Umani Springs November 2016

Dienstag, 1. November 2016
Murera, Sonje und der kleine Mwashoti schlossen sich mit Lima Lima, Ziwa und Alamaya zusammen und gingen hinaus, um die üblichen Aktivitäten im Wald zu beginnen. Sie suchten nach dem frischen Gras, das sich seit Beginn der Regenfälle zeigt. Einige wunderschöne Schmetterlinge waren auch zu sehen, und Alamaya war gar nicht begeistert davon, dass sie vor ihm entlang flogen. Er drohte ihnen und trompetete laut. Sonje und ihre beste Freundin Murera sahen dem Treiben zu. Sie schauten in alle Richtungen und passten auf, dass die frechen Jungs die Kleinen nicht ärgern würden, die sie beschützen. Nur der größte Bulle Jasiri setzte an, den kleinen Jungs hinterher zu laufen, doch er drehte schnell wieder um und überließ sie den Leitkühen.

Alamaya

Mittwoch, 2. November 2016
Mit dem Regen haben sich die Bedingungen in Umani geändert, und der Boden ist nass und rutschig, sodass es für die Waisen schwieriger geworden ist herumzulaufen. Besonders Mwashoti tut sich schwer, und er hat es nicht leicht, mit der Gruppe mitzuhalten. Er kann mit seinem verletzten Bein nicht mehr so schnell laufen, wie er es noch in den trockeneren Monaten konnte. Als die Babys am Morgen in den Busch aufbrachen, schlidderte er gleich auf dem rutschigen Boden herum, sodass sich Murera und Sonje dicht bei ihm aufstellten, damit er nicht hinfallen würde.
Es regnete heute, und Ngasha wollte nicht vollgeregnet werden, sodass er zu seinem Keeper ging, der unter einem Baum stand, und sich mit unter dessen Regenschirm stellen wollte. Er berührte den Regenschirm, ganz wie damals, als er noch ein Baby im Waisenhaus war.
Da nun die Regenzeit begonnen hat, sehen wir nicht mehr soviele wilde Elefanten, da diese zu den Chyulu-Hügeln gezogen sind, wo es jetzt auch genug Wasser gibt. Sie kommen nicht mehr so häufig zu den Umani-Quellen, und selbst Ndugu, den Freund der Waisen, haben wir lange nicht mehr gesehen.

Ngasha unter den Bäumen

Donnerstag, 3. November 2016
Die Keeper brachten die Babys heute bis zu den Chyulu-Hügeln, und Lima Lima und Quanza wollten vorausgehen und den Pfaden der wilden Elefanten folgen. Während sie durch den Wald liefen, entdeckten die Keeper den Kadaver eines Pavians, der in einem Baum hing. Lima Lima hob den Rüssel und schnupperte nach dem, was sie da witterte. Auch Faraja und Ziwa bemerkten den Geruch und hoben ihre Rüssel in Richtung des Baums. Die Keeper beeilten sich, die Waisen soweit von dem Kadaver wegzuführen wie es ging, da er vermutlich von einem Leoparden dort zurückgelassen worden war.
Zur Mittagsfütterung kamen die Babys langsam angelaufen, als wären sie sehr müde. Sie schienen gar nicht zur Fütterung laufen zu wollen, sahen aber, dass es nötig war, denn Lima Lima und Mwashoti können keinen Tag ohne ihre Mittagsmilch ertragen! Quanza und Murera interessierten sich nicht so sehr für die Flaschen, denn sie sind schon alt genug und brauchen die Milch nicht mehr unbedingt.

Die Waisen saufen an der Tränke

Freitag, 4. November 2016
Ziwa, der manchmal eifersüchtig auf die Kleinen ist, ging heute dorthin, wo die jüngeren Bullen Alamaya und Mwashoti ihre Rangelei genossen und wollte sich ihnen anschließen. Die beiden begannen, sich kollernd zu beschweren, sodass sofort Murera, Sonje und Lima Lima angerannt kamen, um zu sehen, was los war. Als Sonje und Lima Lima da waren, schoben sie Ziwa weg, da sie dachten, er würde die kleinen Waisen stören. Die Keeper kamen Ziwa zu Hilfe, der von den Leitkühen gebschubst wurde, doch Murera hatte schon alles geklärt, und jeder kümmerte sich bereits wieder um seine eigenen Angelegenheiten.

