Die Rettung von Tagwa

Am 6. Mai 2016 wurde Angela Sheldrick von Simon Gitau, Chef-Wildhüter am Mount Kenya, angerufen, nachdem in den dortigen Gemeindegebieten ein verwaistes Elefantenbaby gesichtet worden war. Es war offenbar von den Elefantenherden des Mount Kenya Nationalparks zurückgelassen worden. Die lokale Bevölkerung war den Elefanten glücklicherweise freundlich gesinnt, und die Bewohner wollten dem Baby helfen. Daher informierten sie das KWS-Personal vor Ort.

 


An diesem Nachmittag gab es in Nairobi heftige Unwetter, und es schien eher unwahrscheinlich, dass das Kalb noch vor Einbruch der Dunkelheit eingefangen und zum Nanyuki-Flugfeld gefahren werden konnte. Daher wurde entschieden, das Baby zu retten und es über Nacht im Mount Kenya Hauptquartier des KWS unterzubringen. Unter der Leitung von Kommandant Nelson Leponyapui brachte der KWS das Baby in Sicherheit, sodass der kleine Elefant es bis zum nächsten Morgen warm und gemütlich hatte.

Das Kalb auf dem RettungsfahrzeugDas Kalb wird aus dem Fahrzeug geladen
Kurz vor dem WaisenhausDas Kalb wird in ein Gehege gebracht
Das Kalb heißt TagwaTagwa bekommt Milch
Glücklicherweise spielte das Wetter mit, sodass das DSWT-Rettungsteam frühzeitig aufbrechen konnte. Bereits um 8 Uhr landete es auf dem Nanyuki-Flugfeld. Das kleine Kalb, ein ungefähr acht Monate altes Mädchen, wartete bereits im Fahrzeug des KWS auf das Flugzeug und war sehr schwach und besorgniserregend dünn. Sie bekam sofort etwas Milch und wurde für die Dauer des Fluges an eine Infusion gelegt. Die Flüssigkeit tat ihr gut, und so schien sie bei der Ankunft in Nairobi schon viel kräftiger zu sein. Sie konnte ohne Hilfe aufstehen und nahm eine zweite Milchflasche an, ehe sie sich über das Grünfutter hermachte. Wie wir das bei den Waisen vom Mount Kenya schon öfter gesehen haben, ist sie am ganzen Körper von schützenden dunklen Haaren bedeckt. Wir haben das kleine Mädchen Tagwa genannt, nach einer Gegend am Mount Kenya, nicht weit von dort, wo sie gerettet wurde.

Tagwa geht hinausTagwa folgt einem Keeper
Tagwa ruht sich bei einem Keeper ausTagwa und Jotto begrüßen sich
Tagwa mit den anderen Waisen im Wald
Der Mount Kenya Nationalpark wurde 1949 gegründet und schützt die Gegend um den Berg herum, in der es viele verschiedene Pflanzen- und Tierarten gibt. Heute liegt der Park im einem Wald-Schutzgebiet, das den ganzen Berg umgibt und das im Jahr 1997 zusammen mit dem Berg zum UNESCO Weltnaturerbe ernannt wurde. Abgesehen davon, dass dieser Ort einfach wunderschön und daher von offensichtlichem touristischen Wert ist, spielt er auch eine äußerst wichtige Rolle als natürliches Wasserreservoir für die angrenzenden Landstriche.

Tagwa mit JottoDie süße Tagwa
Tagwa mit Balguda
Um die kleinen Grundstücke an den unteren Hängen des Berges vor umherstreifenden Wildtieren zu schützen, wurden an einigen Stellen Zäune errichtet. Manchmal finden sich allerdings die Tiere auf der falschen Seite des Zauns wieder, und wir vermuten, dass das auch in Tagwas Fall passiert war. Ihrem Zustand nach zu urteilen, war sie schon längere Zeit von ihrer Mutter getrennt gewesen, womöglich vier oder sogar fünf Tage. In ihrer Verzweiflung suchte sie wahrscheinlich Gesellschaft, und so landete sie auf dem kleinen Anwesen eines lokalen Bewohners. Sie hatte großes Glück, dass sie sich in einer elefantenfreundlichen Umgebung wiederfand, denn die dort lebenden Menschen sind manchmal nicht gut auf Elefanten zu sprechen, die mitunter eine große Gefahr für ihre Ernte und damit ihren Lebensunterhalt darstellen können.

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Tagwa Bush

 

 

 

Tagwa, Ambo und Jotto mit einem ihrer KeeperTagwa, Jotto und Ambo mit einem Keeper
TagwaTagwa und die anderen Waisen genießen den Sonnenschein
Tagwa draußen bei den FelsenTagwa und Ambo
(übersetzt aus dem englischen Original)