Die Waisen im Mai

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe: Mai 2013

Dabasa vorne mit wildem Bullen & Ndara

Am 10. Mai kurz vor Mitternacht, verloren wir den Kampf um unsere vier Jahre alte Tano. Nachdem sie in die Auswilderungsstation nach Ithumba umgezogen war, wurde sie im März wieder zurück in die Nursery gebracht, weil es ihr immer schlechter ging. Am Tag bevor sie starb, kamen alle anderen Elefanten nach dem Schlammbad unaufgefordert zu ihr und schienen sich kaum losreißen zu können, so als ob sie wussten, dass Sie Tano zum letzten Mal lebend sehen würden. Klein Barsilinga, der Tano besonders nah stand, blieb noch länger als alle anderen bei ihr. Ein Tierarzt aus Südafrika, mit langjähriger Erfahrung in der Betreuung von Elefanten, versorgte sie bis zum Ende. Dank des Blutdiagnosegerätes, dass uns ein argentinischer Gönner gespendet hatte, konnten wir viele mögliche Ursachen für ihren Zustand ausschließen. Das langsame Fortschreiten ihrer Krankheit, die Symptome einer chronischer Blutarmut und die Autopsie ergaben, was der Tierarzt schon vermutet hatte: das Knochenmark konnte keine roten und weißen Blutzellen mehr bilden. Es gab nichts mehr, das wir hätten für sie tun können, außer einer Knochenmarkstransplantation. Dies bei einem Elefanten im “Feld“ durchzuführen steht quasi nicht zur Debatte. Quanza, die sich noch gut an den Tod ihrer Mutter und Familie erinnert, die alle vor ihren Augen abgeschlachtet worden waren, war besonders betroffen von Tanos Tod. Sie rannte stundenlang im Stallgelände auf und ab, so als ob sie auf der Suche nach etwas wäre, und auch die anderen Waisen waren sichtlich verstört von Tanos plötzlicher Abwesenheit.

Am 29. Mai wurde ein einjähriges Weibchen namens “Aruba“ in die Nursery gebracht, nachdem man sie im gleichnamigen Gebiet im Nationalpark Tsavo-Ost gefunden hatte. Das Schicksal ihrer Mutter ist unklar, aber es scheint, als sei hätte noch nicht lange ohne deren Milch auskommen müssen. Sie war in guter körperlicher Verfassung, aber (und auch deshalb) sehr wild und aggressiv. Wir konnten sie kaum beruhigen, und sie verweigerte die Milch für fünf Tage, trank lediglich Wasser aus dem Eimer und fraß das Grünfutter, das man ihr hingelegte. Als der Monat endete, war sie immer noch zu wild, um von einem Keeper gehandelt zu werden, und auch die anderen Elefanten hatten noch nicht vermocht, sie zu beruhigen.

 

Als älteste Kuh in der Nursery-Gruppe, zeigt Murera relativ wenig Interesse an der Rolle der Leitkuh. Vielleicht liegt es an ihrer Beinverletzung, die immer noch schmerzt, besonders wenn das Wetter kühl ist. Manchmal ist sie liebevoll und gelassen, andere Male ist sie ungeduldig und gereizt. Im Monat Mai verbrachte sie einen ganzen Tag damit, Baby Ajabu mit ihrem Rüssel zu liebkosen, und auch Kithaka blieb einen ganzen Tag mit der winzigen Ajabu zusammen. Kihari kristallisiert sich als Haupt-Leitkuh der Nursery-Herde heraus und wird tatkräftig unterstützt von Ishaq-B und Sonje. Naipoki ist diesen Monat in Ungnade gefallen. Vielleicht ist sie nur neidisch auf die Führungsqualitäten der anderen; jedenfalls ließ sie ihren Frust an Narok aus, den sie mal eben ohne Grund zu Boden schubste. Dafür wurde sie von Ishaq-B umgehend in eine Auszeit geschickt.

 

Klein Ajabu geht es nach wie vor gut, sie bekommt immer noch Milch, wann immer sie Hunger hat. Am 8. Mai war sie endlich stark genug und konnte zum Rest der Herde gelassen werden. Sie ist nach wie vor vollkommen auf die Keeper fixiert und findet das Interesse der älteren Kühe in der Herde regelrecht nervig. Sie alle rennen morgens als erstes zu ihrem Stall, um nachzusehen, ob sie immer noch da ist! Manchmal, besonders wenn es morgens sehr kalt ist, wird sie erst später aus dem Stall gelassen, denn Baby-Elefanten sind sehr anfällig für Lungenentzündungen.

