Nairobi Nursery Juli 2015

Mittwoch, 1. Juli 2015
Die Waisen kamen gutgelaunt aus den Gehegen und fanden sich zum Spielen zu Paaren zusammen, bevor sie in den Busch gingen. Murit spielte mit Kamok, Dupotto mit Mbegu und Boromoko mit Mwashoti. Die älteren Mädchen jagten herum und tröteten aufgeregt. Nach den Spielen begannen die Waisen ihren Tag im Busch. Kurz vor der öffentlichen Besuchsstunde erhielten wir einen Anruf von Lewa Downs: ein Waise musste gerettet werden. Das Kalb war in einen Brunnen im Sera-Schutzgebiet gefallen. Ein Rettungsteam wurde zusammengestellt und kam kurz vor 15 Uhr am Sera Flugfeld an. Das Kalb war bereits auf der Ladefläche eines Landcruisers festgebunden. Es bekam medizinische Hilfe für die Verletzungen, die es sich beim Sturz in den Brunnen zugezogen hatte. Dann wurde das Baby in das Flugzeug geladen und nach Nairobi zurückgeflogen, wo es kurz vor 17 Uhr ankam. Das junge Kalb war sehr erschöpft und verwirrt nach dieser Erfahrung, und wir ließen es sich ausruhen.
Heute konnte Tusuja am Nachmittag mit den anderen Waisen in den Busch. Mbegu und Kauro eskortierten ihn aus seinem Gehege und brachten ihn zum Rest der Gruppe. Im Busch kümmerten sich Arruba, Mashariki, Oltaiyoni, Mbegu und Roi liebevoll um ihn. Sie wichen nicht von seiner Seite, weil sie ihn alle besser kennenlernen wollten. Embu und Rorogoi waren nicht so nett und versuchten, ihn zu schubsen. Rorogoi stieß ihn einmal zu Boden. Er wurde daraufhin gleich von Arruba bestraft, die ihn und Embu verjagte.

Tusuja mit einem Keeper

Donnerstag, 2. Juli 2015
Das neue Kalb, das gestern angekommen war, hatte eine unruhige Nacht, wanderte in seinem Gehege herum und schrie und weinte um seine Mutter und seine Familie. Das beunruhigte Oltiayoni, Roi, Mbegu, Kamok, Mashariki und Arruba, die anfingen zu trompeten und versuchten, aus ihren Gehegen zu kommen, um dem Neuling zu helfen. Gegen 0:45 Uhr schaffte es Mbegu, aus ihrem Stall herauszukommen und suchte nach dem neuen Baby, das neben Tusuja wohnte. Die Keeper versuchten sie zu überzeugen, in ihren Stall zurück zu gehen, doch sie weigerte sich und rannte immer wieder davon. Arruba sah sie und versuchte auch, aus ihrem Gehege zu kommen. Schließlich konnten die Keeper Mbegu mit etwas zusätzlicher Milch zurück in ihren Stall locken.
Am Morgen versammelten sich die Waisen um das Gehege des Neulings und wollten ihn begrüßen und trösten. Das Kalb trank seine Milch und fraß das Grünfutter gut, war aber immer noch erschöpft und trauerte um seine Familie. Er näherte sich daher nicht der Waisengruppe, um sie zu begrüßen, sondern blieb am hinteren Rand seines Geheges. Mbegu war auch müde, nachdem sie letzte Nacht so viel herumgerannt war und war im Busch sehr ruhig.
Tusuja verbrachte den Tag wieder im Busch und liebte es, bei den älteren Waisen zu sein. Er wollte ihnen nicht von der Seite weichen.
Am Vormittag erhielten wir eine weitere Nachricht über ein Kalb, das gerettet werden musste. Der kleine Elefant hatte viele Speerwunden am ganzen Körper. Das Rettungsteam kam gegen 15:40 Uhr in Ziwani an, aber leider vergebens, denn das arme Kalb war kurz vor ihrer Ankunft seinen Verletzungen erlegen.

Neuling Rapa in seinem Gehege

Freitag, 3. Juli 2015
Arruba, Suswa, Oltaiyoni, Roi und Mbegu schauen nun immer bei Neuling Simotua vorbei, bevor sie hinaus in den Busch gehen. Sein Gehegetor ist morgens immmer gut frequentiert, wenn die Waisen ihn begrüßen und ihm Liebe und Trost spenden, bevor sie zum vormittäglichen Grasen aufbrechen. Heute Morgen hatten Suswa und Arruba eine Meinungsverschiedenheit und schubsten sich gegenseitig. Das Gerangel entwickelte sich zu einem Kampf. Suswa beendete diesen, indem sie zu den Weidegründen aufbrach, und der Rest der Waisen folgte ihr.
Gegen 8:30 Uhr eskortierten Lasayen und Ndotto Alamaya zurück zu den Gehegen, wo eine Operation vorgenommen werden sollte. Sie hat Probleme beim Urinieren und ihr Harntrakt muss wieder freigelegt werden. Die zwei Waisen blieben bei Alamaya bis sie narkotisiert war und gingen dann in den Busch zurück. Die Operation dauerte drei Stunden und war erfolgreich. Der Harntrakt wurde geöffnet und Alamaya wird nun wieder ohne Probleme urinieren können. Das überraschende Ergebnis der Operation war, dass Alamaya ein Junge ist und kein Mädchen, wie wir immer geglaubt haben! Er war sehr verwirrt, als er wieder erwachte und wollte schnurstracks in den Busch rennen. Mbegu, Kamok, Mwashoti, Lasayen und Ndotto wurden zu ihm zurückgebracht, um ihm Gesellschaft zu leisten. Ihre Anwesenheit beruhigte ihn und er folgte ihnen für den Rest des Nachmittags in den Busch. Gegen 16:30 Uhr kehrten Alamaya, Elkerama und Tusuja schon vor den anderen Waisen zu den Stallungen zurück.

