Olare bringt ihr erstes Baby Ola zur Welt

 

Die Serie froher Neuigkeiten von Elefantenbabys in Ithumba reißt nicht ab! Ex-Waise Olare wurde zum ersten Mal Mutter eines wunderbaren kleinen Mädchens, das Ola genannt wurde.

In den Wochen zuvor hatte es in Ithumba endlich einmal wieder ausgiebig geregnet. Wie üblich verteilten sich daraufhin die Ex-Waisen und wilden Elefanten weit in der Gegend, da es nun genug Futter für alle gab. Entsprechend überrascht waren die Keeper des Sheldrick Wildlife Trust (SWT) an der Auswilderungsstation, als Olare morgens an den Stallungen auftauchte. Sie hatte noch ihre Kolleginnen Yatta, Sunyei, Loijuk, Tumaren und Naserian mit ihrem jeweiligen Nachwuchs dabei.


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Die Rettung von Nyambeni

(übersetzt aus dem englischen Bericht des Sheldrick Wildlife Trust; alle Bilder © Sheldrick Wildlife Trust)

Nyambeni ist heute am Leben dank eines außerordentlichen Mannes, der im entscheidenden Moment Berge versetzte, um sie zu retten!

Ihre Geschichte beginnt in Mula, einem kleinen Dorf inmitten von Meru. Am Morgen des 9. Mai 2022 hörte er seltsame Geräusche, denen er zum Rand eines matschigen Erdlochs folgte. Dort angekommen staunte er nicht schlecht, als er ein kleines Elefantenkalb sah, das um Hilfe schrie! Das kleine Mädchen musste in der Nacht in den Schlamm gefallen sein, als ihre Herde von den Gras-Ebenen von Shaba zu den Nyambene-Bergen unterwegs war. Auf dieser Route trauen sich die Elefanten meist nur im Schutz der Dunkelheit zu wandern und bleiben nie länger an einem Ort. Sie fürchteten sich offenbar vor der Begegnung mit Menschen und entschieden, weiter zu ziehen – und so mussten sie ihren Nachwuchs zurücklassen.

In diesem Teil von Kenia ist man nicht gerade für einen zimperlichen Umgang mit Elefanten bekannt. Früher hätten solche Waisenbabys sehr wahrscheinlich ein trauriges Ende gefunden. Entweder hätte man sie einfach sterben lassen oder sie wären sogar als willkommenes Mahl betrachtet worden! Aber auch hier ändern sich zum Glück die Zeiten, und einige Bewohner verstehen inzwischen besser, mit ihrer Umgebung und den grauen Riesen darin umzugehen.

Allerdings ist die Rettung eines kleinen Elefanten kein Zuckerschlecken! Nyambenis Retter ließ sich allerdings von dem kleinen bellenden Etwas nicht abschrecken, sondern nahm sich ihrer an und machte sich daran, ihr das Leben zu retten! Zu seinen Ehren und um an den Ort ihrer Rettung zu erinnern, wurde sie später Nyambeni genannt.

 

 

 

 

 

 

 

Das Kalb aus dem Matschloch zu holen, war schon nicht einfach; auch im Alter von drei Monaten ist ein kleiner Elefant schon ganz schön schwer, und Nyambeni wehrte sich auch noch mit allen Vieren. Nachdem er sie schließlich auf festem Boden hatte, band er sie an einen Baum und machte sich auf, Hilfe zu holen. Das war ein kleines Abenteuer für sich, denn er musste erst einmal die richtigen Ansprechpartner aufspüren.

Der gute Samariter alermierte schließlich den Kenya Wildlife Service (KWS), der wiederum den Sheldrick Wildlife Trust (SWT) informierte, so dass eine Rettungsaktion gestartet werden konnte. Ein Charter-Helikopter von Tropic Air, der aus der Stadt Nanyuki herbeigerufen wurde, flog Nyambeni nach Nairobi in die Nursery, wo die Keeper schon auf sie warteten. Sie machten sich auf Schwierigkeiten gefasst, denn bei dem kleinen Mädchen kamen gerade die ersten Zähne durch – eine schwierige Zeit für Elefantenkälber, die mit viel körperlichem Stress verbunden ist und häufig auch mit einer Beeinträchtigung des Immunsystems und allgemein deutlich verschlechtertem Gesundheitszustand .einhergeht

 

 

 

 

 

Aber Nyambeni überraschte alle: Ähnlich wie vor ihr schon Lemeki und Thamana kam sie ganz ohne Probleme durch diese schwierige Phase! Sie wusste offenbar sehr genau, was ihr guttat, denn sie kaute fleißig auf dem Grünfutter herum – auch wenn ihr das Zahnfleisch weh tat –, versorgte sich so mit wichtigen Nährstoffen und trank bei der Fütterung brav ihre Milch. Obwohl sie noch sehr jung ist, hat sie ein gutes Gespür dafür, was sie braucht. Sie ist ein kleines Mädchen, das genau weiß, was es will.