 

Jasiri wird von Tag zu Tag kräftiger und ist dick befreundet mit Faraja. Der ist vielleicht sogar sein Halbbruder, denn beide haben höchstwahrscheinlich den gleichen Vater haben – den einzigen Albino-Bullen in Amboseli. Abends, wenn es an der Zeit ist, in den Stall zu gehen, stellt sich Jasiri gerne so lange stur bis alle Keeper an ihm schieben. Bomani hat sich die Masche abgeschaut und macht es Jasiri jetzt nach – eine ganz neue Strategie, um die volle Aufmerksamkeit von den Keepern zu bekommen, die mit 23 Nursery-Waisen ohnehin schon mehr als beide Hände voll zu tun haben. Tundanis „Affaire“ mit seinen menschlichen Rettern dauert an, und er scheint den Menschen generell zugeneigt, wie sich jeden Tag beim öffentlichen Schlammbad zeigt. Er schlendert am Absperrseil entlang und erlaub allen Besuchern, ihn anzufassen. Er ist ein sehr liebevoller und zutraulicher kleiner Elefant, aber schleicht sich auch gerne mal von der Herde weg, um nachzuschauen, ob seine Milch auch wirklich angerührt wird! Auch Kithaka, Barsilinga und Lemoyian -drei enge, aber ausgebuffte Freunde- stehlen sich gerne einmal davon, um unbeobachtet von Kihari und ihren Begleiterinnen ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Ringen, nachgehen können. Die Kühe packen die kleinen Bullen gerne in Watte und halten nichts von all den Rangeleien. Lemoyian ist der Frechste von allen dreien, und in der Regel geht er als Sieger aus den Zweikämpfen hervor! Aber wehe, wenn er verliert! Bomani hat sich der Aufgabe angenommen, die drei zu trainieren.

 

Laragai und Lima Lima sinde enge Freunde und sehr fressgierig. Lima Lima hat die Angewohnheit, laut zu bellen, wenn sie ihre Milch austrinkt und hat ihre Augen dabei ganz fest auf die zweite Flasche gerichtet, die zu Füßen der Keeper steht. Aber wehe dem Keeper, der die Flasche aus ihrem Maul nimmt, bevor der letzte Tropfen ausgetrunken ist. Laragai ist ein bißchen höflicher, aber auch ein „Milch-Beller“, die sich zum Saufen auch gerne hinkniet. Anders als Laragai und Lima Lima, ist Kwale sehr wählerisch und lehnt seine Milch sogar öfter ab. Das ist natürlich ungewöhnlich und hat dann auch einmal zur Folge, dass wir sein Blut untersuchen, um herauszufinden, ob die Zahl der weißen Blutkörperchen erhöht ist, was auf eine Infektion hindeutet.

 

Kwale, Balguda und Ngasha sind enge Freunde und mittlerweile Stallnachbarn. Sonje, die erst vor Kurzem in ein neues Schlaflager gezogen ist, das sie sich mit Murera teilte, mußte zurück in ihren alten Stall neben Maxwells Gehege, weil Murera sie ständig beim Milchtrinken ärgerte. Max hatte überhaupt nichts dagegen.

 

Der größte Bulle in der Nursery ist jetzt Orwa, ein guter Freund von Teleki. Beide respektieren sich sehr und ringen gerne miteinander. Genau wie die jüngeren Bullen seilen sie sich gerne von der Herde ab, um möglichst ungestört vor den überängstlichen Kühen zu sein! Am 29. Mai sorgten sie für großartige Unterhaltung beim öffentlichen Schlammbad: Orwa legte sich in den Schlamm, so dass Teleki auf ihn aufsteigen konnte; dann schubste er Teleki seitwärts und stieg auf ihn auf! Die Besucher lachten, und die beiden Bullen gaben nur zu gerne eine Zugabe! Beim Fressen im Busch sind die beiden immer zusammen, spielen verstecken, rollen sich auf der weichen Erde umher und geben sich ihrem Lieblingssport, dem Ringen, hin.