Mwashoti auf dem Erdhaufen

Samstag, 5. November 2016
An der Umani-Wasserquelle sprudelt nun wieder viel frisches Wasser aus der Erde. Die Krokodile schwimmen fröhlich an der Quelle herum und fressen die Fische, die es nun wieder zuhauf in den Quellseen gibt. Auch die Waisen besuchten die Wasserquellen, als sie auf der Suche nach frischen grünen Ästen zu den Umani-Hügeln gingen. Einige Büffel kamen hinzu und schlossen sich ihnen an, ohne dass die Keeper es bemerkten. Jasiri und Faraja waren sehr dicht bei ihnen, schienen sich aber nicht von ihnen stören zu lassen, obwohl sie direkt neben ihnen fraßen. Lima Lima brach einige Äste ab, die in der Nähe der Büffel zu Boden fielen. Als sie sie bemerkte, unterbrach sie das Fressen, um die Keeper zu alarmieren, dass Büffel in der Nähe sind und sie vorsichtig sein sollten. Als die Keeper die Büffel sahen, riefen sie die Waisen zusammen, die zu ihnen gerannt kamen. Mwashoti und Alamaya waren am weitesten weg und brauchten sehr lange, um zu ihnen zu kommen; die Keeper riefen also weiter, und das verscheuchte die Büffel.

Ngasha spielt im Schlamm

Sonntag, 6. November 2016
Wir haben noch nie gesehen, dass Murera jemandem erlaubt, auf ihren Rücken zu klettern, wenn sie auf dem Boden liegt – mit einer Ausnahme: Sobald sie sich hinlegt, kommt Mwashoti angerannt, und er darf auf sie klettern und spielen. Mwashoti schuffelte seinen Bauch an Mureras Rücken, was ihn sehr glücklich machte. Murera und Sonje, die die Leitkühe der Gruppe sind, wissen genau, dass es zu ihren Aufgaben zählt, mit den kleinen Jungs zu spielen. Heute wurde Alamaya eifersüchtig auf Mwashoti und kämpfte mit ihm um den Platz auf Mureras Rücken. Er schubste Mwashoti weg, der ein sehr ruhiger Junge ist und nie irgendwelche Probleme verursacht. Als Zongoloni sah, wie Alamaya Mwashoti schubste, rannte sie hinüber und ermahnte Alamaya, sich zu benehmen und nicht so aggressiv gegenüber Mwashoti zu sein. Mwashoti hat nicht nur ein verletztes Bein, er ist auch ein sehr guterzogener Junge und verdient es nicht, dass andere Waisen so ruppig zu ihm sind.

Alamaya kratzt sich

Montag, 7. November 2016
Heute hatten Faraja und Jasiri ein hitziges Kräftemessen. Ngasha kam dazu und stellte sich zwischen sie, bei dem Versuch, sie zu beruhigen und den Kampf zu beenden. Jasiri und Faraja umschlangen aber immer wieder ihre Rüssel und machten sich bereit für eine weitere Rangelei. Der Boden war heute recht nass, und so war es für Faraja schwierig, auf den Beinen zu bleiben, da er immer wieder in der feuchten Erde ausrutschte. Lima Lima und Zongoloni gingen auch zu ihnen, um Frieden zu stiften. Jasiri hörte schließlich auf die beiden Kühe und ging davon, sodass Faraja festeren Boden aufsuchen konnte.
Einige Kraniche kamen auf der Suche nach Grashüpfern von den Bäumen herabgeflogen, gerade als die Babys zu ihrer Mittagsfütterung und dem Schlammbad ankamen. Alamaya hatte die Kraniche nicht gesehen, weil er auf dem Weg zur Milch Lima Lima hinterher gerannt war. Als die Kraniche wieder aufflogen, erschrak er und stieß dabei eine seiner Milchflaschen um.

