Nairobi Nursery August 2016

Montag, 1. August 2016
Die Waisen kamen heute wie üblich aus ihren Gehegen und gingen in den Busch hinaus. Kamok und ihr Adoptivbaby Ngilai setzten sich vom Rest der Gruppe ab und grasten in den nahegelegenen Büschen. Ihre Zeit zu zweit endete, als zwei Löwen, die auch in der Nähe waren, laut brüllten und so auf sich aufmerksam machten. Kamok und Ngilai rannten daraufhin schreiend zu den anderen Waisen und ihren Keepern zurück. Oltaiyoni lief ihnen sofort entgegen, gefolgt von Roi, Mbegu, Kauro und Tusuja, die alle trompeteten und die Büsche zertrampelten. Auch die Keeper machten mit und brüllten laut, um die Löwen zu verscheuchen. Als diese weiterbrüllten, ging Oltaiyoni dazu über, Äste abzubrechen und sie herumzuwerfen und drohte in die Richtung, aus der das Gebrüll kam. Die Keeper brachten die Babys sicherheitshalber weg, und Oltaiyoni, Roi, Mbegu und Kauro bildeten die Nachhut, wobei sie weiter stampften und trampelten, um ihrem Ärger über die Löwen Luft zu machen. Kiko wurde auch zu den Stallungen zurückgebracht, bis wir sicher waren, dass die Löwen fort waren.

Kamok holt ihr Adoptivbaby Ngilai

Dienstag, 2. August 2016
Während der öffentlichen Besuchsstunde war es heute sehr heiß, sodass alle Waisen schnell ihre Milch leerten und dann ins Schlammloch rannten. Mbegu, Godoma und Dupotto lieben den Schlamm und waren als erste drin. Sie rollten und drehten sich herum, was Ngilai, Ndotto, Lasayen und Ambo dazu veranlasste, es ihnen nachzumachen. Sie alle planschten herum und posierten im Schlamm, kratzten sich aneinander und hatten überhaupt jede Menge Spaß. Auch der kleine Jotto genoss zusammen mit Murit und Tagwa das Schlammbad, allerdings etwas abseits und mit Unterstützung von den Keepern, denn sie machten sich etwas Sorgen bei all dem wilden Herumgealbere. Ndotto, Lasayen und Ngilai kletterten und rutschten auf Dupotto und Mbegu herum, und damit wollten sie nichts zu tun haben. Der verspielte Ngilai kam dann aus dem Schlamm und rannte zur Absperrung, wo die Schulkinder standen. Er schuffelte sich an ihnen, um sie alle einzumatschen! Die Kinder waren begeistert, die Elefanten so beim Schlammbad zu sehen. Ngilai rannte vergnügt weiter zwischen Schlammloch und Schulkindern hin und her, worüber die Kinder sich köstlich amüsierten.

Die Waisen gehen in den Busch

Mittwoch, 3. August 2016
Als die Waisen heute in den Busch gingen, forderten sich Kauro und Tusuja gegenseitig heraus. Sie rangelten miteinander und wollten herausfinden, wer von ihnen der Stärkere war. Kauro ist der älteste Bulle der Elefantenfamilie im Waisenhaus, und er wollte Tusuja zeigen, dass er der Chef ist! Darum fordert er ihn auch häufig heraus.
Oltaiyoni war wie immer ein Vorbild; wenn die Waisen alle zu ihren Milchflaschen rennen, lässt sie ihnen den Vortritt und geht als letzte hin. Auch auf dem Weg zu den Besuchsstunden und von dort zurück geht sie immer ganz hinten, um sicherzugehen, dass es allen in ihrer Herde gutgeht. Wenn die Waisen abends in ihre Gehege zurückkommen, gibt sie sich auch immer Mühe, die letzte zu sein. All das zeigt ihren ausgeprägten Mutterinstinkt – sie wird in Zukunft einmal eine sehr fürsorgliche und beschützende Leitkuh werden.

Kauro grast im Gebüsch

Donnerstag, 4. August 2016
Als die Waisen draußen im Busch grasten, ging Naseku mit einer Gruppe bestehend aus Ndotto, Lasayen, Rapa, Godoma, Maramoja und Roi davon, ließ aber dabei Mbegu und Oltaiyoni zurück. Sie liefen alle fröhlich durch die Büsche, bis sie an einer großen Herde grasender Büffel vorbeikamen. Der Anblick dieser riesigen Herde, die sie zuvor gar nicht gesehen hatten, erschreckte sie, sodass sie laut trompetend davon rannten. Ndotto und Lasayen wurden dabei von der Gruppe getrennt und fanden den Weg zu den anderen nicht allein zurück. Sie brüllten laut auf, um die Keeper und die anderen Waisen wissen zu lassen, dass etwas nicht stimmte. Oltaiyoni, Mbegu, Dupotto und Kamok hörten ihren Hilferuf und gingen, um sie zu retten. Es war wunderbar zu sehen, wie fürsorglich die Elefanten sind, als sie in den Wald gingen, um die zwei verlorenen Jungs zu suchen. Oltaiyoni kollerte ihnen zu, und die Jungs hörten es, sodass sie den Rest der Herde wiederfinden konnten. Als sie wieder da waren, wurden sie von den großen Mädchen herzlich umarmt. Sie verbrachten den Rest des Tages zusammen und grasten zufrieden.

Naseku (links) mit Godoma

Freitag, 5. August 2016
Heute war Kokosnuss-Einöl-Tag für die Waisenherde, und sobald sie ihre Milchflaschen geleert hatten, wurden sie darin gebadet. Es war erstaunlich, wie Tusuja, Kauro und Tagwa das Öl selbst aus den Eimern saugten und sich damit besprühten. Oltaiyoni und Mbegu rieben ihre Rüssel an Tagwa und Kauro, um etwas von ihrem Öl abzubekommen und sich selbst noch weiter einzuölen. In der Zwischenzeit versuchten Naseku, Kauro, Rapa und Maramoja wegzurennen und machten es den Keepern nicht leicht, sie einzuölen. Es ist immer wieder lustig zu sehen, wie einige Waisen das Öl hassen, während andere es sehr lieben. Als die Keeper mit dem Ölbad fertig waren, entspannten sich alle wieder und rollten sich auf dem Boden im Staub herum.
Während der öffentlichen Besuchsstunde zeigten Rapa und Lasayen ihre freche Seite und ärgerten den armen Galla. Sie stießen ihn mit dem Kopf an und ließen ihn nicht mitspielen. Galla ist ein sehr ruhiger Elefant und immer friedlich und höflich, sodass er die gemeinen Jungs meistens meidet. Rapa rannte von einem Ende zum anderen und versuchte Galla zu schubsen, der damit beschäftigt war, sein Grünfutter zu fressen. Galla ist aber viel größer als er, sodass Rapas Stöße ohnehin nicht viel Wirkung zeigten.

