Die Rettung von Maramoja

Am 1. Juli erhielt Angela Informationen über ein einsames Elefantenkalb, das zuerst vom Tsavo-Trust-Beobachtungsteam in der Nähe der Dida Harea Ebenen im südlichen Tsavo East Nationalpark gesehen worden war. Es wurde immer wieder von wilden Herden zurückgewiesen, die auf dem Weg zum Wasser an ihm vorbei liefen. Nachdem es einen Tag lang beobachtet worden war, war offensichtlich, dass es sich um ein Waisenkalb handeln musste. Es war dünn, schwach und wusste überhaupt nicht, wohin.

 

 

Die Elefantenkeeper des DSWT erhielten vom Kenya Wildlife Service (KWS) Grünes Licht, eine Rettung zu starten, und brachen sofort dorthin auf, wo das Kalb war. Obwohl es schon etwa 18 Monate alt war, wehrte sich das Kalb während der Rettung kaum. Mit zusammengebundenen Beinen wurde es auf das Fahrzeug geladen und zum Voi-Flugfeld gebracht, wo es mit dem Rettungsteam auf das Flugzeug wartete, das das Kalb nach Nairobi zum Waisenhaus fliegen sollte. Da Angela rechtzeitig vorher informiert worden war, mussten sie nicht lange warten, bis das Flugzeug aus Nairobi am Flugfeld in Voi landete.

Tsavo East NationalparkAuf dem Rettungsflug
Das Rettungsfahrzeug wartet auf das FlugzeugDas Fahrzeug fährt an das Flugzeug heran
Dann bereiteten die Keeper aus Nairobi das Kalb für den Flug vor, stellten sicher, dass sie genug Flüssigkeit zu sich nahm, und gaben ihr die nötige prophylaktische Medizin, bevor sie abhoben. Der Flug nach Nairobi dauerte ungefähr eineinhalb Stunden, und während dieser Zeit lag das kleine Elefantenmädchen bequem festgebunden im Laderaum. Die Bewegungen des Flugzeugs schienen sie zu beruhigen.

Maramoja wird auf den Flug vorbereitetMaramoja soll es für den Flug bequem haben
Sobald sie sicher im Waisenhaus angekommen war, wurde sie vom Pickup heruntergehoben und in den für sie vorgesehenen Stall gebracht. Bevor sie aber losgebunden und ihr auf die Beine geholfen wurde, bekam sie etwas Milch, damit sie auf den Geschmack kommen und gut trinken würde. Kaum war sie auf den Beinen, war sie wieder voller Kampfesgeist, denn die Infusion hatte ihr geholfen, wieder zu Kräften zu kommen. Sie war begeistert von dem bereitgelegten üppigen Grünfutter, eine willkommene Abwechslung zur sehr trockenen Nahrung, die es im Tsavo Nationalpark in dieser Jahreszeit gibt. Während der Nacht verschlang sie das Grünfutter und genoss auch die Nähe zu den anderen Waisenhausbabys in den angrenzenden Gehegen. Die Waisen schenkten ihr einige Aufmerksamkeit, kommunizierten mit ihr und kollerten ihr aufmunternd zu.

Maramoja ist in Nairobi gelandetMaramoja kommt in ihr Gehege
Maramoja bekommt ihre erste MilchflascheMaramoja in ihrem Gehege
Maramoja bekommt Streicheleinheiten von OltaiyoniMaramoja wird von den anderen Waisen getröstet
Sie trank Milch zuerst nur sehr zögerlich aus einem Eimer, da sie sich noch zu sehr scheute, die mit der Hand angebotene Flasche anzunehmen. Nachdem sie aber auf den Geschmack gekommen war, war sie schon am nächsten Morgen ganz wild auf die Flasche und schlang den Inhalt geradezu herunter. Daphne nannte das Baby Maramoja, was in Suaheli in etwa „schnelles Handeln“ bedeutet, denn die Rettungsteams waren sofort unterwegs, nachdem klar wurde, dass ihre Rettung notwendig war. Noch dazu wurde sie an Angelas Geburtstag, dem 1. Juli gerettet („Moja“ bedeutet „eins“ in Suaheli) und Mara ist Angelas zweiter Vorname.

Maramoja liebt die Gesellschaft der anderen Waisen, und nach ein paar Tagen war sie ruhig genug, um mit ihnen draußen im Wald herumwandern zu können. Sie ist ein sehr netter und liebevoller Elefant und hat sich schnell an die Abläufe im Waisenhaus gewöhnt. Es geht ihr gut, und inzwischen legt sie auch wieder langsam an Gewicht zu, sodass sie gut aufwächst. Wir wissen bis heute nicht, wieso sie verwaist ist, doch ihrem Zustand nach zu urteilen, hatte sie schon längere Zeit ohne ihre Mutter auskommen müssen, ehe sie gerettet worden war.

 

Übernehmen Sie jetzt eine Patenschaft für Maramoja

maramoja_web

 

 

Maramoja draußen im WaldMaramoja mit Mbegu
Maramoja bei ihren Freunden draußen im BuschRapa, Ambo, Oltaiyoni und Maramoja
(übersetzt aus dem englischen Original)