Jasiri grast

Dienstag, 8. November 2016
Es regnete heute Morgen heftig, und die jüngeren Elefanten wollten nicht in den Busch hinausgehen. Sonje und Lima Lima konnten die Kleinen beruhigen und ihnen versichern, dass alles gut ist, sodass sie dem Rest der Herde zum Grasen zu den Chyulu-Hügeln folgten. Nachdem es zu regnen aufgehört hatte, genossen es die Elefanten, zu spielen und sich auf dem nassen Boden herumzurollen. Sie fanden ein natürliches Schlammloch, in dem sie jede Menge Spaß hatten.
Als die Waisen am Abend zu den Stallungen zurückkehrten, mussten sie feststellen, dass der Strom ausgefallen war und das Gelände völlig dunkel war. Lima Lima gefiel das gar nicht, und sie begann zu schreien und gegen das Tor zu stoßen. Die Keeper sahen nach, was Lima Lima hatte, und als sie ihre Taschenlampen sah, beruhigte sie sich etwas. Als sie aber wieder davon gingen, nachdem sie festgestellt hatten, dass außer dem fehlenden Strom nichts besonderes los war, begann Lima Lima wieder, verrückt zu spielen. An dem technischen Problem wurde aber bereits gearbeitet.

Die Waisen am Schlammloch

Mittwoch, 9. November 2016
Bei der Wasser-Pipeline machten einige wilde Elefanten sehr viel Krach; sie trompeteten laut und kollerten. Die Keeper dachten, dass vielleicht der Freund der Waisen, Ndugu, unter ihnen war. Murera war etwas besorgt, da sie fürchtete, ihre Artgenossen würden die Waisenherde beim Grasen stören. Die wilden Elefanten erschreckten alle anderen Tiere in der Gegend, als sie trompetend herumjagten, Büsche umtrampelten und Äste von den Bäumen zerrten. Sie verursachten soviel Aufregung, dass auch die Waisen bald wie wild herumliefen und tröteten, weil sie es ihren wilden Freunden nachmachen wollten.
Mittags kamen Murera und die anderen Waisen zur Milchfütterstelle, wo sie ihre Milchflaschen bekamen und schnell leerten. Keines der Babys ging heute in den Schlamm, da es recht kalt war und das Wetter nicht gerade für ein Schlammbad geeignet war.

Murera kratzt sich

Donnerstag, 10. November 2016
Ein paar wilde Elefanten besuchten heute die Waisen und versuchten, sich mit den Babys anzufreunden, soweit es ging. Ziwa und Quanza waren heute sehr wild und unkontrollierbar, und es wurde noch schlimmer, als die wilden Bullen auftauchten. Sonje und Lima Lima waren mutig und gingen recht dicht an die wilden Bullen heran, um sie zu begrüßen.
Unterhalb des Kenze-Aussichtspunkts schrien einige Paviane laut, sodass die Keeper befürchteten, dass im Wald etwas nicht stimmte. Lima Lima sah sich um, um herauszufinden, was die Paviane so verstört und in Panik versetzt hatte, doch sie konnte nichts feststellen. Also grasten die Waisen weiter und füllten ihre Mägen, bis es Zeit war, für die Nacht zu den Stallungen zurückzukehren.

Faraja futtert

Freitag, 11. November 2016
Die frechen Jungs Ngasha und Faraja rangelten und schubsten sich wie üblich erst einmal ein wenig herum, ehe sie zu grasen begannen. Ngasha fand einen leckeren Zweig und beschloss, damit ins Gebüsch zu rennen, sodass ihn Faraja ihm nicht wegnehmen konnte. Aber als er sich versteckte, ließ er den Zweig fallen, sodass Faraja ihn aufhob. So begann ein Kampf zwischen den beiden Jungs, der eine ganze Weile dauerte. Ziwa stellte sich zwischen sie und versuchte, den Streit zu beenden. Die beiden Jungs ignorierten ihn aber und rangelten weiter, um herauszufinden, wer von ihnen der stärkere ist. Das Schubsen verwandelte sich dann in ein Tauziehen, als die beiden Freunde um den Zweig stritten.
Am Wasserloch saugte Zongoloni mit ihrem Rüssel Wasser auf, drehte sich um und spritzte es auf Quanza, die aus der Tränke soff. Ein Baby-Krokodil tauchte auf und legte seinen Kopf am Rand der Tränke ab. Lima Lima entdeckte das kleine Krokodil, ging zum Wasserloch und spritzte wild mit dem Wasser, um es wegzuscheuchen.

