Ithumba September 2014

Montag, 1. September 2014
Nachdem sie aus dem Gehege gekommen war, ging Shukuru zum Kratzfelsen, statt wie ihre Artgenossen das Luzernenheu zu fressen. Während des Frühstücks kam unser wilder Freund Half Trunk mit acht anderen Waisen zur Tränke und Sugutas Gruppe schloss sich zum Luzernenheu an. Nach dem Frühstück gingen die Waisen zum Grasen und ließen Sugutas Gruppe zurück. Im Busch war alles ruhig und die Waisen versuchten, das Beste aus der trockenen Vegetation zu machen. Heute morgen hatten Bongo und Vuria einen Streit auszutragen und begannen einen Ringkampf. Vuria musste sich Bongo ergeben, indem er ihm den Rücken zudrehte.
Zum Schlammbad war es sehr kühl und niemand wälzte sich. Die Waisen tranken nur ihre Milch und gingen dann zur Tränke. Hier hatten Vuria und Bongo noch ein Kräftemessen, das zu einem jähen Ende kam, als Kanjoro sich einmischte, Bongo wegschubste und Vuria herausforderte. Vuria wollte aber nicht mit ihm spielen und gab auf.
Die Waisen gingen dann zum Grasen zurück und suchten bis zum Abend nach mehr Futter. Dabei entkamen Sities, Shukuru, Mutara und Kanjoro den Blicken der Keeper. Als es Zeit für den Heimweg war, war von den vier Elefanten noch immer keine Spur. Der Rest der Waisen wurde dann zu den Stallungen gebracht, und die Keeper kehrten anschließend in den Busch zurück, um die fehlenden Waisen zu suchen. Um 18 Uhr fanden sie die unschuldig grasenden Waisen und brachten auch sie zu den Gehegen zurück.

Bongo und Vuria raufen

Dienstag, 2. September 2014
15 wilde Elefanten kamen heute vor Sonnenaufgang zu den Stallungen und warteten auf das Wasser, während die Waisen auch langsam aus ihren Gehegen kamen. Als die Waisen ihre Milch bekamen, schaute auch Sabachi, der die Nacht draußen verbracht hatte, vorbei und holte seine Portion Milch ab. Es war gut, ihn zu sehen. Als die Waisen auf das Luzernenheufrühstück warteten, schubste Kainuk Vuria, der in ihrer Nähe stand. Es schien, als wollte Kainuk das soeben gelieferte Luzernenheu nicht teilen. Sugutas Herde kam gemeinsam mit Rapsu und Kamboyo zu den Stallungen. Nach dem Frühstück führte Mutara die Gruppe zu einem geeigneten Ort zum grasen. Dort angekommen verteilten sie sich großflächig.
Kurz vor 11 Uhr spielten die Waisen in der weichen Erde, ehe sie zum Schlammbad aufbrachen. Nur Bongo und Laragai trauten sich in das kalte, schlammige Wasser. Ziwa kratzte sich an einem Baum, während Vuria, Garzi und Orwa sich unter einem anderen Baum entspannten. Es war ein aktiver Tag für die Waisen und als die Sonne unterging, führte Vuria die erschöpften Waisen zurück.

Sabachi kommt nach Hause

Mittwoch, 3. September 2014
Mulika und ihr Baby Mwende, Orok, Sunyei, Tomboi, Lenana, Makena, Kijana und dreizehn wilde Elefanten kamen vor Sonnenaufgang zu den Stallungen und warteten darauf, dass die Keeper die Tränke füllten. Um 6 Uhr wurden die abhängigen Waisen herausgelassen, nachdem sie ihre Milch bekommen hatten. Mulika und ihre Gruppe schloss sich den Waisen beim Luzernenheufrühstück an, doch die wilden Elefanten waren mit dem Wasser zufrieden. Shukuru ging zu den Bullen an der Tränke und war überrascht, als sie von einem von ihnen verjagt wurde. Sie ging unauffällig einige Meter davon und bewarf sich mit Staub, um die Demütigung elegant zu überspielen.
Gegen 7 Uhr hatten die Bullen genug gesoffen und machten sich auf den Weg. Nun bekam Mulikas Herde endlich die Gelegenheit, ungestört Wasser zu saufen.
Zur Schlammbadzeit war es sehr heiß und Laragai war die erste, die hinein sprang. Es dauerte nicht lange, bis sich auch Vuria, Teleki, Narok, Bongo und Shukuru zu ihnen gesellten. Laragai jagte im Wasserloch umher, alberte mit Teleki herum und sorgte für ein paar lustige Spielereien im Schlamm. Orwa und Kainuk kratzten sich an den Akazien, während Garzi sich in der festen Erde nahe der Betonbank für die Besucher umherrollte.

