Nairobi Nursery Mai 2014

Donnerstag, 1. Mai 2014
Die drei kleinsten Babys hatten viel Spaß bei der Besuchsstunde heute morgen. Die kleinen Mädchen Kamok und Ashaka rollten im Staub herum, was Kauro nicht so richtig passte. Darum versuchte er, auf ihnen herumzuklettern. Danach entschieden sie, Fußball zu spielen und Kamok wurde der Star, nachdem sie ein paar Bälle mit einem Keeper austauschte und danach zu Ashaka passte. Sie unterhielten die Besucher bestens, insbesondere die Kinder, die zu einem Schulausflug bei uns waren.

Ashaka, Kauro und Kamok

Freitag, 2. Mai 2014
Sokotei hat sich nun beruhigt und in seine neue Umgebung eingelebt. Er kennt und versteht die Fütterungszeiten und weiß, wohin er gehen muss, um seine Milch zu bekommen. Er mag es, mit Orwa und Sonje herumzuhängen, was nicht besonders beliebt bei Oltaiyoni ist, die Sonje für ihre eigenen Adoptivmama hält. Barsilinga, Oltaiyonis erster Waisenhausfreund, gibt sein bestes, um zwischen Sokotei und Oltaiyoni zu vermitteln. Oltaiyoni ging am Abend zu ihrem alten Gehege, in dem nun Sokotei wohnt. Die Keeper hatten einige Überzeugungsarbeit zu leisten, bevor sie in ihren neuen Stall ging, denn obwohl sie noch sehr jung ist, hat sie nicht vergessen, was ihr Zuhause war.

Sokotei verspeist ein paar Blätter

Samstag, 3. Mai 2014
Murera genoss es sehr, heute Nachmittag mit den kleinen Babys zu spielen. Sie hatte viel Spaß, als Kauro ihr direkt auf den Kopf kletterte und ihre Stoßzähne als Rutsche benutzte. Auch Kamok und Ashaka machten mit, doch als Murera auf dem Boden lag, mischte sich plötzlich Kithaka ein, um von der Situation zu profitieren und versuchte, sie zu besteigen. Er hörte mit diesen Dummheiten nichteinmal auf, als die Keeper ihn herunterschoben. Erst als Murera von seinem Ungehorsam den Rüssel voll hatte, stand sie auf und schubste ihn weg, indem sie ihn mit ihren Stoßzähnen in den Rücken piekste. Die Keeper versuchten, sie durch Rufe zu bremsen, doch sie hörte erst auf, als sie ihn bis ins Gebüsch und von den kleinen Babys weggeschoben hatte.

Murera

Sonntag, 4. Mai 2014
Die Babyelefanten kennen den Geschmack ihrer Milch genau und wenn sich die Formel ändert, merken sie es sofort. Sokotei hat das auch schon verstanden und rannte heute im Kreis umher, um die Milch zu kosten, die den anderen Elefanten aus dem Mund tropfte. Barsilinga war zum ersten Mal nicht begeistert von Sokoteis Benehmen und schubste ihn von der Fütterstelle weg und zeigte ihm damit, dass selbst die lieben und guterzogenen Elefanten zur Fütterzeit frech sein können.

Sokotei schaut sich um

Montag, 5. Mai 2014
Vuria und Lima Lima werden von Tag zu Tag stärker und gieriger. Sie werden langsam schwierig zu kontrollieren, besonders zur Besuchszeit. Heute kamen die beiden vor den anderen an und schlangen ihre Milch hinunter, um dann, als die anderen trinken wollten, nur Ärger zu machen. Lima Lima war genervt, dass sie von den gefütterten Elefanten ferngehalten wurde und stieß erst die Schubkarre um, in der die Milchflaschen waren und trat dann gegen die leeren Flaschen. An der anderen Seite des Schlammbads versuchte Vuria Nelions Flaschen zu stehlen. Glücklicherweise tauchte Faraja wie aus dem Nichts auf und brachte ihn zur Vernunft, indem er ihn unter Zuhilfenahme seiner Stoßzähnchen wegschubste. Vuria schrie auf und bettelte bei den Keepern um Hilfe.