Alle glänzen nach dem Einreiben mit Kokosnussöl

Samstag, 6. August 2016
Kurz nachdem Kiko sich den Babyelefanten im Busch angeschlossen hatte, verfiel er in Spiellaune. Er jagte den Warzenschweinen hinterher, die auf dem Weg in den Busch ständig um die Waisen herum waren. Er hatte sich offenbar vorgenommen, sie alle von den grasenden Elefanten und ihren Keepern zu vertreiben.
Die Babys und Kiko gingen heute durch das Gelände der Stallungen zum Schlammloch und wurden dann dorthin zurückgebracht, wo die Babys weitergrasen konnten. Kiko genoss den Spaziergang, bis er an zwei kämpfenden Impalamännchen vorbeikam. Sie jagten ihm einen Schrecken ein, sodass er sich zu den Keepern und den Elefanten in Sicherheit brachte. Er fand den Kampf der Impalas aber doch interessant, denn er stand ganz still da, und beobachtete sie aus einiger Entfernung.

Kiko unterhält sich mit seinem Keeper

Sonntag, 7. August 2016
Nachdem die Waisen der ersten Gruppe ihre Milchflaschen bei der Mittagsfütterung geleert hatten, konnten sie die Besuchsstunde am Schlammbad genießen. Die drei Frechdachse Lasayen, Ndotto und Ngilai zogen die meiste Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich; sie gaben sich größte Mühe aufzufallen und zeigten, wie toll sie spielen können. Als Lasayen im Schlammloch spielte, bemerkte er seinen besten Freund Ndotto, der draußen im Staub badete. Er rannte zu ihm, um auf ihm herumzuklettern. Das lockte auch Ngilai an, der sofort mitmachte. Die drei Waisen sahen so aus, als hätten sie viel Spaß, als sie so zusammen spielten, und die Besucher schauten ihnen dabei begeistert zu. Der freche Rapa sah ihnen aber auch zu und beneidete sie um ihr Spiel. Er wollte auch mitmachen, doch als Ngilai ihn näherkommen sah, stand er schnell auf und ging davon. Als auch Lasayen Rapa entdeckt hatte, folgte er Ngilai schnell. Der arme Rapa blieb allein zurück und fragte sich, warum sie das Spiel beendet hatten. Es blieb ihm aber nichts anderes übrig als zurückzugehen und weiter Grünfutter zu fressen.

Ndotto sitzt auf dem Boden, mit Lasayen und Ngilai

Montag, 8. August 2016
Heute wachte Ngilai mit sehr steifen Beinen auf und konnte nur schlecht stehen und gehen. Seine Spielkameraden Ndotto und Lasayen hörten ihn schreien und kamen zurück, um ihm zu helfen. Er war offensichtlich, dass Ngilai sich seinen Freunden anschließen wollte, doch er konnte immer nur wenige Schritte gehen, eher er anhalten und sich ausruhen musste. Es war herzerwärmend zu sehen, wie die liebevolle Kamok zurückkam, um ihrem Adoptivbaby zu helfen. Als sie sich trafen, kuschelte Ngilai sich an sie, während sie ihn untersuchte, um zu sehen, was los war. Es war erstaunlich, wie alle Elefanten in Ngilais Nähe merkten, dass mit ihm heute etwas nicht stimmte und er nicht so verspielt war wie sonst. Kamok schob ihn an und ermunterte ihn, langsam weiter zu gehen, und schließlich schafften sie es bis zum Rest der Herde in den Busch. Als er dort ankam, trösteten ihn auch Mbegu, Roi, Kamok und Dupotto, und sie versicherten ihm, dass alles wieder gut werden würde. Das war Ngilai zuvor noch nie passiert, und da wir ihn genauer im Auge behalten wollten, kam er heute nicht mit zur öffentlichen Besuchsstunde, sondern ruhte sich in seinem Stall aus. Nachdem die Besuchsstunde vorbei war, rannten Kamok und Roi sofort zu ihm hin und berüsselten und untersuchten ihn immer wieder. Es war wunderbar, wie sich die beiden Mädchen um ihn kümmerten und versuchten, ihm zu helfen; ihre Mutterinstinkte sind sehr gut ausgeprägt.

Ngilai wachte heute mit steifen Beinen auf

Dienstag, 9. August 2016
In den frühen Morgenstunden spielten die Waisen und machten sich von den Gehegen auf in den Busch. Zum Glück sind Ngilais Symptome vom Vortag wieder verschwunden, und er spielte und rangelte heute fröhlich mit Ndotto. Seine ganze menschliche Familie war sehr erleichtert und glücklich über seine schnelle Genesung. Um 9 Uhr leerten die Waisen ihre Milchflaschen, und danach zeigte Tusuja Ndotto und Lasayen, wie man sich richtig attackiert und gegenseitig herausfordert. Die zwei Jungs waren sehr motiviert und wollten gleich ihre Kräfte messen. Obwohl Tusuja den beiden freche Tricks beibrachte, ist er immer ein ruhiger und netter Elefant, und stets höflich zu den kleinen Jungs.
Bei der öffentlichen Besuchsstunde lieben es Ndotto und Lasayen, mit den Zuschauern zu scherzen und zusammen im Schlamm zu spielen. Heute passierte nichts besonderes, die Waisen spielten nur in der Erde und bedeckten sich mit Staub. Jotto, Murit, Ambo, Ngilai und Godoma genossen es ganz besonders, sich auf dem Boden herumzurollen und wurden dabei von den Keepern unterstützt. Heute waren wieder viele Schulkinder mit ihren Lehrern unter den Besuchern, die sehr froh waren, so nah an das größte Landsäugetier der Erde heranzukommen. Die Kinden waren beeindruckt und konnten kaum glauben, dass die riesigen erwachsenen Elefanten einmal so klein und winzig anfangen wie Jotto.

