Es gibt keinen vergleichbaren Platz auf der Welt wie die Masai Mara während der Zeit der großen Tierwanderung. Dieses Naturschauspiel vor einer solch wunderschönen Kulisse ist sicherlich unvergleichlich auf der Erde. Dieses Jahr ist die Tierwanderung atemberaubender als je zuvor und ich hatte das Glück, eine unvergessliche Woche lang mit meiner Familie Angela, Robert sowie meinen Enkeln Taru und Roan die Tierwanderung von einem wunderschönen Camp am Sand-Fluss aus zu beobachten. An einem Platz, wo jedes Jahr Hunderttausende Gnus und Zebras den Fluss überqueren.


Am 5. August konnten wir die, durch die Minara Foundation finanzierte, mobile Veterinäreinheit des DSWT/KWS in der Masai Mara sowie deren verantwortlichen Tierarzt Dr. Limo zu einem Einsatz begleiten, bei dem ein Elefantenbulle mit einer Speerwunde am Vorderbein behandelt wurde. In den safran-farbenen Mara-Ebenen, die durch die Tierwanderung mit Gnus, Zebras und Elenantilopen überschwemmt waren, ging das Team auf die Suche nach dem Elefanten. Es dauerte nicht lange, bis er in einem Euclea Dickicht entdeckt wurde. Mit Hilfe von zwei Fahrzeugen – eins auf jeder Seite des Dickicht – wurde der Elefant überzeugt, seine Deckung zu verlassen und sich in die offenen Ebenen zu bewegen, wo er erfolgreich betäubt wurde. Nach sieben Minuten wirkte die Betäubung, allerdings fiel er so, dass sein verletztes Bein unter ihm lag.

Betäubung des Elefanten vor

die Betäubung wirkt
Der Tierarzt deckte sein Auge mit seinem Ohr ab und goss Wasser über sein Ohr und seinen Kopf, um ihn während der Operation zu kühlen. Ein kleiner Stock wurde so platziert, dass sein Rüssel offen gehalten wurde, um sicherzustellen, dass er während der Betäubung atmen konnte. Unter seine Vorder- und Hinterbeine wurden Seile gezogen und das Auto zog ihn, so dass er auf seiner rechten Seite lag und der Tierarzt seine Wunde behandeln konnte.


Die Wunde war eine tiefe, durchdringende Speerwunde, aber Gott sei Dank war der Knochen verfehlt worden. Die Wunde wurde gut gesäubert und es wurden Langzeit-Antibiotika sowie entzündungshemmende Medikamente verabreicht. Zum Schluss wurde grüner Lehm aufgetragen, bevor das Aufwachmittel in eine Ohr-Vene injiziert wurde. Innerhalb von 3 bis 4 Minuten kam er etwas wacklig auf die Beine, erlangte aber bald die Kontrolle wieder und zog sich langsam aus der Ebene zurück.


Lehm angerührt
Wir sind voller Hoffnung, dass er sich aufgrund der rechtzeitigen Behandlung vollständig erholen wird. Dieser Elefant ist ein junger Bulle in den Zwanzigern, der noch den größten Teil seines Lebens vor sich hat und wir hoffen, er wird sein Leben in Frieden genießen können. Mit Fällen wie diesem haben die vom DSWT finanzierten vier mobilen Einheiten fast täglich zu tun und nur durch das rechtzeitige Eingreifen gibt es für solche Tiere die Hoffnung, dass sie überleben.

des Elefanten vor

Auf den Erfolg des Veterinär-Projektes, bei dem der DSWT mit dem Kenya Wildlife Service zusammenarbeit, bin ich unglaublich stolz. Nichts kann zufriedenstellender sein, als einem Tier, wie dem Elefanten, dessen Lebenserwartung mit unserer vergleichbar ist, eine zweite Chance auf Leben zu schenken.


Originalartikel erschienen auf der website des David Sheldrick Wildlife Trust, übersetzt aus dem Englischen.