Arruba und Suswa spielen

Samstag, 4. Juli 2015
In den letzten Tagen haben Ngilai und Elkerama viel Zeit miteinander verbracht. Elkerama erlaubte dem Kleinen, an seinen Ohren zu nuckeln. Dann nahm er Ngilai mit zum Schlammbad im Busch, wo Ngilai dastand, während Elkerama ihn mit Schlamm besprühte.
Pea und Pod genießen es weiterhin, sich unter die Elefanten zu mischen und mit ihnen zu spielen, obwohl es ihnen Tusuja heute nicht leicht machte. Er hat noch nicht verstanden, wieso sie auch zur Elefantengruppe gehören und schlug immer wieder mit seinem Rüssel nach ihnen.
Alle Waisen gingen am Nachmittag ins Schlammbad – außer der Junge, der es gar nicht mag, nass zu werden: Kauro. Er sah nur von der Seite zu.

Elkerama

Sonntag, 5. Juli 2015
Simotua musste bis heute noch in seinem Gehege bleiben, da er sich noch beruhigen und sich an seine neue Umgebung gewöhnen muss. Er muss noch verarbeiten, was er vor seiner Rettung durchgemacht hat. Das neue Baby aus Sera wurde heute Rapa genannt, und die ganze Waisentruppe kam zu den Stallungen zurück, um ihn zusammen in den Busch zu begleiten. Er konnte es kaum erwarten, mit hinaus zu gehen und marschierte direkt vorneweg. Er war ein wenig zu schnell, so dass einer der Keeper hinterherrennen und ihm den richtigen Weg zeigen musste. Lasayen, Arruba und Mashariki waren den Rest des Vormittags damit beschäftigt, zu verhindern, dass er im Gebüsch verschwand. Die zwei Mädchen erledigten diese Aufgabe hervorragend. Sie umsorgten Rapa und beschützten ihn vor den älteren und frecheren Jungs wie Sirimon, Kauro und Enkikwe, die alle eher ruppig sind. Als die älteren Mädchen davongingen, gaben auch Mwashoti und Alamaya ihr bestes, um auf den kleinen Rapa aufzupassen. Als es Zeit war, zu den Gehegen zurückzukehren, wehrte sich Rapa nach Kräften und machte dabei viel Krach. Wenn er sich aber erst einmal an den Tagesablauf gewöhnt hat und weiß, dass er am nächsten Morgen wieder hinausdarf, wird er damit gut zurechtkommen.

Rapa und Mwashoti im Busch

Montag, 6. Juli 2015
Der Tag begann gut für die Neulinge Rapa und Tusuja, die am frühen Morgen ruhig den anderen Waisen in den Busch folgten. Tusuja hängt sehr an den älteren Elefanten, doch Rapa bleibt noch etwas mehr allein und braucht noch ein wenig Zeit, den Keepern und den anderen Elefanten zu vertrauen. Heute gingen Mwashoti, Ngilai, Rapa und Tusuja alle zum ersten Mal mit zur öffentlichen Besuchsstunde. Mwashoti und Ngilai haben wir wegen der schlimmen Verletzungen, die sie bei ihrer Ankunft hatten, viel Zeit gelassen, und da sie beste Freunde sind, wollten wir sie nicht trennen. Inzwischen sind die Wunden beider Elefanten erstaunlich gut verheilt. Mwashoti kann rennen und spielen wie jeder andere kleine Elefant. Als es Zeit für die öffentliche Besuchsstunde war, hatte auch Rapa angefangen, mit Lasayen, Ndotto und Ngilai zu spielen, und so passte es gut, ihn auch mit zum Schlammbad zu nehmen.
Nach dem Schlammbad kehrten die Waisen zu den Stallungen zurück, um Simotua mit hinauszunehmen. Es war ein wunderbarer Moment für diesen kleinen Jungen, der so schlimm verletzt worden war. Er war endlich wieder frei im Busch mit den anderen. Arruba passte gut auf ihn auf und stellte sicher, dass ihn an seinem ersten Tag draußen keiner ärgerte. Simotua kehrte dann viel früher als die anderen zu den Stallungen zurück, wurde dabei aber von Elkerama, Alamaya, Mwashoti, Tusuja und Rapa begleitet. Es schien, dass er seinen ersten Tag draußen sehr genossen hatte, und er ging ohne Probleme in sein Gehege zurück, wo er seine Milch bekam.

