Die Waisen im Januar

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe in Nairobi: Januar 2020

Am 2. Januar retteten wir ein Elefantenkälbchen in der Masai Mara. Die kleine Kuh war ca. ein halbes Jahr alt und kam spät Abends in der Nursery an. In der ersten Nacht war sie sehr unruhig und lief in ihrem Stall auf und ab. Wir nannten sie Naleku und nach einer weiteren unruhigen Nacht dachten wir, es sei das Beste, sie zu den anderen Waisen zu lassen, die ähnliche Traumata hinter sich haben und sie wahrscheinlich besser beruhigen können. Ihre neue Familie wusste auch sofort genau, wie sie mit viel Liebe, Aufmerksamkeit und Zuneigung auf sie eingehen mussten.

Die älteren Kühe in der Nursery wie Tagwa, Tamiyoi und Maisha, kümmerten sich besonders um den kleinen Neuankömmling, sie können da auch gar nicht widerstehen. Fast alle Waisen, außer Roho, freuten sich über Naleku. Roho war eifersüchtig, weil er seine Rolle als umsorgtes Nesthäkchen in Gefahr sah. Er schubste Naleku sogar, und Maisha ging irgendwann dazwischen und wich Naleku danach nicht mehr von der Seite.

Damit Naleku nachts ein bißchen Gesellschaft hat, wurde der Stall neben ihr mit Mukkoka belegt, weg von seinem Freund Dololo. Naleku freute sich sehr über ihren neuen Nachbar und entschied, daß er ihr neuer bester Freund werden sollte. Dieser Plan wurde von Mukkoka nicht sonderlich enthusiastisch erwidert und egal wie sehr Naleku sich bei allen Tagesaktivitäten an seine Fersen heftete, der junge Bulle war nicht interessiert an ihr. Dololo, anders als Sattao, Musiara und Maktao, kann sehr eifersüchtig sein. Und als er sah, wie Mukkoka von Naleku „verfolgt“ wurde, begann er, sie herumzuschubsen. Es dauerte nicht lange und Mukkoka zog wieder aus. Dafür zog Larro in das Quartier neben Naleku ein und das schien eine bessere Konstellation zu sein. Larro kümmerte sich gerne um Naleku und Mukkoka war mit Dololo wiedervereint.

Naleku begriff sehr schnell, daß wenn sie unter den jungen Bullen Freunde finden wollte, sie sich ordentlich durchsetzen musste. Und das versuchte sie mit Nachruck. An einem Nachmittag versuchte Roho sie zu schubsen und sie schubste einfach zurück! Roho war so überrascht von ihrer Wehrhaftigkeit, daß er sofort zu den älteren Kühen Tamiyoi, Maisha, Kiasa und Tagwa rannte. Die haben die beiden Streithähne schnell beruhigt und beobachteten sie für den Rest des Tages. Schon am Monatsende hatten sich die beiden Jüngsten angenähert und machten nach der Mittagsfütterung sogar zusammen Mittagsruhe, während die Keeper im Schatten saßen und aßen. Während die älteren Waisen im Busch grasten, lagen die beiden Babies dazwischen und schliefen.

Musiara ist in letzter Zeit ein bißchen übermütigt und so haben wir ihn und auch Mukkoka für die Mittagsfütterung in die zweite Gruppe mit den älteren Waisen gesteckt, so daß sie die Jüngeren im Kampf um die Milchflaschen nicht ständig umher schubsten. Musiara hat daher seine Freundschaft mit Sattao wieder aufgefrischt, der auch in dieser Gruppe ist, und die beiden werden jetzt oft beim Ringen gesehen. Enkesha ist und bleibt ein Freigeist. Sie macht gerne ihr eigenes Ding und seilt sich gerne einmal vom Rest der Herde ab. Erst neulich hat sie gemeinsam mit Musiara, die auch sehr selbständig ist, versucht, eine eigene kleine Herde zu bilden und dafür Sattao, Nabulu, Dololo und Kiombo „abzuwerben“. Einmal hat Enkesha sogar versucht, Luggard mitzulocken.