Vuria rennt umher

Dienstag, 6. Mai 2014
Der Morgen begann mit leichten Regenfällen, sodass die kleinen Babys noch eine ganze Weile in ihren Ställen bleiben mussten. Nach 8 Uhr kamen sie endlich heraus, als es langsam trockener wurde. Bei der öffentlichen Besuchsstunde genossen die Waisen die lockere, vom Regen feuchte Erde. Alle Elefanten rollten darin herum und übereinander. In der Babygruppe war Ashaka der große Star, als sie durch die Erde rollte, dann plötzlich aufsprang um einen Fußball an der Absperrung entlangzudribblen. Der Spaß endete, als es wieder anfing zu regnen, sodass die kleinsten Elefanten und die Besucher Unterschlupf suchten. Später spielten Zongoloni, Lima Lima und Faraja ein Versteckspiel mit den Warzenschweinen. Sie trompeteten und jagten sie bis zu den Stallungen, bevor diese doch im Dickicht verschwanden. Zehn Minuten später war aus Richtung des Schlammlochs noch mehr Getröte zu hören und wir sahen die drei Elefanten fröhlich mit den Warzenschweinen im Schlamm spielen. Ihre Ohren waren aufgestellt, als sie die Schweine aus dem Wasser und in das Gebüsch jagten, bevor sie aufgeregt zurückkehrten.

Zongoloni mit verdrehtem Rüssel

Mittwoch, 7. Mai 2014
Wenn die Waisen morgens die Ställe und Gehege verlassen, sehen sie immer zuerst nach ihren besten Freunden. Kithaka besucht zuerst Lemoyian, während Barsilinga seinen neuen Freund Sokotei abholt. An Maxwells Eingangstor treffen sie dann gemeinsam auf Oltaiyoni und teilen sich etwas Luzernenheu, bevor sie hinaus in den Park gehen.
Heute war ein besonderer Tag, da für Orwa, Bomani und Teleki das Umzugstraining begonnen hat; sie werden bald nach Ithumba umziehen, wo sie den nächsten Schritt in Richtung Auswilderung machen werden. Um 11 Uhr betraten Orwa und Bomani ohne Probleme den Elefantenumzugs-LKW um ihre Milch zu trinken, doch Teleki wollte nichts damit zu tun haben. Die Keeper versuchten ihn mit der Milch zu überzeugen, dass der LKW keine Gefahr darstellt, doch er entschied, lieber ganz auf die Milch zu verzichten. Auch um 18 Uhr tranken Orwa und Bomani ihre Milch in dem LKW, doch Teleki weigerte sich hineinzugehen.

Kithaka

Donnerstag, 8. Mai 2014
Draußen im Busch verbrachte die Waisenherde heute Zeit zusammen und die kleineren Waisen konnten von ihren älteren Artgenossen lernen. Ashaka und Kauro kamen gut mit Murera zurecht, die sogar versuchte beide zu säugen, jeden an einer Seite. Es war rührend, Murera zu sehen, wie sie die beiden Babys knuddelte, indem sie ihren Rüssel um sie herumschlang. Die etwas unvorhersehbare Arruba schloss sich Murera und den Babys an und als Murera ihre Anwesenheit bemerkte, war sie nicht sehr glücklich darüber und schob sie ein Stück von den Babys weg.
Kamok bleibt noch immer lieber bei den Keepern als bei den älteren Waisen.