Mulika und Mwende besuchen die Gehege

Donnerstag, 4. September 2014
Die halbunabhängigen Waisen Kibo, Suguta, Melia, Tumaren, Olare, Murka, Kalama und Chaimu meldeten sich heute früh an den Stallungen. Nach der Milchfütterung schlossen sie sich den abhängigen Waisen eine Weile an. Während sie alle noch bei den Stallungen frühstückten, kamen vier majestätische wilde Bullen vorbei, die auf der Suche nach Wasser waren. Laragai machte einen auf Angeber und ging zu den großen Bullen hinüber, versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen und stellte dabei immmer sicher, dass ihre Waisenfreunde sie auch ja dabei bestaunten. Als die Bullen sich wieder auf den Weg gemacht hatten, bekamen endlich Suguta und ihre Gruppe die Gelegenheit, Wasser zu trinken. Schließlich machten sich alle gemeinsam auf den Weg in den Busch.
Zu Schlammbadzeit war es kühl und die Waisen tranken nur ihre Milch und soffen etwas Wasser, bevor sie weitergrasten. Sie hatten heute gar kein Interesse am Matschloch, da es einfach zu kalt war.
Gegen 16 Uhr spielten Orwa und Ziwa in der Erde. Mutara lief an Nachmittag stundenlang mit einem Stock im Mund herum, bis Ziwa zu ihr hinüberlief, und die Hälfte abbiss. Das gefiel ihr natürlich gar nicht und sie leitete direkt den Heimweg zu den Stallungen ein, obwohl es noch ein wenig früher als üblich war.

Kibo an den Stallungen

Freitag, 5. September 2014
Kilaguni, Half Trunk und drei wilde Elefanten waren an der Tränke bei den Stallungen, als die Sonne aufging und noch bevor die Waisen herauskamen. Kilaguni schloss sich dann den Waisen an, während die wilden Bullen weiter Wasser soffen.
Zum Schlammbad war es wieder kühl und niemand wollte sich wälzen. Narok, Laragai und Bomani kratzten sich, während der Rest weitergraste. Später kehrten die Waisen noch einmal zum Schlammloch zurück, und Shukuru, Bongo, Kanjoro und Garzi spielten in der Erde, bevor sie von Mutara zurück zum Kanziku-Gebiet geführt wurden. Dort grasten sie und Vuria, Bongo, Mutara, Ziwa, Narok, Kanjoro und Shukuru machten sich über das trockene Gras her.

Half Trunk morgens an den Stallungen

Samstag, 6. September 2014
Sabachi kam zu den Stallungen, noch bevor die Waisen herauskamen. Sabachi hat in letzter Zeit zwar keine Nacht in den Gehegen verbracht, kam aber immer pünktlich zur morgendlichen und abendlichen Milchfütterung vorbei.
Heute mittag war es sehr kühl und die Waisen wollten nicht schlammbaden. Bomani nutzte die Gelegenheit, seinen Rüssel im Kreis zu schwingen, während Vuria seinen Rüssel im Mund aufwickelte. Die Keeper mussten über das Verhalten der Waisen lachen, wovon sie sich ermutigt fühlten, mit den Albernheiten weiterzumachen.
Am Abend macht sich Sabachi normalerweise wieder auf den Weg, er scheint nicht bei den Waisen übernachten zu wollen. Heute war es genauso, er trank seine Milch und verließ dann das Gelände und verschwand im Busch. Shukuru, Teleki und Garzi mussten sich noch einmal ausgiebig kratzen, bevor sie für die Nacht in ihre Gehege gingen.

