Die Waisen im Juli

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe: Juli 2019

 

Die Keeper sind nach wie vor verwirrt von Kiasas widersprüchlichen Charaktereigenschaften. Wenn es ums Teilen geht, wie bei der Fütterung oder beim Spielen, ist sie ein richtiger Satansbraten. Und sobald es um Larro geht, ist sie die Liebenswürdigkeit in Person. Daß unsere Nursery-Babys mit schon älteren Elefantenwaisen zusammenleben, ist Segen und Fluch zugleich: Segen, weil die Großen sehr geduldige Mentoren sind und Fluch, weil sich die Kleinen die Marotten der Großen abschauen.

 

Larro ist in der glücklichen Position, daß er viele ältere Elefantenkühe um sich herum hat, die sich alle um ihn kümmern wollen: Natürlich Kiasa, aber auch Tamiyoi, Enkesha und Maisha. Aber so schaut er sich natürlich auch schlechte Angewohnheiten ab, so wie Kiasas irrationale Überdrehtheit zu den Fütterungszeiten. Weil Larro Kiasa jetzt langsam imitiert, müssen die Beiden jetzt immer bis zum Schluß warten und bekommen ihre Milch erst, wenn es keine anderen Flaschen mehr gibt, um die man sich streiten könnte.

 

Enkesha ist eine entzückende kleine Elefantenkuh und immer beschäftigt. Sie geht gern einmal ihrer eigenen Wege, zum Beispiel wenn die anderen gerade dem Wälzen im Dreck frönen. Wenn sie jemand zurück zur Herde bringen will, läuft sie einfach in die andere Richtung weiter. Man könnte meinen, sie ist ein Einzelgänger, aber sie wird von allen sehr gemocht und mag auch alle anderen. Aber sie ist einfach auch mit sich selbst glücklich und zufrieden.

 

Die Waisen hatten diesen Monat diesen Monat ein paar unterhaltsame Begegnungen mit anderen Wildtieren diesen Monat. Einige Tiere wie Impala-Antilopen oder Warzenschweine sind immer wieder beliebte Opfer, die gerne umhergescheucht werden, so wie von Larro und Dololo diesen Monat. Aber Elefantenbabys können sehr schüchtern sein, und auch schreckhaft, sogar vor Kreaturen, die viel, viel kleiner sind als sie selbst. Ein Chamäleon oder eine Schildkröte schafft es tatsächlich, einen Elefanten in Angst und Schrecken zu versetzen, aufschreien und um Hilfe bei den Keepern suchen zu lassen!! Maktao war eines Tages auf der Suche nach ein paar frischen Grastrieben und tastete sich unter einem Busch entlang – als er aus Versehen eine Schildkröte berührte, die mit einem lauten Zischen reagierte und sich in Bewegung setzte. Das war zu viel für Maktao und er rannte auf und davon. Als Dololo Maktao vor dem Busch flüchten sah, wollte er nur kurz nachschauen, was denn da seinen Freund erschreckt hatte. Als er den „wandernden Stein“ erblickte, war er ebenso schnell verschwunden!

 

Dupotto geht es leider immer noch nicht besser. Wir haben viele Untersuchungen durchgeführt und sie gegen verschiedene Erkrankungen behandelt. Sie verbringt ihre Zeit hauptsächlich mit Nabulu, Kiombo und Sattao, die sie in den Busch führt und sich rührend um sie sorgt, obwohl es ihr selber so schlecht geht. Dololo pendelt zwischen den verschiedenen Gruppen hin und her; manchmal findet man ihn in Tamiyois Herde, manchmal in Dupottos Herde. Wenn Mukkoka Dololo zurück zu Dupottos Herde bringt, bleibt er meistens eine ganze Weile. Wenn Mukkoka nicht dabei ist, dann macht sich Dololo nach einiger Zeit wieder auf die Suche nach ihm. Die beiden jungen Bullen sind wie Pech und Schwefel. Gegen Ende des Monats ging es Dupotto immer schlechter, weitere Blutuntersuchungen wurden durchgeführt und sie wird weiter behandelt. Jetzt ist sie fast nur mit Ziwadi und Luggard zusammen, die selber ein bißchen langsam sind und mit denen sie mithalten kann.