Ziwa verlässt das Staubbad

Samstag, 12. November 2016
Zur Zeit passiert es nicht häufig, dass die Waisen ein Schlammbad nehmen, da es recht kühl ist. Wenn ihnen nicht warm ist, gehen sie nicht so gern ins Wasser. Auch ein Staubbad nehmen sie kaum noch, denn der Staub ist inzwischen zu Schlamm geworden. Es hat in letzter Zeit viel geregnet, sodass es jetzt auch jede Menge Insekten gibt. Die Leitkühe Murera und Sonje und auch Lima Lima haben begonnen, die Waisen zum Grasen in die verschiedensten Gegenden zu bringen, da es wegen des Regens nun viel mehr Auswahl und jede Menge frisches Grün zum Fressen gibt.

Sonje entspannt sich

Sonntag, 13. November 2016
Nach einem langen Tag des Grasens im Wald führte Lima Lima alle Waisen zu den Nachtgehegen zurück. Mwashoti kam direkt hinter Alamaya und Zongoloni an, die sich einen Wettlauf lieferten, wer von ihnen der schnellste war. Trotz seines schlechten Beins wollte Mwashoti nicht verlieren und wurde auch von den Keeper angefeuert, die jubelten und klatschten. Er kam als Zweiter an den Stallungen an, gefolgt von Zongoloni und Jasiri. Kaum war er angekommen, rutschte er aus und fiel hin. Sonje und Murera waren eilig zur Stelle, um ihm wieder auf die Beine zu helfen und sicherzugehen, dass die älteren Jungs ihn nicht auf dem Boden liegend vorfinden würden. Sie waren sehr schnell, und als die großen Jungs ankamen, sahen sie nur noch, wie Mwashoti von Sonje und Lima Lima in sein Gehege eskortiert wurde.

Alamaya grast mit den anderen Waisen

Montag, 14. November 2016
Lima Lima führte die Waisenherde heute zu den Kenze-Hügeln. Die Waisen liefen alle vorneweg, und die Keeper kamen hinterher. Zongoloni plante, Alamaya zurückzuhalten und das Tempo zu drosseln, wurde aber von Lima Lima daran gehindert. Lima Lima hatte mitbekommen, was Zongoloni vorhatte und hielt sie von Alamaya ab. Ngasha und Quanza hielten an den Wasserquellen an, während sie überlegten, in welche Richtung sie gehen sollten. Dabei fraßen sie ein paar Blumen, die während des Regens herausgekommen waren. Während die Wanderung zu den Kenze-Hügeln weiterging, machten sich einige Waisen selbstständig, weil sie anderer Meinung als Lima Lima und Sonje waren. Sie wollten einen anderen Weg nehmen und bildeten ihre eigene Gruppe. Sie konnten sich aber auch nicht entscheiden, wohin sie nun wirklich gehen wollten, sodass Quanza entschied, dass es das Beste wäre, Sonje und Murera zu folgen, die mit den anderen Waisen ins Gebüsch gingen.

Die Waisen auf dem Weg zu den Kenze-Hügeln

Dienstag, 15. November 2016
Heute gingen die jungen Bullen Mwashoti und Ziwa zum Heulager, mit der Absicht, dort etwas Heu zu stehlen. Es gelang ihnen sogar, doch sie ließen es dann auf den Boden fallen! Die Keeper riefen ihnen zu, damit sie aufhörten, Heu aus dem Lager zu nehmen. Ziwa ignorierte die Keeper, die weiter mit ihm schimpfen und einen Finger auf ihn richten mussten, um ihm zu zeigen, dass ihnen das gar nicht gefiel. Ziwa rannte schnell davon, und die Keeper riefen die anderen Waisen zusammen, um mit ihnen in den Wald aufzubrechen. Ziwa überließen sie Murera und Sonje, damit sie ihm eine Lektion erteilen würden. Murera schob Ziwa mit ihren Stoßzähnen an, um ihn dazu zu bringen, den Keepern hinterher zu laufen, die bereits zu den Chyulu-Bergen unterwegs waren.
Im Gebüsch entlang der Berge freuten sich die Waisen, als sie von dem frischen Grün fressen konnten. Nach den Regenfällen ist Umani wieder ein Paradies mit üppiger Vegetation geworden, die alle wilden Tiere genießen können.