 

Lemoyian- – 5/1/2013 Faraja- hinter Kithaka und Jasiri- 5/1/2013
5/1/2013 Murera- 5/2/2013
Sonje- 5/2/2013 Maxwell- 5/2/2013
Lemoyian, Faraja und Kithaka- 5/3/2013 Narok- – 5/3/2013
Bomani- 5/3/2013 Kwale- 5/4/2013
Ngasha- 5/4/2013 Bomani und Narok- 5/4/2013
Tundani- 5/5/2013 Nakok und Kithaka- – 5/5/2013
Lima lima- 5/5/2013 Kithaka und Barsilinga- 5/6/2013
Balguda, Jasiri und Ishaq B- 5/6/2013 Barsilinga 5/6/2013
Tano- – 5/7/2013 Orwa- 5/7/2013
Faraja- 5/7/2013 Ishaq B- & Ajabu- 5/8/2013
Sonje und Orwa- – 5/8/2013 Laragai und Jasiri 5/8/2013
Laragai- 5/9/2013 Lima lima- 5/9/2013
Sonje und Lemoyian- – 5/9/2013 Barsilinga- 5/10/2013
Teleki- 5/10/2013 Narok- 5/10/2013
Tano- 5/11/2013 Teleki, Quanza und Orwa- 5/11/2013
Orwa- 5/11/2013 Tunadani und Tano- 5/12/2013
Sonje- 5/12/2013 Teleki und Orwa- – 5/12/2013
Ajabu- 5/13/2013 – – 5/13/2013
Orwa und Teleki- 5/14/2013 Quanza- 5/14/2013
Kithaka- und Tundani- 5/14/2013 Tundani grüßt Ajabu- 5/15/2013
Sonje- 5/15/2013 Murera- 5/16/2013
Murera &- Jasiri- 5/16/2013 Jasiri- 5/16/2013
Bomani, Narok und Kithaka- 5/17/2013 Barsilinga und Kithaka- 5/17/2013
Ajabu- 5/18/2013 Kithaka- 5/18/2013
5/18/2013 Naipoki- 5/19/2013
Narok- – 5/19/2013 Ishaq B und Orwa- 5/19/2013
KKwale- 5/20/2013 Balguda und Barsilinga 5/20/2013
Laragai- 5/22/2013 Lima Lima und Balguda- 5/22/2013
Orwa und Teleki- 5/23/2013 Teleki 5/23/2013
Murera- 5/24/2013 Kihari- und Orwa- 5/24/2013
Kithaka und Tundani- 5/25/2013 Lemoyian und Ngasha- 5/25/2013
Ajabu- 5/26/2013 Murera- 5/26/2013
Sonje- 5/26/2013 Faraja- 5/27/2013
Faraja- 5/27/2013 Jasiri- 5/27/2013
Barsilinga und Tundani- 5/28/2013 Kithaka- & Barsilinga- 5/28/2013
Naipoki- 5/28/2013 5/29/2013
Balguda und Kithaka- 5/29/2013 Bomani und Teleki- 5/29/2013
Lima Lima- 5/30/2013 Naipoki grüßt Ajabu- 5/30/2013
Murera grüßt Arruba- 5/30/2013 Barsilinga und Tundani- 5/31/2013
Kwale- und Edwin- 5/31/2013 Ngasha- – 5/31/2013

 

Monatsbericht für die Ithumba-Gruppe: Mai 2013

Ex-Waise Napasha ist mittlerweile 11 Jahre alt und wurde seit mehr als einen Monat nicht mehr gesehen. Am 17. Mai tauchte er endlich mit den anderen Ex-Waisen und sieben wilden Kühen am Schlammbad auf. Welch eine Freude und Erleichterung! Er und seine wilden Anhängsel blieben bis nachmittags 15 Uhr bei den Waisen und ueberließen es Lualeni und Kamboyo, die Ithumba-Waisen wieder zum Stallgelände zurückzubringen. Napasha und Tomboi kamen am nächsten Tag jeweils alleine zum Saufen ins Stallgelände.