Sabachi besucht die Gehege

Sonntag, 7. September 2014
Am frühen Morgen, noch vor Sonnenaufgang, wurde das Gelände der Stallungen von Elefanten geradezu überrannt. Alle Ex-Waisen und 16 wilde kamen vorbei und die Waisen konnten es nicht erwarten, sich unter sie zu mischen. Sie mussten aber bis 6 Uhr warten, denn dann bekamen sie ihre Milch und danach erst wurden sie hinaus gelassen und konnten sich der Aufregung und den großen Herden anschließen. Sie mischten sich gleich unter die wilden Elefanten und Ex-Waisen. Erst nach längerer Zeit brachten die Keeper die Waisen in den Busch. Kanjoro, Turkwel und Kainuk fraßen getrennt von den anderen. Bis mittags waren zwar alle Elefanten in verschiedene Richtungen gelaufen, hatten sich aber alle am Schlammbad wieder eingefunden. Sie haben ein beeindruckendes Zeitgefühl. Leider war es sehr kühl, sodass sich niemand wälzen wollte. Die Waisen tranken nur ihre Milch und grasten dann weiter. Orwa schubste Bomani von einem Baum, an dem dieser sich gerade kratzte, um sich dann selbst zu kratzen. Bomani fand das gar nicht gut, doch er dachte sich „Der Klügere gibt nach“, und ging davon, anstatt einen Aufstand zu veranstalten.
Am Nachmittag hatte sich das Wetter aufgeklärt und die Sonne kam durch. Kainuk nahm ein Staubbad, ehe sie neben Ziwa weitergraste. Danach gingen sie alle zu den Stallungen zurück.

Wilde Elefanten an den Stallungen

Montag, 8. September 2014
Nachdem die Waisen ihre Milch getrunken hatten, kamen sie einer nach dem anderen aus den Gehegen. Vuria wurde von einem herunterfallenden Zweig erschreckt, geriet in Panik und stieß versehentlich Ziwa zu Boden. Der arme Ziwa kam dann nicht wieder auf die Beine und die Keeper mussten ihm helfen.
Als die Waisen das Luzernenheu frühstückten, schlossen sich ihnen die halbunabhängigen Waisen Suguta, Chemi Chemi, Melia, Chaimu, Sabachi, Kalama, Kandecha, Tumaren, Olare, Makireti, Kilabasi, Murka, Kibo, Kitirua und Kasigau an.
Während des Tages, kurz vorm Schlammbad, ging Ziwa verloren. Die Keeper sammelten die anderen Waisen und brachten sie zum Schlammloch, doch sie konnten Ziwa nicht finden. Es blieben einige Keeper zurück, um nach ihm zu suchen. Sie fanden ihn am Nachmittag in der Nähe des Kalovoto-Flusses, wo er sich ganz allein unter einem Baum ausruhte. Sie brachten ihn zur Waisenherde zurück.
Zur Schlammbadzeit war es heiß und sowohl Teleki, als auch Laragai gingen direkt in den Schlamm, nachdem sie ihre Milch getrunken hatten. Während sich die zwei wälzten, schlossen sich ihnen elf wilde Bullen an, die sich ebenfalls im Wasser abkühlen wollten. Zuerst blieben die beiden mutig drin, um mit ihren wilden Freunden zu spielen, doch bald überlegten sie es sich anders.
Der Rest des Tages war ruhig und die Waisen grasten zusammen. Am Abend kamen Yatta und ihre Herde mit zehn wilden Elefanten zu den Stallungen, um Wasser zu saufen. Tomboi und Zurura begannen ein Kräftemessen und die ganze Aufregung hielt die Waisen lange wach, bis die zwei endlich aufhörten zu kämpfen.