Kiasa, die bei ihrer Ankunft in der Nursery nur Flausen im Kopf hatte und die anderen Waisen zu Streichen anstiftete, ist inzwischen ein verantwortungsvolles Vorbild für die Jüngeren. Sie ist nie weit weg und hat Roho, Naleku und ihren Freund Larro immer im Blick, falls sie ihre Hilfe brauchen. Ihre Wandlung ist wirklich sehr interessant. Anders als früher sieht man sie dabei, wie sie Musiara und Maktao verjagt, weil sie wieder auf Altersgenossen aufsteigen, besonders wenn es dabei um Roho oder Naleku geht.

Unsere Nashörner: Maxwell, unser blinder Nashornbulle, genießt die Gesellschaft von Giraffenbulle Kiko – besonders am Vormittag, wenn Kiko während der Besucherstunde neben Maxwells Gehege untergebracht wird, damit er die Besucher nicht belästigt. Man kann sie oft dabei beobachten wie sie sich durch die Gatterstäbe begrüßen und manchmal Grünzeug teilen, das an der Wand zwischen ihnen herunterwächst. Kiko wird nach Sirikoi in Lewa umziehen sobald die Regenzeit vorbei ist.

 

Monatsbericht für die Voi-Gruppe: Januar 2020

In den Voi-Ställen gabe es jede Menge Umbesetzungen diesen Monat. Nachdem im Dezember Emoli und Sagala aus Nairobi gekommen waren und sich in Mbegus Herde eingegliedert haben, fühlten sich einige Waisen motiviert, ihren Freiheitsdrang auszuleben. Anfang Januar begannen Kenia, Kihari und Ishaq-B ihre Nächte im Busch zu verbringen. Morgens kamen sie meistens zurück und gingen mit dem Rest der Herde zum großen Wasserloch unter dem Affenbrotbaum, wo die Milchflaschen verteilt werden und an heißen Tagen gebadet wird. Mit 12 Jahren war es für Kenia auch höchste Zeit, sich abzunabeln und wir freuen uns, daß sie jetzt diesen Schritt gewagt hat.

Am 17. Januar sahen wir Edie mit Mweyas Herde Ex-Waisen und Kihari schloss sich ihnen an. Vor ein paar Monaten waren schon Panda, Naipoki, Nguvu, Bada, Nelion, Mbirikani und Lentili übergesiedelt, um Edie und Mweya mit ihren neuen Babys Mwitu und Eco zu helfen. Seitdem sind sie alle zusammen geblieben und es scheint, daß dies auch so bleibt. Es ist immer ein stolzer und zugleich bittersüßer Moment, wenn unsere Waisen ihren eigenen Weg einschlagen. Wir kennen sie, seit sie als Waisenbabys zu uns kamen und hängen sehr an ihnen. Aber die Mission unseres Waisen-Projektes ist es ja, unsere Schützlinge wieder auszuwildern – daher sind solche Momente auch ein Grund zur Freude!

Als die Ex-Waisen nun mitsamt Kihari weitergezogen waren, schlossen sich Ndii, Tundani, Nelion und Ndoria Kenias Herde an. Ende Januar folgte dann auch Araba. Das überraschte uns nicht sonderlich, da Araba schon immer ein Herz für Kenia hatte. Die Tage verbringt der kleine Trupp mit dem Rest der Waisenherde und die Nächte verbringen sie im Wald. Araba scheint ihre Milchflasche zu vermissen und freut sich immer, wenn es ihre Gruppe pünktlich zur Mittagsfütterung schafft und sie eine Flasche bekommt. Mashariki scheint noch unentschlossen. Sie verbringt viel Zeit mit Kenia und ihrer Gruppe, schläft aber auch noch häufig nachts im Stallgelände.

Mudanda, Suswa und Arruba sind mit ihren sieben Jahren jetzt die ältesten Kühe in der Voi-Gruppe, und auch sie scheinen angetan von der Idee, sich Kenias Herde anzuschließen. Am 29. Januar begegneten sie sich auf dem Heimweg und die drei blieben noch eine Weile bei Kenia und kamen 20 Minuten nach den anderen Waisen zurück ins Stallgelände. Mudanda kann manchmal ganz schön frech und grob werden und schubst Jüngere, so wie Tahri, gerne herum.

