Donnerstag, 6. April 2017
Kenia war heute sehr erleichtert, dass Lesanjus Gruppe die ganze Woche nicht aufgetaucht war. Rorogoi und Embu waren heute die Anführung und gingen einige Routen entlang, um genug Futter zu finden.
Bada wollte nicht akzeptieren, dass Ajali in der Rangliste vor ihm steht und forderte ihn heraus, doch das Spiel endete, als ihr Schiedsrichter Tundani aufbrach und dem Rest der Gruppe zum Schlammbad folgte. Panda und Kihari waren heute die einzigen, die ein Schlammbad nahmen. Aber auch sie merkten schnell, dass es sehr kalt war und gaben die Idee dann wieder auf.
Waisenblogs-Beitrag
Mittwoch, 5. April 2017
Beim heutigen Schlammbad hatten Kihari und Rorogoi ein Bad und sprachen in das Wasser, während die anderen Waisen um sie herumstanden und ihre Spiele beobachteten. Mbirikani berührte immer wieder das Wasser, um die Temperatur auszuprobieren, doch sie war nicht mutig genug, um sich Kihari und Rorogoi anzuschließen. Als de beiden heruaskamen, gingen alle Waisen zu einen Staubbad. Den Rest des Tages grasten die Waisen und Lentili und Mashariki führten die Waisen am Abend zurück.
Waisenblogs-Beitrag
Dienstag, 4. April 2017
Kivuko kam heute wieder zu den Stallungne und stellte sich dicht bei den Milchflaschen der Waisen auf. Die Babys kamen angerannt und bemerkte Kivuko nicht. Diese erschrak aber und ging davon. Sie kam aber bald wieder und versuchte, Rorogois Milch zu stehlen. Kivuko und Layoni brachen dann zwei Stunden später wieder zu den Weidegründen auf.
Der Umzug von Arruba, Mashariki und Rorogoi
Der Umzug von Arruba, Mashariki und Rorogoi war ursprünglich für den 19. November geplant gewesen. Das Einladen verlief an diesem Tag sehr entspannt, und die drei Waisen waren bereits um 4 Uhr abfahrbereit. Dramatisch wurde es aber zwei Stunden nach der Abfahrt. Wegen heftiger Regenfälle und unbefestigten Umleitungen auf der Mombasa-Nairobi-Schnellstraße blockierte ein umgestürzter LKW die Straße völlig und hunderte weitere Lastwagen hatten sich schon in einem 20km langen Stau angesammelt. Wir entschieden sofort, den Umzug abzubrechen, da wir nicht riskieren konnten, die Elefanten über sehr lange Zeit in dem LKW eingesperrt zu lassen. Also wurden die drei Mädchen wieder nach Hause zum Waisenhaus chauffiert. Sie schienen von ihrem Ausflug gar nicht verwirrt zu sein und gingen gleich zur 9 Uhr-Fütterung wie gewohnt wieder in den LKW hinein. Sie wurden gleich wieder darin gefüttert, weil sie ja bei einem späteren Versuch noch einmal würden einsteigen müssen. Dieser etwas unwirkliche Morgen schien die Elefanten gar nicht zu beeindrucken, jedenfalls ließen sie sich nichts anmerken.
Der Umzug wurde dann für den 4. Dezember erneut geplant. Die Babys wurden um 3 Uhr geweckt und erhielten Beruhigungsmittel, damit die ganze Aktion ihnen nicht zuviel Stress bereiten würde. Rorogoi ging ohne Probleme in ihr Abteil. Als aber Arruba und Mashariki die Szene wiedererkannten und die vielen Keeper um sie herum und das Licht in den Bäumen sahen, wussten sie sofort, dass etwas Besonderes los war. Sie weigerten sich einzusteigen und knieten sich sogar hin. Ein Gummiband wurde um ihre Vorderbeine gelegt und mit Milch als Lockmittel wurden sie schließlich mit vereinten Kräften in den LKW geschoben. Sobald sie drin waren, schienen sie sich damit abgefunden zu haben, tranken ihre Milch mit großem Enthusiasmus und blieben ansonsten ruhig. Dieses Mal brach der Elefantenkonvoi erst etwas verspätet um 4:30 Uhr auf die Reise auf.