Ziwa am Kalovoto

Dienstag, 9. September 2014
35 wilde Elefanten stellten sich an der Wassertränke an, machten jede Menge Krach und trompeteten laut. Sie weckten alle auf und das hieß für uns, dass der Tag heute etwas früher begann. Shukuru entschied, die Tagesaktivitäten mit Kratzen zu beginnen, doch der große Junge Tomboi schubste sie weg. Verärgert ging sie zu Ziwa hinüber und legte ihren Rüssel auf Ziwas Rücken, in der Hoffnung, nach ihrer Begegnung mit Tomboi etwas Zuneigung zu erfahren. Als Tomboi fertig war, kratzen sich Orwa, Garzi und Narok am gleichen Felsen und Shukuru kam wieder nicht an die Reihe. Schließlich gab sie ihr Vorhaben an diesem speziellen Felsen auf.
Im Busch stiegen die Temperaturen, und Kainuk entspannte sich unter einem Baum und wedelte zur Abkühlung mit den Ohren. Danach graste sie weiter. Laragai und Ziwa fraßen unter zwei Bäumen im Schatten und wichen auf diese Weise der heißen Mittagssonne aus.

Shukuru legt ihren Rüssel auf Ziwa

Mittwoch, 10. September 2014
Heute war ein ein dramatischer Tag, voller Traurigkeit und Schmerz. Um 4 Uhr gab es plötzlich viel Lärm von Elefanten aus einiger Entfernung und auch ein Hyänenschrei war zu hören, und das konnte nur eines bedeuten: Es gab einen Kampf zwischen Elefanten und Hyänen. 600 Meter entfernt von den Stallungen fand das Drama statt. Die Elefanten, sowohl wilde, als auch Ex-Waisen, jagten fünf Hyänen, die Sabachi angegriffen hatten. Als wir zur Hilfe kamen, hatten die Hyänen Sabachi schon übel zugerichtet und hatten seine hinteren Muskeln bereits so stark verletzt, dass er nicht mehr stehen konnte. Sabachi war sechs Jahre alt und hatte sich Anfang des Jahres entschieden, die Stallungen zu verlassen, um mit Sugutas halbunabhängiger Gruppe im Busch zu leben. Er genoss die Mischung aus beidem: Seine Keeper, seine Milchflaschen und das wilde Leben zusammen mit seinen Freunden und vielen wilden Elefanten. Alle Ex-Waisen waren heute dabei, ebenso wie wilde Elefanten. Wir hatten keine Wahl, als Sabachi in Sicherheit zu bringen, wo er behandelt werden konnte. Lualeni, Sunyei und Wendi protestierten, indem sie frustriert Büsche niedertrampelten, als sie sahen, dass wir Sabachi auf einen Traktor luden. Sabachi kam in ein Gehege, bis der Tierarzt ankam. Dieser untersuchte ihn und die Verletzungen, die die Hyänen angerichtet hatten. Diese waren so groß, dass uns leider nur noch die Möglichkeit blieb, ihn einzuschläfern. Sabachi hatte sehr große Schmerzen und wir trafen diese Entscheidung mit sehr sehr schweren Herzen. Hyänen haben das Leben unseres speziellen Freundes beendet. Es war ein schwerer Moment für die Keeper, Sabachi von uns gehen zu sehen, nach allem, was er durchgemacht hatte.
Die Waisen grasten heute allein und niemand war in der Stimmung zu spielen. Auch sie trauerten in ihrer eigenen ruhigen Weise. Auch ihre schweren Herzen waren den ganzen Tag über zu spüren.