Ngilai geht es wieder besser

Mittwoch, 10. August 2016
Heute Morgen brachte die kleine Esampu, die noch recht neu im Waisenhaus ist, Sana Sana, Pare und Maramoja von den Büschen in der Nähe der Stallungen bis ganz hinunter zur Milchfütterstelle am Schlammloch. Bevor die Keeper sie eingeholt hatten, um sie zurück zu bringen, stellte Esampu fest, dass dort unten keine Keeper und keine Milch waren und ging zu einer der anderen Fütterstellen, um nachzusehen, ob dort vielleicht schon Milch für sie bereit stand. Ihre innere Uhr funktionierte aber wohl nicht so richtig, denn es war noch lange nicht Zeit für die Fütterung. Daraufhin ging sie mit ihrer Gruppe dorthin zurück, wo die anderen Waisen grasten. Die Keeper staunten über diesen kleinen Elefanten, der es geschafft hatte, die anderen auf der Suche nach Milch zu den Futterstellen zu führen. Die Tatsache, dass sie als so junger Elefant ältere Artgenossen wie Sana Sana und Maramoja anführen konnte, zeigt, dass sie ein sehr intelligentes kleines Mädchen sein muss.

Esampu bekommt ihre Milch

Donnerstag, 11. August 2016
Nachdem die Waisen ihre 9-Uhr-Milch bekommen hatten, mischten sie sich unter Tamiyois Babygruppe, die nicht mit zur öffentlichen Besuchsstunde kommt und mit denen sie nicht den ganzen Tag verbringen. Tagwa und Murit waren sehr froh, etwas Zeit mit Tamiyoi und den anderen Babys verbringen zu können. Als der Rest ihrer Gruppe weiter in den Wald hinein ging und die Babygruppe zurückließ, wollten die beiden nicht so recht mitgehen. Die Keeper versuchten, Tagwa und Murit von Tamiyoi, Esampu, Pare und Luggard loszueisen, doch Tagwa weigerte sich und brüllte bestimmt auf. Schließlich schafften es die Keeper, Tagwa und Murit zur anderen Gruppe zurückzubringen, wo sie bis zur öffentlichen Besuchsstunde blieben.
Bei der Mittagsfütterung machte Kauro plötzlich Ärger, als die älteren Waisen gerade ihre Milch bekamen. Er versperrte absichtlich Tusuja, Maramoja und Naseku den Weg zu ihren Milchflaschen. Da Naseku ohnehin schon sehr gierig ist, schrie sie laut auf, um Kauro zu erschrecken, und versuchte sich vorbeizuschleichen. Kauro ließ sich aber nicht einschüchtern, sondern stellte nur drohend die Ohren auf und zeigte mit seinem Rüssel auf sie. Die Keeper ermahnten Kauro und wollten ihn davon überzeugen, seine Freunde durchzulassen. Schließlich kam Naseku vorbei und rannte wie eine Verrückte zu den Milchflaschen, lautstark über die Verspätung protestierend. Nachdem sie ihre Flasche bekommen hatte, beruhigte sich die Lage, und die Zuschauer widmeten ihre Aufmerksamkeit wieder den Waisen, die ihre Milch tranken.

Die Babygruppe beim Einstauben

Freitag, 12. August 2016
Um Mitternacht besuchte unsere wunderbare Solio wieder einmal die Stallungen der Waisen. Der arme Maxwell hatte daher eine unruhige Nacht, in der er immer wieder an die Absperrung zwischen seinem und Solios Gehege klopfte. Solio antwortete auf sein Klopfen ebenfalls mit Klopfen, sodass Maxwell immer stärker gegen den Holzzaun stieß. Das ging eine ganze Weile so weiter. Schließlich ließ Solio laut und deutlich vernehmen, dass sie da war und Luzernenheu haben wollte, was ihr die Keeper auf Nachtwache auch brav brachten. In den nächsten paar Stunden gaben sie ihr hin und wieder frisches Luzernenheu. Maxwell klopfte ab und zu an ihren Zaun, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, aber Solio interessierte sich nicht dafür, solange sie mit Fressen beschäftigt war.

Maxwell schläft in seinem Gehege

Samstag, 13. August 2016
Als die erste Gruppe Waisen zu ihrer 11-Uhr-Milchfütterung lief, kam Rapa als letzter an und war sehr genervt, weil er von Lasayen, Ndotto, Godoma und Tagwa zurückgelassen worden war. Eigentlich will er immer derjenige sein, der die Waisen dorthin führt. Als er ankam, genossen Godoma und Tagwa noch ihre Flaschen; er stieß Godoma von hinten an, sodass diese schreiend von ihrer Flasche wegrannte. Danach nahm der Frechdachs die arme Tagwa ins Visier und zog an ihrem Schwanz, sodass auch sie das Trinken unterbrach, sich umdrehte und ihn anbrüllte. Rapa wurde streng von den Keepern ermahnt, sodass er davonrannte und seine eigene Flasche bei der Schubkarre trank. Dort konnte er seine Milch in Ruhe allein genießen, und wann immer sich ihm jemand näherte, hörte er auf zu trinken und schubste ihn davon.

Rapa kann manchmal sehr frech sein

Sonntag, 14. August 2016
Heute Morgen lungerten die älteren Mädchen Oltaiyoni, Roi, Mbegu, Naseku und Dupotto an den Ställen der Babys herum und versuchten, die Türen für sie zu öffnen, damit sie auch mit ihnen hinausgehen konnten. Als ihnen dies nicht gelang, klopften Oltaiyoni und Mbegu an die Türen und spielten mit den Eimern, die vor den Türen hängen und in denen die Milchflaschen abgelegt werden. Die Keeper verscheuchten sie aber, sodass es die fünf Mädchen nicht schafften, die Babys an diesem kalten Morgen aus den Ställen zu holen. Oltaiyoni rannte von den Stallungen weg und in den Wald hinein, wobei sie wütend trompetete, weil man ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Während all das passierte, jagten Kamok und Ngilai auf dem Parkplatz die Warzenschweine. Erst als sie bemerkten, dass alle anderen schon in den Wald aufgebrochen waren, rannten sie ihnen nach, um sie einzuholen.

