ATE News: Dezember 2018 und Januar 2019

News vom Amboseli-Trust-for-Elephants – die Monate Dezember 2018 und Januar 2019:

 

Im Dezember 2018 und Januar 2019 bot Amboseli einen unglaublich schönen Anblick und es herrschten außergewöhnlich gute Bedingungen! 2018 hatte es Regenfälle in Rekordhöhe gegeben – allein im April und Mai fiel die doppelte Gesamtmenge eines durchschnittlichen Jahres! Und zum Abschluss folgte am 11. Dezember ein gewaltiger Regenschauer, der nicht nur volle sieben Stunden andauerte sondern auch die unglaubliche Menge von 100 Millimetern Niederschlag in nur sechs Stunden brachte. Das ATE-Team musste den Regenmesser leeren um die weiteren Niederschläge erfassen zu können!

 

Das Amboseli-Ökosystem verwandelte sich in ein grünes Paradies mit Savannen voller langer, saftiger Gräser, dichter Wälder, mit frischem Laub treibenden Bäumen und Sträuchern sowie Sümpfen, die weit über ihre normalen Ufer traten. Überall entstanden neue Wasserstellen – einige davon in der Größe kleiner Seen. Letztere lockten Scharen von Flamingos an und der für Amboseli typische Anblick weidender Elefanten vor der Kulisse des Kilimanjaro wurde um eine weitere Facette erweitert: Pinkfarbene Vögel in einem temporären See vor dem berühmtesten Berg Afrikas!

 

Elefantenbullen lassen geduldig Vögel auf ihrem Rücken und Kopf sitzen

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Neues von „unserem“ Elefanten-Mädchen Rea!

Unser Verein hat eine besondere Beziehung zu einem Elefantenkalb im Amboseli-Nationalpark. Es handelt sich um Rea, die Tochter Risas aus der RA-Familie, welche Cynthia Moss vom Amboseli Trust for Elephants nach uns benannt hatte.

Rea wurde im Januar 2012 geboren und war von Anfang an ein sehr hübsches Baby mit riesigen Segelohren! Sie hatte einen sehr guten Start ins Leben, da es in ihrem Geburtsjahr sehr viel Regen gab und ihre Mutter Risa bereits eine sehr erfahrene Mutter war, die schon mehrere Kälber erfolgreich großgezogen hatte.

 

Rea sieht gut aus!

 

Über die Jahre war es allerdings gar nicht so einfach Reas Entwicklung im Auge zu behalten, da sich die RA-Familie oft auch außerhalb des eigentlichen Parks aufhält und dann immer wieder für einige Zeit vom „Radar“ des ATE-Teams verschwindet. Außerdem zeigte sich, dass Rea ein eher schüchternes Elefanten-Kind ist, welches sich gerne hinter den anderen Familienmitgliedern versteckt. Gelegentlich findet man sie auch nicht bei ihrer Mutter sondern in Gesellschaft ihrer Tante Ruth II und deren Nachwuchs. So bleibt es also für das ATE-Team immer eine kleine Herausforderung zu verfolgen, wie Rea langsam größer wird und sich entwickelt. „Neues von „unserem“ Elefanten-Mädchen Rea!“ weiterlesen

ATE News: Oktober bis November 2018

News vom Amboseli-Trust-for-Elephants – die Monate Oktober und November 2018:

 

 

Die Monate Oktober und November markieren in Amboseli normalerweise den Beginn der „kurzen Regenzeit“. Die ersten Niederschläge finden allerdings noch außerhalb des Parks statt, an den Hängen des Kilimanjaro und des benachbarten Hügellandes. Von dort ziehen sie dann allmählich immer weiter bis ins Zentrum des Schutzgebiets.

