Wir stellen vor: Wyclif Nedison, WAG-Ranger in Malawi

Wyclif Nedison (c/o Kristina Rösel)

Wyclif Nedison ist 29 und wohnt in Chagunda, auf der Seite des REA-Namwili-Camps im Osten des Dedza-Salima Waldreservates. Er ist verheiratet, und das gleich zwei Mal! Seine Frauen kennen sich aber, und er ist Vater von drei Jungs und einem Mädchen. Er kam 2012 als Vorarbeiter zur Wildlife Action Group (WAG), wurde später zum Wildhüter und schließlich zum bewaffneten Ranger ausgebildet. Seine einprägsamste Erinnerung ist erst ein paar Jahre alt: Nach einer beschwerlichen Patrouille ist er kurz vor dem Basislager zusammengeklappt. Zum Glück hat das britische Militär in dieser Zeit gerade eine Truppenübung mit den WAG-Rangern in Thuma absolviert (so schroff ist das Gelände!). Sie konnten sofort Erste Hilfe leisten und brachten Wyclif schnell ins Krankenhaus nach Lilongwe, wo seine akute Dehydratisierung mit ein paar Stunden Infusion behandelt wurde.

 

Wir stellen vor: Diverson Konde, WAG Camp-Guard in Malawi

Diverson Banda (c/o Kristina Rösel)

Diverson Konde ist 39 Jahre alt und der Camp-Guard des Mt. Thuma Satellitencamps. Das heißt, er hält alles in Schuss, trägt täglich frisches Wasser vom Bach zum Camp und kocht für die Ranger, wenn sie nach der Patrouille zurückkehren. Er kam 2019 zur Wildlife Action Group (WAG), ist verheiratet und Vater von zwei Jungs und zwei Mädchen. Wie Seklarani stammt auch er von der Westseite des Thuma Waldreservates, und da sein Arbeitsort das Mt. Thuma Satellitencamp ist, ist er dorthin „nur“ vier Stunden zu Fuß unterwegs. Eine Stunde davon muss er durch das Waldreservat laufen und auf die Elefanten achten. Aber vor den Elefanten hat er keine Angst, es sind eher die Büffel, die ihm Herzrasen verursachen. Eines Tages war er mit 20 Litern Wasser auf dem Kopf auf dem Weg (bergauf!) ins Satellitencamp und rannte fast in einen Büffel, der im hohen Gras stand! Aber er kam glücklicherweise ungeschoren davon.

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Wir stellen vor: Macford Banda, WAG-Ranger in Malawi

Macford Banda (c/o Kristina Rösel)

Macford Banda ist 28 Jahre alt, verheiratet und Vater eines Dreijährigen. Er stammt von der Westseite der beiden Reservate und kam 2018 zur Wildlife Action Group (WAG), weil er gerne im Natur- und Umweltschutz arbeiten wollte. Er liebt es, im Busch zu sein, und obwohl ihm seine Familie oft fehlt, ist er stolz, dass er für sie sorgen kann. Mit einem Teil seines Gehaltes kauft er Dünger, und den Rest spart er für ein Haus aus Ziegeln mit einem Wellblech. Er und seine Kollegen schätzen es sehr, dass sie außer ihrem Monatsgehalt von der WAG noch gut ausgerüstet werden. Pro Monat gibt es für jeden 20 Kilo Maismehl (für ihr Grundnahrungsmittel, das Nsima), 1 Liter Speiseöl, 25 Päckchen à 90g getrocknetes Soja, 1 Kilo Kidneybohnen sowie Seife, Salz, Zucker, Schwarztee, Schuhputzmittel und Zahnpasta.

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Wir stellen vor: Seklarani Inglam, WAG-Ranger in Malawi

Seklarani Inglam (c/o Kristina Rösel)

Seklarani Inglam ist 31 Jahre alt und stammt aus Chitekwele, einem Dorf an der westlichen Grenze des Thuma Waldreservates. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. 2012 war er zur Wildlife Action Group gekommen, ursprünglich als Wärter des Elektrozauns an der Ostgrenze. Ein wichtiger Job, denn der Zaun sollte ja dafür sorgen, dass  die Elefanten im Wald blieben und nicht bis auf die Felder der Bauern kamen. Der berühmt-berüchtigte Elefantenbulle Chakuza schafft es zwar immer noch, dann und wann den Zaun zu durchbrechen, um Mangos und Kürbisse zu naschen… Aber zum Glück wissen die Dorfgemeinschaften inzwischen, wo sie anrufen müssen, um den spitzbübischen Bullen wieder zurück in den Wald zu bringen. Am meisten liebt Seklarani an seinem Beruf, dass er so nah an die Wildtiere herankommt. Als kleiner Junge hatte er immer Geschichten über die Wildtiere im benachbarten Wald gehört, aber nie wirklich eines davon gesehen – außer ab und zu einen Elefanten im Feld der Bauern seines Dorfes.