Ambo, Oltaiyoni und Mbegu

Montag, 15. August 2016
Heute Morgen waren die Waisen draußen im Wald sehr friedlich und konzentrierten sich aufs Grasen. Es gab nicht einmal Rangeleien oder Ringkämpfe zwischen den jungen Bullen. Während der öffentlichen Besuchsstunde zog der kleine Jotto die Besucher in seinen Bann, als er auf den kleinen Erdhaufen posierte, die für sie aufgeschüttet worden waren. Er rollte sich darauf herum, machte Kopfstand und streckte dabei abwechselnd seine Hinterbeine in die Höhe. Jottos Spiele wurden dann von Ndotto noch übertroffen, der Experte darin ist, die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zu ziehen. Er spielte zusammen mit Sana Sana und Mbegu im Schlammloch und danach ebenfalls in der Erde. Während Ndotto versuchte, auf Mbegu herumzuklettern, kratzte sich Sana Sana die Hinterbeine an Mbegus schlammigem Kopf! Ndotto kletterte auf Mbegu und rannte dann davon, als ob das Spiel beendet wäre. Danach kam er aber zurück und kletterte noch einmal auf sie. Als Mbegu genug von dem Spiel hatte, zeigte sie nur mit ihrem Rüssel auf ihn, und Ndotto wusste sofort, dass das Spiel zuende war!

Jotto ist ein süßes, kleines Ding

Dienstag, 16. August 2016
Als die Waisen heute Morgen in den Busch gingen, rannten Roi, Naseku, Dupotto, Rapa und Galla wild im Gebüsch herum und jagten einer Gruppe Impalas hinterher, die eigentlich nur in Ruhe grasen wollten. Roi und Naseku waren besonders enthusiastisch bei der Sache. Die Impalas waren aber mutig genug, die Waisen auch herauszufordern, indem sie in die Luft sprangen und nach hinten austraten. Sie waren nicht so leicht zu verjagen, sodass selbst die wilden Jungs Rapa und Galla die Jagd irgendwann aufgaben und sich zurückzogen. Sie standen mit aufgestellten Ohren auf der Seite und ließen so verlauten, dass sich ihnen besser niemand nähern sollte. Roi und Naseku waren hinter einem Baby-Impala her, das in der Verwirrung von der Gruppe getrennt worden war und genau in die Richtung der Jungs geflohen war, die laut brüllten, als es an ihnen vorbei lief. Darauf reagierte die ganze Herde, und alle wollten nachsehen, was passiert war, allen voran natürlich Oltaiyoni und Mbegu als gute Leitkühe. Alle versammelten sich, um sich zu überzeugen, dass es allen gut ging und um nach den jüngeren zu sehen, und damit endete die Jagd auf die Impalas.

Dupotto rennt in der Gegend herum

Mittwoch, 17. August 2016
Es war ein aufregender Tag für die kleine Sana Sana. Sie grast normalerweise etwas abseits der anderen Waisen; insbesondere in den frühen Morgenstunden ist sie lieber allein im Wald. Dabei bleibt sie meistens in der Nähe der Milchfütterstelle im Wald, sodass sie regelmäßig die erste ist, wenn die Schubkarre mit den Milchflaschen ankommt. Diese Strategie funktionierte heute Morgen allerdings nicht so gut. Sie graste wie üblich, doch dann tauchten ein paar seltsame Tiere auf, die sie noch nie gesehen hatte. Erst rannte ein Dikdik zwischen ihren Beinen hindurch, was sie nicht störte, da sie an Dikdiks gewöhnt ist. Als sie sich aber umdrehte und erwartete, ein weiteres Dikdik zu sehen, standen dort plötzlich zwei Schakale, die die Dikdiks gejagt hatten! Sie erschrak sehr, obwohl die Schakale viel zu klein sind, um ihr etwas zu Leide zu tun. Sie schrie vor Schreck auf, was den Dikdiks das Leben rettete, denn die Schakale bekamen es auch mit der Angst zu tun und flohen. Sana Sana war zu Tode erschrocken und rannte zu ihren Keepern, die ein Stück weg waren, aber die ganze Szene beobachten konnten. Sie blieb den Rest des Morgens sehr nervös und traute sich nicht, die Herde oder die Keeper noch einmal zu verlassen.
Später am Tag, als die Herde ihrem üblichen Tagesablauf nachging, kam Jotto an sechs wilden Löwen vorbei – drei Weibchen und drei Männchen. Er spielte gerade, rannte hin und her, ließ sich in die kleinen Büsche fallen und rollte sich im langen Gras herum, als er sie sah. Er versuchte, ihnen Angst einzujagen, doch sie beachteten ihn gar nicht. Daraufhin drehte er sich um und rannte um Hilfe schreiend zu seinen Keepern. Pea war auch in der Gruppe, und vielleicht hatten es die Löwen auf sie abgesehen, doch glücklicherweise schlug Jotto Alarm. Als den Löwen klar wurde, dass sie aufgeflogen waren, gingen sie davon. Kiko und Pea kehrten noch für einige Zeit zu den Gehegen zurück. Kiko gefiel das gar nicht, denn er streift gern durch den Wald und tut, worauf immer er Lust hat, doch es war zu seiner eigenen Sicherheit nötig.