Dieses Jahr dauerte es jedoch etwas länger, bis der erste Regen fiel. Erst Ende November kam es zu einem starken Anstieg der Temperaturen, dem gewöhnlichen Zeichen für den nahen Beginn der Regenzeit, dem dann auch tatsächlich bald die ersten Niederschläge folgten. Allerdings zeigten sich diese zunächst noch von eher bescheidenem Ausmaß. Da die vorherige „große Regenzeit“ jedoch außergewöhnlich ergiebig gewesen war gab es trotzdem noch immer Futter und Wasser in ausreichenden Mengen. Die meisten Tiere befanden sich daher nach wie vor in bester Verfassung und da man außerdem annehmen konnte, dass sich die Regenzeit auch im Dezember noch fortsetzen würde, war die Situation nach wie vor entspannt und alle sahen der nächsten Zukunft recht optimistisch entgegen.

 

Den Elefanten in Amboseli geht es sehr gut!

 

Die Elefanten versammelten sich fast täglich in großer Zahl in der Nähe der Sümpfe. Oft schlossen sie sich in große Herden zusammen, doch waren dazwischen auch immer wieder kleinere Gruppen zu finden. In allen Herden konnte eine große Vielfalt an sozialen Aktivitäten beobachtet werden. Dazu gehörte vor allem das Treffen von Freunden, die zu verschiedenen Familien gehörten, das gegenseitige Kennenlernen kleiner Kälber, die neue Spielkameraden fanden, Rangkämpfe zwischen Bullen, Paarungen und ausgelassene Bäder: Mit Wasser, Schlamm oder Staub!

 

Die GB-Familie beispielsweise machte das Beste aus diesen Zusammenkünften. Das ATE-Team hatte sie oftmals in Gesellschaft vieler anderer Familien beobachtet und es war offensichtlich, dass sie das Zusammensein mit so vielen ihrer Freunde genossen und alle eine wundervolle Zeit hatten.

 

Die Elefanten genießen das Zusammensein –

und das üppige Nahrungsangebot!

 

Allerdings gab es auch einige traurige Ereignisse. Eines davon betraf die junge Kuh Paru aus der PA-Familie. Sie hatte Anfang des Jahres Zwillinge zur Welt gebracht. Eine echte Sensation, denn Zwillingsgeburten kommen bei Elefanten nur sehr selten vor! Dafür gibt es allerdings auch einen guten Grund: Den meisten Kühen fällt es schwer genug Milch für ein Kalb zu erzeugen. Sie hätten nie genug um zwei Babys ausreichend mit Nahrung zu versorgen. Paru und ihre beiden Kälber schienen jedoch eine positive Ausnahme zu sein. Was man auch der außergewöhnlich ergiebigen großen Regenzeit zuschreiben konnte, welche ein üppiges Nahrungsangebot zur Folge hatte. So war Paru stets wohlgenährt und dadurch in der Lage genug Milch für beide Kälber zu produzieren. Die Zwillinge hatten offenbar riesiges Glück, dass sie genau zum optimalen Zeitpunkt geboren worden waren. Doch leider hielt diese positive Phase nicht an. Das weibliche Kalb zog sich eine Verletzung auf seinem Rücken zu, welche schlecht zu heilen schien. Daher gab es die Überlegung sie von einem Tierarzt behandeln zu lassen. Hierfür wäre es allerdings notwendig gewesen das Kalb einzufangen und die Mutter zu betäuben. Das Narkotisieren von Elefanten ist jedoch immer mit einem Restrisiko verbunden. Und da es dem kleinen Elefanten-Mädchen offenbar allmählich wieder besser ging verzichtete man schließlich doch auf einer tierärztlichen Behandlung . Leider täuschte der positive Eindruck! Das Baby starb in der zweiten Oktoberhälfte – letztlich doch sehr überraschend und unerwartet! Ein trauriges Schicksal für das kleine Elefantenmädchen und ein traumatischer Verlust für ihre Mutter! Der einzige Trost war, dass es Parus Sohn weiterhin gut ging.

 

Elefanten am Rande eines Palmenwaldes.