Sabachi nach dem Angriff der Hyänen

Donnerstag, 11. September 2014
16 wilde Elefanten soffen Wasser an den Tränken der Stallungen am frühen Morgen. Nach der Milch kamen die Waisen aus den Gehegen und entspannten sich noch eine Weile auf dem Gelände. Sie waren alle noch sehr verstört nach den gestrigen Ereignissen und sie schienen noch immer sehr deprimiert zu sein.
Zur Schlammbadzeit war es sehr heiß und nach der Milchfütterung gingen die Waisen direkt in den unwiderstehlichen Schlamm. Nur Ziwa, Vuria, Garzi und Orwa nahmen nicht teil, und Ziwa ruhte sich unter einer Akazie aus, während Garzi und Vuria sich an einem anderen Baum kratzten. Nur Sities, Laragai, Shukuru, Bongo und Mutara nahmen heute ein Staubbad. Einmal gab es eine Pattsituation zwischen Kainuk und Kanjoro, als Kainuk Kanjoro im Weg stand, doch dieser war vernünftig und ging um sie herum.
Am Abend kam eine wilde Herde aus elf Elefanten und mit einem kleinen Baby zu den Stallungen. Nachdem sie genug Wasser gesoffen hatten, machten sie sich wieder auf den Weg zum Kalovoto-Fluss.

Wilde Elefanten und die Waisen

Freitag, 12. September 2014
Bereits um 4 Uhr kamen wilde Elefanten auf dem Gelände der Stallungen an. Sugutas Gruppe zusammen mit den großen Ex-Waisen Nasalot, Kamboyo, Sidai und Loijuk kamen kurz vor 6 Uhr auch noch dazu. Sie warteten, bis die wilden Elefanten gesoffen hatten, bevor sie selbst saufen konnten. Sobald die Waisen in den Busch gewandert waren, forderten Teleki und Bongo sich gegenseitig zu seinem Wettbewerb heraus, den Bongo deutlich gewann. Auch Narok und Garzi veranstalteten einen Kampf, der aber endete, als Teleki sich einmischen wollte. Zum Schlammbad kamen mehrere wilde Bullen in Begleitung von Yattas Herde vorbei. Einer der Bullen hatte eine Pfeilwunde an der linken Seite seines Bauchs. Wir meldeten das sofort an das mobile Tierarzt-Team. Er wurde behandelt und die Prognose war sehr gut. Er hatte großes Glück, dass er zur richtigen Zeit zum Schlammbad gekommen war und die Keeper ihn gesehen hatten.

Teleki und Bongo ringkämpfen

Samstag, 13. September 2014
Auf dem Gehege der Stallungen waren heute keine wilden Elefanten zu sehen, als die Waisen aus den Gehegen kamen. Shukuru ging direkt zur Tränke, als der Rest noch in der Nähe entspannte. Draußen im Busch grasten die Waisen hauptsächlich. Einige, wie Vuria, Ziwa, Narok und Garzi bevorzugten Gras, während die anderen lieber Zweige fraßen.
Auch am Abend tauchte nur Kilaguni an den Stallungen auf. Wir versuchten, ihn mit Luzernenheu in ein Gehege zu locken, doch er wollte nicht hereinkommen. Er soff nur etwas Wasser und ging selbstbewusst in den Busch zurück. Kilaguni wird schnell erwachsen und sehr bald wird er nicht mehr so oft vorbeikommen.

Shukuru an der Tränke

Sonntag, 14. September 2014
Zehn wilde Bullen soffen früh am Morgen an der Tränke Wasser. Die Ex-Waisen Makena, Kasigau, Lualeni, Ishanga und Rapsu standen in der Nähe und warteten, bis sie an der Reihe waren. Als die Waisen aus den Gehegen kamen, schlossen sich ihnen Lualeni und ihre kleine Herde an.
Beim Schlammbad tranken die Waisen nur ihre Milch, soffen etwas Wasser und gingen dann zum Grasen zurück. Um 16 Uhr kam Teleki an einem Loch mit lockerer Erde vorbei. Er nahm ein ausgiebiges Staubbad und zerkleinerte auch noch die Erdklumpen in der Nähe.

Wilde Bullen saufen Wasser

Montag, 15. September 2014
In den heutigen Morgenstunden kamen 15 wilde Elefanten zu den Stallungen, um Wasser zu saufen. Heute gab es endlich Anzeichen von Regen. Wolken formierten sich und innerhalb einer Stunde wurde Tsavo mit einem großen Gewitter gesegnet. Der Regen platschte auf die trockene Landschaft und es war der erste seit langer, langer Zeit. Ziwa musste zu den Stallungen zurückgebracht werden, da der heftige Regen zuviel für ihn war. Es regnete bis zum Nachmittag und bis dahin hatte es insgesamt 28mm Niederschlag gegeben. Dementsprechend waren am Abend keine Elefanten an der Tränke, doch als die Sonne unterging, erwachten die Frösche und quakten wie verrückt nach ihrer lange Ruhe in der Trockenzeit. Die Waisen freuten sich ebenfalls riesig über den Regen und waren in freudiger Stimmung.