 

Wendi ist nicht leicht herumzukriegen! Ihr wurde im Mai unaufhörlich von wilden Verehrern nachgestellt, aber sie wollte so gar nicht nicht kooperieren. Wendi, Lualeni und Rapsu gesellten sich am 11. Mai auf der Parkstraße zu den Waisen, als sich diese auf den Weg zum Fressen machten. Wendi war so erschöpft, dass sie sich einfach neben den Keepern und einem Fahrzeug voller Touristen hinlegte und ein Nickerchen machte. Offenbar hatte sie eine anstrengende Nacht hinter sich. Später begleiteten sie, Lualeni und Rapsu die Waisen zur Suhle und blieben den ganzen Nachmittag bei ihnen und brachten sie abends nach hause, so dass sich Wendi eine kleine Pause gönnen konnte. Allerdings nicht lange, denn schon früh am nächsten Morgen sah man sie am Stallgelände vorbei rennen, dicht gefolgt von einem wilden Bullen. Später, am Schlammbad, tauchte sie mit dem gleichen Bullen auf und versuchte ihr Bestmögliches, um ihn abzuängen. Die Keeper beschrieben es als eine Art Versteckspiel! Rafiki suchte Wendi am gleichen Abend im Stallgelände auf (ebenso wie drei andere wilde Bullen), aber sie versteckte sich inmitten der großen Kühe Yatta und Mulika mit ihren Kälbern, Lualeni, Nasalot, Sunyei, Galana, Sidai, Naserian, Chyulu und Ithumbah als auch den großen Bullen Rapsu, Taita, Tomboi, Buchuma, Challa, Orok, Kenze, Zurura und Meibai. Aber Rafiki gab nicht auf und wartete am nächsten Tag auf sie, als sie mit ihrem Freund Rapsu und den Waisen im Busch war. In dem Moment als Wendi Rafiki sah, rannte sie los wie von der Tarantel gestochen! Ein Weilchen später passierten zwei Möchte-gern-Liebhaber die Waisen und folgten der Fährte von Wendi und Rafiki!

 

Am 14. war sie wieder am Schlammbad, noch lange vor den anderen Ex-Waisen, und dieses Mal versuchte Kijana (Yattas wilder Rekrut) sein Glück bei Wendi. Die beiden verschwanden im Busch, und als die Ex-Waisen wenig später autauchten, folgten sie ihnen schnurstracks. Auch am nächsten Tag sah man sie vor einem wilden Verehrer flüchten, und am 16. Mai früh am Morgen folgte ihr ein Anderer bis ins Stallgelände, wo ihn der mutige kleine Kanjoro mehrere Male versuchte, zu verscheuchen. Er hatte offenbar die schlechten Schwingungen wahrgenommen und verstand, dass der Bulle dort an der Tränke nicht willkommen war und drohte ihm mehrere Male. Der Bulle stand völlig unbeeindruckt an der Tränke und beobachte Wendi aus dem Augenwinkel. Irgendwann verlor er die Geduld und gab dem kleinen Kanjoro (gerade mal drei Jahre alt) einen Warnrüffel. Kanjoro begann ein aufgeregtes Trompetenkonzert und wildes Büscheklopfen bis die Keeper mitsamt Waisen und Wendi das Stallgelände zum Fressen verließen. Der wilde Verehrer ging dann —  zu Wendis Erleichterung – in die entgegengesetzte Richtung.

 

Das nächste Mal als Wendi mit dem Rest der Herde Ex-Waisen auftauchte, war am 23. Mai, und sie sah schon ein bißchen entspannter aus. Das heißt vielleicht, dass einer der Verehrer endlich Glück hatte und sie endlich trächtig ist! Mit viel Glück ist vielleicht sogar Rafiki der Vater des ersten Babys von Ex-Waise Wendi! Der Vater der Babys von Yatta und Mulika ist den Keepern dagegen wohlbekannt, denn die beiden verbrachten eine ganze Woche Liebesurlaub mit ihm. Bei Wendi war es offensichtlich nicht die große Liebe und der ganze Stress hat die Empfängnis vielleicht sogar verhindert. In diesem Fall müssen ihre Verehrer einfach bis zum nächsten Mal warten!

 

Rafiki war im Mai ein ständigiger Gast bei den Waisen und im Stallgelände. Am 1. Mai kam er zusammen mit allen Ex-Waisen, am 4. mit vier wilden Bullen und am 12. wartete er im Stallgelände auf Yattas Herde (inklusive Wendi natürlich!), die drei große wilde Bullen im Schlepptau hatte.