Mbegu genießt ihre Rolle als Leitkuh, aber kann auch eifersüchtig werden. Murit hat eine Schwäche für Pika Pika entwickelt, und die Beiden werden oft zusammen gesehen. Das sieht Mbegu gar nicht gerne und schnappt sich dann schonmal Pika Pika, um selbst mit ihr zu spielen. Am Ende des Monats hatte Mbegu einen Magen-Darm-Infekt und wohl auch Bauchschmerzen. Aber sie wurde schnell behandelt und es geht ihr wieder gut.

Tahri, Emoli, Godoma und Ngilai sind nach wie vor gierig und wollen immer als Erste ihre Milchflasche haben. Godoma kam zur Fütterung einmal früher als sonst und wollte nicht warten, bis sie an der Reihe war. So schlich sie sich hinter den Keepern an die Karre mit den Milchflaschen und schnappte sich unerlaubt ihre Portion! Ndotto ist sehr verspielt und verbringt seine Zeit am liebsten mit Murit und Lasayen, die er seit den frühen Tagen in der Nursery kennt.

Diesen Monat haben wir öfter unseren Ex-Waisenbullen Laikipia gesehen. Einmal war er mit seinen alten Freundinnen Edie und Mweya unterwegs. Laikipia wurde seinerzeit als einjähriges Kälbchen gerettet. Er ist jetzt in seinen Zwanzigern und obwohl er nur einen Stoßzahn hat, ein sehr attraktiver Elefantenbulle. Es ist immer schön und berührend ihn zu sehen, denn unsere Bullen ziehen nach ihrer Auswilderung eher alleine umher und werden seltener gesehen.

 

Monatsbericht für die Ithumba-Gruppe: Januar 2020

Kinna mit Kama und den anderen Ex-Waisen Loijuk, Baby Lili, Ishanga, Makireti, Kilabasi und Ithumba waren Ende Dezember aufgetaucht und blieben bis zur ersten Januar-Woche. Am 5. Januar verschwanden sie wieder, ließen aber aus irgendwelchen Gründen die zehnjährige Ishanga zurück, die jetzt bei den Waisen blieb. Am 17. Januar kamen sie zurück, um sie wieder einzusammeln. Ishanga folgte den Waisen und ihren Keepern in dieser Zeit überall hin, brachte sie abends zurück ins Stallgelände, verbrachte die Nächte im Busch und war morgens pünktlich zurück, wenn die Waisen aus ihren Ställen herauskamen. Es war erstaunlich, zu beobachten, wie leicht sich die Waisen wieder an ihren alten Alltag anpassen.

Als die Ex-Waisen zurückkamen, blieb Yattas Herde für den Rest des Monats in der Gegend. Einige der Kühe, einschließlich Yatta, waren offenbar paarungsbereit und hatten auch ein paar attraktive Verehrer im Schlepptau. Yatta spielte eine Art Verstecken mit den Bullen und zog sich zurück zu den Waisen und den Keepern, wann immer ihr ein Bulle zu nah kam. Vielleicht, weil ihr jüngstes Kalb Yoyo erst zwei Jahre alt ist. Nasalot hatte auch einen wilden Bewunderer, der allerdings ein wenig aggressiv war. Sie hielt ihn auf Abstand zu den Waisen und den Keepern, um diese nicht in Gefahr zu bringen. Es war interessant und herzerwärmend zu beobachten, wie sehr auch die anderen versuchten, auf die Kühe aufzupassen, besonders Namalok. Er, Wanjala und Tusuja haben sich eines Tages verbündet, um einen jungen und sehr aufdringlichen Bullen von Yatta fernzuhalten. Sie stellten sich immer wieder zwischen sie und ihn. Vielleicht gab ihnen die Gewißheit, daß die Keeper in der Nähe waren, eine Extraportion Selbstbewußtsein.

Wie sonst auch, waren die Waisen begeistert, die Ex-Waisen um sich herum zu haben. Sie können sich bei diesen Gelegenheiten so viel bei den Älteren abschauen, aber gleichzeitig auch mit deren Nachwuchs spielen. Kama hat es sich jedoch einmal fast mit Tusuja verscherzt, als sie ihn zum Ringkampf herausfordern wollte. Tusuja mobilisierte all seine Energie, um Kama eine Lektion zu erteilen! Die jungen Kühe bemutterten in der Zwischenzeit die Babys und Naseku und Roi wurden zu Kindermädchen für Lili.

