Der traurige Tod von Sokotei

Jeder Waisenelefant, der vom David Sheldrick Wildlife Trust gerettet wird, bekommt eine zweite Chance im Leben, die ihm nach dem Verlust seiner Mutter und Familie in der Wildnis verwehrt geblieben wäre, hätte man ihm seinem Schicksal überlassen. Dame Daphne Sheldrick rief vor vielen Jahren das Waisenprogramm ins Leben, und damals war ihr auch klar, dass jedes Elefantenbaby, das im Waisenhaus gepflegt würde, nur so lange in der Obhut der Keeper bleiben würde, wie es den Schutz und die Geborgenheit seiner Ersatzfamilie benötigen würde. Wenn ein Baby älter wird, dann muss es auch wieder in die Freiheit entlassen werden, und seine Auswilderung sollte so umsichtig wie möglich vonstatten gehen, damit es gut auf ein langes Leben in der Wildnis vorbereitet wird. Aber auch im Bewusstsein dessen bricht es immer allen das Herz, wenn einem der Waisen, die so lange mit Hingabe gepflegt worden sind, in seinem neuen Leben in der Wildnis etwas zustößt. Und so war es ein schwerer Schlag, als am 28. April klar wurde, dass Sokotei von Löwen getötet worden war.

Sokotei und seine MutterSokoteis Mutter stirbt
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Die Waisen im März

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe: März 2018

 

Normalerweise beginnt die Regenzeit erst Ende März, so daß wir von den sintflutartigen Regenfällen regelrecht überrascht wurden. Für die Einen, so wie unser blindes Nashorn Maxwell, war der Regen ein Segen. Er liebt den Matsch, rammte sein Horn in den nassen, weichen Boden und besudelte sich mit Schlamm. Es dauerte nicht lange und sein Gehege glich einem Morast – genau so hat er es am liebsten. Andere, zum Beispiel unsere jüngsten Elefantenwaisen, stehen den heftigen Schauern eher skeptisch gegenüber. „Die Waisen im März“ weiterlesen

Waisenblogs-Beitrag Ithumba, 11.03.2018

Sonntag, 11. März 2018
Naserian, Loijuk und Makena, die sich von ihrer Gruppe unabhängig gemacht zu haben scheinen, schlossen sich am Morgen den Waisen an, genau wie Narok, Orwa und Bomani. Tusuja, Rapa, Oltaiyoni, Roi, Sapalan und Naserian gingen zur Tränke und löschten ihren Durst, denn es versprach, ein heißer Tag zu werden. Kamok spielte nur mit dem Rüssel im Wasser und hoffte wohl darauf, dass sich im Busch schon genug Wasser zum Saufen finden würde. Kurz darauf gab Maramoja, die sich anschickt, die neue Leitkuh zu werden, kollernd das Zeichen zum Aufbruch zu den Weidegründen. Der Rest der Herde folgte ihr im Gänsemarsch, inclusive Makena, Naserian und Loijuk. Nur Orwa blieb an den Stallungen und musste offenbar erst noch irgendetwas erledigen, bevor er den anderen hinterher ging. Pare graste zusammen mit Tusuja, während Kauro und Sapalan sich erst einmal einstaubten. Später kam Tusuja beim Fressen Bomani recht nahe; dieser stellte warnend die Ohren auf. Tusuja ließ sich aber nichts sagen, und schaute ihn nur an, als er vorbeiging. Roi und Sokotei kratzten sich die Bäuche am selben Baum. Ab 10 Uhr zog sich der Himmel dann zu und es wurde merklich kühler, sodass die Waisen sich aufs Grasen konzentrieren und die leckeren Sprösslinge futtern konnten.

Waisenblogs-Beitrag Ithumba, 24.02.2018

Samstag, 24. Februar 2018
Wir sind wieder inmitten der Trockenzeit, und das bedeutet, dass die Ex-Waisen und wilde Elefanten täglich an den Stallungen zu Besuch sind. Die Ex-Waisen machen sich immer gleich über das Luzernenheu her, das von den Keepern verteilt wird. Zwei wilde Elefanten waren heute dabei, die offenbar neu in der Gegend sind; sie liefen mit erhobenen Rüsseln herum und verstanden nicht so recht, warum so viele Elefanten, alle recht jung und im gleichen Alter, auf einem Haufen herumliefen, und dazu noch einige Menschen! Als Laragai vorbeikam, streckte sie den Rüssel nach ihnen aus und kommunizierte mit ihnen – offenbar konnte sie ihre Fragen beantworten! Laragai, Kithaka, Boromoko, Sokotei, Siangiki, Garzi, Barsilinga, Lemoyian, Sirimon und Olsekki gehen jeden Morgen ihrer eigenen Wege, aber kommen meist spät am Abend wieder zu den Stallungen zurück.