Murera

Freitag, 9. Mai 2014
Ein große Gruppe Paviane rannte heute im Busch an den Waisen vorbei und löste eine Panik unter diesen aus. Aber noch angsteinflößender waren die zwei Löwinnen, vor denen die Paviane flohen. Als die Löwinnen sahen, dass die Waisen von Menschen umgeben waren, gingen sie in anderer Richtung davon. Den Waisen aber steckte der Schreck noch in den Gliedern und sie blieben dicht bei den Keepern, bis es Zeit für das öffentliche Schlammbad war.
Das Training für Orwa, Bomani und Teleki für ihren Umzug nach Ithumba ging weiter. Orwa und Bomani benehmen sich hervorragend und gehen ohne Probleme in den LKW. Teleki ist noch immer skeptisch und geht nicht in die Nähe des LKWs.
Es war ein aufregender Abend für Maxwell, da Solio mal wieder vorbeischaute. Sie kam um 18 Uhr zwischen den Elefantengehegen herein und ging zu Maxwells Tor, wo das Luzernenheu gelagert wird. Die Pateneltern, die zum 17-Uhr-Besuch da waren, freuten sich sehr, sie zu sehen. Sie ging um 19 Uhr wieder.

Die Waisen bleiben dicht bei den Keepern

Samstag, 10. Mai 2014
Beim Mittagsschlammbad konzentrierten sich die meisten Waisen heute auf das Fressen. Kamok spielte ein wenig mit dem Fußball und wälzte sich Staub. Nachdem Kithaka seine Milch ausgetrunken hatte, ging er an der Absperrung zu den Besuchern auf und ab und staubte sich selbst ordentlich ein.
Während die Keeper ihr Mittag aßen, hatten die mittelalten Waisen viel Spaß dabei, Warzenschweine zu jagen. Sie trompeteten um sie wegzuscheuchen und rannten ihnen hinterher. So ging fast eine Stunde ins Land.
Solio kam gegen 16 Uhr nach Hause, doch blieb nur kurz. Sie betrat ihr Gehege und soff etwas Wasser, bevor sie sich wieder auf den Weg machte.

Kithaka

Sonntag, 11. Mai 2014
Sokotei hat die Fütterzeiten inzwischen verstanden. Zur 15-Uhr-Besuchsstunde waren die Besucher etwas spät dran und während die Keeper auf das Funk-Signal zum Heranholen der Elefanten warteten, machte sich Sokotei aus dem Staub. Er achtete darauf, dass ihn keiner der Keeper beobachtete, versteckte sich kurz in ein paar Büschen und schlich sich davon und zum Schlammloch, wo er seine Milch erwartete. Als die Keeper bemerkten, dass er nicht mehr da war, dachten sie, er hätte sich Mureras Gruppe der älteren Waisen angeschlossen. Sie waren überrascht, als sie von den milchmischenden Keepern erfuhren, dass Sokotei seine Milch schon längst hintergeschlungen hatte und am Schlammloch bereits auf sie wartete.

Sokotei

Montag, 12. Mai 2014
Lima Lima und Vuria sind noch immer die gierigsten der Waisen. Während die Keeper damit beschäftigt waren, die anderen Waisen zu füttern, stahlen die beiden jeder eine Flasche Milch von der Schubkarre, mit der alle Milchflaschen herangebracht werden. Sie eilten damit weg um sie zu trinken. Es musste schnellstens neue Milch zubereitet werden, damit niemand leer ausgeht.
Das Umzugstraining geht weiter, doch Teleki ist noch immer nicht in den LKW gegangen. Orwa und Bomani dagegen lieben den Truck, denn sie bekommen immer eine Extra-Flasche Milch, wenn sie hineingehen.

Lima Lima

Dienstag, 13. Mai 2014
Ziwa, Quanza, Teleki, Zongoloni und Nelion haben eine besondere Freundschaft geschlossen, ebenso wie Faraja und Jasiri, die meistens zusammen grasen. Manchmal möchte Ziwa, dass sich seine Gruppe mit der von Faraja und Jasiri zusammenschließt, doch Quanza mag Faraja nicht und geht in Angriffspose, wenn sie ihn sieht.
Maxwell hatte heute Spaß mit den Waisen. Nachdem die Waisen aus ihren Ställen kamen, gingen Tundani, Mashariki, Rorogoi, Lentili und Arruba direkt zu Maxwells Tor, um dort Luzernenheu zu fressen. Max schlief neben dem Tor und als er die Elefanten bemerkte, verjagte er sie, indem er mit seinem Horn gegen das Tor stieß. Eigentlich hatte er das als Einladung zum Spielen gemeint. Als die Elefanten außerhalb der Absperrung herumtrompeteten, ging er nochmal zum Angriff über und die Waisen drehten um und griffen ihrerseits an.
Als die Waisen schließlich in den Busch gegangen waren, brauchte er noch einige Zeit um sich zu beruhigen und weiterzuschlafen.

