Balguda und Ziwa ziehen nach Umani Springs im Kibwezi Wald um

Früh morgens am 15. April traten Ziwa und Balguda die Reise zu ihrem neuen Zuhause im Kibwezi-Wald an, Teil des Ökosystems rund um den Chyulu-Hills-Nationalpark. Es war überraschend, wie bereitwillig Ziwa in den Umzugs-LKW ging. Es war das zweite Mal für ihn, denn er hatte vor einem Jahr schon einmal die Reise angetreten, als er zusammen mit Garzi und Vuria zur Ithumba-Auswilderungsstation im nördlichen Tsavo-East gefahren war.

 


Er war aber nur kurz dort, denn schon bald nach seiner Ankunft wurde er immer schwächer, und schließlich fällte Angela die Entscheidung, Ziwa nach Nairobi zurückzufliegen, wo er die intensive Versorgung bekommen konnte, die er zum Überleben brauchte. Wir haben nie genau herausgefunden, was sein gesundheitliches Problem war, denn die vielen, vielen Tests lieferten keine schlüssigen Ergebnisse. Wir nahmen schließlich an, dass er an Blutparasiten litt und behandelten ihn dementsprechend. Zu Jedermanns Erleichterung blühte Ziwa wieder auf und wurde langsam stärker, bis er nun erneut bereit war, die Reise in die Wildnis anzutreten.

Kibwezi-Wald mit den dahinterliegenden Chyulu Hills
Der Umzugs-LKW kommt an den Stallungen anDie Türen werden geöffnet
Balguda und Ziwa werden herausgelassen
Umani ist unsere neueste Auswilderungsstation und wurde vor einem Jahr fertiggestellt. Sie wurde speziell für jene Waisen gebaut, die eine etwas angenehmere Umgebung brauchen. Murera mit ihrer gebrochenen Hüfte und Sonje mit ihrem von einer Kugel verletzten Knie waren die ersten beiden Waisen, die diese neue Station einweihten. Bald darauf kamen ihre Freundinnen Zongoloni, Quanza und Lima Lima hinzu. Im Januar diesen Jahres schlossen sich ihnen dann die beiden Albino-Elefanten Faraja und Jasiri mit ihrem guten Freund Ngasha an. Wir denken, dass das waldige Gebiet für ihre empfindliche Haut besser geeignet ist. Auch bei Ziwa und Balguda, die beide langanhaltende Gesundheitsprobleme hatten, sind wir sicher, dass der Kibwezi-Wald der geeignete Platz ist. Hier gibt das ganze Jahr über es viel Futter und Wasser und sie können die wilden Elefantenherden, die in der Gegend leben, kennenlernen.

Balguda und Ziwa kommen aus dem LKWDie Neulinge werden von den Umani-Waisen begrüßt
Dame Daphne Sheldrick beobachtet die Ankunft von Balguda und Ziwa
Der Kibwezi-Wald ist Teil des „Saving Habitats“-Projekts des David Sheldrick Wildlife Trusts. Der Trust hat eine 35-jährige privat-öffentliche Partnerschaft mit dem Kenya Forest Service abgeschlossen, mit dem Ziel, diesen einzigartigen und wichtigen Grundwasserwald zu erhalten, zu schützen und zu verwalten. In letzter Zeit hat der DSWT die drei Waldgrenzen zu den benachbarten Gemeinden mit Elektrozäunen versehen, die vierte Grenze zum großen und sehr schönen Chyulu-Hills-Nationalpark bleibt offen.

Der Chyulu-Hills-NationalparkDer Chyulu-Hills-Nationalpark
Die DSWT Öko-Lodge Umani Springs im Kibwezi-Wald
Umani Springs Lodge
Dieses Ökosystem erstreckt sich bis zum Amboseli-Nationalpark und im Osten bis zum Tsavo-West-Nationalpark und die wilden Elefantenherden können durch diese Gebiete wandern. Da der Kibwezi-Wald nun sicher ist und immer genug Wasser und ausreichend Futter bereitstellt, ist er ein Lieblingsplatz der Wildtiere geworden.

