Der traurige Tod von Elefantenbaby Molly und Giraffenbaby Sebastien

Letzte Woche erreichten uns traurige Nachrichten aus Simbabwe. Die beiden kleinen tapferen Kämpfer Molly und Sebastien sind leider gestorben. Wir hoffen, dass die Seelen der beiden Kleinen nun in Frieden ruhen.

Molly und Sebastien
Molly und Sebastien

Giraffenbaby Sebastien wurde mit der Flasche großgezogen, da seine Mutter Mirabelle nicht genügend Milch hatte. Dennoch kümmerte sie sich liebevoll um den Kleinen. Sie trauert genauso um Sebastien, wie das gesamte Team, das rund um die Uhr für ihn da war.

 

Elefantenbaby Molly wurde Anfang Oktober 2017 im Südosten von Simbabwe gerettet und ins Elefantenwaisenhaus nach Harare geflogen. Ihre Mutter hatte eine Jagdgesellschaft, die Gnus jagte, angegriffen, um ihre beiden Kälber zu verteidigen. Das führte dazu, dass sie erschossen wurde. Aufgrund der Schüsse aus so naher Entfernung, die ihre Mutter töteten, litt Molly unter einem geplatzten Trommelfell. Darüber hinaus stellte der Tierarzt des Elefantenwaisenhauses fest, dass sie auf einem Auge blind ist. Aus diesem Grund brauchte Molly eine ganz spezielle und intensive Betreuung. Molly’s Gesundheitszustand war ein ständiges auf und ab und dennoch zeigte sie einen unglaublich starken Überlebenswillen. Umso schmerzlicher ist der Verlust und die Trauer, dass dieses kleine Kämpferherz es am Ende nicht geschafft hat.

Moyo kümmerte sich liebevoll um Baby Molly
Moyo kümmerte sich liebevoll um Baby Molly
Sizi nahm ihre Rolle als "große Schwester" sehr ernst
Sizi nahm ihre Rolle als „große Schwester“ sehr ernst

Die ersten Autopsie Ergebnisse zeigten, dass Molly innerhalb der Schädelhöhle zwei massive Abszesse zwischen dem Schädel und der obersten Gewebeschicht, die das Gehirn umgibt, hatte. Diese wurden durch eine komplette Fraktur ihres linken Backenzahnes verursacht. Die weitere Untersuchung von Molly’s Kieferknochen brachte Erschreckendes zutage. Unterhalb des linken Backenzahnes fand man im Kieferknochen eine Schuss-Eintrittswunde. Das bedeutet, dass auch auf Molly geschossen wurde – irgendwann vor oder nach den tödlichen Schüssen auf ihre Mutter.

 

Obwohl sowohl der Name des Jagd-Klienten als auch der Name des Landbesitzers, auf dessen Gebiet sich der Vorfall ereignete, bekannt sind, wurde bis heute nicht offiziell untersucht, warum Molly nicht sofort in professionelle Obhut gebracht wurde. Die Grausamkeit, diese kleine Seele ohne medizinische Versorgung tagelang mit der toten Mutter und auf sich allein gestellt im Busch zu lassen, ist einfach abscheulich.

 

Roxy Danckwerts, Gründerin des Elefantenwaisenhauses von Simbabwe, fand sehr deutliche Worte: „Es ist Zeit aufzuhören, eine Nation von Mördern und Dieben zu sein. Anderen unsagbares Leid und Grausamkeit anzutun ist gewissenlos. „Der Natur ihren Lauf lassen’, insbesondere wenn das Problem von Menschen verursacht wurde, ist ein unzeitgemäßes Denkmuster, das in unserer heutigen Gesellschaft keinen Platz hat. Ich bin Realist und ich werde tagtäglich mit Leben und Tod konfrontiert. Sowohl Molly’s Fall als auch so viele andere Vorfälle haben mich aufgrund der brutalen und unnötigen Grausamkeit unglaublich wütend gemacht.“

 

Roxy appelliert: „Mittlerweile ist es in Simbabwe Regierungspolitik, dass verletzte und verwaiste Elefantenbabys gemeldet und gerettet werden müssen. Um das zu unterstützen wurden vom Generaldirektor der Zimbabwe Parks and Wildlife Management Authority (ZPWMA) eine Reihe von Richtlinien und Protokollen verabschiedet. Schaut nicht weg! Geht nicht weg! Verschwindet nicht mit einem verwaisten Elefantenbaby hinter einem Busch und erschießt es! Unternehmt jede Anstrengung, eine Elefantenwaise zu retten! Steht für eine gute Sache ein! Tut das Richtige! Zeigt etwas Mitgefühl! Denkt ausführlich und gründlich über zweite Chancen nach!“

Tapfere kleine Molly
Tapfere kleine Molly

Auch wenn Molly und Sebastien nur eine kurze Zeit auf unserer Erde vergönnt waren, wir werden sie nie vergessen. Im Gegenteil, es spornt uns an, noch mehr zu tun, uns noch mehr zu kümmern und nie die Hoffnung aufzugeben.