 

Luggard weiß, daß Sattao gegenüber den jungen Bullen gerne seine Dominanz zeigen will und sie zu Kräftemessen herausfordert. Luggard paßt daher auf, daß er bei ihm nicht über’s Ziel hinausschießt. Er ist älter als Sattao, aber wegen seines alten Beinbruchs und allen damit verbundenen Handicaps ist er im Wachstum ein bißchen zurückgeblieben und nicht viel größer als Sattao. Trotzdem soll Sattao wissen, daß er vor den Älteren Respekt haben muss. Die anderen haben wegen seiner langen Stoßzähne ein bißchen Angst vor ihm, und daher spielen nur Musiara und Sattao mit ihm.

 

Kiombo war immer ein sehr ruhiger und höflicher Bulle, aber diesen Monat brachte er Mukkoka und Dololo aus der Fassung. Sie hatten ihn früher immer wieder gemobbt und es scheint, als hätte er jetzt endgültig genug. An einem Morgen jagte er sie die ganze Zeit herum und schubste sie immer wieder von hinten, bis Enkesha und Maisha irgendwann eingreifen mußten. Mukkoka und Dololo schienen sogar ein bißchen Verständnis zu haben, so als ob sie sich bewußt wären, daß sie in der Vergangenheit oft nicht nett zu ihm waren.

 

Kiko, unser Giraffenbulle, wollte diesen Monat unbedingt zu den Waisen in den Waisen. Und die waren diesen Monat auch ein wenig offener für seine Gesellschaft. Das lag wohl auch daran, daß er sie nicht ständig ärgerte, so wie es in der Vergangenheit oft der Fall war. Einmal fraß er sogar direkt über Maishas Kopf vom selben Baum – das wäre früher undenkbar gewesen! An einem anderen Tag schlich er sich während der öffentlichen Besuchsstunde aus seinem Stall und wollte sich auf den Weg zur Suhle machen. Seinem Keeper gelang es, in mit einer Milchflasche in den Wald zu locken. Kiko ist sehr neugierig, liebt es, neue Leute kennenzulernen und will immer dort sein, wo gerade etwas passiert. Aber Kiko ist mittlerweile sehr groß und dickköpfig, er könnte leicht jemanden umrennen!

 

Unser Nashorn: Maxwell, unser blinder Spitzmaulnashornbulle, hatte diesen Monat viel Freude dabei, die Warzenschweine zu verscheuchen, wann immer sie sich in sein Gatter schlichen, um seine Luzerne zu klauen. Er ist in der Regel sehr großzügig, was sein Futter angeht und scheint manchmal nur nach einem Grund zu suchen, um wie ein Verrückter durch sein Gehege zu rennen. Eine kleine Verfolgungsjagd macht das Ganze nur noch aufregender! Aber den Warzenschweinen passiert in der Regel nichts; meistens entwischen sie in letzter Sekunde. Er hat jetzt auch den neuen Teil seines Geheges erkunden, wo es noch viele Büsche und Bäume gibt, wo er in Ruhe äsen kann, oder sich im Schatten unterstellen.

 

Monatsbericht für die Voi-Gruppe: Juli 2019

 

Auch diesen Monat hatten die Waisen viele schöne Begegnungen mit wilden Elefanten auf ihren Wanderungen durch den Nationalpark Tsavo-Ost, und auf der Suche nach frischem Futter machten sie oft Halt an der Tränke am Affenbrotbaum. Besonders der Zwischenstopp zur Mittagszeit an der Suhle schien für alle möglichen Wildtiere wie Elefanten, Büffel, Impalas, Elanantilopen und Giraffen zum festen Tagesordnungspunkt zu werden.

 

Am 21. Juli kam eine Herde von über 80 wilden Elefanten zur Tränke und um sich anschließend in der Suhle abzukühlen. Die Voi-Waisen spielten ausgelassen mit vielen gleichaltrigen Elefanten in der Herde, und weil es ein besonders heißer Tag war, stellten einige der wilden Dickhäuter sich im Schatten der Bäume um das Wasserloch unter. Panda und Ishaq-B zeigten währenddessen ihren neuen Freunden ihre Fertigkeiten im Dreckwälzen. An einem anderen Tag versuchte sich Rorogoi einer wilden Herde zu nähern, aber sie witterten die Keeper und zogen sich zurück. Mbegu ist froh, Emoli, Tagwa und Sagala in ihrer kleinen 6-köpfigen Herde zu haben, die sich alle schon seit der Nursery kennen, und sie ist stolz, sie herumzuführen. Nach der Milchfütterung schließen sie sich immer Kenias älterer Herde an, die mittlerweile von der Milch abgesetzt sind, und verbringen den Tag mit Grasen. Tahri ist zwar eine der Jüngsten, aber trotzdem fester Bestandteil von Kenias und Kiharis Herden, wo sie als Nesthäkchen immer schön verhätschelt wird. Tahri liefert sich liebend gerne Wettrennen um die Milchflaschen mit ihren Altersgenossen in Mbegus Herde, bevor sie zu Kenia zurückkehrt. Mbegu, anders als die meisten der älteren Waisen, ist nicht so erpicht auf Kontakt zu den wilden Herden. Wenn es sich gar nicht vermeiden läßt, ist sie immer auf der Hut, damit niemand zu viel Interesse an ihren Schützlingen zeigt.