Balguda zwischen den Umani-WaisenBegrüßungen
Grasen im Busch
Am Morgen des 15. April um 4 Uhr wurden Ziwa und Balguda eingeladen, damit der Konvoi Nairobis Straßen hinter sich lassen konnte, bevor sich die üblichen Staus bilden. Die Reise nach Umani Springs ist einfach, es geht fast die ganze Zeit über Asphalt, nur die letzten 15 Kilometer sind auf einem Waldweg zu bestreiten. Beide Babys stiegen ohne zu zögern ein. Ziwa schien erpicht darauf zu sein, in die Wildnis zurückzukehren, an die er sich noch gut erinnern konnte. Balguda hängt sehr an Keeper Wilson und folgte ihn vertrauensvoll in den LKW. Innerhalb von Minuten waren beide in ihren Abteilen im LKW untergebracht – zusammen mit ihren Keepern, Futter für unterwegs und ihren Milchflaschen.

Bei den StallungenZiwa bekommt Milch
Balguda bekommt Milch von Wilson
Nach nur einem Zwischenstopp, bei dem zusätzliches Grünfutter gesammelt wurde, bog der Konvoi um 8 Uhr von der Hauptstraße in den Kibwezi-Wald ein, und um 8:20 Uhr kam er an den Umani-Stallungen an. Die Tore wurden geöffnet und sowohl Ziwa als auch Balguda kamen sehr langsam heraus und waren verwirrt von ihrer neuen Umgebung. Balguda wich Wilson nicht von der Seite, der mit ihm gereist war. Ziwa war sichtlich nervös – er hatte offenbar damit gerechnet, nach Ithumba zurückzukommen, doch nun fand er sich ganz woanders wieder! Bald wurde sie von ihren alten Waisenhaus-Freunden Faraja, Jasiri und Ngasha umrüsselt, die erst im Januar nach Umani gereist waren. Danach begrüßten auch die Mädchen Lima Lima, Zongoloni, Quanza, Murera und Sonje freundlich die Neuankömmlinge.

Es geht hinausBalguda und Ziwa im Busch in Umani
Es dauerte nicht lange, bis sie in den Wald aufbrachen. Begleitet von den Umani-Waisen und ihren Keepern genossen sie das leckere Futter, das es hier dank der kürzlichen Regenfälle im Überfluss gibt. Sie erkundeten die Gegend und gingen später zur Mittagsfütterung, zum Schlammbad und zum Staubbad. Nach kurzer Zeit waren die Neulinge kaum noch von den alten Hasen zu unterscheiden – nur ihre rote Hautfarbe, die noch vom Schlamm aus Nairobi stammte, verriet sie noch.

Beim Schlammbad
Beim Staubbad
Zurück in den Busch
Am ersten Abend wurden Ziwa und Balguda vor den Anderen nach Hause geführt, da diese so gierig geworden sind, dass sie abends geradezu zu den Stallungen rennen, weil sie sich so auf ihre Milchflaschen freuen. Die beiden Neulinge teilen sich ein Gehege, damit sie sich in dieser Eingewöhnungszeit gegenseitig Gesellschaft leisten können. In der ersten Nacht gab es heftigen Regen, was ihnen etwas Angst machte. Wilson war aber während der Nacht zur Stelle, um sie zu beruhigen und ihnen Liebe und Zuneigung zu spenden, während sie sich eingewöhnten. Schon in der darauffolgenden Nacht waren sie völlig entspannt und fühlten sich wohl.

Nach ein paar Tagen haben sie sich nun erstaunlich gut eingelebt. Sie scheinen sehr zufrieden und glücklich in ihrem neuen Zuhause unter alten Freunden zu sein und werden auch schon genauso gierig wie die Anderen! Balguda hat sich mit Keeper Eugine angefreundet – er hängt noch immer sehr an seinen Keepern – doch sie werden auch beide von Zongoloni und Lima Lima rundum gut versorgt und begleitet. Sie sind also in besten Händen in ihrem neuen Zuhause.

An den StallungenBalguda und Ziwa genießen Grünzeug im Gehege
Umani Springs Auswilderungsstation im Kibwezi-WaldLuftaufnahme der DSWT Auswilderungsstation im Kibwezi-Wald
(übersetzt aus dem englischen Original)