Tusuja und ein Keeper im Busch

Dienstag, 7. Juli 2015
Alle Neuankommlinge verhalten sich lustig, wenn sie Pea und Pod das erste Mal begegnen. Tusuja jagte sie den ganzen Tag durch den Wald und heute stellte auch Simotua seine Ohren auf und verscheuchte sie. Pea und Pod lieben das Zusammensein und die Spiele mit den anderen Waisen und sind immer wieder überrascht, wenn ihnen jemand feindselig gegenübertritt. Heute am Vormittag streckten sie gerade ihre Schwanzfedern in die Höhe, als Simotua, der etwas gegen ihre Anwesenheit hatte, hinter sie lief, und ihre Federn mit seinem Rüssel griff! Als sie sich umdrehten und ihre Hälse und Flügel aufstellten, erschrak Simotua und ließ sie wieder los. Pea und Pod gingen zur Seite, tanzten herum und legten sich auf den Boden. Simotua war das gar nicht geheuer und er suchte Schutz inmitten der Herde. Er beobachtete sie den ganzen Tag aus sicherer Entfernung, und immer wenn sie ihm näherkamen, wich er vor ihnen zurück.
Mwashoti beschwerte sich lautstark, als er nicht mit der frühen Gruppe zurück zu den Gehegen durfte. Es wird aber Zeit, dass er sich an die langen Tage gewöhnt, denn seine Wunden sind gut verheilt. Elkerama, Alamaya, Tusuja, Rapa und Simotua kehrten ohne ihn zurück, doch bald wird er sich daran gewöhnt haben und dadurch auch kräftiger werden.

Simotua ärgert Pea und Pod

Mittwoch, 8. Juli 2015
Heute gelang es Simotua, sich vom Rest der Herde abzusetzen, als sie zur 11-Uhr-Fütterung hinuntergingen. Sobald die Keeper bemerkt hatten, dass er nicht dabei war, machten sie sich auf die Suche. Sie fanden ihn ein paar Stunden später in dichtem Gebüsch, wo er sich versteckt hatte, während er die Vegetation genoss. Er war froh, die anderen Waisen zu sehen, die gekommen waren, um ihn abzuholen. Er vergaß das Fressen und schloss sich der Gruppe wieder an.
Während der privaten Besuchsstunde am Nachmittag waren Mashariki, Suswa und Embu im Schlammbad und rollten sich ordentlich darin herum. Als Mashariki aufstand, trat sie versehentlich auf Suswas Rüssel und setzte sich sogar beinahe auf ihren Kopf. Suswa versuchte verzweifelt aufzustehen, doch Mashariki war zu schwer für sie. Sie schrie um Hilfe, sodass die Kleinen erschrocken zu den Keepern rannten. Als die Keeper Suswa schließlich hoch geholfen hatten, jagte sie Kauro nach, weil sie glaubte, er wäre auf ihren Rüssel getreten und hätte versucht, auf ihrem Kopf zu sitzen. Die Keeper schafften es, sich schnell zwischen sie und Kauro zu stellen, aber sie versuchte weiter, ihn einzuholen. Die Keeper riefen ihr zu und schließlich hörte sie auf. Armer Kauro, konnte er doch gar nichts dafür!

Simotua genießt das Grasen

Donnerstag, 9. Juli 2015
Tusuja war heute nicht ganz er selbst und hing der Herde hinterher. Er sah so schwach aus, dass wir ihn zu den Stallungen zurückbrachten und sein Blut untersuchten. Die Ergebnisse bestätigten, dass seine Blutzuckerwerte sehr niedrig waren. Doch als es wärmer wurde und er eine weitere Milchflasche und etwas frisches Grün bekommen hatte, wurde es besser. Bald rüttelte er schon wieder an seinem Gehegetor, weil er zu seinen Freunden zurückwollte, und am Nachmittag durfte er.
Ngilai, der gestern von Elkerama getrennt worden war, war heute begeistert, ihn wiederzusehen und nuckelte sofort an seinem Ohr. Ndotto und Lasayen zeigten sich bei der öffentlichen Besuchsstunde von ihrer besten Seite. Sie spielten und rangelten, sodass sich alle Besucher sofort in die beiden verliebten.

Tusuja schwächelt ein wenig

Freitag, 10. Juli 2015
Mbegu war in den letzten Tagen etwas ruhiger; sie beschäftigte sich hauptsächlich mit Grasen und war gar nicht so verspielt wie sonst. Sie ist aber noch immer eng mit Ndotto befreundet. Da heute Freitag war, bekamen alle ihre Kokosnussöl-Massage.
Als es Zeit für das öffentliche Schlammbad war, war es ein sehr heißer Tag geworden. Embu, Mashariki, Enkikwe und Arruba gingen als Erste in den Matsch. Nachdem die Älteren herausgekommen waren, gingen Dupotto, Rapa und Simotua hinein, während die Anderen sich einstaubten. Oltaiyoni hängt sehr an ihren älteren Spielkameraden Arruba, Rorogoi und Mashariki, doch seit die Herde nach Alter in zwei Gruppen aufgeteilt wurde, musste sie als Minileitkuh bei der jüngeren Gruppe bleiben. Es ist sehr wichtig, dass die Kleinen eine ältere Kuh als Vorbild haben. Da sie ihre Freundinnen vermisst hatte, schlich sie sich zur älteren Gruppe, während die Babys im Schlamm badeten. Die Keeper entschieden, dass sie ein wenig Zeit mit ihren Lieblingsfreunden verdient hatte und ließen sie bis zum Ende des Tages bei ihnen bleiben. Dann kehrten sie alle für die Nacht zu den Stallungen zurück.