Jasiri

Mittwoch, 14. Mai 2014
Es sieht so aus, als wenn Lemoyian ein sehr zäher Bulle werden wird. Er ist dauernd am rangeln, besonders mit Kithaka. Das sind unsere beiden frechsten Bullen. Während der öffentlichen Besuchsstunde forderte Lemoyian Barsilinga heraus und die Keeper hatten alle Hände voll zu tun, um den Ringkampf unter Kontrolle zu halten. Barsilinga hörte auf sie, doch nicht Lemoyian. Als die Keeper die beiden Streithähne in verschiedene Ecken des Schlammbadgeländes verbannt hatten, huschte Lemoyian von hinten an ihren vorbei, schubste Barsilinga erneut umher und ignorierte völlig, dass die Keeper schimpften und mit Fingern auf ihn zeigten. Begleitet wurde das ganze von Anfeuerungsrufen aus den Reihen der Besucher, als sich die beiden hin und her schoben.

Lemoyian

Donnerstag, 15. Mai 2014
Es gibt einige Situationen, in denen Elefanten gewisse Dinge scheinen vorhersehen zu können. Die Waisen gingen heute in den Park und waren sehr heiter und aufgeregt. Von der Ältesten, Murera, bis zum Jüngsten, Kauro, trompeteten sie, rannten und warfen sich gegen Büsche – während des gesamten Vormittags. Später am Nachmittag stellte sich heraus, wieso sie so unruhig waren: Ein neues Elefantenbaby wird aus Laikipia zum Waisenhaus kommen und das war es, was sie geahnt hatten! Wir erhielten einen Anruf aus dem Naibunga-Naturschutzgebiet, der uns informierte, dass ein Kuhkalb durch Bewohner der Kimanjo-Gemeinde von ihrer Familie getrennt worden war. Ein Team machte sich sofort auf den Weg zu einer Rettungsmission, die sich als sehr problematisch herausstellte. Als sie das Flugfeld erreichten, an dem sie eigentlich warten sollten, erfuhren die Keeper, dass einige bewaffnete Samburus das Kalb bereits weggebracht und ihr auch schon Verletzungen zugefügt hatten. Sie wollten sie noch immer nicht hergeben und drohten damit sie zu töten – aus Rache an einer Elefanteninvasion in ihrem Gelände. Mit Hilfe des KWS gelang es dem DSWT-Team, die Samburu zur Herausgabe des Elefanten zu überreden und das Kalb wurde nach Nairobi gebracht. Sie kam mit Speerwunden und sehr verwirrt und gestresst bei uns an, doch nach einer Milchflasche beruhigte sie sich glücklicherweise schon etwas.

Aufgeregtes Spielen kündigt den Neuankömmling an

Freitag, 16. Mai 2014
Arruba organisierte ein tolle Begrüßung für unser neues Baby Mbegu:
Mbegu hatte eine sehr unruhige Nacht und sie schlief überhaupt nicht gut. Sie ging immerzu in ihrem neuen Raum auf und ab und versuchte sogar in Ashakas Stall hinüberzuklettern. Als sie am Morgen endlich herauskam um ihre neue Familie zu treffen, war sie Szene herzerwärmend. Die ganze Nacht hatte sie versucht durch die Absperrung hindurch Ashaka zu erreichen, doch Ashaka interessierte sich nicht für sie. Doch nun endlich konnte sie sich Arruba als neue Ersatzmama schnappen. Kamok hatte etwas Angst vor dem Neuankömmling und rannte davon. Arruba dagegen war hocherfreut und glücklich, die neue Waise zu treffen. Nachdem sie sie untersucht hatte, legte sich sich hin und rollte auf dem Boden umher. Mbegu wusste das zu schätzen und kletterte direkt auf Arrubas Kopf. Als sich Kauro auch noch anschloss, stieg die Aufregung weiter und schließlich konnten auch Ashaka und Kamok zum mitmachen überredet werden.