In diesen ersten Tagen hatte sie einen anderen kleinen Waisen an ihrer Seite: Mzinga, ein tapferes kleines Elefantenmädchen, das kurz zuvor in Tsavo gerettet wurde. Die beiden sind wahrscheinlich im Abstand von nur wenigen Wochen geboren worden, in unterschiedlichen Ecken des Landes. Ihr Schicksal hat sie zusammengeführt, und jetzt werden das Mädchen aus Tsavo und das aus Meru zusammen aufwachsen. Sie sind sofort beste Freundinnen geworden und haben sich gegenseitig sehr geholfen, über ihren schwierigen Lebensabschnitt hinweg zu kommen.

 

 

 

 

 

 

Weil sie jünger und noch etwas wackeliger auf den Beinen ist als der Rest der Herde, bleibt Nyambeni meist bei den kleinen Babys. Eingewickelt in ihre bunten Decken machen die Kleinen in der Regel ihr eigenes Ding und halten sich fern von dem wilden Gerangel der älteren Waisen. Vormittags gesellen sie sich zum Schlammbad und zur Milchfütterung zu den anderen, was vor allem die älteren Mädchen sehr freut. Und wenn es Abend wird, bringen die Keeper sie zurück in ihre gemütlichen Ställe, wo schon eine Portion geschnittenes Grün auf sie wartet. Nyambeni macht sich immer mit großem Enthusiasmus darüber her und macht dabei ausgiebig Gebrauch von ihren gerade herauswachsenden Zähnen!

Man könnte meinen, dass Nyambeni eigentlich ein sehr ernstes Kalb sein müsste, nach allem, was sie erlebt hat. Aber ganz im Gegenteil: die Keeper erzählen immer wieder, wie verspielt und gesellig sie ist. Mit hoch erhobenem Rüssel ist sie immer auf der Suche nach dem nächsten spaßigen Abenteuer. Nichts scheint sie einschüchtern zu können: Als sie ein paar Tage nach ihrer Rettung das Gehege von Nashorn Maxwell entdeckte, erschrak sie sich nicht etwa vor dem großen Tier auf der anderen Seite des Tors, sondern ging direkt zu ihm und streckte den Rüssel nach ihm aus! So ist Nyambeni – immer offen für neue Freundschaften und Erfahrungen.

Wäre der Held, der sie gerettet hat, nicht mutig eingeschritten, wäre vermutlich das Leben dieses kleinen Elefantenmädchens in einem Matschloch zuende gewesen. So aber gab ihr das Schicksal eine zweite Chance, und wir können es kaum erwarten zu sehen, was die Zukunft noch alles für diesen kleinen Sonnenschein bereithält

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Der zweite Elefanten-Urenkel in Ithumba: Mala

(übersetzt aus dem englischen Bericht des Sheldrick Wildlife Trust; alle Bilder © Sheldrick Wildlife Trust)

Wird ein Leben gerettet, ist das der Anfang für viele neue. In Ithumba wird das besonders deutlich: Von den vier Elefantenwaisen, die im Jahr 2004 die dortige Auswilderungsstation des Sheldrick Wildlife Trust (SWT) einweihten, gibt es inzwischen elf neue kleine Elefanten in zwei weiteren Generationen. Vor kurzem gab es nun den aktuellen Neuzugang dieser Familie zu bestaunen: das zweite Elefanten-Urenkelkind, Mwendes erstes Baby Mala!

 

Über die Jahre sind in Ithumba immer wieder neue Elefanten-Enkel geboren worden: Kälber von ehemaligen Waisen, die gerettet wurden und nun wieder in der Wildnis leben. Im letzten Jahr gab es eine Premiere, als Ex-Waise Yatta zum ersten Mal Großmutter wurde – was die Mitarbeiter des SWT damit sozusagen zu Urgroßeltern machte! Nun gab es ein zweites solches Baby in Ithumba zu bestaunen.
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Die Rettung von Mzinga

(übersetzt aus dem englischen Bericht des Sheldrick Wildlife Trust; alle Bilder © Sheldrick Wildlife Trust)

Mzinga hat ihr Leben einem glücklichen Umstand zu verdanken: einer der Mitarbeiter des Sheldrick Wildlife Trust (SWT) beschloss am 9. Februar 2022 nach einem langen Tag draußen im Busch, noch einmal die Voi-Wasserleitung entlang zu fahren und sich dort umzuschauen. An einer abgelegenen Stelle an dem staubigen Fahrweg entdeckte er in der Nähe des Mzinga-Bergs einen winzigen Elefanten! Das kleine Mädchen war ganz allein in der endlosen Wildnis um sie herum.