Die Keeper ließen den Elefanten eine Weile Zeit sich kennenzulernen, bevor sie die Neulinge zum Wasserloch riefen. Arruba und Mashariki war es sichtlich warm, denn Tsavo ist deutlich heißer als Nairobi. Sie kühlten sich begeistert am Wasser ab. Mashariki kletterte tatsächlich ins Wasserloch und Lesanju folgte ihr, um ihr Gesellschaft zu leisten. Bei der ganzen Aufregung versuchte Taveta, Arruba zu besteigen, doch die Keeper griffen ein und unterbanden den Versuch. Inzwischen war Rorogoi von allen anderen großen und kleinen Waisen umgeben. Es dauerte nicht lange, bis sie alle im Wasserloch waren und es schwierig wurde, die Neulinge von den angestammten Bewohnern zu unterscheiden. Nach einer Weile sammelten die Keeper ihre Schützlinge zusammen. Arruba und Mashariki antworteten sofort, und die Anderen folgten ihnen. Arruba und Mashariki führten dann gleich die Gruppe das erste Mal in den Busch. Rorogoi blieb zuerst zurück, bemerkte aber schnell, dass ihre Waisenhaus-Freunde weg waren und lief ihnen eilig hinterher. Draußen im Busch unterhielten sich Tundani, Lentili und Nelion mit ihnen, während Sinya die Rolle des Babysitters übernahm.
Die Waisen schliefen in der Nacht gut und schrien auch nicht in ihrem neuen Gehege, das sie sich mit den anderen teilen. Lesanjus Herde blieb in ihrem offenen Gehege, denn sie wollten die jungen Neulinge im Auge behalten. Bei Sonnenaufgang warteten die jungen Waisen geduldig an den Toren der Gehege auf ihre Milch. Sie wussten sofort, wo sie hingehen mussten, als die Tore geöffnet wurden. Dort schlossen sich ihnen bald die etwas älteren und schließlich auch die großen Waisen an. Als Lesanjus Herde zum Wasserloch herunterkam, machten die jüngeren Waisen ihnen Platz. Arruba, Mashariki und Rorogoi gaben den Weg in den benachbarten Busch vor und fingen gleich neben Sinya zu grasen an. Die anderen Waisen machten mit und niemand hatte es eilig, woanders hinzukommen. Als die Herde den Mazinga-Berg hinaufstieg, schienen die Neulinge wie Zuhause zu sein. Sie bewegten sich in dem felsigen Gebiet problemlos und genossen die neue Aussicht, die Gerüche und das Futter, das sie fanden.
Wir freuen uns darauf, ihren weiteren Fortschritt beobachten zu dürfen und sind gespannt, wie sich diese Mini-Leitkühe des Waisenhauses in die Voi-Herde integrieren, wo sie nun die Kleinsten sind. Das wird sicher eine Umstellung für sie werden, besonders für Arruba, doch auch sie wird ihren Weg zurück in die Wildnis mit Freuden gehen. Diese Reise wird noch einige Jahre dauern, und wir werden sie dabei wachsam begleiten. Die ersten Schritte sind getan, und die Neuankömmlinge sehen schon richtig glücklich in ihrem neuen Zuhause aus. Sie sind von einer sehr liebevollen Adoptivfamilie umgeben und werden, wie viele unserer Ex-Waisen, eines Tages wissen, was es bedeutet, eine eigenen Familie zu haben, mit eigenen, in der freien Wildnis geborenen Babys.
Die Rettung von Rorogoi
Von Rorogois Schicksal wurde uns am 9. Oktober vom KWS berichtet und unser Faru-Anti-Wilderei-Team wurde in die Provinz Kwale geschickt um sie zu retten.
Die Natur ist ein großes Rätsel, doch in dieser Situation spielte auch Glück eine große Rolle. Es ist für uns schwer zu erklären, wie dieses kleine, milchabhängige Elefantenkalb über einen Monat in Isolation und unabhängig von ihrer Mutter und Herde überleben konnte und das alles inmitten von Menschen. Die umliegenden Gemeinden (Akamba, Duruma, Taita, and Kikuyus) hätten durchaus diesem Tier schaden können, wenn man ihre Lebensweise und wirtschaftlichen Aktivitäten bedenkt. Doch sie blieb unversehrt, dank Steven Muinde, dem Besitzer der Farm, auf dem das Baby Zuflucht suchte und fand, und dank des Kinango-Quartiers des KWS, das die Meldung zuerst erhielt und an unser Team weiterleitete. Rorogoi wurde in Kwale gerettet, näher an der Küste als an Tsavo. Sie wurde benannt nach dem Gebiet, in dem sie gefunden wurde.
„Die Rettung von Rorogoi“ weiterlesen