Barsilinga blieb diesen Monat auch in der Gegend um die Voi-Stallungen. Seine Kumpels Kithaka, Lemoyian, Turkwel und Garzi hatten ihn vor drei Wochen zurückgelassen, aber er schien sich hier ganz wohl zu fühlen. Manchmal zog er alleine los, aber meistens kam er abends nochmal im Stallgelände vorbei. Als es gegen Ende des Monats kühler und regnerischer wurde, blieb er die meiste Zeit bei den Waisen. An besonders kalten Tagen standen sie dicht beieinander, sogar beim Grasen, um sich gegenseitig Wärme zu spenden. Bei all dem Regen bekamen die Waisen jetzt ihre Milchflaschen mittags im Stallgelände, nicht an der Suhle, denn die Straße war teilweise zu schlammig und unpassierbar für Fahrzeuge. An besonders naßkalten Tagen verließen die Waisen auch nur zögerlich ihre Nachtquartiere und mussten sich sehr überwinden, nach der morgendlichen Milchflasche in den Busch zu ziehen. Sie liefen sehr vorsichtig, um nicht auszurutschen, aber Ndiwa hat es eines Tages erwischt und sie landete auf ihrem Hintern. Sie rappelte sich schnell wieder auf und sah sich um, ob sie auch keiner dabei gesehen hatte – Elefanten scheinen also auch eitel zu sein und wollen sich nicht blamieren!

Zweifelsohne sind Tusuja und Mundusi die energischsten Bullen in der Herde, aber Barsilinga ist halt der Älteste und das muss er den Jungbullen öfter ins Gedächtnis rufen. Wir beobachten ihn öfter dabei, wie er seine Autorität demonstriert, indem er Ringkämpfe unterbricht. Trotzdem lassen Tusuja und Mundusi keine Gelegenheit aus, zu ringen und sie sind immer die Letzten, die die Suhle verlassen. Allerdings müssen sie aufpassen, welche Gegner sie sich aussuchen, denn die älteren Bullen wie Olsekki und Sapalan mögen es nicht, wenn ihre Autorität untergraben wird! Wanjala ist ein sehr guter Gegner für beide. Auch Roi macht manchmal mit, aber wenn sie zu grob werden, zieht sie sich zurück oder schreitet ein. Einmal hörte sie Ndiwa um Hilfe schreien, Roi rannte herbei und Wanjala spazierte davon, so als ob gar nichts passiert wäre.

Ambo und Olsekki sind im Augenblick unzertrennlich, sie fressen zusammen und spielen Streiche während sich die anderen suhlen. Olsekki hat uns einen Schreck eingejagt, als er plötzlich eine Steifheit in den Vorderbeinen entwickelte und nicht mehr richtig laufen konnte. Aber die Steifheit verschwand so schnell wie sie kam, ohne daß wir eingreifen mussten. Karisa ging es diesen Monat auch wieder gut, er scheint all seine Energie wiederzuhaben. Am Monatsende kamen er, Kauro, Kamok, Oltaiyoni und Naseku abends nicht wie üblich ins Stallgelände und versetzten die Keeper in Alarmbereitschaft. Sie machten sich auf die Suche und fanden die fünf etwa einen Kilometer entfernt, vertieft ins Grasen.

 

Monatsbericht für die Kibwezi-Gruppe in Umani Springs: Januar 2020

Unsere vier Waisen Zongoloni, Ngasha, Ziwa und Faraja verbringen die Nächte nach wie vor im Wald. Selbst wenn sie abends mit den Umani-Waisen zurück ins Stallgelände kommen, verschwinden sie wieder, sobald sie ihre Milchflaschen ausgesoffen haben. Sie kommen morgens meistens zur Luzernefütterung zurück. Diese fuhren wir im Laufe des Monats allerdings herunter, weil es genug frisches Grünfutter gab. Also trafen sich die Elefanten zunehmend erst später am Vormittag im Busch, oder pünktlich um 11 Uhr zur Milchfütterung an der Suhle.