Ambo und dahinter Sana Sana

Donnerstag, 18. August 2016
Kauro ist der älteste Bulle des Waisenhauses, und er scheint das auch dem Rest der Herde beweisen zu wollen. Selbst als seine älteren Artgenossen das Waisenhaus verlassen hatten, blieb er sehr ruhig und verhielt sich vorbildlich, sowohl gegenüber den anderen Waisen, als auch den Keepern. Manchmal ändern sich die ruhigen Bullen etwas, wenn die älteren sie verlassen und sie zum Chef der Gruppe werden, doch Kauro nicht. Wenn er eine nette Stelle zum Grasen findet, bleibt er dort und frisst den lieben langen Tag, statt sich in Spiele verwickeln zu lassen. Manchmal ist er allein, manchmal hat er ein oder zwei Freunde dabei – insgesamt ist er ein sehr ruhiger Junge. Während die meisten anderen Babys zu den Keepern rennen und sich um ihre Milch drängeln, bleibt Kauro einfach im Gebüsch, und die Keeper müssen ihn rufen, damit er zu seiner Milch kommt.
Als es heute Abend Zeit war, ins Bett zu gehen, beschlossen einige von Kauros Freunden, mit ihm zusammen im Busch zu bleiben und nicht zur Milchfütterung zu den Stallungen zurückzukehren. Dupotto, Godoma, Kamok und Tusuja folgten ihm, und niemand schien es besonders eilig zu haben heimzukommen. Oltaiyoni mag es nicht, wenn die Waisen bei den Besuchern stehen bleiben, sondern möchte, dass alle ordentlich in ihre Gehege laufen. Um dies sicherzustellen, bleibt sie immer zurück und wartet darauf, dass der letzte der Waisen mitgekommen ist, um dann die Nachhut zu bilden. Sie scheint zu wissen oder mitzuzählen, wieviele Babys es sind, und merkt gleich, wenn welche fehlen. Heute wollte sie nicht weitergehen, bis die Keeper Kauros Miniherde draußen im Gebüsch gefunden hatten. Sie hielt einfach an und wartete bei den Pateneltern auf die Waisen, und obwohl die Keeper versuchten, sie zum Weitergehen zu bewegen, weigerte sie sich, zu ihrem Gehege zu gehen. Als sie Godoma aus der Ferne rufen hörte, lief sie zurück und antwortete ihr. Kauros Herde graste dort im Gebüsch, und kaum einer hatte Interesse daran, schon nach Hause zu gehen. Nur Godoma hatte bemerkt, dass alle schon aufgebrochen waren und hatte deshalb angefangen zu schreien. Sie rannte vorneweg und traf auf Oltaiyoni, die noch auf Kauro und den Rest wartete, bevor sie auch nach Hause ging.

Kauro wird langsam ein ordentlicher Bulle

Freitag, 19. August 2016
Freitag ist Kokosnuss-Einöl-Tag und, wie bekannt, mögen das nicht alle Waisen, obwohl es ihrer Haut sehr gut Feuchtigkeit spendet. Einige versuchen, den Keepern zu entkommen und dem Öl aus dem Weg zu gehen. Naskeu, Godoma und Rapa sind am widerspenstigsten und wollen gar nicht mitmachen. Sobald diese drei die Eimer mit dem Öl sehen, rennen sie in verschiedene Richtungen davon. Heute war es Godoma, die die Schubkarre mit dem Öl sah, und sie dachte zuerst, es wäre Milch! Sie rannte hin, und als sie roch, dass es das Öl war, machte sie auf dem Absatz kehrt und setzte sich mit Naskeu zusammen ins Gebüsch ab. Als Rapa sah, dass alle Waisen zusammengetrommelt wurden, versuchte auch er, sich davonzumachen, da er sich denken konnte, was da auf ihn zukam. Er fand einen Fluchtweg und schloss sich den anderen beiden an, die etwas abseits standen und zusahen. Die Keeper brachten sie aber zum Rest der Waisen zurück, und nachdem sie alle mit Öl eingerieben worden waren, rollten sie sich im Staub herum.
Als die Waisen heute zur öffentlichen Besuchsstunde gingen, hatten sie ein ausgiebiges Schlammbad, bis zum Ende der Besuchszeit. In der ersten Gruppe führte Esampu die anderen an, und in der älteren Gruppe war es Maramoja. Wie wir wissen, hat jeder Elefant seinen ganz eigenen Charakter. Tagwa ist ein kleines Mädchen, das sich gern über alles beschwert. Die anderen Waisen wissen das, und einige necken sie deswegen mit Vorliebe – selbst die ganz kleinen wie Tamiyoi, Jotto und Ambo. So auch heute: Die kleinen Jungs Ambo und Jotto schubsten Tagwa von vorne und hinten, und je mehr Tagwa sich beschwerte, desto mehr Spaß hatten sie dabei!

Kamok und Ndotto spielen nach der Einölung

Samstag, 20. August 2016
Wie Menschen haben auch Elefanten damit zu kämpfen, wenn es zu heiß wird. Alle Babys versammelten sich heute mit wedelnden Ohren unter den Bäumen. Roi machte sich auf, um etwas Wasser zu suchen, mit dem sie sich abkühlen könnten. Als sie losging, entschieden sich Naseku und Dupotto, sie zu begleiten. Roi fand tatsächlich etwas Wasser und machte ein kleines Schlammbad daraus, das auch die anderen Waisen genießen konnten. Es war klein, sodass sie nicht alle gleichzeitig Platz darin hatten, aber es war schön zu sehen, wie sie sich abwechselten, sodass einer nach dem anderen sich darin abkühlen konnte. Als Roi fertig war, machte sie Platz für Naseku und diese dann für Dupotto. Das ging so lange gut, bis Oltaiyoni ankam und alle wegschubste – die Waisen, die auf der Seite warteten, mussten für die Leitkuh Platz machen! Oltaiyoni badete in dem schönen Schlamm und ließ nur ihr Adoptivbaby Ambo an sich heran.

Ein sehr heißer Tag

Sonntag, 21. August 2016
Esampu wächst zu einem kräftigen und energiegeladenen kleinen Mädchen heran, nachdem sie fast nur noch Haut und Knochen war, als sie vor ein paar Wochen bei uns ankam. Ihr Zustand hat sich kontinuierlich verbessert, sodass sie heute in die Gruppe der älteren Waisen aufgenommen wurde. Ihr erster Auftritt bei der öffentlichen Besuchsstunde verlief sehr gut. Nachdem sie ihre Milchflasche geleert hatte, schloss sie sich den anderen Waisen beim Schlammbad an, wo sie viel Spaß hatte. Danach rundete sie das ganze noch mit einem Staubbad ab, und als es Zeit war aufzubrechen, um für die älteste Gruppe Platz zu machen, wollte sie gar nicht mehr los!
Während der Besuchsstunde benahm sich Ngilai, der in letzter Zeit immer wieder frech war und den kleinen Jotto ärgerte, sehr ungezogen. Er rannte andauernd hinter Jotto her, um ihn zu schubsen, und die Keeper mussten ihn immer wieder wegschicken, weil er soviel Ärger machte.