Wilde Bullen auf der Suche nach Wasser

Dienstag, 16. September 2014
Um 6 Uhr morgens war es sehr kalt, als die Waisen aufgeregt aus den Gehegen kamen und das Luzernenheu fraßen. Ziwa, der etwas schwach aussieht, warf das Heu auf seinen Kopf, während er mit den Ohren wedelte. Orwa fand das lustig und beendete sein Kratzen, um es Ziwa nachzumachen. Nach den letzten Regenfällen war nun überall Schlamm und das bedeutete nur eines: Jede Menge Schlittern, Rutschen und Baden, denn die Elefanten lieben den Schlamm und verbrachten Stunden damit, die Folgen des großen Regens zu genießen. Bomani spielte in Begleitung von Orwa den ganzen Tag im Matsch und sie rollten sich umher und warfen Matschklumpen auf alle Elefanten, die vorbeikamen.

Ziwa sieht schwach aus

Mittwoch, 17. September 2014
Die letzte Nacht war alles andere als friedlich. Gegen Mitternacht schrie Ziwa um Hilfe, weil er nicht mehr allein aufstehen konnte. Die drei Keeper, die im Dienst waren, halfen ihm hoch und gaben ihm etwas Milch, wonach er wieder stärker aussah und stehen konnte. Doch um 3 Uhr legte er sich erneut für eine Stunde auf den Boden und kam wieder nicht alleine auf die Beine. Ihm wurde wieder geholfen und er bekam erneut Milch. Um 5 Uhr schlief er ein wenig, doch als es um 6 Uhr Zeit zum Aufstehen war, konnte er wieder nicht stehen und dieses Mal wollte er auch seine Milch nicht. Wir haben Angela angerufen und sie erklärte uns, wie wir ihn mit Infusionen am Schnellsten wieder auf die Beine bekommen. Danach war er gerade kräftig genug, um stehen zu können, seine Milch zu trinken und etwas Luzernenheu und Kraftfutter zu fressen. Angela hatte inzwischen entschieden, dass er nach Nairobi zurückkehren sollte, damit er dort die intensive medizinische Betreuung bekommen kann, die er wohl nötig hat, denn sein Problem war für alle ein Rätsel. Ein Team kam mit dem Flugzeug aus Nairobi, Ziwa wurde auf einen Traktor gelegt, zum Ithumba-Flugfeld gebracht und in das Rettungsflugzeug geladen. Es war sehr traurig, Ziwa zu verabschieden, doch wir wussten, dass er es in Ithumba wohl nicht schaffen würde. Er ist schon ein recht großer Elefant und passt nun gerade noch so in das Flugzeug!

Die Keeper helfen Ziwa auf

Donnerstag, 18. September 2014
Um 5 Uhr warteten drei wilde Elefanten darauf, dass die Keeper die Leitungen an der Tränke öffneten. Als die Waisen aus den Gehegen kamen, waren sie sehr ruhig, denn sie bemerkten, dass ihr Freund Ziwa nicht mehr bei ihnen war. Sie zögerten heute sehr, das Gelände zu verlassen, doch schließlich führten Vuria und Mutara die Waisen in den Busch. Sie blieben aber dicht beieinander – vermutlich wollten sie nicht noch jemanden aus ihrer Herde verlieren. Es war schon ein anstrengender und trauriger Monat für alle, sowohl Sabachi als auch Ziwa sind fort.
Auch das Schlammbad war verlassen und keine Elefanten waren in der Nähe. Die Waisen tranken nur traurig ihre Milch und gingen zusammen zurück in den Busch. Allen war das Herz schwer – sowohl den Elefanten als auch den Menschen.

