Eine junge, etwa 20-jährige Elefantenkuh wurde am 22. September gesehen und schien gesund, während sie mit ihren zwei Kälbern im Mara-Nord-Schutzgebiet nahe Enkikwei spielte. Das ältere ihrer beiden Kälber war ungefähr 7 Jahre alt, während das jüngere ein zehn bis elf Monate altes Bullkalb war. Am 23. September wurde plötzlich dieselbe Mutter tot aufgefunden, ohne sichtbare Verletzungen. Das war ein Schock, sowohl für das Management des Schutzgebietes, ebenso wie für das mobile Mara-Tierarzt-Team des DSWT, das hinzugerufen wurde. Es gab Anzeichen von akuter Magen-Darm-Entzündung und es ist bis heute ein Rätsel, was sie so schnell getötet haben könnte. Sie muss etwas Giftiges gefressen haben. Sie wurde wenige Meter vom Musiara-Eingang der Maasai Mara entfernt gefunden, nahe des Maasai-Dorfs Enkikwei, wo sie den Tag zuvor gesehen worden war.
Das Babykalb wurde zu dem Zeitpunkt von seinem älteren Bruder beschützt und sie beide waren noch in Sichtweite der Leiche ihrer Mutter auf den Mara-Ebenen. Leider kann dieses kleine milchabhängige Kalb auch mit dem Schutz seines großen Bruders nicht überleben und so musste es gerettet werden. Es musste schnell gehandelt werden, bevor es Raubtieren zum Opfer fallen konnte.






Der DSWT wurde kontaktiert und ein Rettungsteam wurde mobilisiert und machte sich auf den Weg zum Mara-Nord-Schutzgebiet. Sie kamen am Nachmittag an und fanden das Kalb schon eingefangen und auf einem Pickup stehend am Flugfeld vor. Natürlich mussten wir auch daran denken, dass sein älterer Bruder an diesem Tag sowohl seine geliebte Mutter, als auch seinen kleinen Bruder verloren hat. Doch wir sind zuversichtlich, dass er alt genug ist und seine liebenden Verwandten sich um ihn kümmern können und mit der Zeit werden auch seine seelischen Wunden heilen.








Das Team kam am späten Abend mit dem Baby wieder in Nairobi an, doch es wehrte sich noch nach Kräften. Da es ein starkes und robustes Kalb ist, dauerte es ein paar Tage, bis er sich beruhigte. Glücklicherweise fand er sich in einem Gehege neben der magischen Embu wieder. Embus Liebe und Zuneigung während der folgenden Nächte, wie auch später, als er mit den anderen hinaus durfte, sorgten dafür, dass er erneut Liebe gefunden hat und diese unzertrennliche Bindung zwischen den beiden hat seine Schmerzen gemildert. Er wurde Enkikwe genannt, nach der Gegend, in der er gefunden wurde.





Er hat sich trotz der schwierigen Umstände sehr gut eingelebt und teilt nun sogar sein Nachtgehege mit Embu und schlummert fest an ihrer Seite. Es ist nun ein guter Monat seit seiner Rettung vergangen und er ist wieder fröhlich, trotz der Tragödie, die er erlebt hat. Wir hoffen nur, dass es auch seinem Bruder gut geht in seiner angestammten Herde in den Weiten der Maasai Mara.





(übersetzt aus dem englischen Original)