 

Wie Napasha, so werden auch die Bullen Buchuma, Rapsu und Challa immer unabhängiger von Yattas Herde. Rapsu begleitet Lualeni oft, wenn sie die Waisen besucht und am 4. Mai kam er mit Buchuma und Challa allein im Trio. Die treue Lualeni trifft sich oft mit den Waisen, besonders wenn sie abends auf dem Heimweg sind. Dann wird sie für gewöhnlich von Rapsu begleitet. Sie und Rapsu waren auch dabei, als die erschöpfte Wendi am 11. Mai mitten auf der Parkstraße ein Nickerchen einlegte. Nasalot schaute am 20. Mai kurz (aber allein) bei den Waisen vorbei, da sie eigentlich nur auf die Ex-Waisen wartete, denen sie sich wenig später anschloss.

 

Das Phänomen der Elefantenkommunikation per Infraschall kann man fast täglich in Ithumba, aber auch in Voi und Nairobi beobachten. Zum Glück (oder leider?) kann sie keine Löwen detektieren, und so kam es dass eine Löwin am 28. Mai einfach an der Suhle vorbei schlenderte, ohne dass die Waisen etwas mitbekamen.

 

Die jungen Bullen gehen gerne und oft ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Ringen, nach. Meistens dabei sind Kilaguni, Sabachi oder Ololoo während Chemi Chemi auch einmal sein Glück bei Leitkuh Saguta versuchte, von ihr aber schnell wieder auf den Boden der Realität zurück geholt wurde. Sabachi war ebenso leichtsinnig, und versuchte sich an Makireti, während es Ololoo auf Mutara abgesehen hatte. Sities und Shukuru sind inzwischen so eingespielt auf den Alltag in Ithumba, dass sie die Herde sogar oft anführen, besonders von und zum Schlammbad oder abends zurück zum Stall. Auch Chaimu ist inzwischen regelmäßiger Gruppenführer. Kainuk und Turkwel sind – wie in der Nursery – unzertrennlich. Vielleicht, weil sie sich schon aus der Zeit, als sie noch keine Waisen waren, kennen, denn schließlich stammen beide aus dem gleichen Ökosystem im harschen Turkana. Die Waisen hatten in diesem Monat auch viele Interaktionen mit wilden Elefanten: am 16. Mai trafen sie auf 12 wilde Bullen, mit denen sie bis spät nachmittags grasten und später eine wilde Kuhherde, die mit einem sechs Monate alten Kälbchen zum Saufen ins Stallgelände kam. Und sie trafen auch den kleinen Tundani, einen einzigartigen einjährigen kleinen Bullen, der inzwischen in der Nairobi-Nursery ist. Er wurde im Mai in Tundani (Tiva) gerettet und schon nach seiner Rettung mit den Keepern so vertraut, als würde er sie schon ewig kennen! Die Keepers haben sich auch gefreut, nach einjähriger Abwesenheit den großen wilden Bullen namens „Großer Kilaguni“ wieder zu sehen. Wie unser Kilaguni, hat der große Bulle keinen Schwanz mehr.

 

Alles in allem war es ein sehr aufregender Monat für die Ithumba-Waisen, sowohl die bereits ausgewilderten als auch die jüngeren, die noch Milch gefüttert bekommen.

 

 