Esampu kommt wieder zu Kräften

Montag, 22. August 2016
Manchmal scheint es, als wollte Rapa gar nicht so ruppig sein, aber offenbar ist er eben einfach so – auch beim Spielen. Lasayen wollte heute mit ihm spielen, doch statt einer fairen Rangelei entwickelte sich daraus ein ernsthafter Kampf. Ndotto war darüber nicht sehr froh und kam seinem Freund zu Hilfe. Er schob Rapa weg von Lasayen ins Gebüsch. Nachdem Rapa weg war, hatte er ein freundliches Kräftemessen mit seinem Kumpel. Später verwickelte Ndotto, der immer zum Spielen aufgelegt ist, noch Mbegu und Kamok in einige Rangeleien und Kletterspiele. Jeden Tag scheint Ndotto jemanden zu finden, der mit ihm spielt.
Später gegen 16:40 Uhr trickste Rapa die anderen aus und brachte Maramoja und Galla zu den Stallungen zurück, bevor es Zeit dafür war. Tamiyoi, Luggard und Pare gehen normalerweise etwas früher als 17 Uhr nach Hause, und Rapa muss das beobachtet haben – heute wollte er der Babygruppe folgen. Sein Plan schlug aber fehl, auch wenn er den Keepern einiges Kopfzerbrechen bereitete, ehe er einwilligte, wieder in den Wald zurückzugehen. Die Keeper brachten ihn und die beiden anderen auf einem ungewohnten Weg zurück in den Busch, um zu vermeiden, dass sie zu früh und ohne dass ihre Milch vorbereitet war in ihre Gehege gehen würden. Um 17 Uhr kamen die Waisen dann alle zusammen nach Hause.

Manchmal meint Rapa es nicht böse

Dienstag, 23. August 2016
Tamiyoi war heute Morgen sehr fröhlich und verspielt, als sie aus ihrem Stall kam. Das kleine Mädchen hatte viel Spaß dabei, im Staub zu spielen, während die Keeper ihr halfen, sich über und über einzustauben. Dann versuchte sie, die Warzenschweine zu jagen, die sie störten. Sie stellte ihre Ohren weit auf und trompetete, um sie zu vertreiben, doch das kann sie noch nicht besonders gut.
Ngilai ist ein sehr glücklicher kleiner Junge, den alle Mädchen die ganze Zeit beschützen wollen. Dupotto, Roi und Kamok umsorgten ihn heute alle zusammen. Von diesen dreien scheint er Kamok am meisten zu mögen, doch sie wechseln sich trotzdem ab damit, auf ihn aufzupassen. Roi hat ihn auch sehr gern, doch er geht nur zu ihr, wenn Kamok und Dupotto nicht da sind. Draußen im Busch spielte Ngilai heute zusammen mit Maramoja. Der freche Rapa kam dazu und stieß Ngilai mit dem Kopf an; vermutlich war er eifersüchtig darauf, dass er so schön spielte. Roi war in der Nähe und kam sofort angerannt, um herauszufinden, warum Ngilai schrie. Bevor sie dem Kleinen auf die Beine helfen konnte, sah sie Rapa und wusste sofort, dass er die Ursache des Ärgers sein würde. Sie rannte ihm nach, als Rapa zu seinem Freund Tusuja floh, der aber nicht bereit war, ihn zu verteidigen. Roi holte ihn ein und bestrafte ihn, indem sie ihn vom Rest der Gruppe wegschickte. Dann ging sie zu Ngilai zurück und tätschelte ihn am ganzen Körper, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung war. Schließlich gingen die beiden ins Gebüsch zurück und suchten Kamok. Sie knuddelte ihn ebenfalls und ließ ihn zur Beruhigung an ihren Ohren nuckeln.

Tamiyoi ist nach Spielen zumute

Mittwoch, 24. August 2016
Godoma und Lasayen hatten heute zusammen sehr viel Spaß. Diese beiden sind bei den Keepern für ihre Streitigkeiten bekannt, die sie gern in Ringkämpfen klären. Heute war es aber anders, und sie waren sehr nett zueinander, vor allem, als sie im Busch verstecken spielten. Und immer wenn sich die Warzenschweinbabys der Waisenherde näherten, genossen es die beiden, sie wieder zu verjagen.
Galla ist manchmal sehr frech und ärgert die Kleinen. Während der öffentlichen Besuchsstunde schubste er immer wieder Jotto und Ambo, sodass Mbegu herüberkam und ihm eine Lektion erteilte. Mit ihren kleinen Stoßzähnen schubste sie ihn davon und schickte ihn von der Gruppe weg. Rapa hat es ab und zu auf Murit abgesehen, denn dieser ist immer nett und ruhig. Wenn die Waisen in einer Reihe laufen, ist er normalerweise ganz vorn oder ganz hinten. Heute scherte Rapa aus, um auf Murit zu warten und versuchte, ihn zu schubsen. Murit schrie ihn an, und die Keeper mussten zurückkommen, um ihm gegen den frechen Rapa zu helfen.
Heute Abend passierte etwas sehr ungewöhnliches: als unsere Ex-Waisennashorndame Solio vorbeikam, beachtete Maxwell sie kaum! Solio fraß etwas von Maxwells Luzernenheu von der anderen Seite der Absperrung aus und brach dann wieder auf, während Maxwell vollauf mit seinem Luzernenheu beschäftigt war.