 

Sagala ist das neueste Mitglied in Mbegus Herde und ihr Freiheitsdrang ist sehr ausgeprägt. Gegen Ende des Monats mußten die Keeper genau auf sie aufpassen sobald wilde Herden in der Nähe waren, denn einmal blieb sie fast einen ganzen Tag weg. Die Keeper warteten mit dem Rest der Voi-Herde an der Suhle, wo sie gegen 15 Uhr nachmittags wieder auftauchte. Die Keeper waren erleichtert und Mbegu scharte schnell ihre Schäfchen zusammen und machte sich auf den Heimweg, bevor die wilde Herde zurück kam. Sagala hat sich anscheinend aber schon mit mehreren wilden Herden angefreundet und geht gerne auf Wanderschaft mit ihnen in den Busch. An sich ist das sehr erfreulich, aber so kurz vor der Regenzeit auch gefährlich, denn sie braucht immer noch Milch. Mehr als einmal mußten die Keeper sie von wilden Herden zurückrufen und dabei aufpassen, nicht von ihnen angegriffen zu werden. Sagalas liebste Sparringpartner unter den Waisen scheinen die Bullen Ngilai und Nelion zu sein.

 

In Mbegus kleiner Herde passt Murit besonders gern auf Emoli auf, der erst kürzlich aus Nairobi hergezogen ist. Man kann Murit häufig dabei beobachten wie er Emoli beiseite lockte und ein paar Ringkampftechniken zeigte. Ngilai versuchte sich auch ein paar Mal darin, ein paar Weisheiten weiterzugeben. Er war diesen Monat besonders übermütig und ließ keine Gelegenheit aus, irgend jemanden in Rangeleien zu verwickeln oder anzugeben. Ndoria erkundet immer noch ihre Unabhängigkeit und blieb sogar für eine Nacht im Busch bei ihrer alten Freundin Mbirikani, die sich immer in der Nähe der Voi-Stallungen aufhält. Sie ist inzwischen alt genug, um sich in der Wildnis zurechtzufinden und wird nachts wohl nie wieder in die Stallungen zurückkehren, aber die Tage verbringt sie meistens mit der Voi-Herde, ihren Freunden. Jetzt in der Trockenzeit ist das keine schlechte Idee.

 

Monatsbericht für die Ithumba-Gruppe: Juli 2019

 

In diesem Monat ging es für die Ithumba-Waisen eigentlich nur ums Fressen. In Ithumba ist es inzwischen extrem trocken, was für diese Jahreszeit aber normal ist. Aber gerade deshalb müssen die Waisen viel Zeit für die Futtersuche aufwenden, damit sie am Ende des Tages nicht mit leeren Mägen in ihre Ställe gehen. Wir unterstützen sie natürlich und geben ihnen morgens Luzerne, bevor sie sich auf den Weg machen. Manchmal gesellen sich auch die älteren Ex-Waisen auf einen Snack dazu.

 

Kilaguni, Chaimu, Mutara, Narok und Olares Herden kamen alle irgendwann diesen Monat vorbei, entweder um zu Saufen oder um ein bißchen Luzerne zu naschen. Manchmal begleiteten sie die Waisen in den Busch, und schienen sich über das kurze Wiedersehen mit ihrer alten „Familie“ zu freuen. Ex-Waise Buchuma kam für nur einen Tag zum Luzerne fressen, bevor er sich wieder auf den Weg machte. Sogar Chemi Chemi tauchte auf, den wir seit vergangenem April nicht mehr gesehen hatten. Er kam mit einem wilden Freund zum Luzernefressen und sie nahmen später Lemoyian, Kithaka, Barsilinga und Garzi mit in den Busch. Pünktlich zur Abendmilch lieferten sie sie wohlbehalten wieder im Stallgelände ab.

