Bericht von Kevin Higgins, Vorsitzender MAPP (Matusadona Anti Poaching Project)

Leider ist einer unserer Ranger letzte Woche ertrunken, nachdem sein Kanu von einem Flusspferd attackiert wurde, deshalb hat unsere Station momentan noch ein paar andere Probleme zu bewältigen.

 

Partson Phiri hat am 16. Juli offiziell seine Arbeit in der Talsohle aufgenommen. Er ist in Tashinga im Zamsoc Haus stationiert, das wir kürzlich für diesen Zweck renoviert haben. Diese Renovierungen umfassen ein neues Strohdach, neue Türen und Fenster, eine neue Sickergrube, Anstrich innen und außen, Solarlampen und eine Funkbasisstation. All das wurde durch MAPP finanziert. Phiri hat vorher für einen Safari-Anbieter als Fahrer und Fährtenleser gearbeitet. Er war viele Jahre in diesem Sektor tätig und war bis letztes Jahr im Gache Gache Camp (Kariba). Ich habe ihn zusätzlich mit Uniformen und Camping Utensilien ausgestattet, für den Fall, dass er die Nächte draußen mit den ZPWMA (Zimbabwe Parks and Wildlife Management Authority) Rufsignal-Teams verbringen muss. Seit dem 16. Juli nimmt er Befehle vom Gebietsmanager Victor Mukwebu entgegen und hat von verschiedenen Standorten der Talsohle Rufsignale eingesetzt und erhoben. Er macht sich noch mit dem Straßennetz vertraut und baut langsam eine Zusammenarbeit mit den Park-Rangern und dem Management auf. Er begleitete Henry auch auf einige See-Patrouillen.

Wir haben Phiri am 30. Juni abgezogen, da wir Probleme mit unseren beiden Fahrzeugen hatten, dem Landrover und dem Toyota. Letzterer gehört der ZAMSOC (Zambesi Society) und wir können ihn nutzen. Beide Fahrzeuge sind alt und die Pannen sind ein ständiges Hindernis für unsere Operationen. Der Landrover braucht eine neue Bremsanlage und der Toyota Land Cruiser einen neuen Kupplungssatz. Ich habe das bereits besorgt und Phiri ist zurück auf Station, wo er dem lokalen Mechaniker beim Einbau der Ersatzteile assistieren wird. Er hat einige technische Fähigkeiten aus seiner Zeit in den Safari Camps. Derzeit gibt es keine Rufsignal-Teams vor Ort, da die meisten Ranger die Station verlassen haben, um an der Beisetzung von Mr. Ngwenya, dem ertrunkenen Ranger, teilzunehmen. Die Beisetzung findet in Hwange statt, aufgrund der Logistik ist das mehrere Tage entfernt von Matusadona. Das ist Afrika!

 

Im Juni wurden in der Talsohle keine Wilderei-Fälle verzeichnet. Henry verbrachte die meiste Zeit mit See-Patrouillen, da sich die Fisch-Wilderei in der letzten Zeit dramatisch zugespitzt hat und natürlich stellen die Fisch-Wilderer den Wilderen an Land sowohl Transportmittel als auch Informationen zur Verfügung. Sambische Fisch-Wilderer sind nachts auf der simbabwischen Seite aktiv und einheimische Fisch-Wilderer haben weiterhin die Laichplätze im Flusssystem und die Untiefen entlang des Seeufers als Ziel, wo die Fische das Gras fressen, das vom steigenden Seewasserspiegel überschwemmt wurde. Henry und sein Team haben zahlreiche Personen verhaftet, Details werden mit Henry’s Bericht folgen.

 

Gerade in der vergangenen Woche waren zweimal Schüsse aus dem Sanyati West Gebiet zu hören (in der Nähe der Sanyati Schlucht). Beim ersten Mal waren es zwei Schüsse und am darauf folgenden Tag weitere 10 Schüsse. Henry setzte am Fuße des Hanges Ranger ein und ein weiteres Rufzeichen-Team begleitete ihn die Sanyati Schlucht hinauf zur ersten „Kreuzung“, wo sie einen Fisch-Wilderer in einem traditionellen Einbaum-Kanu festnahmen. Dieser setzte das Team davon in Kenntnis, dass er einige Tage vorher vier Sambier über die Schlucht in den Park befördert hat. Das ist besorgniserregend, da es einige Jahre her ist, dass wir im Park auf Sambier gestoßen sind. Alle kürzlichen Fälle von Elefantenwilderei sind auf Simbabwer zurückzuführen. Leider wurden die nachfolgenden Rufzeichen-Teams für die Beisetzung abgezogen, was der Weiterverfolgung (vorerst) ein Ende setzte. In unserer Verzweiflung charterten wir am Sonntag ein Flugzeug, um das Gebiet abzufliegen und nach Kadavern oder anderen Anzeichen von Wilderei Ausschau zu halten, aber es wurde nichts gefunden. Hoffentlich sind die Patrouillen bis spätestens Ende dieser Woche zurück vor Ort.

 

Positiv anzumerken ist, dass wir von Guides sehr gute Berichte über vermehrte Tiersichtungen an der Talsohle bekommen, alle stellten eine deutliche Verbesserung hinsichtlich der Wildtierdichte fest.

 

Anbei ein paar Bilder.

 

 

Beschlagnahmte illegale Fischernetze
Beschlagnahmte illegale Fischernetze

 

ZAMSOC Haus
ZAMSOC Haus

 

Beschlagnahmte illegale Fischernetze
Beschlagnahmte illegale Fischernetze