Vuria führt die Waisen zum Grasen

Freitag, 19. September 2014
Die Waisen trotzten heute der Kälte und waren hauptsächlich mit Grasen beschäftigt. Orwa und Bongo spielten eine Weile im Staub, bis sie sich auf die Suche nach dem üppigen Grün machten, das nach den letzten Regenfällen aus der Erde geschossen war. Das viele neue frische Grünfutter sorgt dafür, dass die Waisen immer auf der Suche nach Leckereien sind. Als die Elefanten am Abend an den Stallungen ankamen, fanden sie dort eine wilde Elefantenherde mit einem sehr kleinen Baby vor. Heute abend kamen leider keine Ex-Waisen zu den Stallungen, aber nach dem vielen Regen gibt ja nun überall Wasser und viel Grün.

Orwa spielt in der Erde

Samstag, 20. September 2014
Es war ein ruhiger und schöner Morgen heute und die Waisen bekamen wie üblich ihre Milch, bevor sie hinaus in den Busch gingen. Vuria und Bomani waren heute unzertrennlich, doch offenbar hat Vuria auch in Garzi einen sehr engen Freund gefunden. Während des Tages kamen die Elefanten an einer tiefen Furche vorbei, die das Regenwasser verursacht hatte, und obwohl es kalt war, genossen alle ein kurzes Bad im Schlamm und fließendem Wasser. Ithumba hat sich nun in ein feuchtes Paradies verwandelt und ist ganz anders als noch am Monatsanfang, als alles ausgetrocknet war.

Bomani und Vuria

Sonntag, 21. September 2014
Am Morgen schloss sich eine Gruppe Ex-Waisen zusammen mit ein paar wilden Elefanten den Waisen an den Stallungen an. Wendi spielte mit Teleki, und Yetu mit Garzi. Die vier spielten so lange, bis die Keeper die zwei Waisen rufen mussten, damit sie mit dem Rest der Herde in den Busch gehen konnten.
Draußen im Busch war Garzi in hervorragender Laune und legte sich sogar hin und streckte seinen Rüssel in die Höhe. Vuria und Bongo konnten nicht widerstehen und spielten ebenfalls „lustiger Elefant“. Die drei rollten übereinander und genossen die Zeit im Busch.

Yetu versucht, ihrer Mutter Futter aus dem Mund zu stehlen

Montag, 22. September 2014
Heute war ein sehr heißer Tag und die Waisen waren enttäuscht, weil nur vier wilde Elefanten am Morgen vorbeikamen. Die Ex-Waisen und wilden Elefanten sind um diese Zeit sonst oft bei ihnen und die kleinen Elefanten scheinen sich in der Gesellschaft der größeren sicherer zu fühlen.
Vuria war heute als einziger verspielt, Shukuru und Bongo neckten sich auch ein wenig, doch die anderen konzentrierten sich ganz darauf, ihre Mägen zu füllen.

Vuria spielt in der Erde

Dienstag, 23. September 2014
Der Himmel war blau und es gab heute morgen nicht eine einzige Wolke. Das deutete darauf hin, dass es ein sehr heißer Tag werden würde. Tomboi, Lualeni, Ololoo, Zurura und sieben wilde Elefanten soffen an der Tränke Wasser, als die Waisen aus den Gehegen schlenderten. Da die Tränke besetzt war, entspannten sie sich auf dem Gelände und Bomani kratzte seinen Hals an einem Felsen. Teleki wurde davon angelockt und machte bei der Übung mit.
Kurz darauf machten sich die Bullen wieder auf den Weg und die Waisen hatten Platz zum Saufen, ehe sie zum Grasen in den Busch gingen. Dort angekommen nahm Bongo sich die Zeit für ein lustiges Staubbad, ehe er graste. Auch Shukuru machte eine Fress-Pause und gönnte sich den Spaß eines Staubbades.
Später entschied Bongo, Teleki zu einem Kopfstoßkampf herauszufordern. Teleki griff nach einem Stock, in der Hoffnung, Bongo zu entmutigen, und warf den Stock in die Höhe; dann musste er aber vor Bongo fliehen, der sich nicht von dem Kampf abbringen ließ.
Wir hoffen, dass bald noch mehr Regenfälle kommen, damit die trockene Landschaft sich weiter erholen kann.