 

Ex-Waise Rapsu kam mit mehreren wilden Elefanten eines Morgens zum Saufen vorbei, und im Gegensatz zu seinen wilden Kumpanen, die weder die Keeper, noch die Waisen noch die Luzerne kannten, lief er geradewegs auf die Waisen zu und naschte von ihrem Frühstück. Auch Taita kam mit einem wilden Kumpel auf eine Stippvisite vorbei, natürlich auch, um Luzerne zu fressen. Seine beiden Freunde waren anfangs skeptisch, bis einer sich ein Herz faßte und mit einem ganzen Ballen auf und davon rannte, um in sicherem Abstand zu fressen. Taita bewegte sich ganz natürlich unter den Waisenelefanten und nachdem sie mit ihrer Luzerne fertig waren, führte er sie noch zur Tränke. Nachdem sie mit Saufen fertig waren, führte Sana Sana den Trupp zum Fressen in den Busch. Eines Abends tricksten Malkia, Ndiwa, Kuishi, Mapia, Mundusi und Sana Sana die Keeper aus und folgten Olares Herde in den Busch. Aber Olare verstand sehr wohl, daß die Waisen noch zu jung waren und brachte sie noch vor 17 Uhr ins Stallgelände zurück – die reguläre Zeit für die Abendmilch. Die 10-jährige Turkwel ist seit des Löwenangriffs immer noch Teil der Ithumba-Waisenherde und ihre beste Freundin Kainuk kommt dementsprechend oft auf Besuch. Turkwel und Kainuk verbrachten einen ganzen Tag mit Sapalan im Busch und kehrten um 19.30 Uhr ins Stallgelände zurück. Die beiden frechen Mädels machten sich offenbar zugute, daß Sapalan ein Freigeist ist und inzwischen wieder völlig gesund. Pare und einige der anderen Bullen verlieren jetzt gut und gerne mal einen Ringkampf gegen Sapalan, der noch vor gar nicht langer Zeit so langsam und inaktiv war. Inzwischen ist er so lebhaft wie früher und liebt es, mit seinem besten Freund Namalok zu spielen, der nach wie vor darauf besteht, seine Milch aus einem Eimer zu saufen.

 

Unsere diesjährigen Neuankömmlinge aus der Nairobi-Nursery haben sich sehr gut eingelebt und man erkennt keinen Unterschied zwischen den Alteingesessenen und denjenigen, die erst im Mai und Juni zu uns gekommen sind. Dies ist die erste Dürre für Kuishi, Malima, Mapia, Jotto und Ambo und sie schlagen sich erstaunlich gut. Sie lernen von den Anderen, wie man Rinde von Bäumen abstreift und Zweige vom Baum holt. Viele wilde Bullen frequentieren dieser Tage die Suhle, sowohl zum Saufen als auch zum Schwimmen und einer von ihnen rannte den kleinen Ambo um, der unvermittelt hinter ihnen stand. Für Ambo war das eine wichtige Lektion darin, älteren Elefanten ihren Platz zu gewähren.

 

Oltaiyoni, eine der Nursery-Leitkühe und inzwischen eine wunderschöne 6-jährige Elefantenkuh, ist unglaublich rücksichtsvoll zur Milchfütterung, so rücksichtsvoll wie kein Elefantenwaise vor ihr. Sie kommt in der Regel als Letzte zur Mittagsfütterung und wartet geduldig, bis einer der Keeper ihre Flasche bringt. Eines Tages, als die Keeper sie gar nicht beachteten, schnappte sie sich unbeobachtet eine Flasche. Als die Keeper das bemerkten, hatte Oltaiyoni schon die Hälfte ausgesoffen, und als die Keeper es bemerkten, ließ sie die Flasche fallen und rannte davon, so als ob sie den Keepern eine Lektion erteilen wollte, sie nicht zu unterschätzen!