 

Bei den AAs befanden sich, wie schon während der letzten Monate, weiterhin die meisten Mitglieder ihrer Familie in einer Gruppe zusammen. Erst Ende November konnte man beobachten, dass sie begannen sich auch in kleinere Gruppen aufzuteilen, welche sich unter verschiedene andere Familien mischten. Sie bevorzugten dabei diejenigen, welche sich in der westlichen Parkhälfte aufhielten.

 

Die EBs hatten viel Zeit in der Nähe des ATE-Forschungslagers verbracht. Es war für das Team wunderbar, sie so oft zu sehen. Gerne hielten sie sich auch beim Flamingo-See auf und überquerten ihn mehrfach, um zu ihren bevorzugten Futterplätzen zu gelangen.

Edwina und ihre Gruppe sahen gut aus und Elanas zweites Kalb, das im Mai diesen Jahres geboren worden war, machte einen sehr gesunden Eindruck. Es ist ein sehr unternehmungslustiges Kalb, voller Energie und stets zum Spielen aufgelegt.

 

Viele Elefanten kennen die Fahrzeuge des

ATE-Teams gut und kommen oft nahe heran.

 

Elana hatte ihr Erstgeborenes im Jahr 2015 verloren, daher war es nun sehr schön zu sehen, dass sie erneut ein Kalb hatte und ihre mütterlichen Fähigkeiten zeigen konnte. Elefantenkühe, die zum ersten Mal ein Baby bekommen, schaffen es leider oft nicht, dass dieses überlebt. Vor allem wenn ihre eigene Mutter ihnen nicht hilfreich zur Seite steht und/oder wenn die Umweltbedingungen nicht gut sind. Das erste Kalb zu verlieren ist für die Kühe eine sehr traurige Erfahrung, gleichzeitig aber auch Teil eines Lernprozesses, den viele weibliche Elefanten in ihrem Leben durchmachen. Elefanten müssen viele Fähigkeiten erst im Laufe der Zeit erlernen. Dies kann manchmal eine sehr schwere und harte Lektion sein, aber später macht sich dieses Wissen bezahlt und kann sich entscheidend auf ihre Führungsqualitäten, ihr Verhalten als Mutter und den Überlebenserfolg ihrer Familie auswirken.
Im Oktober wurde beobachtet, dass auch Eleanor ein neues Kalb hatte, aber dieses sah so aus, als ob es schon ein paar Monate alt gewesen wäre. Vermutlich wurde es bereits Anfang Februar geboren.

Die EB-Kälber gedeihen wunderbar – und umgeben von vielen gleichaltrigen Freunden veranstalten sie immer jede Menge lustiger und ausgelassener Spiele!

 

Zusammenfassend kann man durchaus sagen, dass die Elefanten in Amboseli auch im Oktober und November eine gute Zeit hatten, die sich gravierend von der vor einem Jahr noch herrschenden großen Dürre unterschied.

 

 

ATE News: August bis September 2018

News vom Amboseli-Trust-for-Elephants – die Monate August und September 2018:

 

 

Im August und September geht in Amboseli normalerweise die „Große Trockenzeit“ zu Ende – und gleichzeitig ist dies ihre härteste Phase. Die Weideflächen sind vertrocknet und der Wind treibt den berüchtigten, sodahaltigen und mehlfeinen Staub über die Ebenen.

Doch dieses Jahr war anders! Dank der außergewöhnlich reichhaltigen Niederschläge der letzten Regenzeit, welche ungefähr die doppelte Menge eines durchschnittlichen Jahres erreichten, gab es wesentlich bessere Bedingungen!

 

Die Sümpfe im Zentrum des Parks werden ohnehin das gesamte Jahr mit Schmelzwasser vom Kilimanjaro versorgt und liefern zuverlässig Trinkwasser für alle Tiere. Daneben bieten sie mit der Sumpfvegetation auch eine wichtige Nahrungsressource. Diese ist allerdings für viele Tiere, wie Zebras, kaum zu erreichen. Anderen, wie den Elefanten, bietet sie nur eine relativ nährstoffarme Kost! Das schwächt die Tiere auf die Dauer sehr und sie wirken dann oft müde und lethargisch.