Murera mit Alamaya und Mwashoti

Mittwoch, 16. November 2016
Die Waisen kamen am Mittag zum Schlammbad, um ihre Milch zu trinken, die einige der gierigeren Waisen wie Lima Lima nie verpassen wollen. Heute schien auch Alamaya es wie Lima Lima kaum erwarten zu können und rannte seiner Flasche entgegen. Nach der Fütterung gingen die Waisen leckeres weiches Gras suchen. Sie fanden viel davon und wetteiferten darum, wer von ihnen am meisten in seinen Magen stopfen konnte.
Quanza war heute die letzte, als die Gruppe zu den Stallungen zurückkehrte. Sie ging langsam hinter den wilden Jungs hinterher, die sich in der matschigen Erde herumrollten, um ein paar Insekten von ihren Körpern herunter zu bekommen. Mwashoti kratzte sich intensiv an einem Baum; er wollte sich nicht wie seine Freunde im Dreck herumwälzen.

Die Waisen in den Weidegründen

Donnerstag, 17. November 2016
Ziwa und Alamaya werden so langsam wirklich Freunde. In der Vergangenheit war Ziwa immer sehr eifersüchtig auf die jungen Bullen und ärgerte sie häufig, weil er das Gefühl hatte, dass sie ihm die Leitkühe weggenommen haben. Das hat sich aber inzwischen sehr gebessert, und Ziwa kommt gut mit den Kleinen aus.
Heute entschied Sonje, die Waisen zur Tränke an der Lodge zu bringen, um frisches Wasser zu saufen. Niemand wollte zum Baden ins Wasser gehen, da es heute recht kalt war, und so löschten sie nur alle ihren Durst. Einige hübsche Vögel waren in der Nähe und warteten darauf, dass die Waisen fertig wurden mit Saufen, damit sie sich über die Insekten am Wasser hermachen konnten. Quanza schien die Gesellschaft der Kraniche, die neben ihr standen, sehr zu genießen.

Faraja ist begeistert von der üppigen Vegetation

Freitag, 18. November 2016
Es regnete am Morgen heftig, was den Tagesablauf der Waisen änderte. Lima Lima sammelte ihre Freunde zum Grasen auf den Hügeln zusammen. Sie brachen auch Zweige für die kleinen Jungs ab, die noch zu klein sind, um so weit nach oben reichen zu können, und auf die Hilfe der älteren Waisen angewiesen sind.
Jasiri hielt an einem sehr großen Baum an und kratzte sich genüsslich daran. Es juckte ihn sehr, und die Insekten störten ihn. Lima Lima kam zu Jasiri und wollte herausfinden, warum er nicht mit den anderen auf die Hügel hinauf wanderte. Sie rollte sich eine Weile in der nassen Erde herum und schuffelte ihren Bauch daran. Danach war sie so erschöpft, dass sie sich erst einmal ausruhen musste und sich eine Weile auf den Boden legte, ehe sie aufstand und sich wieder ihrer Gruppe anschloss.

Jasiri kratzt sich

Samstag, 19. November 2016
Es regnete wieder, und alle Waisen waren heute glücklich, dass sie im Regen spielen konnten. Sie rollten sich in der nassen Erde herum und bedeckten ihre Körper mit Matsch, sodass ihre Haut die Farbe des Schlamms annahm, in dem sie spielten. Alamaya suchte etwas frisches grünes Gras zum Fressen, und bald schloss sich Sonje ihm an; sie leistete ihm Gesellschaft und beschützte ihn gleichzeitig vor den älteren Jungs, die ihn sonst schubsen oder in unfaire Kräftemessen verwickeln könnten. Nimmersatt Lima Lima versuchte, etwas Futter aus Ngashas Mund zu stehlen, weil sie dachte, dass sein Futter süßer und leckerer als das der anderen war. Sie stellte aber schnell fest, dass Ngasha die gleichen Pflanzen wie alle anderen Waisen fraß.