Ndotto und Mbegu

Samstag, 11. Juli 2015
Als die Waisen auf ihre 9-Uhr-Milch warteten, spielten Mwashoti und Boromoko ein Spiel, das keiner verlieren wollte. Mwashoti hat zwar ein verletztes Bein, dieses heilt aber schnell, und er war eine große Herausforderung für Boromoko, der zum Schutz ins Gebüsch rannte. Es ist toll zu sehen, dass Mwashotis Bein sich so schnell erholt, dass er sogar an den nicht gerade zimperlichen Spielen, mit denen sich die Bullen in diesem Alter vergnügen, teilnehmen kann. Doch als die Milchflaschen ankamen, stoppten die Spiele abrupt.
Nach der privaten Besuchsstunde um 16 Uhr grasten und spielten die Waisen wieder im Busch. Am wildesten waren Lasayen und Ndotto, die beschlossen, Pea und Pod zu tyrannisieren, indem sie immer wieder auf sie losstürmten und sie herumjagten. Dabei konnte der kleine Ndotto mit seinem winzigen Rüssel kaum an sie heranreichen. Die Straußen spielten aber schließlich die Elefanten müde, und so gingen sie zum ruhigen Grasen in den Busch zurück.

Mwashotis Bein heilt gut

Sonntag, 12. Juli 2015
Kurz nach der 9-Uhr-Fütterung gingen alle Waisen in den Park, um im Gebüsch ausgiebig zu grasen. Kamok, Mbegu und Dupotto jagten ein paar Warzenschweine herum, die in der Nähe fressen wollten. Kamok und Mbegu umzingelten sie, sodass sie an den Keepern vorbei rennen mussten, genau dorthin, wo Dupotto ihnen auflauerte. Sie trompetete laut, doch die Warzenschweine kamen trotzdem durch und konnten ihr ausweichen. Kamok und Mbegu waren etwas überrascht von dem ganzen Krach und zogen sich zu den Keepern zurück, was das Warzenschweinspiel beendete.
Ngilai ging es heute nicht so gut und übergab sich sogar einmal nach der Milchfütterung. Wir haben eine Blutprobe genommen und werden ihn sehr genau beobachten.

Ngilai und Kamok

Montag, 13. Juli 2015
Heute zeigte sich wieder einmal das berühmte Elefantengedächtnis. Tusuja und Simotua sind ziemlich gierig nach ihrer Milch geworden, und während die Keeper auf Ngilai aufpassten, schlichen sie sich zum Schlammloch davon und suchten die Milch, die zur 9-Uhr-Fütterung dort ankommen sollte. Da niemand da war, schlossen sie, dass sie wohl zu früh dran waren und gingen zu den Stallungen hoch. Sie kollerten laut und verlangten ihre Milch von den Keepern, die in der Nähe Tee tranken. Ihr Gedächtnis ist offenbar hervorragend, sind diese zwei Elefanten doch noch ganz neu bei uns; es war erstaunlich, sie dort neben den Stallungen ihre Milchflasche fordern zu sehen.
Es ist klar zu sehen, dass Kauro seine jüngeren Freunde vermisst, seit er in der Gruppe der älteren Waisen ist. Bei der öffentlichen Besuchsstunde um 11 Uhr schlich er zur jüngeren Gruppe und wurde fröhlich von Oltaiyoni, Dupotto und Mbegu begrüßt. Kurz bevor die ältere Gruppe zum Schlammloch ging, bemerkten die Keeper, dass Elkerama fehlte; er wurde aber bald gefunden, wie er gedankenverloren im Busch vor sich hin graste. Er war etwas zögerlich und wollte nicht zum Schlammloch kommen. Es schien, als ob er nur grasen wollte und sich an sein früheres Leben im Busch erinnerte. Er wird bald alt genug sein, nach Tsavo umzuziehen und wieder ein wilder Elefant zu werden.

Kauro, Sirimon und Enkikwe

Dienstag, 14. Juli 2015
Als die jüngeren Babys aus ihren Gehegen kamen, um sich den älteren anzuschließen, geriet der arme Ngilai in Panik, weil er seinen Freund Elkerama nicht finden konnte. Er ging auf der Suche nach ihm von einem Elefanten zum nächsten. Obwohl Kamok und Mbegu versuchten, ihn zu trösten, indem sie ihre Ohren aufstellten, damit er daran nuckeln konnte, und ihre Rüssel auf seinen Rücken legten, suchte er weiter, bis er ihn schließlich gefunden hatte. Auch Elkerama wedelte mit den Ohren, und Ngilai nuckelte daran und beruhigte sich wieder. Elkerama ist sehr liebevoll, ein seltener Charakterzug für einen Bullen seines Aters; er ist nett und fürsorglich, sehr zur Freude von Ngilai.
Gegen 15 Uhr kratzte sich Alamaya am Hinterteil, wo sie Nähte sind, doch er kratzte zu hart, so dass die Nähte rissen und sich sein temporärer künstlicher Harnausgang löste. Der Tierarzt wurde gerufen, untersuchte ihn und musste sicherstellen, dass die Operationsstelle nicht infiziert und kein Schaden entstanden war. Wir werden ihn weiter beobachten, um sicherzugehen, dass er ohne Probleme urinieren kann.