Eine glückliche Arruba

Samstag, 17. Mai 2014
An ihrem zweiten Tag im Waisenhaus hat sich die kleine Mbegu schon ein wenig beruhigt und hat auch schon besser geschlafen als die Nacht zuvor. Nachdem sie nun Trost von den anderen drei Winzlingen bekommt und die Menschen ihr 24-Stunden-Betreuung und Schutz bieten, fühlte sie sich heute sicherlich etwas wohler. Sie hat sich gut an die neue Milchformel gewöhnt und die Speerwunden haben sich auch noch nicht entzündet. Ihre Wunden werden mit grüner Tonerde versorgt und wir hoffen, dass sie mit der Zeit heilen.

Mbegu mit den Keepern

Sonntag, 18. Mai 2014
Kurz vor 17 Uhr, bevor die Waisen zu den Stallungen zurückgingen um ihr Abendessen zu bekommen und ins Bett zu gehen, tauchte Solio auf um Maxwell zu begrüßen. Max saß noch an seinem Tor in der Nähe seines Wasserlochs und sie beide rangelten ein wenig. Nach einer Weile ging Solio zu ihrem alten Gehege und fraß etwas Luzernenheu. Maxwell rannte im Kreis umher auf der Suche nach ihr. Solio ist eine echte Erfolgsgeschichte – sie ist gesund und munter und perfekt in die Nashorngemeinschaft im Nairobi-Nationalpark integriert.

Solio begrüßt Maxwell

Montag, 19. Mai 2014
Sobald die Waisen am frühen Morgen aus ihren Gehegen kamen, sahen die großen Mädchen nach den kleinen Waisen. Die frechen Kithaka und Balguda wurden gesehen, wie sie Ringkämpfe an den Büschen am Rand des Geländes veranstalteten. Das ist eine der Lieblingsbeschäftigungen von jungen Bullen und ihr Spiel dauerte ziemlich lange, da niemand aufgeben wollte. Als Vuria die beiden sah, wollte er mitmachen. Die beiden wollten davon aber nichts wissen, denn Vuria ist viel stärker als sie und hat viel größere Stoßzähne.

Balguda

Dienstag, 20. Mai 2014
Murera und Sonje sind vor kurzem in die Gehege von Ziwa und Suswa umgezogen und haben sich auch gut eingelebt. Abends allerdings müssen die Keeper sie immer daran erinnern, wo ihre neue Unterkunft ist. Sie werden sich aber mit der Zeit daran gewöhnen.

Murera

Mittwoch, 21. Mai 2014
Nachdem Kamoks Gruppe ihr Frühstück beendet hatte, spielten Kauro und Ashaka ein wenig verrückt: sie rannten durchs Gebüsch und schubsten sich gegenseitig spielend herum. Kauro versuchte mehrfach, Ashaka zu besteigen. Er scheint sich die Bullengepflogenheiten früh anzugewöhnen. Diese beiden spielen und schubsen allgemein sehr viel miteinander. Sie sind offensichtlich tolle Spielkameraden und sind dabei eine Freundschaft zu formen, die ein Leben lang anhalten wird.

Ashaka und Kauro

Donnerstag, 22. Mai 2014
Heute war das Wetter regnerisch und kühl. Während der 11-Uhr-Besuchsstunde und die meiste Zeit des Vormittags mussten die kleinsten Elefanten Kamok, Ashaka, Kauro und Mbegu in ihren Ställen bleiben. Als es endlich warm genug für sie war, trafen sie draußen eine Warzenschweinmutter und ihre Ferkel. Kamok fühlte sich sofort verpflichtet, diese zu verjagen und stellte ihre Ohren und ihren Schwanz auf — ein toller Anblick. Die winzigen Warzenschweine sprangen hinter ein paar Büsche und forderten sie von dort frech auf, näher zu kommen. Kamok trompetete um die Schweine zu verjagen. Sie versuchte auch, die anderen Babys zum mitmachen zu überreden, aber niemand wollte ihr helfen. Schließlich suchte sie auch bei den Keepern Unterstützung. Irgendwann gab sie dann doch auf und gesellte sich zu ihrer neuen besten Freundin Mbegu.

