Die Waisen im August

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe in Nairobi: August 2021

Shukuru hat die letzten Monate aus gesundheitlichen Gründen in der Nairobi-Nursery verbracht und es geht ihr mittlerweile von Tag zu Tag besser. Die Keeper sagen immer, dass man viel über die Gesundheit des Elefanten anhand seiner Haut sagen kann und Shukurus Haut sieht wieder richtig gesund aus. Sie hat großen Appetit, trinkt ihre Milch und frisst ordentlich, wenn sie im Busch unterwegs ist. Die Kleineren himmeln die große Shukuru an, ganz besonders Naleku. Wann immer die ältere Kuh in die Suhle steigt, rutscht Naleku neben sie und strahlt sie an, stolz, eine so große Freundin zu haben.

Esoit ist unser jüngster Neuzugang, aber das merkt man ihm gar nicht an. Er ist sehr selbstbewusst und hat schon viele neue Freunde in der Herde gefunden. Er hat seine Mutter unter tragischen Umständen verloren, so dass diese neuen Bindungen sehr wichtig für seine Heilung sind. Die älteren Bullen findet er besonders toll und spielt gerne mit allen von ihnen. Er hat keine Scheu, Naboishu zum Ringen herauszufordern, obwohl alle wissen, dass Naboishu ganz schön grob werden kann.

Aber sogar Naboishu scheint langsam erwachsen zu werden. Er verbrachte einen schönen Nachmittag mit der kleinen Ziwadi, sie fraßen Seite an Seite und teilten ihr Futter, was für ihn sehr ungewöhnlich ist. Elefanten sind sehr intuitiv; vielleicht spürt Naboishu, dass Ziwadi noch schwach ist und sanftmütige Zuneigung braucht. Naboishu ist trotzdem noch der stürmischste Elefant in der Nursery-Herde, aber die Momente der Freundlichkeit nehmen zu.

Rama, der kurz vor Esoit angekommen war, hat sich ebenfalls gut eingelebt. Er öffnet sich jeden Tag ein bisschen mehr und spielt mittlerweile auch schon mit den anderen Waisen. An einem Tag hatte er sogar einen richtigen Ringkampf mit Roho im Wald, was uns sehr überraschte, denn bis vor Kurzem hat er sich aus den Ringkämpfen noch herausgehalten. Noch überraschter waren wir, als er mit Mukkoka ringen wollte. Mukkoka scheint zu wissen, dass Rama O-Beine hat und nahm darauf auch Rücksicht. Ramas beste Freundin ist und bleibt Ziwadi, die ein ähnlich schüchternes Naturell hat.

Larro ist eine sehr fürsorgliche Leitkuh. Derzeit ist es Winter in Nairobi und das Wetter ist durchwachsen. An den kalten Morgenden, lassen die Keeper die jüngsten Waisen länger in ihren Ställen bis es wärmer wird. Für Larro ist das unangenehm, denn sie hat gerne alle im Blick. Eines Morgens lief sie aus dem Busch zurück ins Stallgelände, so als ob sie die Babys holen wollte. Als die Keeper sie endlich rausließen, rannte sie herüber und kollerte und trompetete ganz aufgeregt.

Kindani, Kinyei und Bondeni waren noch nie große Fans vom Suhlen. Am liebsten stehen sie in der Nähe von Rama und erfreuen sich an seinem enthusiastischen Planschen, das reicht ihnen völlig. Aber sie lieben das Wälzen und Spielen im Dreck. Die Keeper helfen den jüngeren Waisen oft dabei, sich mit Dreck und Schlamm zu bedecken, aber Kindani, Kinyei und Bondeni wollen keine Hilfe. Wann immer die Keeper sie mit Dreck bewerfen, rennen sie in die entgegengesetzte Richtung davon.

Oloriens Stimmung ist nicht sehr beständig. Sie kann sehr temperamentvoll sein, aber auch wieder zurückgezogen. An Esoit scheint sie großen Gefallen gefunden zu haben und die Beiden verbringen manchmal den ganzen Tag zusammen. Olorien hat viele lustige Schrullen, zum Beispiel mag sie keine Wasserrinnsale. Wenn nach dem Regen kleine Bäche durch das Stallgelände rinnen, kann sie keinesfalls einfach drüber steigen, sondern die Keeper müssen sie um die Rinnsale herum führen!