Chaimu- 5/1/2013 5/1/2013
Ex – Waisen- 5/1/2013 Rafiki- 5/1/2013
5/2/2013 – 5/2/2013
– 5/3/2013 Murka- – 5/3/2013
Buchuma- 5/4/2013 Kilaguni und Kasigau- – – 5/4/2013
Suguta- spielt mit– Chemi Chemi- 5/4/2013 Kalama- 5/5/2013
Kanjoro- – 5/5/2013 Kainuk- – 5/6/2013
Ishanga- – 5/6/2013 Kibo- 5/6/2013
Mutara- 5/7/2013 Kilabasi- 5/7/2013
Kilaguni und Ololoo- – 5/8/2013 Makireti und Sabachi- 5/8/2013
Tumaren- – 5/9/2013 – 5/9/2013
Shukuru- – 5/9/2013 Sities- – 5/10/2013
Ololoo- – 5/10/2013 Wendi und Lualeni- 5/11/2013
Wendi- – 5/11/2013 Rapsu- 5/11/2013
Kilaguni und Ololoo- – 5/12/2013 Wendi- – 5/12/2013
Rafiki- 5/13/2013 – 5/13/2013
Kora- 5/14/2013 – 5/14/2013
Sabachi- – 5/14/2013 Mutara- & Ololoo- 5/15/2013
5/15/2013 Kanjoro- – 5/16/2013
Kinna- 5/16/2013 Tomboi- 5/16/2013
Napasha- 5/17/2013 Nasalot- 5/17/2013
Napasha- – 5/18/2013 Tomboi- 5/18/2013
Kasigau- 5/18/2013 Ololoo und Kilaguni- 5/19/2013
Chaimu- – 5/19/2013 – 5/20/2013
Kanjoro- 5/20/2013 Chaimu- – 5/21/2013
Ishanga- – 5/21/2013 Madiba- 5/21/2013
Olare- – 5/22/2013 Kanjoro- – 5/22/2013
Chemi Chemi- spielt mit- Mutara- 5/23/2013 Kalama- – 5/23/2013
Napasha- 5/23/2013 Kilaguni- auf Kibo- 5/23/2013
Kilaguni und Ololoo- 5/24/2013 – 5/24/2013
Kitirua- 5/24/2013 Shukuru- 5/25/2013
Murka- 5/25/2013 5/26/2013
5/26/2013 Naisula 5/26/2013
Kalama- 5/27/2013 Tumaren- 5/27/2013
Ishanga- 5/28/2013 Ololoo- 5/28/2013
– 5/28/2013 Sities- 5/29/2013
Kalama- 5/29/2013 – 5/30/2013
Sities 5/30/2013 Chemi Chemi- 5/31/2013
Kasigau- 5/31/2013

 

Monatsbericht für die Voi-Gruppe: Mai 2013

In Voi gab es im Mai Aufregung ohne Ende. Die Waisen haben viel Zeit mit Emilys Herde Ex-Waisen verbracht, die fast täglich auf Besuch kamen; meistens in kleinen Grüppchen und dann v.a. früh morgens, wenn die Waisen ihr Zusatzfutter bekommen. Ndara hat sich gut von den Folgen einer Wunde durch einen Giftpfeil erholt und ist oft unter den Besuchern. Die Ex-Waisen sind alle sehr interessiert an Shimbas Genesung. Shimba wurde übel von einem Löwen zugerichtet und der große Bulle Lolokwe läßt es sich auch nicht nehmen, ihm dann und wann ganz allein einen Krankenbesuch abzustatten. Wenn die Waisen schon weg sind, dann lesen die Besucher einfach die Reste auf, und wenn sie ganz viel Glück haben, gibt es auch mal eine Extraportion! Bisher haben die Ex-Waisen die kleine Panda immer verpaßt, die sich mit ihrer Zebra-Freundin oft woanders aufhielt. Am 3. Mai lernten sie sich endlich kennen, und Mweya, Sweet Sally und Thoma wollten sie am liebsten jede ganz für sich alleine. Panda, Shimba und Zebra-Waise „Aruba“ sind inzwischen dicke Freunde.

 

Shimbas Wunden sind gut verheilt, aber das Ohrloch des schwer verletzten Ohres scheint zugewachsen zu sein. Das könnte möglicherweise bedeuten, dass es später chirurgisch wieder geöffnet werden muss. Shimba und Panda ziehen es vor, rund um das Stallgelände zu fressen anstatt mit den anderen durch den Busch zu ziehen. Die beiden bekommen morgens in der ersten Runde mit den jüngeren Waisen Layoni, Dabassa, Rombo, Kivuko, Tassia, Kenia und Ndii ihr Zusatzfutter. In der zweiten Runde mit Lesanju, Lempaute, Wasessa, Sinya, Taveta und Mzima geht es unerbittlich zu. Es ist in der Tat beeindruckend zu sehen, dass die Keeper sich zwischen die beiden Gruppen stellen und es mit einem Fingerzeig schaffen, die nicht-fressende Gruppe von der fressenden Gruppe fernzuhalten. Schließlich wäre es für einen Elefanten, sogar einen noch Heranwachsenden, ein leichtes Spiel, die Keeper einfach umzuschubsen. Aber sowohl die Waisen als auch die Ex-Waisen respektieren ihre Keeper.