Alamaya

Mittwoch, 15. Juli 2015
Der kleine Rapa hat sich nun an das Leben im Waisenhaus gewöhnt und nähert sich ohne Angst oder Zögern den Keepern. Er genießt die Gesellschaft seiner besten Freundinnen Kamok, Mbegu und Oltaiyoni. Simotua und Tusuja haben sich auch eingelebt und sind gerne mit den anderen Waisen und den Keepern zusammen. Tusuja grast immer in der Nähe der Keeper und in Begleitung von Mwashoti und Alamaya, die die beiden freundlichsten jungen Bullen sind und nicht so ruppig wie Kauro. Diese drei sind immer zusammen und auch Simotua ist manchmal bei ihnen.
Kauro hat keine Angst vor den älteren Waisen und rollte heute bei der privaten Besuchsstunde mit Arruba und Mashariki herum. Er stolperte versehentlich und landete im tiefsten Teil des Schlammlochs, was seine Tollerei abrupt beendete. Er versuchte, Dupotto als Leiter zum Aussteigen zu benutzen, doch Embu sah das und ermahnte ihn. Schließlich gelang es ihm aber herauszuklettern, und er ging zum Staubbad, um sich abzutrocknen.

Mbegu mit Rapa

Donnerstag, 16. Juli 2015
Heute Morgen auf dem Weg in den Busch erschraken die Waisen vor einem einzelnen Büffelbullen, der im dichten Gebüsch graste. Rorogoi, Olsekki, Arruba, Elkerama, Mashariki und Sokotei, die immer vornedran sind, wenn die Herde hinausgeht, jagten trompetend und kollernd in die Büsche und scheuchten so den Büffel in den Wald zurück. Arruba, Mashariki und Elkerama liefen ihm nach und patrouillierten um das Gebüsch herum, als ob sie eine Zone für die anderen Waisen sichern wollten, die vorbeikamen. Alle Elefanten beruhigten sich aber wieder, als die Keeper nach vorne gingen, und sie marschierten weiter in den Busch und begannen das Grasen.

Arruba

Freitag, 17. Juli 2015
Mwashoti und Boromoko rauften heute Morgen miteinander. Als Boromoko aus seinem Gehege kam, ging er direkt zu Mwashotis Tor, das noch geschlossen war. Er spielte mit dem Eimer für Milchflaschen, der an Mwashotis Tor hängt, und machte dabei viel Krach. Es schien als wollte er kundtun, dass er da ist und Mwashoti sich beeilen sollte. Mwashoti kollerte und schob an seinem Tor, weil er sich seinem Freund draußen beim Spielen anschließen wollte. Um Ruhe und Frieden wiederherzustellen, öffneten die Keeper das Tor. Doch das funktionierte nicht: Sobald Mwashoti herausgekommen war, forderte Boromoko ihn mit gesenktem Kopf zum Ringkampf auf. Sie rangelten den ganzen Weg bis zu Maxwells Tor. Dort unterbrachen sie ihr Spiel und versuchten, Maxwell durch die Absperrung hindurch mit ihren Rüsseln zu erreichen und ihn aufzuwecken. Anfangs ignorierte Max sie, doch sie machten solange weiter, bis er es nicht mehr aushielt. Mwashoti und Boromoko trompeteten und wedelten mit ihren Ohren, um Maxwell zu erschrecken. Max antwortete, indem er gegen das Tor stieß und in ihre Richtung losgaloppierte, sodass sie schreiend davonrannten, nur um kurz darauf für mehr Spiel und Spaß zurückzukehren. Max begann dann, im Kreis herumzurennen und vor Freude auf und ab zu hüpfen (so gut es ein Nashorn eben kann). Das Spiel dauerte eine Weile, bis alle drei müde waren und die Elefanten zum Vormittagsgrasen in den Busch verschwanden. Max hatte dann endlich wieder seine Ruhe.

Max in verspielter Stimmung

Samstag, 18. Juli 2015
Was für ein erstaunliches Gedächtnis Elefanten doch haben! Wir haben es schon öfter gesagt, können es aber jeden Tag aufs Neue beobachten. Balguda kehrte heute Morgen aus Umani zurück, da er dort Anzeichen von körperlicher Schwäche gezeigt hatte und immer hinterher hing. Wir nahmen Blutproben und er bekam eine Milchflasche in seinem Gehege. Mashariki, Arruba, Suswa, Oltaiyoni und Sokotei kamen aus dem Busch zu den Stallungen zurück, um ihn abzuholen und mit sich in den Busch zu nehmen. Er schien sofort alle wiederzuerkennen! Es gab viel Gedrängel unter den Babys, die ihn alle begrüßen wollten. Das war kein Neuling, an den sie sich erst gewöhnen mussten, sondern ein alter Freund. Balguda führte die Waisen in den Wald, und die anderen zeigten ihm, wo der Rest der Herde wartete. Dort gab es noch eine Begrüßungszeremonie, als ihm jeder, der ihn kannte, hallo sagen wollte. Selbst bei der öffentlichen Besuchsstunde führte der nette und wohlerzogene Balguda die Anderen ohne Führung der Keeper zurück, obwohl er einige Monate fort gewesen war. Bei der Besuchsstunde war er ganz ruhig und man hätte nicht gemerkt, dass er überhaupt weggewesen war, wenn seine Farbe ihn nicht verraten hätte: Die Nursery-Babys haben die rötliche Farbe des Bodens in Nairobi, während Balguda das natürliche Grau der Umani-Erde trug.

Balguda mit Elkerama

Sonntag, 19. Juli 2015
Als die Babys am frühen Morgen hinausgingen, war es sehr nebelig, dunkel und es nieselte. Der Winter hat begonnen! Ndotto, Lasayen und Ngilai blieben zurück, bis es etwas wärmer war und sie sich den Anderen anschließen konnten. Die Kleinen blieben tatsächlich den ganzen Tag in ihre Decken gewickelt.
Draußen im Wald traf sich Balguda mit seinen alten Bullen-Freunden. Er genoss die Gesellschaft von Sokotei, Olsekki, Kauro, Sirimon, Simotua und Boromoko.
Da es heute recht kalt war, wollten nicht alle am Schlammbad teilnehmen. Am Ende badeten nur der kleine Rapa und die schlammverliebte Mashariki.