Unsere Nashörner: Maxwell war die meiste Zeit des Monats gut gelaunt, aber auch er ist manchmal schlecht drauf, so wie alle Lebewesen. Man kann seine Stimmungen jedoch gut erkennen, je nachdem wie er mit den Warzenschweinen in der Nursery umgeht. Maxwell ist zwar blind, aber sein Hör- und Geruchssinn sind ausgezeichnet. Wenn er gut drauf ist, hört er den Warzenschweinen beim Schmatzen seiner Luzernepellets zu. Aber wenn er schlechte Laune hat, beschmeißt er sie mit Dreck und treibt sie in eine Ecke in seinem Gehege. Die Warzenschweine müssen daher immer auf der Hut sein, denn schließlich kann man nie vorhersagen, wie Max drauf sein wird!

 

Monatsbericht für die Voi-Gruppe: August 2021

Die Trockenzeit hat Voi fest im Griff und die Waisen sind fast ausschließlich mit der Futter- und Wassersuche beschäftigt. Aber natürlich bleibt auch immer wieder Zeit für kleine Flausen, besonders wenn Ngilai involviert ist. Seine Art ist ansteckend, er ist immer zu Spielchen aufgelegt. Er und Tagwa sind eng befreundet und Ngilai hat großen Anteil daran, dass sich Tagwa immer mehr öffnet.

Cheza und Ivia, unseren beiden verwaisten Büffeln, geht es sehr gut. Cheza mag ihre Elefantenfreunde, bevorzugt aber das ruhige Leben. Eines Morgens wollte sie Lasayen einfach nur begrüßen, aber nahm sofort Reißaus, als der mit ihr ringen wollte. Ivia andererseits, ist immer mit dabei, wenn es ums Kräftemessen geht, vor allem mit Ngilai. Manchmal macht auch Mbegu mit, aber sie hält sich nicht so recht an die Spielregeln. Manchmal hilft sie Ngilai, in dem sie Ivia von der Seite tritt, und Ivia hat gegen zwei Elefanten natürlich keine Chance!

Am 24. August, schaute Ex-Waise Naipoki in den Voi-Stallungen vorbei. Wir hatten sie sieben Monate nicht gesehen, und es stellte sich schnell heraus, warum sie gekommen war. Sie hatte einen Einstich an ihrem Rumpf. Glücklicherweise war es keine schlimme Verletzung, aber sie verursachte ihr sichtlich Unbehagen. Die tierärztliche Einheit des Sheldrick Wildlife Trust (SWT) und der Kenianischen Wildbehörde (Kenya Wildlife Service, KWS) wurde gerufen und versorgte die Verletzung, während die anderen Waisen neugierig aber ruhig das Geschehen beobachteten. In den kommenden Tagen blieb Naipoki in der Nachbarschaft des Stallgeländes, brachte sich auf den neuesten Stand, besonders über Panda und schien sich nahtlos wieder in den Alltag im Stallgelände einzufügen. Naipoki gehört eigentlich zur Herde Ex-Waisen unter Mweya und Edie, die sich meistens in Tsavo-West aufhalten. Offenbar ist sie die 80 km gen Norden gelaufen, um sich Hilfe in der Voi-Auswilderungsstation zu holen. Das haben wir schon einige Male beobachtet, dass die Ex-Waisen genau wissen, wo sie Hilfe bekommen, wenn in Not sind.

Für Kenia begann der Monat mit Augenproblemen, nichts Schlimmes, aber trotzdem unangenehm. Für die morgendliche Verabreichung der Augentropfen, haben sie die Keeper mit einer Milchflasche angelockt. Emoli passte das überhaupt nicht, dass Kenia eine Extra-Portion bekam! Kenia ist die unangefochtene Leitkuh der Voi-Herde, aber auch Tamiyoi zeigt Ambitionen für eine Rolle als Anführerin. Eines Morgens führte Embu die Herde in den Busch, und Tamiyoi war so enttäuscht über diese Degradierung, dass sie versuchte, Embu zu überholen. Tagwa sah, was Tamiyoi vorhatte und eilte zu ihrer Unterstützung.