 

Lesanju ist nie froh darüber, wenn sie ihre Schützlinge mit den Ex-Waisen oder wilden Artgenossen teilen muss. Sie ist geplagt vom „Baby-Klau-Syndrom“, eine Verlustangst, die man bei weiblichen Elefanten aus zerrüttetem Familien oft beobachten kann. Sie ist immer darauf bedacht, ihre Gruppe an den anderen vorbei auf Mazinga Hill zu führen. Trotzdem haben sie und die Waisen in diesem Monat zweimal ausgiebig die Gesellschaft einer freundlichen wilden Herde genossen. Die Waisen wollten am Ende nicht einmal gehen, obwohl Wasessa sie schon seit geraumer Zeit zur Heimkehr drängte.

 

Die Ex-Waisen werden oft von großen, wilden Bullen auf ihren Stippvisiten ins Stallgelände begleitet. Die Waisen, besonders die kleinen Bullen, haben einen riesen Respekt vor den Bullen. Einer kam mit Ex-Waise Sweet Sally, hielt sich aber auf Abstand und lief ungeduldig auf und ab bis sie wieder kam. Gleichzeitig schien er perplex, dass Sally unde die Ex-Waisen so freundlich mit dem Erzfeind der Elefanten, den Menschen, verkehrten! Ein anderer großer Bulle war besonders interessiert an Edies Baby Ella. Er legte seinen Rüssel liebevoll auf den Rücken des kleinen Dickhäuters, während Ex-Waise Irima Sweet Sally dabei half, Eve (Emilys Baby) davon abzuhalten, ins Wasserloch zu springen. Lolokwe, ein ander der inzwischen ausgewilderten Bullen, kam öfter alleine, um Shimba zu besuchen oder mit Ex-Waise Morani, der für gewöhnlich mit Emilys Herde unterwegs ist. Manchmal ist er der einzig verbliebene Bulle in ihrer Gruppe, denn die anderen Bullen werden mehr und mehr unabhängig von der Kuhherde. Die Aufzeichnungen der Keeper zeigen, wie fürsorglich und sanftmütig selbst wilde Bullen gegenüber dem Nachwuchs sein können.

 

Aus Emilys Gruppe, sind vor allem Icholta, Thoma, Sweet Sally und Mweya – die Kindermädchen von Emily und Edie – versessen auf die Waisen. Ganz besonders natürlich auf Panda, die immer noch kleiner ist als der Nachwuchs von Emily und Edie. Icholta hängt ganz besonders an den Waisen und seilt sich regelmäßig von Emilys Herde ab, besonders wenn es mittags Zeit zum Suhlen ist. Nach der ersten Überraschung gibt sie ein leises Kollern von sich, bevor sie schließlich selbst ins Wasser springt. Sowohl die Aufzeichnungen aus Voi als auch die aus Ithumba zeigen deutlich, dass alle Waisen gegenseitig aufeinander aufpassen, wie in einer Großfamilie. Diejenigen, die schon in der Wildnis leben kehren stetig zurück um sich mit den Neuzugängen bekannt zu machen und diese wiederum in die große Familie einzuführen. Wasessa hat sich auf ihren einstigen Liebling Tassia zurückbesonnen seit Emsaya vor einigen Monaten nach einem heftigen Unwetter und einer Nacht im Freien in eine wilde Herde aufgenommen wurde. Lesanju ist die unbestrittene Leitkuh der Waisenherde und wird von Lempaute und Wasessa assistiert; diesen Monat durfte auch Sinya einmal ihre Fertigkeiten unter Beweis stellen. Der größte Jungbulle in der Gruppe ist Mzima, der die Ringkämpfe mit seinem (derzeit kranken) Kumpel Shimba vermisst und daher zur Zeit ein bißchen zappelig ist. Diese Kräftemessen sind die Hauptbeschäftigung junger Elefantenbullen, die sich dafür auch meistens von der Herde absetzen, um jegliche Störung durch eine Kuh zu vermeiden. Genau das passierte am 15. Mai als sich Rombo und Dabassa von der Herde wegstahlen und völlig vertieft am Hang von Mazinga Hill miteinander kämpften. Gestört wurden sie nicht von einer der Kühe, aber von einem schrillen Elefantenschrei, der sie völlig aufgeschreckt die Flucht ergreifen ließ. Der Schrei kam von Taveta, der seinerseits von Wasessa verscheucht wurde, nachdem er Tassia geschubst hatte. Sie hätten sich also gar nicht erschrecken lassen müssen; aber selbst Lesanju war vom Schrei alarmiert und ging der Ursache schnell auf den Grund. Dabassa und Layoni sind ebenfalls große „Gegner“; nicht nur beim Ringen sondern auch beim täglichen Wettstreit darum, wer die Herde abends nach Hause bringt. Diese Aufgabe übernehmen normalerweise Kivuku, Kenia oder Ndii.

