Die Rettung von Mukkoka

Am 20. September 2018 war der Chef des Schlingenentfernungsteams der Region Tiva, Nterto Kapina, auf einem Routineflug zusammen mit DSWT-Pilot Neville Sheldrick, als er die Spuren eines offenbar allein umherirrenden Elefantenkalbs am Fluss Tiva erspähte.

 

 

Die einzigen Wasserstellen entlang des ausgetrockneten Flussbetts sind zurzeit flache, kurzlebige Wasserlöcher. Daher ist der Sand gezeichnet von Hunderten von Spuren wilder Elefanten. Trotzdem konnte Nterto Kapina die eine, etwas frischere Spur erkennen, die von einem einzelnen kleinen Elefanten, der ohne seine Herde unterwegs gewesen war, stammen musste. Aus der Luft verfolgten sie die Spuren gut 20 Kilometer, bevor sie schließlich verschwanden. Da trotz längerer Suche entlang des Flusses aus der Luft kein Kalb zu sehen war, kam ein Team am nächsten Tag, um an der Stelle, an der die Spuren aufhörten, weiter zu suchen. Aber auch sie konnten es nicht finden.

Glücklicherweise war das mobile Tierarztteam des DSWT auch gerade in der Gegend unterwegs, und tatsächlich fand es das Kalb zwei Tage später im Flussbett; es war immer noch allein. Nach kurzer Absprache mit dem Büro von KWS-Tierarzt Dr. Jeremiah Poghon rettete das Team den verzweifelten kleinen Bullen, der es auf wundersame Weise irgendwie geschafft hatte, den Raubtieren zu entkommen.

Das Rettungsteam am FlugzeugDas Kalb im Rettungsfahrzeug
Er ist etwa 12 Monate alt und hatte glücklicherweise genügend Wasser aus den Wasserstellen, die noch im Flussbett des Tiva zu finden sind, trinken können. Trotzdem war er natürlich sehr abgemagert und dehydriert, nachdem er mehrere Tage allein umher geirrt war. Er wurde von den Rettern eingefangen, im Rettungsfahrzeug platziert und die ca. 25 Kilometer bis zur Auswilderungsstation des DSWT in Ithumba gefahren. Dort kam er in ein Eingewöhnungsgehege, das genau für solche Fälle gedacht ist. Die Keeper konnten hier beruhigend auf ihn einwirken, ihn mit Milch und Rehydrierungsflüssigkeit versorgen, während sein Flug zum Waisenhaus in Nairobi vorbereitet wurde. Er ist immer noch ein kleines Baby und wird noch eine ganze Weile Milch und intensive Pflege benötigen, die er in Nairobi am besten bekommen kann. Inzwischen wurde er mit Wasser gekühlt und bekam auch etwas geschnittenes Grünfutter.

Das Kalb im FlugzeugAuf dem Weg nach Nairobi
Das Kalb heißt Mukkoka
Gegen 16:30 Uhr kam schließlich eine Cessna Caravan mit einigen Keepern aus dem Waisenhaus auf dem Flugfeld in Ithumba an. Der kleine Bulle wurde das kurze Stück zum Flugfeld gebracht und dort gleich in das Flugzeug geladen. Eine Infusion durfte auch nicht fehlen, sodass er während des Fluges weiterhin mit Flüssigkeit versorgt war, und ohne weitere Verzögerung ging es wieder los in Richtung Nairobi.

Mukkoka am Morgen nach seiner RettungMukkoka
Mukkoka in seinem StallMukkoka genießt etwas Grün
Um 18:30 Uhr kam das Baby schließlich im Waisenhaus des DSWT im Nairobi-Nationalpark an und wurde sofort in einen vorbereiteten Stall neben dem noch neuen Waisen Dololo gebracht. Nachdem er medizinisch versorgt worden war, halfen die Keeper ihm auf die Füße und ermutigten ihn, eine Flasche warme Milch zu trinken. Er nuckelte eifrig am Verschluss der Flasche und konnte offenbar gar nicht genug bekommen! Frisch geschnittenes Grün wurde in seinem Stall verteilt, und ein Keeper blieb während der Nacht bei ihm.

Mukkoka, Maisha und die anderen auf dem Weg in den WaldMusiara, Mukkoka, Sana Sana und Kuishi
Tamiyoi, Emoli, Mukkoka und MalkiaTamiyoi, Mukkoka und Ambo
Der hübsche und sehr freundliche kleine Junge wurde Mukkoka genannt, nach einer Stelle am Fluss Tiva, wo er unter Doumpalmen mehrere Tage lang verzweifelt umher gewandert war. Er hatte großes Glück, dass Nterto Kapina zur richtigen Zeit am richtigen Ort war und mit seinem einzigartigen Können die Spuren eines einzelnen Babyelefanten vom Rücksitz einer Super Cub aus erkennen konnte. Nur dadurch konnte eine gründliche Suche gestartet werden, bei der er nach drei Tagen endlich gefunden und gerettet werden konnte. Auch nach seiner Mutter oder einem möglichen Elefantenkadaver wurde in der Gegend lange gesucht, aber bisher wurde nichts gefunden. So bleibt es im Dunkeln, wie er seine Familie verloren hat.

Übernehmen Sie hier die Patenschaft für Mukkoka

 

 

Mukkoka bekommt seine Milch
MukkokaMukkoka im Wald
(übersetzt aus dem englischen Original)