Als jüngstes Mitglied in der Voi-Herde, wird Pika Pika entsprechend von Kenia, Ndii und den anderen älteren Kühen verwöhnt. Mashariki machte den großen Fehler und lud Pika Pika einmal ein, mit ihr in der Suhle zu spielen. Ndii rannte herbei und drückte Mashariki unter Wasser, so dass Mashariki nur noch ihr Rüssel half, den sie wie ein Schnorchel aus dem Wasser reckte. Der Frieden wurde erst wieder hergestellt, als Kenia die Streithähne trennte.

Mbegu arbeitet schon lange daran, ihre eigene kleine Herde aufzubauen. Derzeit kümmert sie sich besonders um Emoli. Mbegus treue Freundin Godoma ist ebenfalls vernarrt in Emoli. Sie drücken ihre Zuneigung mittels allerlei süßen Gesten aus. Zum Beispiel legen sie ihre Rüssel auf seinen Rücken, während der kleine Bulle seine Milch säuft, oder begleiten ihn auf Schritt und Tritt.

Auch wilde Elefanten kommen nach wie vor durch Voi, was unseren Waisen viele Möglichkeiten gibt, mit Ex-Waisen und wilden Artgenossen Kontakt aufzunehmen. Pika Pika, unser kleiner „sozialer Schmetterling“ flatterte von Herde zu Herde und wollte alle kennenlernen. Einmal, während des Schlammbades, war sie sehr aufgeregt, als sie in der Nähe eine wilde Herde Elefanten warten sah. Sie begann im Wasser zu planschen, um die wilden Artgenossen zum Spielen aufzufordern. An einem anderen Abend, kam eine wilde Herde mit mehreren Kälbchen zum Saufen in die Nähe des Stallgeländes, als die Waisen schon in ihren Ställen waren. Pika Pika ragte ihren Rüssel durch die Stalltüre und begann zu kollern. Das wiederum versetzte Kenia und Ndii in Aufruhr, denn sie dachten, ihr Schützling sei auf dem Weg hinaus zu den wilden Elefanten. Sie brüllten so lange, bis die wilde Herde wieder verschwunden war.

Insgesamt war es ein friedlicher Monat in Voi. Die Waisen bekommen die Trockenzeit natürlich nicht ganz so stark zu spüren wie ihre wilden Artgenossen, denn sie werden mit Milch und Zusatzfutter versorgt. Aber sie lernen trotzdem, mit dieser harschen Jahreszeit umzugehen – eine wichtige Voraussetzung für das spätere Überleben in der Wildnis.

 

Monatsbericht für die Ithumba-Gruppe: August 2021

Es wird jeden Tag heißer und trockener. In der Regenzeit flitzen die Waisen den ganzen Tag herum und naschen nur von den besten Leckereien. Jetzt in der Trockenzeit hingegen, müssen die Waisen ihre körperlichen Aktivitäten herunterschrauben und bewegen sich hauptsächlich für die Futtersuche. An besonders heißen Tagen gehen sie schnurstracks zur Suhle. Sattao, der seinen eigenen Kopf hat, zwängte sich zwischen zwei wilde Bullen, die gerade soffen. Die waren gar nicht begeistert von dieser Überraschung und einer der Beiden schubste Sattao weg. Der hat hoffentlich seine Lektion gelernt und wartet beim nächsten Mal auf die Zustimmung der wilden Artgenossen, bevor er sich ihnen aufdrängt.

Unsere Waisenbullen himmeln die wilden Elefantenbullen immer besonders an, und ganz besonders die Ex-Waisen. Als der 18-jährige Rapsu und ein wilder Kumpel Anfang des Monats an der Stalltränke auftauchten, ergriff Klein Mundusi die Gelegenheit, um neben ihnen zu saufen. Es dauerte nicht lange und sie zogen weiter in den Busch. Mundusi blieb glückselig und stolz zurück und entschied sich, das Erlebnis zu feiern, indem er Mapia auf einen Ringkampf herausforderte. Offenbar hatte Rapsus Stärke ihm imponiert und er musste jetzt seine Männlichkeit zur Schau stellen.

