Die Rettung von Suswa

Am 10. September erhielten wir einen Anruf von Ibrahim Kantet von der Eseriani Wildlife Association und er berichtete uns von ein einsamen Elefantenkalb im Masai-Gemeindeland hinter Mount Suswa, das auf dem Weg Richtung Masai Mara war. Die KWS-Wildhüter aus Ngong machten sich auf den Weg zu der Stelle, um die Berichte zu bestätigen. Danach wurde der Trust mobilisiert und zusammen mit den KWS-Tierarzt Domnic Mijele und seinem Assistenten machte sich das Team der Keeper mit ihrem Fahrer von Nairobi aus auf den Weg um das Kalb zu retten. Die Gegend, in der sie gefunden wurde, ist kilometerweit von jedem Flugfeld entfernt und daher war die schnellste und einzige Lösung für dieses Kalb das Auto. Von Nairobi aus fuhren sie in das Rift-Valley hinab und bogen bei Mai Mahiu in Richtung Narok ab. Nicht weit vom Mount Suswa fuhr das Team von der Hauptstraße ab und auf einem Feldweg weiter Richtung Masai-Land. Suswa ist ein inaktiver Vulkan und eine kleinere Kopie vom Mount Longonot, dem Vulkan in der Nähe des Naivasha-Sees.

Suswa

 

Dort angekommen trafen sie sich mit den patrouillierenden KWS-Wildhütern. Gemeinsam mit dem KWS und der helfenden Masai-Gemeinschaft durchsuchten sie die staubigen, ausgetrockneten Flussbette und das Buschland nach dem Kuhkalb. Sie war sehr wild und extrem ängstlich und floh immer wieder tiefer in das Gebüsch hinein. Nach einiger Zeit hatten die Keeper sie wiedergefunden und der Tierarzt konnte ihr mit einem Pfeil ein Beruhigungsmittel verabreichen. Es dauerte nicht lange und sie wurde Dank des Mittels deutlich ruhiger. Nach einer Weile war es für unsere Keeper möglich, sich ihr ausreichend zu nähern, sie zu fangen und festzubinden.

Das Kalb wird gefangenDas Kalb wird von den Keepern und dem Rettungsteam gefangen
Nun standen sie vor der großen Herausforderung, das Kalb zum Fahrzeug zurück zu bekommen, das ein ganzes Stück entfernt stehengeblieben war, da das Gelände nicht befahrbar war. Es gab steile, ausgetrocknete Bachläufe, sehr dicke Vegetation und riesige Erdlöcher. Sie wurde um einen Fuß herum „an die Leine genommen“ und sanft überzeugt, den Keepern zu folgen, was sie zur Überraschung aller Anwesenden brav tat. Als sie sich dem Auto näherten, hatte sich die Masai-Gemeinde in gespannter Erwartung versammelt, denn ein Elefant ist in dieser Gegend ein seltener Anblick. Sie wurde nun auf die lange Reise nach Nairobi vorbereitet, auf die Matratze auf der Ladefläche des Fahrzeugs gelegt und mit einem milden Beruhigungsmittel versorgt.

Das Kalb bekommt etwas Milch
Sie wurde die zugige Rift-Valley-Straße hinauf und durch die Vororte von Nairobi gefahren, was natürlich viel Aufmerksamkeit und Neugier der Passanten verursachte. Nachdem sie im Waisenhaus angekommen war, wurde sie in ein Gehege gebracht, in dessen Nachbargehege Kihari war, die sie trösten sollte.
Sie war extrem dünn und sehr schwach und brach später zusammen, stand aber, dank des Tropfes an den sie kam, bald wieder auf den Beinen. Ihre ersten Tage bei uns waren unsicher, aber sie fraß trotzdem gut, auch während ihrer schwachsten Momente und gewann langsam an Kraft. Sie beruhigte sich erstaunlich schnell und hatte sich bald sowohl mit ihren Keepern als auch mit ihrer Milchflasche angefreundet. Sie ist ein unglaublich sanftmütiger und liebevoller Elefant. Wir haben sie Suswa genannt, nach dem Vulkan und schätzen, dass sie ungefähr anderthalb Jahre alt ist.

Das angebundene Kalb in seinem GehegeSuswa im Gehege
Suswa bekommt Milch
Suswa in AngriffsstellungMilch bei der Besuchsstunde
Da sie einen sehr ruhigen Charakter hat, dauerte es nicht lange, bevor sie mit den anderen Waisen hinaus in den Park durfte. Ihr Übergang von einem wilden Elefanten zu einem keeperabhängigen Waisenhausbaby verlief sehr glatt und erstaunlicherweise konnte sie an ihrem ersten Tag draußen direkt mit ihren Waisenhausfreunden an der öffentlichen Besuchsstunde teilnehmen. Ihre Artgenossen hatten ihr offenbar erklärt, wie das abläuft, denn der normale Besucher des öffentlichen Schlammbads konnte nicht erkennen, welches der Neuling war. Ihr wunderbarer liebevoller Charakter hat Suswa direkt zu einem Liebling unter den Waisen und unter den Keepern gemacht. Sie benimmt sich jederzeit hervorragend und scheint ihre neue Umgebung und ihre neuen Freunde mit Begeisterung angenommen zu haben.

 

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Suswa

 

Suswa mit MishakSuswa bei der Besuchsstunde
Suswa bei der öffentlichen BesuchsstundeSuswa eilt wie alle anderen zu ihrer Milch
Suswa beim Schlammbad