Alamaya pflückt frisches grünes Gras

Sonntag, 20. November 2016
Die Buschböcke, die sich sonst immer morgens an den Stallungen aufhalten, sind jetzt verschwunden, da der Regen frisches grünes Gras für alle wilden Tiere zurückgebracht hat. Die Elefanten sehen sehr glücklich aus und fressen das leckere Grün, das sie während der Trockenzeit eine ganze Weile nicht mehr bekommen hatten.
Die Waisenherde wurde heute von Lima Lima und einem Keeper auf dem Weg in den Busch angeführt. Alamaya und Mwashoti waren sehr gierig, kaum dass sie aus ihrem Gehegetor getreten waren. Sie futterten so schnell sie konnten, als ob sie einen Wettbewerb veranstalteten, wer mehr fressen konnte. Als die Waisen beim Schlammbad ankamen, fanden sie das Wasserloch voller Regenwasser vor. Es schwappte geradezu über und war ziemlich kalt, sodass sie heute nicht groß zum Baden kamen. Also tranken sie nur ihre Milch und folgten dann Faraja, um in der Nähe zu grasen, bis die Keeper ihr Mittagessen beendet hatten.

Die Waisen grasen

Montag, 21. November 2016
Wegen des starken Winds und des heftigen Regens fiel letzte Nacht eine große Akazie um. Sonje und Ngasha kamen am Morgen heraus, und bevor sie an ihr Tagewerk gingen, hielten sie zusammen mit den anderen Waisen an dem umgestürzten Baum an. Dann gingen sie in den Wald, und Sonje und Murera brachen einige leckere Äste für die jungen Babys ab, weil diese nicht kräftig genug waren, um sie selbst vom Baum zu reißen. Nachdem sie sie gefressen hatten, übernahmen Zongoloni und Quanza das Kommando und führten die Babys zu den Hügeln. Es war sehr rutschig, und wir machten uns Sorgen um Murera mit ihrem kaputten Bein und ihrer Hüfte. Sonje kam ihr zu Hilfe und schob sie von hinten den Hügel hinauf. Murera war sehr froh über die Hilfe von ihrer Freundin. Auch für die Keeper war es schwierig, auf dem rutschigen Weg den Berg hinauf zu kommen, und einige von ihnen fielen auf den Hintern.

Sonje knabbert an der Akazienrinde

Dienstag, 22. November 2016
Die frechen Jungs Faraja und Jasiri gerieten heute aneinander, als sie darum stritten, wer auf ihren Spielkameraden Ngasha klettern durfte. Die Rangelei dauerte an, bis Ngasha genervt war, weil Faraja ihn geschubst hatte und er umgefallen war. Jasiri, der groß und schwer ist, versuchte daraufhin, auf Ngasha zu klettern, während dieser noch auf dem Boden lag und versuchte aufzustehen. Ngasha begann, um Hilfe zu rufen, sodass Sonje und Zongoloni herbei eilten. Als sie ankamen, sahen sie, wie Ngasha auf dem Boden lag und nicht aufstehen konnte, weil es sehr nass und rutschig war. Die beiden Mädchen versuchten, ihm zu helfen, konnten ihn aber auf nicht auf die Beine bekommen. Die Keeper mussten hinzukommen, und als sie sich alle zusammen abmühten, gelang es ihnen schließlich, Ngasha wieder aufzuhelfen. Inzwischen hatten sich Jasiri und Faraja aus dem Staub gemacht, aus Angst, für ihre Dummheiten bestraft zu werden.