Dieses Jahr jedoch hatten die reichen Regenfälle ein so starkes Pflanzenwachstum ausgelöst, dass das Nahrungsangebot selbst zum Höhepunkt der Trockenzeit noch bestens war. Was sich auf die körperliche wie mentale Verfassung der Elefanten und anderen Tiere sehr positiv auswirkte!

 

Viele Herden kehrten in den Park zurück, denn außerhalb trockneten die Savannen schneller aus. Sie genossen das außergewöhnlich gute Nahrungsangebot und ihre Kälber zeigten sich verspielt und ausgelassen. Zu diesen Rückkehrern zählte auch die ZB-Familie, die sich zwei Jahre lang in Tansania aufgehalten hatte!

 

Die ZB-Familie ist nach zwei Jahren wieder zurück aus Tansania!

 

Mehrere der Elefantenfamilien machten es sich zur Gewohnheit regelmäßig den Palmwald zu besuchen, innerhalb dessen das Camp des ATE-Teams liegt. Die AA’s, EB’s, GB’s und PC’s gehörten zu jenen, die häufig gesehen wurden.

 

Die AA’s waren weiterhin sehr häufig alle zusammen in einer Gruppe anzutreffen. Für diese Familie ist das ein eher ungewöhnliches Verhalten, welches sie zeigt, seit Astrid vor ein paar Monaten die Rolle der Matriarchin übernommen hatte. Noch ist nicht ganz klar ob es dauerhaft etabliert wird und ob es durch einen neuen Führungsstil Astrids oder doch von anderen Einflüssen ausgelöst wurde.

 

Auch den Kälbern der AA’s geht es gut. Besonders im Fall von Astrid’s erst wenige Monate alten kleinen Sohn ist dies sehr erfreulich, da bisher sowohl von ihren Kindern wie Enkeln nur ihre Tochter Annan überlebt hatte.

 

Eines Tages besuchten die AA-Kühe Alexandra und Andrea das ATE-Camp. Dabei wurden sie von einer großen Schar Kuhreiher begleitet. Die weißen Vögel umschwärmten die Elefanten und versuchten die Insekten zu fangen, welche von den Grauen Riesen aufgescheucht wurden. Dies ist ein typisches Verhalten und die Elefanten in Amboseli sind so sehr an die Begleitung durch die Kuhreiher gewöhnt, dass sie oft kaum Notiz von ihnen zu nehmen scheinen. Häufig kann man sogar sehen, wie sie den Vögel erlauben auf ihren Rücken zu „reiten“!

Die AA’s boten zusammen mit den Reihern ein wunderschönes Bild mit dem Kilimanjaro im Hintergrund.

 

Ein Teil der PA-Familie vor der Kulisse des Kilimanjaro!

 

Garamba und Georgia von den GB’s verbrachten ebenfalls einmal einen ganzen Nachmittag direkt beim Camp. Und auch Golda wurde mehrmals gesehen. An einem Tag gehörte sie zu einer großen Herde, die aus Angehörigen verschiedener Familien bestand – darunter beispielsweise auch den PC’s.

 

Von den EB’s hingegen hielt sich weiterhin nur Enid’s Gruppe im Park auf. Diese zählte ebenfalls zu den häufigen Besuchern des ATE-Camps. Ella’s Gruppe- befand sich- stattdessen nachwievor- in einem benachbarten Gebiet im Norden. Es war den ATE-Mitarbeitern noch nicht gelungen sie dort selbst zu Gesicht zu bekommen. Aber sie erhielten eine Reihe aktueller Fotos von Safari-Guides, Rangern oder Mitarbeitern anderen NGO’s, welche eindeutig Ella und ihre Gruppe zeigten – und belegten, dass auch sie sich in bester Verfassung befanden.

