Die Rettung von Mukutan

(übersetzt aus dem englischen Original; alle Bilder © Sheldrick Wildlife Trust)

Mukutans Waisengeschichte begann in einem Maisfeld. 24 Stunden lang war das einsame Elefantenbaby am Rande des Naturschutzgebietes Laikipia beobachtet worden, wie es heimlich zwischen den Maisreihen in dem Feld umher flitzte. Es sah verängstigt aus, war in schlechtem Zustand und viel zu jung, um allein unterwegs zu sein.

Es ist nicht klar, wie Mukutan verwaiste, aber wahrscheinlich war der Konflikt zwischen Menschen und Wildtieren die Ursache. Vermutlich war die übliche Geschichte: Die Elefantenherde verließ das Schutzgebiet und plünderte auf der Suche nach Nahrung die angrenzenden Maisfelder. Die Bewohner der Gemeinde verjagten sie, und im darauffolgenden Durcheinander blieb das junge Kalb zurück. Eine andere Möglichkeit ist, dass seine Mutter gestorben war und er danach allein im Gemeindeland umher wanderte.


Obwohl Menschen die Hauptursache für seine missliche Lage gewesen sein mögen, war es anschließend die Gemeinde selbst, die über die Notlage des Waisenelefanten berichtete, was ein sehr positives Zeichen ist! Der Aufseher des Laikipia-Schutzgebiets schickte Ranger des Kenya Wildlife Service dorthin, um die Berichte zu bestätigen, und Fotos des Kalbs wurden an den Sheldrick Wildlife Trust (SWT) geschickt, um entscheiden zu können, wie bei der Rettung vorgegangen werden sollte.

 

 

 

 

Nachdem klar war, dass der Baby-Bulle tatsächlich klein genug war, um in einen Hubschrauber zu passen, organisierte der SWT einen Flug der Gesellschaft Tropic Air. Die Größe des Kalbs stellte kein Problem dar – sein Temperament dagegen durchaus! Er war extrem gestresst und daher auch sehr aggressiv. Dem Rettungsteam gelang es aber schließlich, ihn sicher im Hubschrauber zu verstauen und ihn direkt in das Waisenhaus des SWT in Nairobi zu fliegen.

 

 

 

 

 

Dort angekommen galt es, den wilden kleinen Bullen zu beruhigen. Er war winzig, aber dafür voller Energie! Ein gewisses Maß an Aggression ist bei gerade geretteten Elefanten normal, aber nicht in dem Ausmaß, das bei Mukutan zu beobachten war. Wer weiß, was sich vor seiner Rettung abgespielt hat, wie lange er allein in den Maisfeldern umher geirrt ist und was er dort als ungebetener Besucher durchmachen musste!

 

 

 

Es dauerte lange, bis Mukutan aus seinem Gehege gelassen werden konnte, denn er wurde nur sehr langsam ruhiger. Inzwischen hat er sich aber eingelebt und auch schon einige Freundschaften geschlossen: Wenn er die Nähe seiner Artgenossen sucht, schließt er sich anderen ebenfalls neu geretteten Waisen wie Kamili an. Die Keeper berichten, dass er mit der Zeit ein ruhiger, unabhängiger und entschlossener kleiner Elefant geworden ist.

Sein Name Mukutan, den sie ihm gegeben haben, stammt von einer weithin bekannten, wunderschönen Schlucht in Laikipia und erinnert so an die Gegend, aus der er stammt.

 

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