 

Lolokwe- und Seraa- 5/1/2013 Mzima- 5/1/2013
Irima und Kenia- – 5/1/2013 Taveta- und Rombo- 5/2/2013
Kivuko, Rombo und Dabassa- 5/2/2013 Kivuko- – 5/2/2013
Kivuko- 5/3/2013 Mweya- & Panda- 5/3/2013
Taveta- und Thoma- 5/3/2013 Tassia und Taveta- – 5/4/2013
Kenia, Ndii und Layoni- – 5/4/2013 Dabassa 5/4/2013
Wasessa- – 5/5/2013 Lesanju- – 5/5/2013
Morani- 5/5/2013 – Shimba’s- Wunden- 5/6/2013
Shimba und Panda- 5/6/2013 Panda- 5/6/2013
Tassia- 5/7/2013 Dabassa- – 5/7/2013
Layoni- 5/7/2013 Wasessa und Lempaute- – 5/8/2013
Tassia und Wasessa- – 5/8/2013 Sinya- – 5/8/2013
Taveta und Dabassa- 5/9/2013 Layoni und- Kenia- 5/9/2013
Mzima- 5/9/2013 Taveta und Rombo- – 5/11/2013
Sinya- 5/11/2013 Dabassa- 5/11/2013
– 5/12/2013 Taveta- auf Rombo- 5/12/2013
Wasessa und Panda- 5/12/2013 Lempaute- 5/13/2013
Mweya- 5/13/2013 Mweya und Shimba- 5/13/2013
5/14/2013 Wasesa- – 5/14/2013
Lesanju- 5/14/2013 Emily,- Eve und Lakipia- 5/15/2013
Icholta, Ndara, Irima & Seraa- 5/15/2013 Rombo und Dabassa- 5/15/2013
Edie- mit Eve- 5/16/2013 Lolokwe und Sweet Sally- 5/16/2013
Icholta- 5/16/2013 Lesanju, Wasessa, Lempute und- ein wildes- Kalb- 5/17/2013
Shimba- – 5/17/2013 Panda, Rombo, Ndii und Keinya- 5/17/2013
Edie und Emily’s Kälbchen- 5/18/2013 Würmer 5/18/2013
Shimba- – 5/18/2013 Mzima- – 5/19/2013
Taveta- 5/19/2013 Sinya- – 5/19/2013
Taveta und Dabassa- – 5/21/2013 Kivuko- 5/21/2013
Kenia- 5/21/2013 Tassia- – 5/22/2013
Wasessa- – 5/22/2013 Lesanju- 5/22/2013
Emily- – 5/23/2013 Icholta- 5/23/2013
Mzima und Icholta- – 5/23/2013 Mweya- – 5/24/2013
Panda und Shimba- – 5/24/2013 Mweya- 5/24/2013
Taveta und Rombo- – 5/26/2013 Kenia und Rombo- 5/26/2013
Lesanju 5/26/2013 Emily- – 5/27/2013
Thoma- – 5/27/2013 Taverta nd Rombo- 5/27/2013
Arruba- 5/28/2013 Arruba- 5/28/2013
Kenia- – – 5/28/2013 Arruba- 5/28/2013
Eve- – 5/29/2013 Sally- 5/29/2013
5/29/2013 Irima-  5/30/2013
Taveta und Rombo-  5/30/2013 Tassia 5/30/2013
Layoni 5/31/2013 Lempaute 5/31/2013
Shimba- 5/31/2013