 

Inzwischen gehören 1.800 Elefanten zum Projekt des Amboseli Trust und die Team-Mitglieder können jeden einzelnen identifizieren. Allerdings ist es natürlich sehr schwer bis unmöglich alle ständig im Auge zu behalten. Vor allem wenn sie den Park verlassen. Daher ist es äußerst hilfreich über einige zusätzliche „Augen“ zu verfügen, die das Team mit Informationen und Bildern versorgen.

 

Einige Mitglieder der SB-Familie.

 

Die junge Kuh Echeri, deren 2015 geborenes Kalb im Juli aus einer Grube befreit werden musste, war im September leider bereits erneut auf Hilfe angewiesen. Dieses Mal entdeckte Norah Njiriani, dass sich Echeris 2012 geborener Sohn Embere in Schwierigkeiten befand. Mitarbeiter der Ol Tukai Lodge hatten sie informiert, weil er seinen Rüssel in einem Drahtzaun, der das Gelände der Lodge umgibt, verfangen hatte. Norah konnte- zwar beobachten, dass es ihm gelang, sich selbst zu befreien und zu seiner Familie zurückzukehren. Doch stellte sie- fest, dass sich ein weiteres Stück Draht um eines seiner Vorderbeine gewickelt hatte. Zwar hatte sich dieses noch nicht zusammengezogen und verursachte ihm deshalb keine Schmerzen, doch konnte er natürlich jederzeit damit irgendwo hängen bleiben und dann ein echtes Problem bekommen. Daher wurde die mobile Tierarzteinheit des KWS/DSWT um Hilfe gebeten, die auch bereits nach kurzer Zeit vor Ort eintraf. Inzwischen aber war Embere mit seiner Familie in den nahegelegenen Sumpf gewandert. Dort konnte man ihn unmöglich betäuben. Es blieb nichts anderes übrig als die Aktion auf eine bessere Gelegenheit zu verschieben.

Norah war während der nächsten Tage unentwegt damit beschäftigt nach Embere Ausschau zu halten. Doch entweder war er wie vom Erdboden verschluckt oder er befand sich bereits wieder im Sumpf! Erst nach mehreren Tagen entdeckte sie ihn endlich in einem geeigneten Gelände. Sofort wurde der Tierarzt erneut gerufen, der in kürzester Zeit vor Ort war. In einer Gemeinschaftsaktion vom KWS/DSWT-Tierarzt-Team, Rangern des KWS und dem ATE-Team konnte Embere in einer nur 15 Minuten dauernden Aktion von dem gefährlichen Draht befreit werden.

 

Die Mitarbeiter des ATE beteiligen sich grundsätzlich nur in absoluten Notfällen an derartigen Einsätzen. Denn jedes Mal wenn so etwas notwendig war, stellten sie fest, dass die Elefanten hinterher eine Weile ihren Autos mit einer gewissen Unsicherheit begegneten.

In diesem Fall aber war es anders: Echeri, Embere und ihre Familie zeigten nicht die geringste Verunsicherung sondern verhielten sich gegenüber den ATE-Fahrzeugen und ihren Insassen als wenn nichts vorgefallen wäre. Sie müssen verstanden haben, dass Embere geholfen wurde und ihr Vertrauen in das ATE-Team war ungebrochen!

 

Sikus erster Geburtstag!

Siku, die Tochter von Ex-Waise Sunyei, „feiert“ heute ihren ersten Geburtstag!

 

Heute vor einem Jahr, am 22. Oktober 2017,- brachte Ex-Waise Sunyei ihr erstes Baby zur Welt – ein Mädchen! Weil die Geburt bei Tagesanbruch stattfand erhielt Sunyeis Tochter den Namen „Siku“, was auf Suaheli soviel wie „Tag“ bedeutet. Ein wunderschöner und passender Name wie wir finden!

