Auch Sunyei hat ein neues Kalb!

(übersetzt aus dem englischen Original; alle Bilder © Sheldrick Wildlife Trust)

In Ithumba stehen die neugeborenen Kälber der Ex-Waisen inzwischen Schlange! Das neueste kleine Baby bekamen die Keeper und Waisen beim Mittagsschlammbad am 16. November zu sehen. Die Stimmung war dort schon sehr ausgelassen, denn es wuselten schon jede Menge Babys herum, und die Waisen planschten fröhlich im Wasserloch. Doch dann gingen die Feierlichkeiten erst so richtig los, als Ex-Waise Sunyei mit einem Neugeborenen an ihrer Seite auftauchte!

Sie hatte natürlich auch ihre erste Tochter, die inzwischen vier Jahre alte Siku, dabei, sowie noch weitere Ex-Waisen: Olare, Ishanga, Lualeni, Naserian und Makireti. Auch Lualenis und Naserians Kälber Lulu und Njema waren mit von der Partie, genau wie die älteste Tochter von Mulika, Mwende, die nun schon zehn Jahre alt ist. Mulika selbst war gar nicht dabei, was zeigt, wie eng der Zusammenhalt der verschiedenen Gruppen von Ex-Waisen in Ithumba schon ist. Auch Yatta und ihre Kollegen waren schon 20 Minuten zuvor angekommen, und zwar aus der gleichen Richtung wie Sunyei. Die Geburt musste sich am frühen Morgen abgespielt haben, im Kreis von Sunyeis langjährigen Freunden.


Die Keeper nannten das neue Baby Saba, auf Suaheli „sieben“. Im Jahr 2021 sind nun nämlich schon sieben Kälber von Ex-Waisen in Ithumba geboren worden. Dabei sind nicht nur Kaia, Njema, Noah und Yogi gezählt, die jüngsten Kälber von Kinna, Naserian, Nasalot und Yatta, sondern auch die beiden, die leider nicht überlebt haben: Makenas Baby Mumo, das trotz der Versuche der Keeper, ihn aufzupäppeln, wenige Tage nach der Geburt starb, sowie die Totgeburt von Galana. Nach dem traurigen Tod des kleinen Mumo wurde allen wieder einmal bewusst, dass es in der Natur nicht immer ein Happy-End gibt – vor allem in solch schwierigen Zeiten wie der Dürreperiode, die immer noch anhält.

Die kleine Saba macht zum Glück einen sehr gesunden und munteren Eindruck. Sie stapft zufrieden ihrer Mama hinterher und lässt sich kaum von den anderen beirren, die sich einige Mühe geben, mit ihr zu spielen. Siku ist eine vorbildliche große Schwester; sie folgt Saba auf Schritt und Tritt und lässt sie nicht aus den Augen. Nachdem die Familie einmal um das Schlammloch herum spaziert war, zog sie sich in den Schatten zurück, und Saba bekam etwas Milch, bevor sie sich zu einem Nickerchen hinlegte. Danach kühlte sie sich noch ein wenig in der Tränke ab, assistiert von Sunyei und Siku.

Sunyei so mit ihrer Familie zu sehen, macht die Keeper sehr stolz. Sie ist von ihnen aufgezogen worden und nun zu einer wunderbaren Mutter herangewachsen. Im Jahr 2003 wurde sie gerettet, nachdem Hirten des Samburu-Stammes sie in einem Loch im Boden eines ausgetrockneten Flussbetts gefunden hatten. Daher hat Sunyei auch ihren Namen, der in der Sprache der Samburu „sandiger Fluss“ bedeutet. Sie war damals erst eine Woche alt, und nach einem kurzen Aufenthalt in der Polizeistation des nächsten Ortes kam sie ins Waisenhaus des Sheldrick Wildlife Trust in Nairobi. Dort verbrachte sie zwei Jahre und zog 2005 nach Ithumba um, wo sie sich blendend einlebte. Als sie bereit war wieder auszuwildern, schloss sie sich der Herde von Yattas Ex-Waisen an, mit der sie heute noch in der Gegend um Ithumba lebt.

Es ist wundervoll, all die neuen kleinen Nachkommen der früheren Waisen-Elefanten in Ithumba zu sehen. Wären diese vor so vielen Jahren nicht gerettet worden und hätten eine zweite Chance in ihrem Leben bekommen, gäbe es all diese fröhlichen Babys heute nicht. Das schöne am Waisenprojekt ist, dass noch Elefanten-Generationen später zu sehen ist, dass sich all die Mühe gelohnt hat!