Ndotto in seiner Decke

Montag, 20. Juli 2015
Heute schien es, als ob Suswa und Arruba „Mutter und Kind“ spielten. Den ganzen Tag über erlaubte Suswa Arruba, neben ihr zu stehen und an ihrem Ohr zu nuckeln. Dieses Verhalten ist üblich zwischen jüngeren und älteren Elefanten, aber selten unter denen gleichen Alters. Arruba schien heute einfach ein wenig Trost zu brauchen.
Elkerama war heute Balgudas ganz besonderer Freund und die zwei grasten dan ganzen Tag zusammen.
Als das Wetter von einem kühlen Vormittag zu einem warmen Nachmittag wechselte, suchten die Waisen im Busch nach Wasser und einem Schlammbad, um sich abzukühlen. Um 15 Uhr, nachdem sie ihre Milch getrunken hatten, entschlossen sich alle Waisen noch einmal zu einem Schlammbad. Rapa und Boromoko waren zuerst drin, dicht gefolgt von den Anderen.

Arruba und Suswa kuscheln

Dienstag, 21. Juli 2015
Murit war heute in Spiellaune und er, Lasayen und Ndotto alberten toll mit Pea und Pod herum. Murit beschloss auch, den jüngeren ein paar Rangeltechniken zu zeigen. Er schubste Lasayen von vorn, während Ndotto ihn von hinten oder von der Seite schob. Während dieser Rangeleien, bei denen die Elefanten ab und zu auf dem Boden landeten, sprangen Pea und Pod über sie hinweg. Ndotto stand dann auf und scheuchte sie herum, dicht gefolgt von den anderen zwei Jungs. Zu dritt jagten sie hinter den beiden her, die Straußen waren aber zu schnell und tanzten den Waisen aus dem Weg, so dass die Elefanten sich immer wieder gegenseitig umrannten. Es war sehr unterhaltsam zu beobachten. Die Straußen saßen nur da und warteten darauf, dass die Elefanten angerannt kamen und versuchten, sie mit ihren Rüsseln zu erreichen. Dann tanzten sie wieder davon. Es war, als ob sie sagen wollten „Ihr könnt uns nicht fangen“, und sie schwangen ihre Hälse herum und schauten die Elefanten an. Das ganze dauerte tatsächlich zwei Stunden, bevor die Straußen die Elefanten müde gespielt hatten. Danach grasten sie ruhig im Busch weiter.

Lasayen mit Murit

Mittwoch, 22. Juli 2015
Tusuja sah heute Morgen nicht so gut aus. Während des Vormittags schien er manchmal aktiv und kräftig zu sein und schubste einige Andere herum, dann wieder wirkte er schwach und langsam. Sein Magen war aufgebläht und er graste nicht richtig, sondern pflückte nur hier und da ein paar Blätter. Nach dem privaten Besuch um 9 Uhr wollte er nicht zurück in den Wald, sondern stellte sich allein in den Schatten. Wir entschieden dann, dass er nicht zur öffentlichen Besuchsstunde um 11 Uhr gehen sollte. Mbegu bemerkte seine Abwesenheit und war sehr besorgt und unruhig. Sie wurde noch unruhiger, als Tusuja nach dem Schlammbad mit einem Keeper zurückblieb, während die Anderen tiefer in den Park hinein gingen. Schließlich schlich sie sich mit Lasayen und Ndotto davon, um ihren zurückgelassenen Freund zu finden. Sie sah dort nach, wo sie ihn zuletzt gesehen hatte, und dank ihres guten Gedächtnisses fand sie ihn. Sie und die beiden Jungs leisteten ihm Gesellschaft, worüber Tusuja sich sehr freute. Nachdem er ein wenig mit Lasayen gespielt hatte, fraß er auch etwas mehr. Sie blieben bis 15 Uhr bei ihm und gingen dann zur Fütterung. Später schlossen sich Mwashoti und Simotua Tusuja an und brachten ihn zu den Stallungen zurück. Dort bekam er ein wenig Medizin für seinen aufgeblähten Bauch und konnte sich früh schlafen legen. Wir werden ihn weiter beobachten.

Tusuja, Lasayen und ihr Keeper

Donnerstag, 23. Juli 2015
Suswa hatte heute viel Spaß mit ihren jüngeren Freunden. Sie lockerte mit ihren Stoßzähnen Erde und machte so ein tolles Staubbett, in dem sie sich herumrollte und damit die jüngeren Waisen anlockte. Es schien zu funktionieren, denn Kauro, Roi, Boromoko und Mwashoti freuten sich über die Gelegenheit zum Spielen mit der älteren Kuh. Als die anderen das Staubbad verließen, kamen Murit und Ndotto an. Murit rollte im Staub herum, und Ndotto kletterte auf seinen Rücken. Murit ist so ein netter und ruhiger Elefant, und es stört ihn gar nicht, wenn die jüngeren Waisen auf ihm herumkrabbeln. Nach dem Spiel grasten sie weiter. Ndotto übt gelegentlich schon, ein Bulle zu sein: heute graste er ganz alleine im hohen Gras und blieb auch den Rest des Tages für sich.

