Ein Filmteam beobachtete in der Maasai Mara ein winziges Elefantenkalb, und nach einigen Stunden wurde ihnen klar, dass hier irgendetwas nicht stimmte. Der kleine Bulle sah sehr schwach aus und wirkte so, als ob er nicht zur Herde gehören würde. Obwohl die Herde, hinter der er her lief, durchaus Interesse an ihm zeigte und sich eine der Kühe ganz besonders um ihn zu kümmern schien, gab es keine milchgebenden Kühe bei ihnen. Bald ließen sie das Baby zurück und zogen weiter, um woanders zu grasen. Daraufhin verständigte das Filmteam die Verantwortlichen des Schutzgebiets, und Warren Samuels rief Angela Sheldrick an und schickte Fotos des Babys, da er vermutete, dass es sich um einen Waisen handelte, der gerettet werden musste.
Die Maasai Mara war zu dieser Zeit extrem trocken, und das Baby war ausgehungert und sehr dehydriert. Nachdem die wilde Herde weiterziehen musste, um an anderer Stelle Futter und Wasser zu finden, legte es sich schließlich in den Schatten eines Baumes und blieb dort liegen – allein und schutzlos, und seine Lebensgeister verließen ihn zusehends. Der diensthabende Wildhüter fuhr zu der Stelle, um sich zu vergewissern, dass es ein Waise war und er gerettet werden musste, und als er dort ankam, reagierte das Kalb kaum noch und es war nur noch ein schwacher Herzschlag zu spüren. In Windeseile wurde eine Rettungsaktion gestartet, und ein Team des DSWT flog zum nächstgelegenen Flugfeld, wohin das Kalb mit dem Landcruiser des Wildhüters gebracht wurde. Es wurde schnell klar, dass der Kampf um sein Leben schwierig werden würde. Bis heute ist unklar, warum es verwaiste; als es zum ersten Mal gesehen worden und der Herde hinterher gelaufen war, waren sein ganzer Körper, inklusive Augen und Mund, mit getrocknetem Schlamm überdeckt. Möglicherweise war er im Matsch steckengeblieben und hatte es schließlich geschafft, sich selbst zu befreien – oder war vielleicht von der Herde herausmanövriert worden, der er danach folgte; in jedem Fall musste er zuvor offenbar bereits einige Zeit ohne seine Mutter zurechtkommen, denn er war in sehr kritischem Gesundheitszustand.
























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