Mokogodo ist wie ein kleines Valentinstagsgeschenk – dieses zauberhafte kleine Elefantenmädchen hat die Herzen aller im Sturm erobert, seit es am 13. Februar 2023 im Waisenhaus des Sheldrick Wildlife Trust (SWT) angekommen war.
Ihre Rettung begann mitten in Laikipia, im Mukogodo-Wald. Dort gibt es bewaldete Hügel, die häufig von Elefanten auf ihrem Weg von Samburu zum Bergland am Fuße des Mount Kenya durchquert werden. Am Rand des Waldes fanden Samburu aus der Gegend ein kleines Kalb, das ganz allein unterwegs war. Weit und breit waren keine anderen Elefanten zu sehen, und dem Zustand nach zu urteilen war es offensichtlich eine Waise.
Es war schon spät, aber bei so einem kleinen Kalb galt es, keine Zeit zu verlieren. Bevor die Sonne untergehen konnte, gab der Kenya Wildlife Service (KWS) grünes Licht für eine Rettungsaktion, und mit der Hilfe von Rangern der Schutzgebiete Borana und Lewa kam diese in Gang. Das Kalb wurde mit einem Fahrzeug nach Borana gebracht, wo schon ein Helikopter wartete, der es nach Nairobi bringen konnte. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit kam es in der Nursery an – gerade noch rechtzeitig.
Das kleine Mädchen wurde Mokogodo genannt, was immer an den Ort ihrer Rettung erinnern wird. Bei ihrer Ankunft im Waisenhaus waren die anderen Elefanten schon alle in ihren Ställen und Gehegen, und auch sie wurde in einem gemütlichen Stall gleich neben dem von Muridjo untergebracht.
Nachdem sie sich Mokogodo genauer angesehen hatten, waren die Mitarbeiter des SWT erleichtert, dass sich bei ihr schon ein paar Zähne hervorgekämpft hatten. Die Zeit des Zahnens ist immer eine heikle Periode im Leben der Baby-Elefanten, in der sie meist an Gewicht verlieren. Mokogodo schien zwar noch nicht alles überstanden zu haben, aber dass die ersten Zähne schon herausgekommen waren, half sicherlich sehr. Und sie begann auch gleich, an dem bereitliegenden Grün zu knabbern. Ihre Milchflasche liebt sie allerdings inzwischen auch sehr! Trotz ihres kritischen Alters bekam Mokogodo erstaunlicherweise keinerlei gesundheitliche Schwierigkeiten.
Mokogodo erinnert sehr an Lemeki, als sie noch klein war. Genau wie diese kam sie problemlos durch eine kritische Zeit, und sie ist ebenso selbstbewusst. Anders als Lemeki ist Mokogodo allerdings meist süß und nett und weniger frech! Sie ist immer voller Energie, rennt von morgens bis abends fröhlich herum und verzaubert alle, die ihr begegnen, mit ihrem sonnigen Gemüt – Menschen wie Elefanten!
Ihre Keeper erzählen auch, dass sie sehr liebevoll mit den anderen umgeht. Sie ist ein festes Mitglied der Gruppe der „Decken-Babys“ und hat schon Freundschaften geschlossen. Kerrio hat sie gleich von Anfang an in Beschlag genommen, obwohl auch die anderen älteren Waisen sich darum reißen, Zeit mit ihr zu verbringen. Ihr Stallnachbar Muridjo, der ein paar Monate älter ist, ist auch ihr treuer Begleiter geworden.
Aber Mokogodo liebt auch ihre Keeper und rennt ihnen immer wieder enthusiastisch und mit wedelnden Ohren hinterher. Wenn die Keeper ihr beim Staubbad helfen, sich rundum einzustauben – was sie noch nicht so recht allein kann – ist sie ganz in ihrem Element und schließt genüsslich die Augen. Und wenn sie nicht gerade spielt (was nicht häufig vorkommt), nuckelt sie mit Vorliebe an den Fingern der Keeper oder kuschelt sich an ihre grünen Mäntel. Das kleine Valentinstags-Mädchen hat jetzt eine rosige Zukunft vor sich!