Godoma und Lasayen kommen gut miteinander aus

Donnerstag, 25. August 2016
Esampu schließt sich gern der kleinen Gruppe um Naseku, Roi und Godoma an, denen zur Milchfütterzeit niemand im Wege stehen darf! Esampu ist erst seit so kurzer Zeit in der Hauptgruppe der Waisen, doch schon führt sie die anderen auf dem Weg zur Milchfütterung an. Sie weiß auch schon ganz genau, wann es Milch gibt. Wenn die Fütterzeit näherrückt, hebt das kleine Mädchen den Rüssel, um die Milch zu erschnuppern. Lasayen, Kamok, Rapa und Galla sind auch gern die ersten bei der Milchfütterung, doch wenn sich die Gelegenheit bietet, warten sie auch, bis sie jemand dorthin bringt.
Heute Morgen weigerte sich Mbegu, mit ihren Altersgenossen hinaus in den Busch zu gehen, selbst als die Keeper versuchten, sie dazu zu überreden. Sie wollte lieber warten, bis auch die Babys in den Wald hinaus gingen. Als es soweit war und sie Jotto, Ambo, Tamiyoi und Tagwa herauskommen sah, hob sie ihren Rüssel in die Luft und stellte die Ohren weit auf, um die Babys kollernd zu begrüßen. Sie sagte allen Babys Guten Morgen, und danach folgten ihr Jotto und Ambo eine Weile herum. Sie kümmerte sich nicht allzu sehr darum, als sie ihr hinterher kamen, doch Ambo war auf der Suche nach seiner Adoptivmama Oltaiyoni. Jotto hatte schließlich viel Spaß mit seiner Straußenfreundin Pea, die ihm immer erlaubt, an ihren Federn zu nuckeln. Tagwa versuchte, mit dem Rüssel ihren Hals zu halten, und Pea stand die ganze Zeit geduldig da und ließ es geschehen.

Esampu staubbadet mit den anderen Babys

Freitag, 26. August 2016
Es war ein sehr sonniger Morgen, und alle Babys sahen glücklich aus, als sie in den Busch gingen. Kamok hatte die üblichen Tricks auf Lager: Sie graste mit dem Rest der Waisen in der Nähe der Stallungen im Busch, doch nach ein paar Minuten schlich sie sich davon und nahm Ndotto mit. Die beiden verschwanden zusammen, gingen danach aber getrennte Wege; Ndotto blieb im Dickicht in der Nähe, während Kamok zum Parkplatz ging. Da gerade viel gebaut und renoviert wird, waren dort ein paar Leute bei der Arbeit. Kamok wusste das genau, und das war vermutlich der Hauptgrund dafür, dass sie dorthin lief. Sie versteckte sich in den Büschen und beobachtete alle, die zum Haupttor hineingingen. Wenn Leute kamen, die sie nicht kannte, jagte sie sie davon und versteckte sich danach wieder im Gebüsch! Ndotto wartete unterdessen darauf, dass Kamok zurückkehrte und als das nicht passierte, ging er allein zur Herde zurück. Wir erfuhren davon erst, als die Arbeiter, die es hindurch geschafft hatten, uns davon erzählten, dass Kamok am Parkplatz den Wachhund spielte. Nur die Motorradfahrer kamen durch und konnten es uns erzählen! Da hörten die Keeper auch ihr Trompeten, als sie ein Motorrad verfolgte, und sie wussten, dass eines der Waisenkinder nicht mehr bei der Gruppe war. Sie rannten zurück und kamen den Arbeitern zu Hilfe, indem sie Kamok zur Vernunft brachten.
Kiko wollte heute wieder auf eigene Faust losziehen. Er traf dann auf eine wilde Giraffenherde, in der auch Babys in seiner Größe waren. Er näherte sich ihnen aber nicht, sondern ging an den Elefanten vorbei zurück bis zu den Stallungen. Danach ging er den Rest des Tages nicht wieder hinaus.

Ein sonniger Morgen für die Waisen

Samstag, 27. August 2016
Nachdem Esampu heute bei der öffentlichen Besuchsstunde ihre Milchflasche geleert hatte, ging sie an dem Absperrseil entlang, als ob sie etwas suchte. Schließlich sah sie so aus, als ob sie es nicht gefunden hätte und machte sich auf den Weg zurück in den Wald. Sie beachtete die Keeper gar nicht, die ihren Namen riefen, um sie zum Umkehren zu bewegen. Einer der Keeper musste hinterher laufen und sie zurückholen. Das war keine leichte Aufgabe, denn sie begann zu schreien und Ärger zu machen. Mbegu war besorgt, als sie das Schreien hörte und rannte zu ihr und dem Keeper. Mbegu tröstete sie, und nach einer Minute war sie überzeugt und folgte Mbegu und dem Keeper zum Schlammbad zurück, wo sie sich wieder dem Rest der Familie anschloss.
Nachdem die Besuchsstunde beendet war, führte Esampu den Weg zurück an, gefolgt von Mbegu. Auf dem Weg gibt es einen kleinen Bach, der zum Schlammbad führt und den die Waisen überqueren müssen; dort wartete Mbegu, bis alle es geschafft hatten. Der letzte war Jotto, und Mbegu passte genau auf, damit er nicht ins Wasser fiel. Nachdem er drüber war, überquerte sie den Bach nach ihm und legte ihm voller Zuneigung den Rüssel auf den Rücken. Sie liebt diesen kleinen Jungen wirklich sehr.

Esampu auf der Suche nach mehr Milch

Sonntag, 28. August 2016
Der kleine süße Murit kann sich auch wehren, wenn es nötig ist. Er wurde heute draußen im Wald von einem Keeper mit ein paar Pflanzen gefüttert, als Ngilai hinzukam. Ngilai wollte auch etwas von Murits Futter haben, und weil er so schnell frisst, schnappte er ihm alles weg. Das nervte Murit, und er sah als einzigen Ausweg, Ngilai wegzuschubsen, damit er sein Futter in Ruhe genießen konnte.
Heute hatten wir hohen Besuch: Neun First Ladys, darunter die Kenias, Margaret Kenyatta, kamen vorbei. Die frechsten Babys wurden zurückgehalten: Kamok, Roi, Naseku, Maramoja, Galla und Rapa bekamen ihre Milch früher und blieben zurück. Tamiyoi durfte mit hinunter und die First Ladys und die anderen VIPs treffen. Als die frechen Waisen ihre Freunde zurückkehren sahen, wollten auch sie noch einmal zur Fütterstelle gehen, um eine Extraportion Milch abzustauben. Das war aber natürlich nicht möglich, und wir hoffen, dass sie daraus etwas gelernt haben.