Arruba und Suswa

Freitag, 24. Juli 2015
Manchmal sind die Waisen schlechtgelaunt, ebenso wie Menschen, und dann lassen sie es auch einmal an ihren Freunden aus. Es scheint, dass Elkerama heute so eine Laune hatte. Er war gemein zu manchen Babys und ärgerte sie. Ngilai suchte seine Gesellschaft und wollte an seinen Ohren nuckeln, wie er es immer tut, doch Elkerama schubste ihn weg. Er stieß sogar Tusuja ohne jeden Grund zu Boden.
Heute war ein heißer Tag, und alle Babys genossen das Schlammbad. Der schlechtgelaunte Elkerama ging zweimal auf Roi los, um sie aus dem Wasser zu verjagen. Siangiki forderte Kauro heraus, der auf ihrem Rücken geklettert war, während sie im Staub herumrollte. Sie schaffte es aufzustehen und ihn wegzuschubsen. Boromoko hatte eine tolle Rangelei mit Lasayen und war dabei sehr vorsichtig. Er verstand, dass der kleine Lasayen nicht so stark ist wie er, ebenso wie sein anderer Spielkamerad Mwashoti.

Elkerama

Samstag, 25. Juli 2015
Der kleine Rapa nuckelte an Tusujas Ohren, als sie auf die 9-Uhr-Fütterung warteten. Das deutet auf eine enge Freundschaft hin. Auch im Busch verbringen sie die meiste Zeit zusammen. Tusuja ist noch immer ruhig und rangelt oder spielt nicht mit den Anderen.
Die gute Nachricht ist, dass Balguda, der aus Umani zum Waisenhaus zurückgekommen war, schon gesünder aussieht. Er ist nicht mehr so ruhig und zurückhaltend und grast genauso intensiv wie die Anderen. Er frisst jetzt wieder ordentlich Grünfutter. Manchmal geht er in Begleitung von Arruba und Suswa sehr weit hinaus. Das sind zwei der Freundinnen, die er sofort wiedererkannte und begrüßte, als er zurückkam.

Rapa

Sonntag, 26. Juli 2015
Sobald die Waisen aus ihren Gehegen gekommen waren, begannen sie, die frischen Triebe der Pflanzen und Bäume zu fressen. Kauro und Sokotei begannen ein kleines Kräftemessen, wie es so üblich ist unter Elefanten ihres Alters. Meistens gelang es Kauro nicht, seinen Gegner festzunageln, und Sokotei gewann die Oberhand und kletterte auf ihn. Manchmal konnte Kauro aber, nachdem er auf dem Boden gelegen hatte, den Spieß umdrehen und auf Sokotei klettern. Er war ein spaßiges Spiel, das auch Boromoko anlockte. Er unterstützte Kauro und gemeinsam kletterten sie auf Sokotei. Mit zwei Elefanten auf seinem Rücken blieb Sokotei nichts anderes übrig, als um Hilfe zu schreien, und Suswa kam sofort angerannt, um nach dem Rechten zu sehen. Als sie Suswa kommen sahen, ließen Kauro und Boromoko schnell von Sokotei ab, und Suswa stellte sicher, dass es ihm gutging.
Während der öffentlichen Besuchsstunde leerten die Waisen ihre Flaschen sehr schnell und fraßen danach das für sie bereitgelegte Grün. Der kleine Lasayen wird allerdings langsam frech: Er rannte an der Absperrung entlang und ließ sich von den Besuchern streicheln, wobei er sich einen Scherz daraus machte, gegen die Kinder zu stoßen, die ihn bejubelten.

Kauro spielt

Montag, 27. Juli 2015
Heute war ein heißer Tag, und die Waisen leerten bei der öffentlichen Besuchsstunde schnell ihre Milchflaschen, um danach ins Schlammloch zu rennen und sich abzukühlen. Mbegu, Dupotto, Roi und der kleine Rapa waren die ersten im Matsch. Ngilai nahm sein Bad am flacheren Ende, um nicht im tiefen Schlamm stecken zu bleiben, wo die anderen waren. Mit der Zeit gingen immer mehr Waisen hinein und der Platz im Schlammloch wurde knapp. Bald konnte Ngilai kaum noch stehen ohne umzufallen und schrie auf, als sein Rüssel immer wieder im Schlamm versank. Die netten Kühe Kamok, Mbegu und Oltaiyoni wateten zu ihm hin, und Mbegu, die sich immer aufopfernd um die Kleinen kümmert, stützte Ngilais Kopf und Hals mit ihrem Vorderbein. Oltaiyoni schob ihn von hinten, und zusammen gelang es ihnen, Ngilai aus dem Schlammloch zu helfen. Die Zuschauer applaudierten.
Enkikwe, Sirimon, Olsekki und Rorogoi führten die Waisen in den Busch zurück, wo sie grasten. Sie kamen an ein paar Warzenschweinen vorbei, die ihrerseits auf dem Weg zum Schlammloch waren. Rorogoi war in verspielter Stimmung und jagte ihnen nach. Sie zertrampelte ein paar Büsche, während die Warzenschweine zum Schlammloch rannten. Schließlich, als die Warzenschweine verschwunden waren, gab er auf und kehrte zu den Keepern und den anderen Waisen zurück.

