wilden Elefanten brachen auch auf, als sie die ganze Aufregung mitbekamen.
Als die Waisen dann am Morgen herauskamen, gingen sie gleich zum Wasserloch und schnupperten, was ihre wilden Freunde in der Nacht dort getan hatten. Ziwa und Jasiri versuchten, ihren Spuren zu folgen, während die anderen Waisen, darunter Mwashoti und Alamaya, Wasser soffen. Die kleinen Jungs machten sich ganz schön breit und kämpften um ihren Platz an der Tränke, sogar mit den älteren Bullen. Nachdem sie Wasser gesoffen hatten, brachte Lima Lima Quanza, Zongoloni und Ngasha in den Wald hinaus. Jasiri wollte auf eigene Faust losgehen und nicht den Kühen folgen; Jasiri und Faraja halten sich schon für groß genug, dass sie sich um sich selbst kümmern können, ohne auf die Leitkühe angewiesen zu sein.

Jasiri und Faraja beim Ringkampf

Mittwoch, 29. Juni 2016
Die Keeper schauten den Waisen am frühen Morgen zu, wie sie Luzernenheu frühstückten bevor sie aufbrachen. Die Keeper sind sehr zufrieden mit Murera; ihre Stoßzähne wachsen groß und kräftig. Die Stoßzähne sind wichtig für sie, denn damit kann sie die Rinde von den Ästen schälen und auch das freche Verhalten ihrer Herdenmitglieder bestrafen! Als die Waisen das Gelände der Stallungen verließen, folgten einige Ziwa und Ngasha, während Sonje mit dem jungen Mwashoti loswanderte. Quanza ging in ihre eigene Richtung, und als sie im Wald ankam, war sie auf einmal sehr müde. Sie stand im Schatten und ruhte sich aus, während die anderen Waisen in ihrer Nähe grasten. Alamaya ging zu ihr hinüber, tippte sie am Schwanz an und rannte danach zurück zu Lima Lima!

Die Keeper haben Spaß mit den Waisen

Donnerstag, 30. Juni 2016
Mwashoti schnappte sich heute Vormittag eines von Sonjes großen Ohren, steckte es in den Mund und nuckelte daran, wie es die kleinen Babys tun. Später beim Schlammbad flog ein Bienenschwarm über die Herde hinweg, als die Keeper die Elefanten beim Spielen und Staubbaden beobachteten. Einige der Babys bekamen es mit der Angst zu tun. Ngasha und Ziwa rannten weg und suchten Schutz am Wasserloch, da sie genau wussten, dass die Bienen sie im Wasser nicht erreichen könnten.

Ngasha staubt sich den Rücken ein

(übersetzt aus dem englischen Original)