Die Rettungsaktion für einen Elefantenbullen mit einer Schlingenwunde

Am 20. Mai sahen Besucher einen Elefantenbullen mit einer schweren Verletzung, die von einer Kabelschlinge um sein Bein verursacht wurde, als er ein Wasserloch im Norden des Tsavo Nationalparks aufsuchte. Das Bein des Elefanten war extrem geschwollen und es war offensichtlich, dass sich die Kabelschlinge durch den Knochen geschnitten hatte. Sein starkes Humpeln war ein Zeichen dafür, dass er unsagbare Schmerzen hatte. Der Kenya Wildlife Service (KWS) wurde kontaktiert, der wiederum Angela Sheldrick im David Sheldrick Wildlife Trust (DSWT) Headquarter über den Zwischenfall informierte, so dass das Sky Vet Team zu der Stelle geflogen werden konnte, um den Bullen zeitnah zu behandeln, bevor er in die weite Wildnis des nördlichen Tsavo Parks verschwand. Dr. Poghon, der die DSWT Mobile Vet Einheit im Tsavo leitet, war zu dem Zeitpunkt für 2 Wochen auf einem Lehrgang in den USA.

 


Der Elefantenbulle, der noch in guter körperlicher Verfassung war, war in Begleitung von drei anderen Bullen. Es wurde umgehend das DSWT/KWS Anti-Wilderer Team mobilisiert, um seine Bewegungen zu überwachen, während die Logistik arrangiert wurde.

Das Sky Vet Team ist unterwegs
Das Sky Vet Team ist unterwegs
Das Sky Vet Team ist unterwegs
Das Sky Vet Team ist unterwegs

Der KWS Tierarzt Fred Oliango war in Bereitschaft und verfügbar und wurde mit einem Helikopter nach Tsavo geflogen, um eine stabile Plattform für die Betäubung des Elefanten in so einem dichten Busch zu bieten. Zu Fuß zu gehen wäre unter diesen Umständen eine äußerst schwierige und riskante Vorgehensweise gewesen. Nach wenigen Stunden war das Sky Vet Team vor Ort und mit Hilfe des Helikopters wurde der Elefantenbulle in ein offenes Gebiet geleitet, bevor er betäubt wurde. Der Helikopter half auch dabei, seine Freunde in einer sicheren Distanz zu halten, damit der Tierarzt und das Team sofort zu dem Bullen eilen konnten, als er zu Boden sank. Er fiel auf seine Hüften, was für ein so schweres Tier keine zufriedenstellende Position ist, so dass das Team ihn auf die Seite drehen musste, bevor sie sich daran machten, ihn von der Kabelschlinge zu befreien. Die Kabelschlinge hatte sich tief in das weiche Gewebe geschnitten und eine schlimme Wunde verursacht.

Um den Elefanten zu betäuben, wird ein Helikopter genutzt
Um den Elefanten zu betäuben, wird ein Helikopter genutzt
Das Team bereitet den Betäubungspfeil vor
Das Team bereitet den Betäubungspfeil vor
Die furchtbare Wunde, die von einer Schlinge verursacht wurde
Die furchtbare Wunde, die von einer Schlinge verursacht wurde
Die Tierärzte bei der Arbeit
Die Tierärzte bei der Arbeit

Mit Hilfe eines robusten Drahtschneiders wurde die Kabelschlinge durchtrennt und von der Wunde entfernt, die dann gründlich gesäubert und behandelt wurde. Dem Elefantenbullen wurde ebenfalls ein Langzeitantibiotikum verabreicht und seine Wunde abschließend mit grünem Lehm abgedeckt, der Dank seiner bemerkenswerten antiseptischen Eigenschaften eine schnelle Heilung fördert. Sobald jeder in sicherer Entfernung war, verabreichte der Tierarzt das Aufwachmittel und es dauerte nicht lange, bis sich der Bulle erhob.

Die Kabelschlinge hat sich tief ins Bein eingeschnitten
Die Kabelschlinge hat sich tief ins Bein eingeschnitten
Die brutale Wilderer-Vorrichtung
Die brutale Wilderer-Vorrichtung
Die Kabelschlinge hat sich tief ins Bein eingeschnitten
Die Kabelschlinge hat sich tief ins Bein eingeschnitten
Auf die Wunde wurde schützender grüner Lehm aufgetragen
Auf die Wunde wurde schützender grüner Lehm aufgetragen

Es war beruhigend, dass sich der Bulle entschied, in dem Gebiet zu bleiben und einige Male das Wasserloch der Elefantenwaisen in Ithumba besuchte. So waren wir in der Lage, seinen Fortschritt hautnah zu beobachten. Am Ende des Monats humpelte er kaum noch und seine Wunde heilte hervorragend, ohne Infektionen.

Die Tierärzte sind bereit, das Aufwachmittel zu verabreichen
Die Tierärzte sind bereit, das Aufwachmittel zu verabreichen
Die Wunden des Bullen heilen gut
Die Wunden des Bullen heilen gut

Schlingenwunden sind die brutalste Form der Wilderei; sie verursachen einen langsamen und qualvollen Tod, damit sind alle vom DSWT nur allzu vertraut. Die kleine Elefantenwaise Mwashoti hatte ähnliche Wunden wie dieser große Bulle, auch verursacht durch eine schlimme Schlingenverletzung. Leider waren Mwashoti’s Verletzungen zu gravierend, als dass er in der Wildnis hätte bleiben können und so wurde er ins Elefantenwaisenhaus nach Nairobi gebracht. Jetzt, ein Jahr später, ist Mwashoti wunderbar genesen und in Umani auf seinem Weg zurück in die Wildnis. Die Auswilderungsstation in Umani wurde speziell für Elefanten mit Beeinträchtigungen konzipiert.

 

Unsere Teams in der Luft und am Boden sowie die Tierärzte werden diesen prachtvollen Bullen weiter überwachen, aber Gott sei Dank hatte diese Geschichte ein sehr glückliches Ende.

 

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Originalartikel erschienen beim David Sheldrick Wildlife Trust, übersetzt aus dem Englischen.