Und nur wenige Stunden nach der Geburt erschien Sunyei mit Siku bereits bei den Stockades um ihre kleine Tochter den Keepern vorzustellen! Sikus Körper war noch nicht ganz trocken und sie stand noch ziemlich wacklig auf ihren Füßen. Aber ihrer Mutter war es trotzdem äußerst wichtig sie schon jetzt mit ihren menschlichen Freunden bekannt zu machen. Sie sollten wissen, dass die Familie – und für die Ex-Waisen bilden sie und die Keeper EINE Familie – ein neues Mitglied erhalten hatte. Ein beeindruckendes Verhalten, denn durch nichts könnte besser belegt werden, welches Vertrauen und Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Keepern und den Ex-Waisen herrscht! Dies ist nur möglich weil das Team des DSWT die ihnen anvertrauten Waisen mit unendlicher Liebe, Geduld, und Fürsorge behandelt.

 

Sunyei und ihre neugeborene Tochter Siku

 

An diesem Morgen befanden sich aber nicht nur die Keeper und sämtliche damals in ihrer Obhut lebenden Waisen bei den Stockades sondern auch fast alle Ex-Waisen, die in diesem Gebiet inzwischen wieder ein freies Leben im Busch führen. Und dann gab es auch noch eine ganze Reihe wilder Elefanten, darunter der bekannte Bulle One Tusker, die ebenfalls gerade vor Ort waren. Sie alle nahmen natürlich Notiz von der Ankunft Sunyeis und Sikus und so gab es eine große Begrüßungszeremonie!

 

Sunyeis Tochter Siku wird durch ein Kindermädchen „berüsselt“.

 

Nach einiger Zeit wurde es Sunyei offenbar- ein wenig zu viel mit den Aufmerksamkeiten, die sie und Siku erhielten. Daher zog sie in Begleitung einiger Kindermädchen weiter. Aber schon Mittags erschien die kleine Gruppe wieder- am Mud Wallow- und mischte sich unter die in großer Zahl versammelten anderen Elefanten. Es konnte einem fast der Atem stocken zu beobachten, wie Siku zwischen den gewaltigen Säulenbeinen riesiger Bullen hindurch wanderte. Aber ihre Mutter und die Kindermädchen behielten sie stets im Auge und sorgten dafür, dass ihre Ausflüge nicht zu weit gingen und nicht zu- lange dauerten! Andererseits verhielten sich aber auch die größten Bullen äußerst vorsichtig und rücksichtsvoll gegenüber dem neuen Mitglied- der Elefanten-Gesellschaft!

 

Siku läuft unter riesigen Bullen umher!

 

Ex-Waise Sunyei und ihre Tochter Siku

 

Für unseren Verein war es ein Glücksfall, dass sich an diesem Tag gerade einige Mitglieder und Pateneltern vor Ort befanden, die uns direkt- von dem- wundervollen Ereignis- berichten konnten. Mit dem beigefügten Video möchten wir heute daran erinnern.

 

 

In den nächsten 12 Monaten lernte die kleine Siku nun die Welt näher kennen. Insbesondere natürlich die anderen Elefanten: Ex-Waisen, Waisen und ihre wilden Freunde! Und selbstverständlich auch die Keeper! Siku entwickelte sich zu einem fröhlichen, freundlichen und intelligenten kleinen Energiebündel, welches kaum einmal müde zu werden schien! Zu ihren liebsten Spielgefährten gehören Wendis Tochter Wiva, Galanas Tochter Gawa und Nasalots Sohn Nusu!

 

Siku und Chyulu beim Luzerneheu-Frühstück!

 

Siku!

 

Man kann es fast nicht glauben, aber nun ist tatsächlich bereits ein ganzes Jahr vergangen und Siku „feiert“ heute ihren ersten Geburtstag. Wir wünschen ihr aus diesem Anlass natürlich nur das Beste und viele glückliche Jahre in der Wildnis von Ithumba! Happy Birthday Siku!