Der Monat begann jedoch mit einer traurigen Nachricht. Am 2. August hatte uns Galana ihr neugeborenes Baby vorgestellt. Der Jubel schwenkte bald in Sorge um, denn das Baby war eine Frühgeburt und sehr schwach. Galana und ihre Kindermädchen schienen das von Anfang an erkannt zu haben. Sie wichen die ganze Nacht nicht von seiner Seite. Am nächsten Morgen legten die Keeper ihm eine Infusion, damit es Flüssigkeit bekam. Galana erlaubte es ihnen ohne Widerstand. Aber das Baby schaffte es leider nicht und verstarb. Galana und ihre Herde zogen sich danach leise und mit stoischer Anmut zurück in den Busch. Die Wildnis ist harsch und teils grausam, und Momente wie dieser erinnern uns daran.

Wilde Elefanten und Ex-Waisen kamen und gingen diesen Monat ohne große Pausen. Wir konnten uns immer auf Mutara, Suguta, Turkwel, Kithaka, Lemoyian, Orwa, Garzi und Bomani verlassen, sie kamen fast jeden Morgen. Dololo ist immer überglücklich, wenn er seine alte Schwester Suguta wieder sieht. Aber auch Sities, Turkwel und Mutara kümmern sich rührend um ihn. Ein paar Mal haben sie auch versucht, Dololo zu entführen, aber die Keeper sind darauf vorbereitet.

Unserer kleinen Nabulu geht es sehr gut. Sie hatte ganz fantastische Erlebnisse diesen Monat. Eines Abends, auf dem Weg zurück ins Stallgelände, trafen die Waisen eine wilde Herde mit einem vier Monate alten Kälbchen. Während die Elefanten soffen, durften Nabulu und Esampu mit dem Baby spielen! Esampu hat sich wahrscheinlich einfach frech an das Kälbchen ran gedrängelt, aber auch Nabulu ist inzwischen sehr selbstbewusst. Ein paar Tage später sahen wir ein halbes Dutzend wilde Bullen an der Stalltränke auftauchen. Nabulu ließ alles stehen und liegen und gesellte sich zum Saufen zu ihnen. Nicht alle Waisen werden so einfach willkommen geheißen (siehe Sattao), aber Nabulu schienen sie zu mögen und ließen sie gewähren.

Trotz ihrer Größe sind Elefanten ganz schöne Angsthasen und fürchten sich vor den abwegigsten Dingen. Eines Morgens verursachte ein Hammerkopf-Vogel (Scopus umbretta) ordentlichen Tumult, als er auf der Kante der Wassertränke landete. Naseku, die gerade saufen wollte, hob ihre Ohren und zog sich sofort zurück. Mundusi, Rapa, Sapalan, Sattao und Musiara hoben ihre Rüssel, um herauszufinden, was vor sich ging, aber sobald sie verstanden, dass es sich um einen Vogel handelte, wollte jedoch keiner die Initiative ergreifen und ihn einfach verscheuchen. Bis sich Barsilinga schließlich erbarmte, zu Hilfe kam und den Eindringling verjagte.

 

Monatsbericht für die Kibwezi-Gruppe in Umani Springs: August 2021

Es hat eine Weile gedauert, aber auch Murera hört den Ruf der Wildnis jetzt lauter. Sie begann damit, die Nächte im Busch zu verbringen und schloß sich wilden Kuhherden mit Kälbern an. Und wir wissen, wie gut sich Murera um kleine Elefantenbabys kümmert! Mit männlichen Verehrern hatte sie bisher nichts am Hut, scheint aber mittlerweile aufgeschlossener für deren Annäherungsversuche. Gegen Ende des Monats lud ein hübscher junger Bulle Murera auf einen Spaziergang in den Wald ein. Sie nahm die Einladung an und kam erst spät am Abend zurück. Wir freuen uns sehr für sie für diese großen Fortschritte!

