Es war ein wunderbarer Tag, als die nun 14 Jahre alte Ex-Waise Loijuk die Auswilderungsstation des Sheldrick Wildlife Trust (SWT) in Ithumba besuchte, um ihr frisch geborenes kleines Kalb vorzustellen! Sie hatte als Kindermädchen Naserian und Ithumbah im Schlapptau, die das kleine Kalb, das in den Morgenstunden des 1. September 2019 geboren worden sein musste, bewachten. Es ist ein kleines Mädchen, und die stolze Mutter zeigte es ihren menschlichen Freunden wie auch den staunenden milchabhängigen Waisen vor. Loijuk sonnte sich in der Aufmerksamkeit und ließ Chef-Keeper Benjamin an ihren kleinen Schatz heran, der sich gar nicht weiter um den Trubel um sie herum kümmerte.
Das neueste Baby der Ex-Waisen, das inzwischen 31. beim SWT, wurde Lili genannt. Schließlich wurde Loijuk seinerzeit nach einem Sumpf in der Gegend, in der sie gerettet wurde, benannt, der damals allerdings wegen einer anhaltenden Dürre komplett ausgetrocknet war; diese Gegend ist bei besseren Regenfällen ein grünes und üppiges Paradies, in dem es vor Wasservögeln und Seerosen [englisch: water lilies] nur so wimmelt!
Loijuk, diese liebevolle Elefantendame, wurde im Jahr 2006 im Alter von fünf Jahren gerettet. Für alle Beteiligten ist es ein besonderes Erlebnis zu sehen, wie sie nun nach 14 Jahren, in denen sie sich langsam von dem Verlust ihrer Familie erholt hat, aufgewachsen und wieder ausgewildert ist, Mutter eines kleinen Mädchens geworden ist. Solche Momente waren für Daphne Sheldrick, der Gründerin des SWT, immer die besten von allen: wenn die Ex-Waisen zu ihren ehemaligen Pflegern, denen sie all die Liebe und das Mitgefühl nie vergessen werden, zurückkommen und sie an der Freude über die ersten Schritte der nächsten Generation von wilden Elefanten teilhaben lassen. So lebt das Andenken an Daphne weiter, deren bahnbrechende Arbeit und umfassende Liebe für die Wildnis und ihre Tiere all dies möglich gemacht hat.
Im September ist nun die Trockenzeit in vollem Gange – nicht gerade die beste Zeit für ein neugeborenes Baby. Umso erfreulicher ist es, dass Loijuk in die Nähe der Auswilderungsstation zurückgekehrt ist, wo sie mit Luzernenheu versorgt werden kann, wenn sie zu Besuch kommt. So wird sie bei guten Kräften bleiben und genug Milch für ihren kleinen Nachwuchs produzieren, bis im November die Regenfälle wieder einsetzen.
