Elkerama, Suswa und Embu ziehen nach Voi um

Für weitere drei Waisen aus Nairobi war es am 14. Dezember Zeit, nach Tsavo umzuziehen und sich dort ihren Freunden Arruba, Mashariki und Rorogoi anzuschließen, die diese Reise schon zwei Wochen zuvor gemacht hatten. Dies ist der nächste Schritt im Leben dieser Waisen. In Tsavo werden sie die Gelegenheit haben, mit den älteren Ex-Waisen zusammen zu sein und nach und nach Kontakt zu den wilden Herden zu haben. Sie werden Zeit mit ihnen verbringen, wichtige Dinge lernen und irgendwann ihr eigenes unabhängiges Leben führen können. Dieser Prozess dauert noch Jahre, wie auch bei menschlichen Kindern, und vermutlich werden sie noch 8 bis 10 Jahre in unserer Obhut sein, bevor sie schließlich vollkommen unabhängig sind. Aber auch dann werden sie wahrscheinlich noch in regelmäßigem Kontakt zu ihrer menschlichen Familie bleiben.

 


 

Der Umzugs-LKW verließ das Waisenhaus in Nairobi überpünktlich, schon um 3:45 Uhr in der Nacht. Das Einladen verlief bei allen drei Waisen reibungslos. Wir hatten vor allem bei Elkerama mit Problemen gerechnet, da er beim Training immer etwas zögerlich gewesen war, in den LKW zu gehen und den Keepern einige Schwierigkeiten bereitet hatte. Aber er folgte ohne zu Zögern seiner Milchflasche in den Wagen, und Suswa und Embu kamen direkt danach. Es dauerte nur zehn Minuten bis alle drei sicher im LKW verstaut waren, und der Konvoi konnte sogar früher als geplant auf die Reise gehen. Die sehr zeitige Abfahrt stellte sicher, dass der frühmorgendliche Verkehr in Nairobi und damit mögliche Gefahren für die Sicherheit und das Wohlergehen der Elefanten vermieden werden.

Das Einsteigen ist schon erledigtEmbu, Suswa und Elkerama auf dem Weg nach Voi
Zwischenstopp zum Sammeln von frischem GrünSuswa unterwegs
Der LKW steckt im Schlamm festDer Traktor kommt dem festgefahrenen LKW zu Hilfe
Ankunft in Voi
Aussteigen!
In Nairobi hatte es die ganze Zeit während des Einsteigens genieselt, und so blieb es fast die gesamte Fahrt hindurch, bevor bei Mtito Andei plötzlich der Himmel aufklarte, die grauen Wolken hinter uns blieben und es deutlich wärmer wurde. Es war gar nicht viel los auf den Straßen und wir kamen gut durch bis nach Voi. Dann allerdings, nur 1km vor der Einfahrt in den Nationalpark bei Voi, blieb der LKW in einem Schlammhaufen stecken, der bei heftigem Regen in der Nacht über die Straße gespült worden war. Das war nicht gut, denn es begann langsam, richtig warm zu werden, und die Elefanten hatten schon ihre letzte Milchflasche getrunken. Außerdem bekamen sie nun auch mit, dass irgendetwas nicht stimmte, und wurden unruhig. Zum Glück war es nicht mehr weit bis zu den Voi-Stallungen, und so wurde der dort stationierte Traktor herbeigerufen, um den LKW aus dem Schlamm zu ziehen. Das dauerte nicht lange, und nur ein paar Minuten später konnte der Umzugs-Wagen an der Laderampe bei den Stallungen vorfahren. Die Türen wurden geöffnet, und Elkerama war der erste, der einen neugierigen Blick nach draußen wagte und dann mutig herauskam. Er wurde gleich von Panda begrüßt, die an der Tür wartete, mit den anderen 16 Voi-Waisen hinter ihr. Als nächstes kam Suswa und schließlich auch Embu heraus. Alle drei wurden sie schnell von den älteren Waisen umringt, sodass es schwierig wurde, die drei Neuen noch von den Anderen auseinanderzuhalten. Als eine große Herde gingen sie zum Wasserloch an den Stallungen hinunter. Sie begrüßten sich alle aufgeregt, bevor die ganze Gruppe schließlich zum Grasen zum Fuß des Mazinga-Bergs aufbrach.

Elkerama kommt nach der Ankunft aus dem Umzugs-LKWSuswa kommt aus dem LKW
Elkerama bekommt nach der Ankunft etwas MilchDabassa und Mashariki begrüßen Embu
Embu und MasharikiElkerama wird von Rombo und Naipoki begrüßt
Rorogoi, Suswa, Mashariki, Embu und NdiiEmbu genießt ihre Milch
MilchfütterungEmbu und Araba mit einem Keeper
Suswa an der Tränke bei den Stallungen
Es dauerte nicht lange, bis sich die alten Freunde wiedergefunden hatten: Arruba, Suswa und Rorogoi grasten zusammen, und auch Mashariki war nicht weit weg. Elkerama fühlte sich sofort wohl und tummelte sich bei seinen neuen Freunden. Nicht nur die Elefanten, auch die Keeper bekamen die Gelegenheit, alte Freunde wiederzutreffen; vor allem Tundani war ganz aus dem Häuschen, seine alten Waisenhaus-Keeper wiederzusehen, und beschnupperte glücklich ihre Gesichter mit seinem Rüssel. Embu schien sehr müde von der Reise zu sein, und als die Anderen sich einstaubten und in der kühlen Erde herumrollten, die bei dem vielen Regen in der Nacht aufgeschwemmt worden war, hielt im Schatten unter einem Baum ein Schläfchen und war ganz entspannt in ihrem neuen Zuhause.

Suswa begrüßt einen KeeperArruba, Rorogoi und Suswa beim Staubbad
Bada und Suswa spielen zusammenBada
Elkerama wird von Dabassa umsorgtElkerama grast neben Mashariki
Elkerama säuftEmbu schaut sich in der Gegend um
Die drei Neulinge waren eindeutig reif für diesen neuen Lebensabschnitt, nachdem sie nun zu groß für den Kindergarten sind. Sie waren absolut begeistert, jetzt mit älteren Elefanten zusammen zu sein, wurden freundlich begrüßt und haben sich gleich hervorragend eingelebt. Die weite Wildnis und neue Vegetation waren besonders spannend für sie, und sie konnten viele bislang unbekannte Leckereien ausprobieren und genießen. Jede Menge Regen hat dafür gesorgt, dass es überall Futter gibt und die Wasserlöcher bis zum Rand voll sind. Es ist eine festliche Zeit für die Elefanten in Tsavo, und so haben unsere drei Babys ihre neue Lebensphase erfolgreich begonnen. Sie haben die großen Mädchen Lesanju, Lempaute, Sinya und Wasessa kennengelernt, die langsam unabhängig werden, und haben es natürlich genossen, von ihnen bemuttert zu werden. Und sie haben auch schon Emilys Ex-Waisenherde getroffen, die regelmäßig an den Stallungen vorbeikommt.

Araba und EmbuDabassa und Embu
Elkerama grastEmbu genießt frisches Grün
Embu und NdiiEmbu, Suswa und Ndii
Suswa, Arruba und Rorogoi grasen zusammen mit den AnderenSuswa und Elkerama
Suswa und Embu
(übersetzt aus dem englischen Original)