Jeder Waisenelefant hat sein eigenes Tempo bei der Auswilderung. Als Enkesha und später Kiasa, Kiombo und Maktao nach Umani-Springs kamen, war Mwashoti erst sehr unfreundlich, weil er seine Rolle als Nesthäkchen abgeben musste. Aber jetzt versuchen er und Alamaya die vier Neulinge in die Gruppe der „Nachtschwärmer“ zu locken! Aber Sonje kennt ihre Tricks und holt die Jüngsten zurück, wann immer sie abtrünnig werden. Mwashoti und Alamaya wollen unbedingt zeigen wie unabhängig und reif sie inzwischen sind. Eines Tages brachten sie Murera zu einem Haufen Akazienschoten – sie müssen wahnsinnig stolz auf ihre Entdeckung gewesen sein!

Aber Mwashoti ärgert auch gelegentlich Kiombo. Der ist zwar deutlich kleiner, aber hat keine Angst vor Mwashoti, weil er weiß, dass Sonje ihm jederzeit helfen würde. Jedes Mal, wenn sich Mwashoti näherte, ging Sonje direkt zu Sonje. Einmal hat er sich aber vertan und stand neben Murera. Er wunderte sich über die leidenschaftslose Reaktion, bis er bemerkte, dass er sich geirrt hatte und stieß ein lautes Trompeten aus. Sonje war sofort da und tröstete ihn mit leisem Kollern und Rüsseltätscheln. Für Kiombo war die Welt sofort wieder in Ordnung.

Die Freundschaft von Enkesha und Maktao blüht auch immer weiter auf. Nachts steckt Enkesha ihren Rüssel durch die Holzabtrennung in den Stall von Maktao. Manchmal teilt sie auch ihr Grünfutter mit ihm, indem sie ihm etwas rüber schiebt. Maktao scheint sich in Enkeshas Anwesenheit sehr sicher und aufgehoben zu fühlen.

Quanza ist vielleicht ruhig, aber gut befreundet mit allen. Wann immer jemand allein ist, leistet sie ihm oder ihr Gesellschaft. Mit Kiasa hat sie eine besondere Freundschaft und Enkesha guckt sich bei ihr Führungsqualitäten ab. Allerdings hatte sie einen großen Schreckmoment diesen Monat. Sie lag gerade in der Suhle als sie etwas über ihren Rücken krabbeln fühlte. Es war nur eine kleine Sumpfschildkröte, aber da sie das nicht sehen könnte, stürmte sie aus dem Wasser und schoss das kleine Reptil buchstäblich ab.

Mureras Schützling ist Kiasa, und wenn sie einmal im Busch unterwegs ist, wird sie von Zongoloni vertreten. Abwohl Zongoloni die Anführerin der Nachtschwärmer ist, war sie in letzter Zeit wieder häufiger bei den Waisen, zumindest tagsüber. Wenn sie Kiasa dann am Ende des Nachmittags im Stallgelände abgesetzt hat, verschwindet sie mit den anderen Nachtschwärmern im Busch. Zongoloni hofft vielleicht darauf, dass sich Kiasa bald den Nachtschwärmern anschließt.

Den anderen Nachtschwärmern – Jasiri, Ngasha, Faraja und Ziwa – geht es allen gut. Ziwa entwickelt sich in einen stattlichen Elefantenbullen. Er verschwindet jetzt immer wieder für längere Zeit, aber wann immer er Zeit mit den Waisen verbringt, staunen die Keeper über seine Größe und sein Selbstbewusstsein. Eines Nachmittags tauchte er mit zwei wilden Kumpels im Schlepptau auf. Lima Lima, die Fremden zwar sehr aufgeschlossen gegenüber ist, aber gleichermaßen auch einen großen Beschützerinstinkt für ihre Herde hat, wollte mehr über die Bullen erfahren. Ziwa schien für sie zu bürgen, und nachdem er und Lima Lima kurz die Köpfe zusammengesteckt hatten, erlaubte Lima Lima ihnen den Kontakt zu den Waisen. Die Bullen waren sehr sanftmütig und hatten eine schöne Zeit mit Kiombo und Maktao, aber Sonje beobachtete alles, was vor sich ging, mit Argusaugen.