Rund um den Mzinga-Berg gibt es jede Menge Elefanten. Vor über einem halben Jahrhundert bauten David und Daphne Sheldrick die ersten Stallungen am Fuße des Berges, und die Waisen der Voi-Herde verbringen heute noch jeden Tag an den Hängen des Berges. Die Gegend liegt an der Wasserleitung, die von den Quellen in Mzima Springs bis nach Mombasa führt, und da aus der Leitung häufig Wasser läuft, bilden sich an etlichen Stellen kleine Wasserlöcher. Diese sind ein beliebtes Ziel für Elefanten-Herden wie auch einzelne wilde Besucher aller Arten – allerdings auch immer wieder Raubtiere!

An diesem Abend merkte der SWT-Mitarbeiter, dass etwas nicht stimmte. Das Kalb war winzig und konnte nicht älter als einen oder zwei Monate sein – und es war vollkommen allein. Ein Baby-Elefant in diesem Alter ist normalerweise nicht einmal ein paar Minuten lang allein, aber hier waren weit und breit keine Herden in Sicht. Mit Verstärkung wurde das umliegende Gebiet nach weiteren Elefanten abgesucht, doch soweit das Auge reichte, war in dem ausgedehnten Grasland nichts zu finden. Es war klar, dass das Baby eine Waise war.

 

 

 

 

 

Es konnte nicht geklärt werden, was mit der Mutter des Kalbs passiert war und warum es zurückgelassen wurde. In der Nähe wurden keine Elefanten-Kadaver gefunden, und da es recht weit im Inneren des Parks gefunden worden war, ist es unwahrscheinlich, dass ein Mensch-Wildtier-Konflikt die Ursache war. Möglicherweise war ihre Mutter woanders verendet, und die Kleine war einer Herde hinterher gelaufen, bis sie schließlich nicht mehr mithalten konnte und zurückblieb. Dafür war sie aber in erstaunlich gutem Gesundheitszustand – ganz anders, als andere Waisen, die tagelang ohne die Milch ihrer Mutter auskommen müssen, bevor sie gerettet werden.

 

 

 

 

 

 

Das Kalb wurde Mzinga genannt, um daran zu erinnern, wo es gefunden wurde. Dass das Mädchen ziemlich klein war, machte die Rettung vergleichsweise einfach. Nachdem kein Zweifel bestand, dass es sich um eine Waise handelte, gab der Kenya Wildlife Service (KWS) grünes Licht, und die Helfer des SWT machten sich an die Arbeit. Während einige Keeper aus Voi auf dem Weg zu der Stelle waren, pirschte sich der Mitarbeiter, der Mzinga gefunden hatte, an sie heran und konnte sie ganz allein festhalten. Das ging deutlich problemloser als befürchtet – manchmal ist auch ein Baby-Elefant schon ein ganz schöner Brocken!

Da es schon spät war, brachte das Team die kleine Mzinga direkt zu den Stallungen in Voi, wo sie die Nacht über sicher war. Mbegu, Tagwa, Tamiyoi und die anderen kollerten ihr den ganzen Abend beruhigend zu und gaben ihr zu verstehen, dass sie in guten Händen war.

Bei Sonnenaufgang am nächsten Morgen holte der Hubschrauber des SWT Mzinga ab und brachte sie in die Nursery nach Nairobi, wo sie die nächsten drei Jahre zu Hause sein würde. Doch bald ging es auch schon los mit dem Zahnen – eine ganz schwierige Zeit für Baby-Elefanten, in der so ein kleiner Körper einiges durchmachen muss. Sie verlor auch an Gewicht, so dass sie sehr zu kämpfen hatte.

Aber es stellte sich bald heraus, dass Mzinga eine Kämpfernatur ist! Auch wenn sie eingefallene Backen hatte und ihr Gesundheitszustand sich verschlechterte, ließ sie sich doch nicht den Mut nehmen. Wenn die Keeper sie auf einen kurzen Spaziergang auf dem Gelände des Waisenhauses mitnahmen, marschierte sie zielstrebig neben ihnen her, mit baumelndem Rüssel und aufgestellten Ohren. An Tagen, an denen es ihr sichtlich schlecht ging, schienen ihre wachsamen Augen trotz allem zu sagen, dass sie nicht aufgeben würde.

Als der letzte Zahn schließlich draußen war, fing es an, wieder aufwärts zu gehen. Ausgestattet mit einer bunten Decke, wuselt sie nun im Waisenhaus herum, als wäre sie schon ewig dort. Kurz nach ihrer Rettung kam ein ähnlich junges Kalb im Waisenhaus an, und sie nahm sich des neuen kleinen Mädchens an und wurde so etwas wie ein Mentor für sie.

 

 

 

 

 

 

 

Niemand weiß, was die Zukunft bringt, aber es deutet sich an, dass Mzinga einmal die Mini-Leitkuh der Waisenherde werden könnte. Für den Moment ist sie jedenfalls erst einmal die Königin der Decken-Truppe bei den Waisen!

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