Faraja auf der Wiese

Mittwoch, 23. November 2016
Heute beschlossen Murera und Sonje, die Waisen in den Wald zum Umani-Hügel zu führen. Sonje wollte Mwashoti bei sich haben und sah sich um. Schließlich fand sie ihn bei Zongoloni und Quanza und kollerte ihm zu; er schloss sich ihr schnell an, und sie konnten zu den Weidegründen aufbrechen. Während die Waisen geschäftig grasten, begann es zu regnen, und die meisten Elefanten wie auch die Keeper entschieden sich, den Regen zu meiden und unter den Bäumen Schutz zu suchen. Lima Lima ließ sich aber nicht vom Regen stören und fraß weiter die frischen Zweige, die sie gefunden hatte. Ziwa und Zongoloni hatten ihren Spaß dabei, sich in der nassen Erde herumzurollen, während die anderen darauf warteten, dass der Regen aufhörte.
Nachdem die Waisen ihre Mittagsmilch getrunken hatten, brachte Murera die Gruppe zu den Chyulu-Bergen, wo sie ein natürliches Wasserloch fanden, das von den wilden Elefanten genutzt worden war. Die Waisen wälzten sich kurz darin und gingen danach zur Tränke zurück, um frisches Wasser zu saufen.

Murera und Zongoloni gehen voran

Donnerstag, 24. November 2016
Heute schienen alle Elefanten sehr glücklich und energiegeladen zu sein, als sie in den Tag starteten. Sie trompeteten und jagten wild herum, rannten im Gebüsch hin und her und hatten überhaupt jede Menge Spaß. Die Keeper waren froh darüber, die Waisen so gutgelaunt zu sehen.
Gegen Mittag schlossen sich einige Büffel den Waisen an, die gerade im Busch frische Zweige fraßen. Es war eine sehr große Büffelherde, und die Keeper fragten sich, ob das die Ursache dafür war, dass die Waisen am Morgen so verspielt gewesen waren. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Waisen die Büffel in der Gegend gewittert und versucht hatten, sie zu vertreiben.
Später am Nachmittag, bevor die Waisen zu den Stallungen zurückkehrten, wurden sie von Offiziellen der Justiz besucht, die sie gesund und munter vorfanden. Als sie sahen, wie Murera und Mwashoti nach ihren Verletzungen durch Wilderer humpelten, fühlten sie mit ihnen und bestätigten, dass solche Wilderer lebenslange Strafen bekommen sollten.

Jasiri und Quanza

Freitag, 25. November 2016
Umani ist nun wieder vollständig ergrünt und ein üppiges Paradies voller wilder Tiere, Vögel, Schmetterlinge und Insekten, die alle begeistert von dem Grün des Kibwezi-Waldes sind. Der nimmersatten Lima Lima kommt die frische Vegetation gerade recht, und man sieht sie jederzeit auf irgendeinem Gras oder anderem Grün herumkauen. Heute war Faraja sehr verspielt, als er draußen fraß. Er warf etwas Gras auf seinen Kopf, während er mit den Füßen noch mehr lockerte, weil sein Rüssel bereits gefüllt war.
Beim Schlammbad nahm Murera mit Alamaya einen Umweg zur Milchflasche und versuchte so, mit ihm den älteren und ruppigeren Jungs aus dem Weg zu gehen. Diese hätten gern mit Alamaya und Mwashoti ein paar Ringkämpfe veranstaltet. Den Rest des Nachmittags grasten die Waisen, bis es Zeit war, nach Hause zurückzukehren.

Die Waisen umgeben von üppigem Grün

Samstag, 26. November 2016
Lima Lima schloss sich heute Zongoloni und Quanza an, die mit ihren Füßen im Schlamm herumtraten. Als Jasiri Lima Lima und Quanza beim fröhlichen Spielen sah, versuchte er, sich zwischen sie zu drängeln und mitzumachen. Den Mädchen gefiel das gar nicht, und Zongoloni brach zusammen mit Quanza auf. Als Lima Lima bemerkte, dass die anderen Mädchen gegangen waren, kehrte auch sie Jasiri den Rücken und ließ ihn zurück.
Zur Milchfütterungszeit hielten die Waisen an und warteten darauf, dass die Keeper ihnen das Signal zum Aufbruch zur Fütterstelle gaben. Als die Keeper pfiffen, rannten sie alle zu ihren Flaschen. Lima Lima musste wieder von den Keepern zurückgehalten werden, damit sie als letzte ankommen und so die anderen Waisen nicht stören würde, während diese ihre Milch tranken. Sie neigt dazu, ihre Milch schnell hinunterzuschlingen und dann die von den anderen Babys stehlen zu wollen, die langsamer trinken als sie.

