Die Rettung von Suguroi

 

Suguroi wurde dank gleich drei glücklicher Zufälle gerettet! Zunächst einmal war es die spontane Entscheidung einer Gruppe von Besuchern, die am 23. September einen Rundflug über Laikipia machten, die geplante Flugroute über der El Karama Ranch zu ändern. Bei dem Abstecher über einem trockenen Flussbett erspähten sie plötzlich den Kadavar einer Elefantenkuh.

Zufälligerweise handelte es sich bei dem Piloten der Maschine um niemanden anderen als Andy Payne, der zuvor lange Zeit Aufklärungsflüge für den Sheldrick Wildlife Trust (SWT) gemacht hatte. Dank seiner Erfahrung erkannte er sofort, dass die Sache verdächtig roch! Er flog noch einmal zurück, und beim zweiten Überflug wurde ein Elefantenkalb ausgemacht – tief im Gestrüpp versteckt, wo nur ein gutes Auge es entdecken konnte!

Andy gab die Position des Kalbs an Mike Nicholson, den Besitzer der El Karama Ranch, sowie an den Kenya Wildlife Service (KWS) durch, woraufhin beim SWT sofort eine Rettungsaktion gestartet wurde. Zunächst musste aber noch geklärt werden, wie groß das verwaiste Kalb genau war, denn ab einem bestimmten Gewicht würde es nicht mehr in ein Flugzeug, das in größerer Höhe in Richtung Norden fliegen musste, passen.


 

 

 

 

Nun kam es zum dritten glücklichen Zufall, denn zufälligerweise kamen auch die mobile Tierarzt von SWT und KWS am Mount Kenya zusammen mit Wildhütern von El Karama an der Stelle vorbei – und es war höchste Zeit, denn der Kadaver der Kuh hatte schon Löwen angelockt. Wäre die Verstärkung am Boden etwas später gekommen, dann hätten vermutlich an diesem Tag zwei Elefanten in diesem Teil des Flussbetts ihr Leben gelassen!

 

 

Die Ranger übermittelten Fotos, die zeigten, dass das Kalb wohl klein genug war, um in ein Flugzeug zu passen. Während ein Team von Keepern aus Nairobi sich auf den Weg machte, wurde das Kalb vom Tierarztteam betäubt und dann zum Flugfeld der El Karama Ranch gebracht. Danach verlief die Rettungsaktion wie am Schnürchen, und am späten Nachmittag konnte das kleine Elefantenmädchen es sich in seinem neuen Stall im Waisenhaus des SWT in Nairobi bequem machen.

 

 

 

Es wurde Suguroi genannt, nach dem Flusslauf, in dem sie gefunden wurde. Eine Autopsie ihrer Mutter ergab, dass diese wahrscheinlich an einer Blutvergiftung gestorben war; sie hatte eine Wunde zwischen den Vorderbeinen. Dies scheint aber natürliche Ursachen gehabt zu haben, vielleicht die Folge eines Sturzes. Immerhin musste die kleine Suguroi nicht lange ohne ihre Mutter auskommen, und so kam sie in recht gutem gesundheitlichen Zustand im Waisenhaus an.

 

 

 

 

 

Suguroi ist ein äußerst vorsichtiges kleines Mädchen. Es dauerte fast eine Woche, bevor sie Milch aus einer Flasche trank; in den ersten paar Tagen im Waisenhaus war sie lediglich zu einigen Schlucken aus einem Eimer zu überreden! Sie ist immer noch sehr schüchtern – sie bleibt lieber am Rand der Herde und hat sich noch nicht so recht an die anderen gewöhnt. Nichtsdestotrotz haben ihre neuen Freunde viel Verständnis, sind sehr liebevoll zu ihr und lassen ihr auch immer wieder die Ruhe, die sie braucht, um sich einzugewöhnen. Alle sind guter Hoffnung, dass Glückskind Suguroi eine rosige Zukunft vor sich hat und schon bald wieder aufblühen wird.

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(übersetzt aus dem englischen Original; alle Bilder © Sheldrick Wildlife Trust)