Kamok

Freitag, 23. Mai 2014
Die liebe Suswa ist eine der nettesten Kühe des Waisenhauses. Sie liebt die jüngeren Waisen und kümmert sich oft um Sokotei, wenn er sich von den anderen isoliert. Sie beobachtet auch Oltaiyoni genau, da sie diese Kleine besonders gern mag. Dies beruht auf Gegenseitigkeit, doch Oltaiyoni verbringt trotzdem die meisten Zeit mit Sonje. Wenn Sonje demnächst zur Umani-Springs-Auswilderungsstation umziehen wird, wird wohl Suswa die neue Ersatzmama für Oltaiyoni werden.

Suswa

Samstag, 24. Mai 2014
Als die Waisen in den Busch gegangen waren, fanden Garzi und Ngasha ein paar Impalas, die gerade die Morgensonne genossen. Die beiden energiegeladenen Jungs begannen natürlich, die Impalas durch die Büsche zu jagen. Die Antilopen machten, dass sie davonkamen und verschwanden tief im Busch, sodass Ngasha und Garzi nur noch hinterhertrompeten konnten. Aber das störte sie nicht weiter und sie nahmen sich stattdessen die nächstgelegenen Büsche vor. Ihr Getröte lockte auch noch Zongoloni, Orwa, Quanza und Teleki an, die sich dem Spaß anschlossen und ebenfalls laut trompetend die Büsche überfielen. Sie spielten ein paar Minuten und folgten dann ihren Keepern weiter in den Nationalpark hinein.

Garzi

Sonntag, 25. Mai 2014
Die Umzugsübungen mit den betreffenden Waisen gehen weiter. Orwa und Bomani machen sich gut und genießen die Übungen, in denen sie in den LKW hinein und wieder heraus müssen und sie scheinen sich nicht gestört zu fühlen. Telekis Verhalten dagegen ist nicht so ermutigend. Er scheint sehr verunsichert von der ganzen Aktion zu sein und hat das Fahrzeug noch immer nicht vollständig betreten. Bisher war sein Kopf das einzige, was es in den LKW geschafft hat. Sein Verhalten deutet an, dass wir am Umzugstag viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, um ihn in den LKW für die Reise nach Ithumba zu bekommen.

Orwa

Montag, 26. Mai 2014
Heute verwickelten sich Nelion und Tundani um 15:30 Uhr in einen Ringkampf, der zuerst nach viel Spaß aussah, aber später so ernst wurde, dass niemand nachgeben wollte. Nelions Stoßzähne sind aber doch deutlich größer und länger, sodass am Ende Tundani der Verlierer war. Tundani mochte das gar nicht und versuchte, Nelion später noch einmal herauszufordern. Nelion zeigte ihm seine Stoßzähne und drohte Tundani damit. Tundani war schlau genug, sich zurückzuziehen.
Danach gingen sie glücklich und zufrieden mit ihren Artgenossen zum Grasen in den Busch.