Ngilai und Rapa

Dienstag, 28. Juli 2015
Der Tag begann sehr kühl, und die meisten der größeren Waisen nahmen am Morgen ein ausgiebiges Staubbad. Die sehr kleinen Waisen wie Ngilai, Ndotto und Lasayen mussten unter dicken Decken und einem Regenmantel bleiben, damit sie in ihrem empfindlichen Zustand vor dem Wetter geschützt waren. Mwashoti, Suswa, Embu, Arruba und Elkerama beschäftigen sich damit, im Staub umherzurollen. Die jüngeren Kauro und Sokotei sind immer darauf aus, auf den älteren Waisen herumzuklettern, wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen, und sie rutschten, kletterten und schubsten an und auf Arruba und Elkerama herum. Elkerama ist noch immer ein sehr netter junger Bulle, der von den kleinen Jungs wie Ngilai und Murit sehr geliebt wird.
Gegen 9 Uhr endeten die Spiele, als die Waisen bemerkten, dass es Zeit für die Fütterung war. Die gierigeren Waisen wie Olsekki, Tusuja, Simotua, Sokotei, Embu und Enkikwe versuchten schon, sich zur Fütterstelle in der Nähe des Schlammbads zu schleichen. Tusuja und Simotua gingen noch einen Schritt weiter und versuchten sogar, zu den Stallungen zu gehen.
Bei der öffentlichen Besuchsstunde um 11 Uhr war es noch immer sehr kühl und die Waisen wollten nicht baden. Sie staubten sich lieber mit der trockeneren Erde ein.

Arruba staubbadet mit den älteren Waisen

Mittwoch, 29. Juli 2015
Tusuja ist weiterhin sehr schwach und heute Nacht mussten wir ihm helfen aufzustehen, damit er seine Milch trinken konnte. Am Morgen nahmen wir einen Bluttest. Es gab aber keine Zeichen einer Infektion und wir stellten nur niedrige Blutzuckerwerte fest. Wir werden die Situation weiter beobachten.
Kurz nach 10 Uhr erhielten wir einen Rettungsbericht aus Tsavo. Ein einsames Elefantenbaby war von Schulkindern gesehen worden, nachdem es aus dem Tsavo-Nationalpark in das angrenzende Gemeindeland gelaufen war. Wir vermuten, dass es ein Opfer von Wilderei ist, denn kurz zuvor wurden in der Gegend fünf erwachsene Elefanten abgeschlachtet. Das Kalb kam am Nachmittag im Waisenhaus an und sein Zustand war mittelmäßig. Er war etwas dünn, aber nicht aggressiv; im Gegenteil, er verhielt sich recht ruhig den Keepern gegenüber und trank die Milch schnell. Sein Magen war allerdings sehr gereizt. Es ist ein junger, ungefähr sechs bis acht Monate alter Bulle, und wir haben ihn Losoito genannt, nach der Gegend, in der er gerettet worden war. Wir werden sehen, wie sich sein Gesundheitszustand entwickelt.

Tusuja

Donnerstag, 30. Juli 2015
Losoito hatte eine ruhige Nacht, und die kleine, süße Mbegu kümmerte sich durch die Absperrung zwischen ihren Ställen hindurch um ihn. In der Nacht mussten wir ihm allerdings beim Aufstehen helfen, damit er seine Milch trinken konnte. Er ist offensichtlich nicht sehr robust. Gegen 9:30 Uhr wurde er aus dem Stall gelassen, um die Anderen kennenzulernen und wurde von Mbegu, Kamok, Oltaiyoni, Mwashoti, Suswa und Roi willkommen geheißen. Sie alle eskortierten ihn fröhlich in den Busch und nahmen ihn in ihre Mitte, damit er nicht davonlaufen konnte. Oltaiyoni und Mbegu hielten ihn zwischen sich, damit sie, und nicht Mashariki und Suswa, seine ganze Aufmerksamkeit abbekamen. Mashariki und Suswa ließen ihnen das Kalb, denn sie wussten, dass die beiden gute Kindermädchen sind. Losoito machte die ganze Zeit einen guten Eindruck und durfte mit zur öffentlichen Besuchsstunde um 11 Uhr. Er schien es sehr zu genießen, lief am Absperrband entlang und ließ sich von allen anfassen. Rapa schien sehr eifersüchtig auf den Neuankömmling zu sein. Er mochte gar nicht, dass er soviel Aufmerksamkeit bekam und schubste ihn aus dem Weg. Die Keeper ermahnten ihn und Rapa ging zur anderen Seite des Schlammlochs.

Losoito

Freitag, 31. Juli 2015
Kauro war heute schlecht gelaunt, und als die Waisen am Vormittag auf dem Weg zum Grasen waren, ging er zu dem armen Tusuja und stieß ihn mit dem Kopf an, sodass dieser hinfiel. Tusujas Aufschrei veranlasste Kauro davonzurennen, da die Keeper natürlich herüberkamen, um ihn in die Schranken zu weisen. Er rannte zu Mwashoti und Boromoko, die ein Kräftemessen hatten, und versuchte sich einzumischen. Keiner der beiden beachtete ihn jedoch. Er rannte dann wütend im Gebüsch herum, bis er an Alamaya vorbeikam, der unschuldig vor sich hin graste. Kauro versuchte, auch ihn umzustoßen, bevor er erneut davonrannte. Er war heute ein echtes Ärgernis für seine Freunde. Wir haben beschlossen, dass es an der Zeit ist, ihn in die ältere Gruppe zu stecken, damit er von den größeren Kühen wie Arruba, Mashariki und Suswa ein paar Manieren beigebracht bekommt.

Kauro

(übersetzt aus dem englischen Original)