Neu im Patenschaftsprogramm – Pardamat –

(übersetzt aus dem englischen Bericht des Sheldrick Wildlife Trust; alle Bilder © Sheldrick Wildlife Trust)

Der kleine Pardamat hat eine lange und furchterregende Odyssee hinter sich — er musste sich ganz allein durchkämpfen, nachdem seine Mutter getötet wurde. Seine Geschichte begann schon drei Wochen vor seiner Rettung.

Am 5. Juli 2023 wurde der Kadaver einer milchgebenden Elefantenkuh im Pardamat-Schutzgebiet gefunden, das Teil der Mara-Region im Westen Kenias ist. Die Elefantenkuh war an Speerwunden gestorben — wieder ein Opfer des Mensch-Wildtier-Konflikts, der in dieser Gegend immer wieder aufflammt. Da die Elefantenkuh Milch hatte, war klar, dass sie erst vor relativ kurzer Zeit ein Kalb zur Welt gebracht hatte. Dieses Baby war aber nirgends zu sehen, so dass das Schlimmste zu befürchten war.


Eine Woche später tauchte ein einjähriges Kalb ganz allein in einer Maasai-Siedlung auf. Als Ranger an dieser Stelle ankamen, hatte sich der Mini-Bulle schon einer Elefantenherde in der Nähe angeschlossen. Die Ranger hofften, dass es sich doch nicht um ein Waisenkalb handelte, sondern dass es zu einer der Kühe gehörte. Also beschlossen sie, es erst einmal bei der Herde zu lassen und diese zu beobachten.

 

Pardamat auf dem Land Cruiser der Ranger
Pardamat auf dem Land Cruiser der Ranger

 

Pardamat lernt die Keeper kennen
Pardamat lernt die Keeper kennen

 

Pardamat während des Flugs nach Nairobi
Pardamat während des Flugs nach Nairobi

 

Pardamat kommt im Waisenhaus an
Pardamat kommt im Waisenhaus an

Gegen Ende des Monats hatte sich die Situation des Kalbs verschlechtert. Am 28. Juli erreichten die Ranger weitere Berichte über ein verwaistes Kalb. Es waren keine wilden Elefanten in der Nähe, und das Baby versuchte immer wieder, in die Siedlung zu gelangen. Als sich die Ranger die Sache genauer anschauten, wurde schnell klar, dass es sich um dasselbe Elefantenbaby handelte wie zwei Wochen zuvor.

 

Pardamat im Gehege in Nairobi
Pardamat im Gehege in Nairobi

Diesmal gab es keinen Zweifel, und so fingen sie das Kalb ein und benachrichtigten die mobile Tierarzteinheit von SWT und KWS (Kenya Wildlife Service) in der Maasai Mara. Vom KWS kam umgehend grünes Licht für eine Rettungsaktion. Als die Keeper vom Waisenhaus des SWT gelandet waren, erwartete sie ein erstaunliches Bild: Das kleine Elefantenbaby wartete eingepackt auf der Ladefläche des Land Cruiser — es hatte seine herzförmigen Ohren weit aufgestellt und streckte den Keepern zur Begrüßung den Rüssel entgegen. Es war zwar etwas verwirrt, aber schien von dem ganzen Hin und Her nicht sonderlich gestresst zu sein.

 

Pardamat knabbert am Grün in seinem Gehege
Pardamat knabbert am Grün in seinem Gehege

 

Pardamat bekommt Milch
Pardamat bekommt Milch

 

Pardamat wird in seinem Gehege gefüttert
Pardamat wird in seinem Gehege gefüttert

 

Pardamat nach seiner Rettung
Pardamat nach seiner Rettung

Die Keeper verluden ihre wertvolle Fracht vorsichtig ins Flugzeug und leisteten ihm auf dem Rückflug nach Nairobi Gesellschaft. Als er am Morgen aufgewacht war, hatte es noch schlecht für ihn ausgesehen, aber als es Abend wurde, konnte er es sich schon in einem Stall in Nairobi gemütlich machen! Der kleine Bulle wurde Pardamat genannt, um an die Gegend, aus der er stammt, zu erinnern.

 

Pardamat liebt seine Keeper
Pardamat liebt seine Keeper

Viele verwaiste Elefanten kommen verängstigt im Waisenhaus an und trauen erst einmal niemandem über den Weg — ganz besonders solche, die mit ansehen mussten, wie ihre Mutter getötet wurde. Pardamat allerdings war ganz anders: Er fühlte sich sofort wie zuhause, freundete sich gleich mit den Keepern an und trank dankbar aus seiner Milchflasche.

Vermutlich hat dieses Vertrauen einen traurigen Hintergrund: Pardamat musste drei Wochen lang ganz allein in der Wildnis überleben. Er hat vermutlich schreckliche Angst gehabt, war einsam und kurz vorm Verhungern. Als er endlich von freundlichen Menschen umgeben war, die ihm halfen, war er sichtlich erleichtert!

 

Mittagsfütterung
Mittagsfütterung

 

Pardamat im Nairobi Nationalpark
Pardamat im Nairobi Nationalpark

 

Pardamat liebt es, am Finger zu nuckeln
Pardamat liebt es, am Finger zu nuckeln

 

Pardamat draußen im Busch
Pardamat draußen im Busch

 

Pardamat und die anderen Waisen
Pardamat und die anderen Waisen

Jetzt muss der kleine Pardamat nie mehr allein sein. Er fühlt sich am wohlsten in der Nähe seiner Keeper, wenn er an ihren Fingern nuckeln kann. Seine Artgenossin Ahmed hat ihn schon „adoptiert“,  als wäre er ihr eigenes Baby! Das ist bemerkenswert, denn bevor Pardamat ankam, hatte sie keinerlei Mutterinstinkte gezeigt. Aber dank seines aufgeschlossenen und freundlichen Charakters hat er sich auch schon hervorragend mit Taroha und auch Talek angefreundet. Chef-Keeper Edwin sagt: „Pardamat ist ein prima Kumpel für alle!“

Pardamat und Ahmed
Pardamat und Ahmed

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Pardamat