Enkikwe erholt sich weiter von dem Angriff der Löwen

Etwa sechs Monate ist es her, dass Enkikwe von Löwen angefallen und beinahe von ihnen getötet wurde; das geschah am 1. Februar 2018 am Kalovoto-Fluss in Ithumba. Er verdankt sein Leben seinen tapferen Artgenossen, den Ex-Waisen Makena, Tumaren und Rapsu, die sich den Löwen entgegenstellten und ihn retteten; so jedenfalls lassen es die Spuren am Ort des Geschehens und der Lärm, den man bis zu den Stallungen hatte hören können – auch wenn in dem Moment niemand mit einem solchen Drama gerechnet hatte – vermuten. Danach eskortierten sie ihn zur Auswilderungsstation zurück, wo er behandelt wurde. Er hat sein Schicksal mit viel Geduld und Ausdauer angenommen und die Zähne zusammengebissen – und inzwischen macht er auch entsprechend gute Fortschritte!

Enkikwe wird nach dem Löwenangriff behandeltEnkikwe nach der Behandlung im Gehege

Ein paar Monate lang konnte er sich nur an den Stallungen aufhalten, und seine Wunden wurden täglich gesäubert und mit Antibiotika und grüner Tonerde versorgt. Nach einer Weile konnte er immerhin schon wieder tagsüber in der näheren Umgebung der Gehege umher gehen, und inzwischen ist er soweit, dass er auch den anderen Waisen wieder hinterherkommt – wenn auch langsam und gemächlich. So kann er wieder an ihrem täglichen Leben teilnehmen, und damit geht es ihm auch von Tag zu Tag wieder besser. Enkikwe weiß instinktiv, dass er sich aus dem größten Getummel heraushalten sollte und hält sich daher meistens vom Schlammbad mit den anderen fern, um nicht versehentlich getreten zu werden. Er muss alles im eigenen Tempo angehen, aber er scheint damit keine Probleme zu haben, solange er nur bei seinen Freunden ist! Seine Wunden sind nun größtenteils verheilt und – was fast noch wichtiger ist – haben sich nicht infiziert. Sein Bein ist zwar noch ziemlich steif und er kann es nicht mehr so gut bewegen wie früher, aber selbst das wird mit der Zeit besser, und er verlagert langsam wieder mehr Gewicht darauf.

Enkikwe kühlt seine Wunden mit WasserEnkikwe beeilt sich, seinen Freunden zu folgen

Enkikwe grast zusammen mit SiangikiPatient Enkikwe erholt sich langsam

Es ist rührend zu sehen, wie besorgt seine besten Freunde und Altersgenossen um ihn sind. Laragai, Garzi, Lemoyian, Barsilinga, Kithaka, Sirimon, Boromoko und vor allem Siangiki und Olsekki unterstützen ihn und sprechen ihm immer wieder Mut zu, damit er sich gut erholt. Diese freiheitsliebenden halbunabhängigen Waisen werden vorübergehend wieder mit leckerer Milch gelockt, damit sie abends mit ins Gehege kommen und sicher sind. Das Tor hat auch ein ordentliches Vorhängeschloss bekommen, sodass Schlaumeier Laragai es nicht mehr öffnen und sie in der Nacht herauslassen kann. Direkt nach dem Löwenangriff schätzte Dr. Poghon, dass Enkikwes Verletzung am Knie etwa 18 Monate brauchen würde, um vollständig zu heilen; und trotzdem würde er Zeit seines Lebens humpeln, da einige Muskeln und Sehnen irreparabel beschädigt wurden. Inzwischen ist aber immerhin klar, dass er irgendwann wieder ein normales Leben in der Wildnis wird führen können. Die größte Befürchtung, dass sich die Wunden infizieren könnten, hat sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. So etwas passiert häufig bei Verletzungen durch Löwen, aber dank der anhaltenden und intensiven Pflege, die er in den vergangenen Monaten bekommen hat, ist dieser Kelch an ihm vorüber gegangen.

Enkikwe erholt sich an der Auswilderungsstation in Ithumba

(übersetzt aus dem englischen Original)