Seklarani Inglam (c/o Kristina Rösel)
Seklarani Inglam (c/o Kristina Rösel)

Sein einprägsamstes Erlebnis bei der Arbeit war die Verhaftung eines Holzkohle-Wilderers, der ihn mit seinem Panga (einer Machete) in die Hand hackte. Zum Glück waren seine Kollegen schnell zur Stelle und konnten Schlimmeres verhindern. Er hat Gott sei Dank auch keine chronischen Schäden davon getragen. Wenn Seklarani frei hat, läuft er acht Stunden zu Fuß vom Basislager bis nach Hause – und natürlich auch wieder zurück zur Arbeit, was für eine Pendelstrecke!

Seklarani nimmt dieses Jahr bereits zum vierten Mal für WAG an der Wildlife Ranger Challenge teil: https://wildlife.rangerchallenge.org/campaigns/wildlife-action-group-malawi-2023

Die Wildlife Ranger Challenge ist seit 2020 die weltweit größte Kampagne, um die  Solidarität unter den Rangern zu festigen und Spenden für die Berufsgruppe zu sammeln. Mehr als 100 Teams aus Afrika nehmen zwischen Juni und September 2023 an verschiedenen Prüfungen teil. Der Wettkampf erreichte seinen Höhepunkt in diesem Jahr am 16. September beim 21-Kilometer-Lauf durch das Schutzgebiet des jeweiligen Ranger-Teams.

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Wir stellen vor: Matthews Banda, WAG-Ranger in Malawi

Matthews Banda (c/o Kristina Rösel)

Matthews Banda ist 36 Jahre alt und stammt aus Mvera, gleich hinter der südwestlichen Grenze des Thuma Waldreservates. Er kam 2008 zur Wildlife Action Group (WAG), zuerst als Vorarbeiter, aber sein Potenzial wurde schnell erkannt und er dann zum Ranger ausgebildet. Matthews hat eine Frau und zwei Kinder (drei  und acht Jahre alt) . Seit er zur Schule ging, wollte er immer Soldat werden – jetzt ist er stolz, ein Soldat für den Naturschutz zu sein. Seine Familie ist froh, dass er einen festen Beruf hat, so können sie Lebensmittel und Dünger kaufen und die Schulgebühren bezahlen. Mit seinem Einkommen unterstützt er auch zwei seiner jüngeren Brüder, für die er die Schulgebühren in der Oberschule und in der Berufsschule bezahlt.   Für uns kaum vorstellbar: Um ihre Kinder in öffentliche Schulen zu schicken, müssen Malawier Gebühren zahlen!

Matthews liebt es, im Busch zu sein und Wilderer zu verhaften: „Ich könnte sieben Tage die Woche im Busch schlafen“, sagt er stolz. Als er vor 15 Jahren das erste Mal auf die Westseite des Thuma Waldreservates kam, war fast der ganze Wald verschwunden – Holzkohle-Wilderer hatten ihn abgeholzt, und Wildtiere waren getötet worden.

Seine Heimat liegt direkt an der Grenze zum Wald, und als er den Job bekommen hatte, waren seine Nachbarn überhaupt nicht glücklich! Aber Matthews ist es seitdem gelungen, eine gute Beziehung zwischen seinem Dorf, den benachbarten Dörfern und der WAG auf- und auszubauen.

Eine seiner einprägsamsten Erinnerungen an seine Arbeit ist eine Begegnung mit Wilderern im Jahr 2013. Er war mit vier weiteren, damals noch unbewaffneten WAG-Wildhütern auf Streife, und sie trafen auf fünf bewaffnete Wilderer am Linthipe-Fluß. Sie flüchteten in den Busch und konnten sich vor den Wilderern verstecken. Von da aus riefen sie bewaffnete Verstärkung und verbrachten die Nacht im Busch – natürlich taten sie kein Auge zu, sondern beobachteten jede Bewegung der Wilderer, die unaufhörlich nach ihnen suchten. Irgendwann im Morgengrauen hatten sie aufgegeben und verschwanden. Außer Fußspuren war nichts mehr von ihnen zu sehen. Matthews möchte jetzt lieber Ranger als Wildhüter genannt werden, denn „Ranger sind bewaffnet und jederzeit bereit, in ihrem Beruf zu sterben“.

Matthews nahm dieses Jahr bereits zum vierten Mal für WAG an der Wildlife Ranger Challenge teil: https://wildlife.rangerchallenge.org/campaigns/wildlife-action-group-malawi-2023

Die Wildlife Ranger Challenge ist seit 2020 die weltweit größe Kampagne, um Solidarität unter den Rangern zu festigen und Spenden für die Berufsgruppe zu sammeln. Mehr als 100 Teams aus Afrika nahmen in diesem Jahr zwischen Juni und September 2023 an verschiedenen Prüfungen teil. Der Wettkampf erreichte seinen Höhepunkt am 16. September  beim 21-Kilometer-Lauf durch das Schutzgebiet des jeweiligen Ranger-Teams.

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