Die Keeper bezeichnen diese vier Waisen als die „Teenager“ oder „Nachschwärmer“, weil sie die ganze Nacht im Busch bleiben. Die Keeper hören sie nachts sogar manchmal beim Toben, es scheint, als haben sie eine gute Zeit. Zongoloni ist die einzige Kuh in der Teenager-Gruppe, aber ganz offensichtlich die Anführerin. Wenn sie nicht dabei ist, scheint die Gruppe ein wenig verloren. Da sie jetzt immer selbständiger werden, steigt auch ihr Selbstbewußtsein, und manchmal, wenn die Vier am Morgen ins Stallgelände kommen, benehmen sie sich ein bißchen rüpelhaft. Einmal wollten sie die Luzernepellets ganz für sich allein und ließen die Waisen nicht näher heran. Aber Murera wird immer die Leitkuh der Umani-Gruppe sein und sie muss nur daran erinnern, daß sie da ist und die Teenager erkennen, daß sie eine Grenze überschritten haben und ziehen sich zurück. Lima Lima, Quanza und Shukuru müssen ab und zu ihrer Anführerrolle abgeben und die Jungbullen Ziwa und Faraja die Herde in den Busch führen lassen.

In einer Herde zu leben hat durchaus Vorteile! Eines Tages, die Waisen waren gerade auf dem Weg zum Wasserloch, traffen sie auf Ngasha, die im Schlamm stecken geblieben war. Murera erkannte, daß Ngasha Hilfe brauchte und half ihm, ihn an seinem Rüssel herauszuziehen. Die Umani-Herde freut sich immer, tagsüber auf Ziwa und die anderen zu treffen, sie scheinen sie zu vermissen. Shukuru hält von den älteren Bullen Abstand und will nicht in irgendwelche Spielchen verwickelt werden.

Lima Lima ist nach wie vor das gierigste Mitglied der Umani-Herde! Es scheint, als würde sich das niemals ändern. Am Morgen schaufelt sie so viele Luzernepellets so schnell wie möglich in sich hinein und mehr als einmal wurde sie dabei beobachtet, wie sie dem Fahrzeug hinterher rannte, das die Milchflaschen für die Mittagsfütterung brachte, nur um als Erste da zu sein. Ihre Gier schlägt aber auch manchmal zurück. Einmal versuchte sie, Luzerne aus dem Lager zu klauen, daß sie nicht bemerkte, daß draußen die Fütterung vor sich ging. Als es ihr auffiel, war die Fütterung schon fast beendet! Die Keeper verzeihen ihr ihre Eskapaden allerdings meistens, weil sie ansonsten ein sehr aufmerksamer und fürsorglicher Elefant ist. Sie bleibt immer an der Seite der Keeper, wenn sie wilde Artgenossen wittert oder andere Wildtiere wie Büffel zum Beispiel.

Alamaya und Mwashoti sind in der Zwischenzeit zwar größer als Shukuru, aber immer noch die „Babys“ der Herde. Die guten Bedingungen im Kibwezi-Wald über die letzten Jahre haben ihrem Wachstum wirklich gut getan. Selbst Shukuru, die mit diversen Gesundheitsproblemen zu kämpfen hat, geht es in Umani Springs sehr gut. Mwashoti wurde von den Umani-Leitkühen Sonje und Murera immer sehr bemuttert, und so ist er heute manchmal ein bißchen verwöhnt. Er schubst gerne mal die älteren Waisen wie Lima Lima und Zongoloni, ohne überhaupt vorher nachzudenken. Die Leitkühe bestrafen ihn nie, sondern schieben ihn einfach weg. Außerdem kann er ziemlich eifersüchtig sein, so wie Ziwa seinerzeit, und er mag es gar nicht, wenn irgendjemand zu nah an „seine“ Adoptivmütter kommt.

Quanza schien sich diesen Monat nach ein bißchen Ruhe und Frieden zu sehnen. Sie hat diesen Monat sehr bei der Betreuung der Herde gehofen; schaute nach dem Rechten, wenn einer schrie oder gab Unterstützung, wenn jemand Hilfe brauchte. Aber dann eines Tages schien sie genug zu haben und seilte sich von der Herde ab, um alleine zu fressen. Jasiri bemerkte, daß sie sich zurückfallen ließ und ging zu ihr, um ihr Gesellschaft zu leisten. Aber sie ließ ihn einfach stehen und gab Jasiri damit zu verstehen, daß sie einfach nur ein bißchen alleine sein wollte.