Murit kann sich auch wehren

Montag, 29. August 2016
Oltaiyoni scheint Maramoja noch immer nicht so richtig in der Herde zu akzeptieren. Als die Waisen gerade grasten, fand Maramoja einen netten leckeren Ast, den sie fraß. Mbegu kam hinzu, um auch etwas von dem großen Ast abzubekommen, ebenso wie Roi und Dupotto. Als Oltaiyoni sie alle zusammen beim Fressen sah, schloss sie sich ebenfalls an, doch sie wandte sich ausgerechnet gegen Maramoja, die den Ast zuerst entdeckt hatte. Als sie an einem Ende zog, hielt Maramoja das andere Ende des Astes fest. Oltaiyoni schubste sie weg, und Maramoja stolperte ins Gebüsch, wo sie auf Tagwa landete. Als Roi und Dupotto das sahen, ließen sie den Zweig lieber in Ruhe und zogen sich von Oltaiyoni zurück. Ihre Freundin Mbegu fraß aber weiter davon, und die beiden futterten schließlich zusammen das ganze Ding auf. Tagwas Aufschrei brachte Kamok und Kauro auf den Plan, die nicht weit entfernt grasten. Sie sahen Oltaiyoni in aller Ruhe fressen, und so versicherten sie sich nur, dass mit Tagwa alles in Ordnung war, ehe sie wieder grasen gingen.
Heute spielten die Waisen mit einem neuen, großen Fußball, der ihnen gespendet worden war. Mbegu hatte dabei richtig viel Spaß. Meistens treten sie mit ihren Hinterbeinen dagegen, und das ist gut für ihre Koordination und ihre Verteidigungstechniken, wenn sie einmal in die Wildnis zurückkehren. Ndotto und Lasayen spielten auch eine Weile mit dem Ball, doch Ndotto hielt es nicht so lange aus wie Mbegu und Lasayen. Tusuja war er deutlich zu groß, und er lief immer weg, wenn der Ball in seine Nähe getreten wurde.

Oltaiyoni im Wald

Dienstag, 30. August 2016
Tagwa und Esampu werden langsam sehr gierig und dickköpfig bei der Milchfütterung. Die beiden waren die Ersten, die bei der Milchfütterung um 11 Uhr ankamen. Tagwa bekommt die größte Portion, zwei volle Flaschen Milch, doch das scheint diesem kleinen Mädchen immer noch nicht zu reichen. Als sie fertig waren, wollten sie noch mehr und versuchten, den anderen Waisen die Flaschen zu stehlen. Tagwa machte einigen Ärger, weil sie immer wieder zur Schubkarre zurückrannte, die Flaschen hochhob und sie dann fallen ließ. Als die Keeper sie ermahnten, damit sie damit aufhörte, schrie sie laut auf. Unser schlaues Mädchen Mbegu musste eingreifen und versuchte dabei zu helfen, Tagwa unter Kontrolle zu halten. Tagwa hatte auch Mbegus Flasche stehlen wollen, sodass Mbegu mitbekommen hatte, was los war. Sie scheuchte sie von der Schubkarre weg und bewachte sie, bis die Fütterung vorbei war.
Kauro wird langsam ein großer Junge, und manchmal grast er wie ein älterer Bulle abseits der Herde. Als sich heute Abend alle auf den Heimweg vorbereiteten, fiel auf, dass Kauro und Galla fehlten. Wir dachten zuerst, sie seien mit der ersten Gruppe zurückgekehrt, doch es stellte sich heraus, dass das nicht der Fall war, sondern er sich noch irgendwo herumtrieb. Die Keeper mussten dorthin zurückgehen, wo die Herde gegrast hatte und fanden die beiden zufrieden grasend. Sie hatten es gar nicht eilig, nach Hause zu kommen. Als sie gerufen wurden, kam Galla sofort angerannt, doch Kauro musste von einem Keeper persönlich abgeholt und nach Hause gebracht werden. Galla rannte los, doch Kauro ging nur langsam neben seinem Keeper her zu den Stallungen zurück.

Tagwa schreit nach ihrer Milch

Mittwoch, 31. August 2016
Heute war es ziemlich kalt, sodass die kleinen Waisen den ganzen Tag über ihre Decken umgebunden hatten. Jotto, Ambo, Tamiyoi, Pare und Luggard liefen seit dem Morgen mit ihren Decken herum. Der schöne große Ball wurde zur öffentlichen Besuchsstunde zu den Waisen gebracht, doch die erste Gruppe beachtete ihn gar nicht. Von den älteren Waisen hatte nur Tusuja ihn zuvor schon gesehen, doch für die anderen acht war er ganz neu. Kamok und Roi mochten den Ball sehr und spielten großartig mit ihm, indem sie mit den Hinterbeinen dagegen traten. Kamok erwies sich als die beste Fußballerin! Als sie den Ball aber in den Matsch trat, war es plötzlich Rois Aufgabe, hineinzugehen und ihn herauszuholen – was sie auch tat, mit etwas Hilfe von den Keepern. Tusuja mochte den Ball noch immer nicht und ging immer davon weg, ebenso wie Naseku. Als der Ball zu Oltaiyoni kam, versuchte sie, ihn mit den Stoßzähnen kaputt zu machen! Die Keeper versuchten, das zu verhindern, doch als Roi einen Schuss von Kamok verfehlte und Oltaiyoni noch einmal an den Ball kam, stach sie erneut mit ihren Stoßzähnen hinein – und damit war das Spiel zuende!
Um 15 Uhr hatten die Waisen ihren Spaß beim Herumrollen in der lockeren Erde. Kamok spielte auf dem Boden herum, und Ndotto kletterte auf sie. Tusuja versuchte, ihn wegzuschieben und selbst auf Kamok zu klettern, doch diese beschwerte sich, weil er zu schwer war. Kauro kam herüber und schob Tusuja davon, sodass Ndotto zurückkehren konnte. So genossen die beiden weiter ihr Staubbad, ehe sie alle zurück in den Wald gingen.

Jotto in seiner Decke mit Edwin

(übersetzt aus dem englischen Original)