Asanjes Tod

Asanje war eine Waise aus der Masai Mara und war 18 Monate alt, als sie am 8. Oktober 2013 zu uns kam. Wie üblich für eine Waise in diesem Alter, war sie abgemagert und schwach und war schon längere Zeit ohne die Milch ihrer Mutter gewesen. Doch sie beruhigte sich schnell und am 15. Oktober war sie schon ruhig genug um mit den anderen Waisen hinaus in den Busch zu gehen. Sie war täglich draußen, bis zu dem schicksalhaften Tag am 30. Oktober 2013.


Kurz nach der AnkunftAsanje bekommt Milch
An diesem Tag verließ Asanje ihren Stall wie üblich und schien gesund und glücklich zu sein. Plötzlich bekam sie dann Schwellungen an ihrem Hals und verhielt sich seltsam. Sie drehte sich im Kreis, schien ihr Augenlich verloren zu haben und atmete schwer. Die Keeper brachten sie unter größter Mühe zu ihrem Gehege zurück, während sie einem Zusammenbruch nahe war. Als wir Angela benachrichtigten, war nur noch wenig Zeit und wir spritzten ihr Cortison. Das beruhigte die Situation, doch Asanje blieb vorerst ohne Augenlicht. Die auf Augen spezialisierte Tierärztin erklärte uns, dass die Schwellung im Gehirn auch auf den Sehnerv drückte und Gifte für die Schwellungen verantwortlich waren. Sie war jedoch guter Dinge, dass Asanjes Augenlicht zurückkehren würde, was es tatsächlich in den darauffolgenden Wochen auch tat.
Doch über die folgenden Monate gab es weitere Komplikationen. Sie stand unter regelmäßiger Aufsicht eines Tierarztes und wir waren voller Hoffnung, dass sie Anfang dieses Jahres das Schlimmste überstanden hatte und nahmen sie deshalb in das Patenschaftsprogramm auf.

Im GehegeDie süße Asanje
Doch in den letzten Wochen machte sie uns wieder mehr Sorgen. Sie war zu schwach um am Morgen ohne die Hilfe der Keeper auf die Beine zu kommen. Daher schlief sie lieber im Stehen und lehnte sich dabei an eine der Gehegewände. An ihrer Stirn bildete sich erneut eine große Beule, die, wie sich herausstellte, ein Abszess war und als sie geöffnet wurde große Mengen Eiters freigab. Auch an ihrem Kinn und ihrem Bauch tauchten erneut Schwellungen auf, die nicht wieder weggingen. Sie behielt aber ihren Appetit, trank noch immer gern ihre Milch und ging jeden Tag weit in den Busch hinein und kam Abends zurück um noch weiteres Grünfutter zu fressen, das in ihr Gehege gelegt wurde. Doch ihre Lebenskraft nahm trotzdem immer weiter ab. Sie verlor den Kampf um ihr Leben während der frühen Morgenstunden des 30. Januar 2014.

Im BuschAsanje grast in ihrem Gehege
Asanje kämpfte diese lange Zeit tapfer gegen ihre Krankheit und ihr Tod war für uns alle niederschmetternd, denn auch wir haben lange gekämpft um dieses wertvollen Elefantenleben zu retten und dachten am Anfang des Jahres wirklich, dass das Schlimmste überstanden sei. Es hat nicht sollen sein und der einzige Trost ist, dass sie umgeben von sehr viel Liebe und Fürsorge gestorben ist.
Was aber die plötzliche anaphylaktische Reaktion hervorgerufen hat an jenem schicksalhaften 30. Oktober 2013 und damit auch sämtliche Gesundheitsprobleme von Asanje verursachte, wird womöglich ein Rätsel bleiben. Zuerst vermuteten wir einen Schlangenbiss, doch wir konnten keine Bisswunde entdecken. Die Obduktion brachte auch kein Ergebnis. Nur etwas Organschwäche und deutliche Blutarmut wurden entdeckt; anämisch war sie zuvor schon einige Zeit. Wir haben Proben eingeschickt um genauere Untersuchungen zu machen und warten noch auf die Ergebnisse.
Asanje wird schmerzlich vermisst werden und wir sind sehr froh, sie gekannt zu haben!