 

Monatsbericht für die Kibwezi-Gruppe in Umani Springs: Mai 2019

 

Diesen Monat haben wir beobachtet, daß bei einigen Waisen wie Ziwa und Ngasha, als auch bei Jasiri und Faraja der Ruf der Wildnis lauter wird. Wir können es kaum glauben, aber unsere jungen Bullen sind inzwischen sieben Jahre alt. Und so wie bei vielen unserer Waisen wird in diesem Alter der Freiheitsdrang größer und sie verbringen einzelne Nächte im Busch. Ziwa ist der Kopf der „Aktion Freiheit“ und hat einige Male seinen Kumpel Ngasha mitgenommen. Sie verbringen meistens mindestens zwei Nächte im Busch, aber nicht, ohne abends ihre Milchflasche zu saufen. Faraja und Jasiri stehen sich immer noch sehr nah und sind nicht gerne getrennt. Nachdem Faraja zwei Nächte in Folge in der Wildnis verbracht hat, hat er es mit der Angst bekommen und schläft nachts jetzt wieder im Stallgelände.

 

Lima Lima, die sonst immer sehr bedacht um die Sicherheit der Keeper ist, benimmt sich in letzter Zeit ziemlich merkwürdig: Sie hat große Herden wilder Elefanten mit den Waisen und den Keepern bekannt gemacht. Die Keeper hatten erst einige Bedenken, aber die legten sie ab, als sie bemerkten wie Lima Lima durch offensichtliches Kollern die Sachlage an die wilden Elefanten zu kommunizieren schien. Die Kommunikation geht jedoch in beide Richtungen. Die wilden Elefanten bringen den Waisen etwas bei, und umkekehrt. Das ist eines der großartigen Dinge unserer Auswilderungsprogramme. Die Tatsache, daß unsere Keeper jetzt einfach inmitten der wilden Herde stehen können, zeugt davon, daß es Kommunikation zu den Keepern zwischen ihnen und den Waisen gibt. Lima Lima ist immer zuerst um die Sicherheit der Keeper bedacht, egal ob es sich um eine potentielle Gefahr durch wilde Artgenossen oder Andere handelte. Einmal trompetete sie als sie eine wilde Herde Büffel entdeckte und gab nicht eher Ruhe, bis sie verschwunden waren. Die Keeper wissen ihren Einsatz sehr zu schätzen, aber wundern sich manchmal durchaus.

 

Die Leitkühe Murera und Sonje sind sehr glücklich darüber, die Rolle der Anführerin Lima Lima zu überlassen. Wegen ihrer kaputten Beine sind sie ein bißchen langsamer und Lima Lima macht ihre Arbeit sehr gut. Etwas, um das sich die Umani-Waisen gar nicht sorgen müssen, sogar während der Trockenzeit, ist Futter. Und weil Lima Lima obendrein noch sehr gierig ist, können sich die Waisen sicher sein, etwas Leckeres zu fressen zu bekommen. Eines Tages führte sie die Waisen an einen Ort mit vielen Akazien und sie und Zongoloni rissen alle grünen Schoten von den Bäumen, die bisher noch nicht heruntergefallen waren, so daß sie alle ihren Lieblingssnack aufsammeln konnten.

 

An einem anderen Tag, fanden die Keeper und Waisen jede Menge Bäume, die in der Nacht zuvor von wilden Elefanten niedergedrückt wurden. Während Alamaya helfen wollte, die Bäume aus dem Weg zu schieben und Zweige abzuknicken, futterte sich Lima Lima an den Zweigen satt, die auf dem Boden verstreut herum lagen.

 

Während die älteren Bullen wie Jasiri, Faraja, Ngasha und besonders Ziwa nach Unabhängigkeit streben, bleiben die Leitkühe Murera und Sonje, inzwischen die ältesten in der Herde, lieber näher zu Hause. Besonders auch wegen Mwashoti und Alamaya, um die sie sich nach wie vor wegen der verletzten Beine kümmern. Die wilden Bullen im Wald sind sehr interessiert an Sonje, aber dieses Interesse bleibt bisher unerwidert von ihr, außer daß sie sich ein paar Mal fast das Bein verletzt hat, als sie vor ihnen davon lief. Wir haben ihr ein bißchen Muskelrelaxans gegeben und es ging ihr für den Rest des Tages gut. Murera und Sonje beschützen Mwashoti und Alamaya immer noch vor Ziwa, wenn der mal wieder in Schubslaune ist. Sie sind immer noch die Anführer und die Bullen hören auf sie, aber manchmal müssen sie auch daran erinnert werden. Murera und Sonje halten Mwashoti immer in ihrer Mitte. Obwohl Quanza nun auch schon sieben Jahre alt ist, bleibt sie lieber „zu Hause“ bei den Leitkühen, Zongoloni, Lima Lima und ihrer Milchflasche.