Quanza gibt den Weg vor

Sonntag, 27. November 2016
Kaum war Murera heute Morgen aus ihrem Gehege gekommen, schloss sie sich mit Sonje zusammen, und die beiden gingen Mwashoti begrüßen. Danach brachen die Waisen hinaus in den Wald auf und gingen zum Umani-Hügel, um dort frische Zweige und leckeres Grün zu fressen. Mwashoti versuchte, einige Zweige abzubrechen, doch er war nicht stark genug dafür, also warteten er und Alamaya auf Murera und die anderen älteren Kühe, damit sie ihnen halfen. Mwashoti folgte Alamaya dann zum Staubbad, wo die beiden zusammen den Staub genossen. Sie bedeckten sich von Kopf bis Fuß mit damit, um die beißenden Insekten fernzuhalten.
Ein Keeper ging zu Ngasha, um ihm ein paar Streicheleinheiten zu geben. Ngasha freute sich sehr darüber und sperrte seinen Mund weit auf, damit der Keeper seine Finger hineinstecken würde und Ngasha daran nuckeln konnte. Als ihm der Keeper zu langsam war, schnappte er sich die Hand mit dem Rüssel und steckte sie selbst in den Mund, um dann sehr zufrieden daran zu nuckeln.

Alamaya staubbadet

Montag, 28. November 2016
Es regnet weiterhin, und es gibt Regenschauer in den frühen Morgenstunden, wenn die Waisen gerade aus den Gehegen kommen, um ihren Tag zu beginnen. Heute ging Murera zu den kleinen Bullen Alamaya und Mwashoti und stellte sich zwischen sie, da Alamaya in Stänkerlaune und etwas ruppig zu Mwashoti war. Draußen auf den grasbedeckten Wiesen sprangen Grashüpfer um Murera herum. Sie stellte ihre Ohren auf, um sie zu vertreiben, doch es nützte nichts, denn sie ließen sich von ihr gar nicht beeindrucken. Die Babys hielten an etwas matschigem Wasser in sumpfigem Gebiet im Wald an und genossen es, sich Wasser auf die Brust zu spritzen und sich so abzukühlen. Es war ihnen heute sehr heiß.

Murera versucht, die Grashüpfer zu vertreiben

Dienstag, 29. November 2016
Quanza nahm heute die Babybullen mit, als die Waisen hinaus zu den Weidegründen gingen. Es hatte in der Nacht ziemlich heftig geregnet, und es nieselte noch, als die Waisen aufbrachen. Als Murera Quanza und die Jungs zusammen gehen sah, gab sie sich damit zufrieden, dicht bei den Keepern zu bleiben, denn sie wusste, dass diese ihr helfen würden, wenn sie Probleme mit dem rutschigen Boden bekommen sollte. Sie muss im Matsch langsamer als üblich laufen, wegen der Verletzungen, die sie erlitten hatte, als sie verwaiste, und wegen denen sie nun humpelt. Als die Keeper und Murera die Gruppe wieder einholten, rollte sich Zongoloni gerade in der roten Erde herum, während Quanza und Lima Lima sich um ein paar süße Zweige stritten, die Quanza auf dem Weg in den Wald aufgesammelt hatte.

Ziwa in Angriffslaune

Mittwoch, 30. November 2016
Alamaya übernahm heute Morgen die Führung und legte einen wackeren Schritt vor, als er die Waisen zur Wasser-Pipeline brachte. Mwashoti schloss sich ihm an, und die beiden hatten großen Spaß dabei, sich wie die Chefs der Herde zu fühlen. Gierschlund Lima Lima und Ngasha hielten an, um alle Zweige zu fressen, die sie auf dem Weg fanden. Sie hörten auch bei der Milchfütterung nicht auf damit, während die anderen Waisen auf ihre Milchflaschen warteten. Ansonsten war es ein unspektakulärer Tag; die Waisen fraßen die frischen grünen Blätter und Pflanzen, bis es Zeit war, für die Nacht wieder zu den Stallungen zurückzukehren.

Alamaya und Lima Lima

(übersetzt aus dem englischen Original)