Tundani

Dienstag, 27. Mai 2014
Wir erhielten heute einen Anruf von Nick, dem DSWT-Piloten. Er hatte ein einsames Elefantenkalb in Tsavo in der Nähe des Sarova-Hotels auf der Lualenyi-Farm gesehen. Ein Rettungsteam wurde zusammengestellt und brach in Nairobi um 9:30 Uhr auf. Nach ihrer Ankunft auf dem Sarova-Flugfeld schlossen sich ihnen die Voi-Keeper und die Ziwani-Anti-Wilderei-Einheit an, die bereits vor Ort waren. Das Kalb war sehr dünn und hatte eine schlimme Wunde an seinem linken Hinterbein. Wir vermuten, dass er auf eine Stachelfalle gefallen war, was auch sein Fußgelenk verdreht hatte. Er wurde schnell gefangen, da er nicht gut rennen konnte. Nach ein paar Erste-Hilfe-Maßnahmen wurde er in das FLugzeug geladen und nach Nairobi geflogen. Er ist ungefähr 2 Jahre alt und kam gegen 15 Uhr in Nairobi an. Dort wurden seine Wunden erst einmal gründlich gereinigt. Als er später in seinen Stall kam, hatte er große Angst und griff die Keeper sofort an. Er beruhigte sich aber mit der Zeit, fraß etwas Grünfutter und trank etwas Wasser. Milch hat er allerdings bisher nicht getrunken. Wir ließen ihn in Ruhe, damit er sich ausruhen konnte, doch er wurde trotzdem die ganze Nacht beobachtet.

Eine Rettung

Mittwoch, 28. Mai 2014
Der Umzug von Orwa, Bomani und Teleki begann heute früh um 4 Uhr. Orwa ging mit gutem Beispiel voran und war der erste im LKW, dicht gefolgt von einem gelassenen Bomani. Teleki kam zuletzt und brauchte etwas Überzeugungsarbeit. Die lange Reise zu den Ithumba-Stallungen im nördlichen Tsavo-East konnte also beginnen. Als sie aufbrachen protestierten Jasiri, Faraja und Tundani lautstark, da sie nicht wollten, dass die drei Jungs sie verließen.
Das neue Kalb von der Lualenyi-Farm hat noch keinen Namen. Er hatte keine ruhige Nacht und brach um 8 Uhr zusammen. Er wurde schnell an eine Infusion gelegt und wurde wieder etwas kräftiger. Er konnte wieder stehen, fraß Grünfutter und pünktlich zur Mittagsfütterung nahm er endlich etwas Milch an. Das gab uns neue Hoffnung, dass er es überleben könnte.

Orwa ist auf dem Weg nach Ithumba

Donnerstag, 29. Mai 2014
Der neu gerettete, verwundete Waise starb heute und so war es ein trauriger Nachmittag. Er war erst zwei Tage im Waisenhaus und hat gerade begonnen stärker zu werden, doch seine Wunden waren zu schwer. Er brach erneut zusammen und dieses Mal half auch die Infusion nichts.
Ein gute Nachricht ist, dass die kürzlich gerettet Suni-Antilope Piwi in Angelas Haus kräftiger wird. Sie ist wirklich reizend.

Piwi in eine Decke gekuschelt

Freitag, 30. Mai 2014
Die winzige Mbegu macht sich bisher sehr gut. Sie bringt ihrer neuen menschlichen Familie viel Liebe und Vertrauen entgegen und erhält viel Fürsorge und Trost für den Verlust ihrer Mutter. Da sie noch so jung ist, ist ihre Lieblingsbeschäftigung, an den Fingern der Keeper zu nuckeln. Ashaka wird schnell eifersüchtig und schubst Mbegu weg, damit sie selbst an den Fingern der Keeper nuckeln kann.

Mbegu mit Ashaka rechts

Samstag, 31. Mai 2014
Heute ist der letzte Trainingstag für die drei nächsten Umzügler Vuria, Garzi und Ziwa. Sie werden morgen nach Ithumba fahren. Sie hatten einen tollen letzten Tag im Nairobi-Nationalpark mit ihren besten Freunden im Waisenhaus. Es schien als ob Jasiri und Lima Lima wüssten, dass sie abreisen würden, denn sie wichen diesen dreien niemals von der Seite. Vuria, Garzi und Ziwa bekamen ihre abendliche Milch auf dem LKW und gingen ohne Probleme in den LKW und wieder hinaus. Die Generalprobe machte uns keine Sorgen. Sie sind also bereit aufzubrechen und wir werden sehen, wie es morgen weitergeht.

Vuria

(übersetzt aus dem englischen Original)