Bomani kratzt seinen Hals

Mittwoch, 24. September 2014
Früh am Morgen, noch bevor die Waisen aus den Gehegen kamen, erschien Yattas Herde, bestehend aus Yatta, Yetu, Galana, Tomboi, Sunyei, Kinna, Lenana, Taita, Kamboyo, Kora, Lualeni, Chyulu, Ololoo und einem wilden Bullen an der Wassertränke. Um 6 Uhr kamen dann die Waisen aus den Gehegen, nachdem sie ihre Milch getrunken hatten. Währenddessen waren Tomboi und Kamboyo in ein Kräftemessen vertieft. Einmal fiel Tomboi hin, als er zurückging, um für einen Schubser Schwung zu holen. Er verteidigte sich aber sogar nach seinem Sturz noch weiter. Lenana war in komischer Stimmung und zog mit ihrem Rüssel an Bongos Hinterbeinen. Bongo wollte aber nichts mit ihr zu tun haben und rannte davon. Lenana ging dann zu Shukuru und machte wieder Ärger. Shukuru aber floh nicht, sondern trompetete um Hilfe. Lenana wollte heute nur stören, wo es ging!
Zur Schlammbadzeit war es bewölkt und so traute sich nur Bongo hinein. Die anderen gingen zur Wassertränke, nachdem sie ihre Milch getrunken hatten. Als Vuria, Bomani, Narok, Garzi und Orwa dort soffen, schlossen sich ihnen vier wilde Bullen an. Aus Respekt machten die fünf Waisen Platz für die großen Bullen.

Tomboi und Kamboyo kämpfen

Donnerstag, 25. September 2014
Als die Waisen wie üblich in den frühen Morgenstunden aus den Gehegen kamen, näherten sich drei wilde Bullen von Westen und gingen direkt zur Tränke. Als Shukuru die Bullen sah, wollte sie direkt zu ihnen gehen und mit ihnen zusammen Wasser saufen, doch sie verlor die Nerven, als sie näher kam und sah, wie groß die Bullen tatsächlich waren. Sie zog sich dann lieber in ihre Waisenherde zurück.
Zur Schlammbadzeit hing Bomani bei den Keepern herum, in der Hoffnung, einer der anderen Waisen würde seine Milch nicht völlig leeren und ihm noch ein paar Reste lassen. Er hatte aber kein Glück.
Während des Tages kam Orwa an einem blühenden Baum vorbei. Er beugte sich bis auf die Knie vor und versuchte, den Baum irgendwie umzustoßen; doch es nützte nichts, der Baum war zu stabil. Also streckte er sich in die Höhe und pflückte ein paar der wunderbar grünen Blätter.

Bomani beim Staubbad

Freitag, 26. September 2014
Heute führte Mutara die Waisen zu den Weidegründen. Dort angekommen hatte Orwwa ein juckendes Ohr und musste das Grasen unterbrechen und eine Stelle zum Kratzen suchen. Er ging zu einem Baum und scheuerte seinen Kopf so lange daran, bis er zufrieden war.
Gegen 10 Uhr wurde es sehr heiß, sodass sich Bongo im Schatten eines Baumes ausruhte. Der Baum lieferte zwar nicht besonders viel Schatten, aber Bongo fand das trotzdem besser als direkt in der brütenden Sonne zu stehen.
Es war ein heißer und anstrengender Tag für die Waisen und der Heimweg war entsprechend langsam, als Laragai die Herde anführte. Als sie an den Stallungen ankamen, saß ein Schwarm Webervögel auf den Akazien. Diese Vögel sind ein Zeichen dafür, dass es bald regnen wird. Sie beginnen mit dem Bau ihrer Nester in der Erwartung üppiger Zeiten.

Orwa kratzt sich

Samstag, 27. September 2014
Der Ithumba-Berg war teilweise von Nebel eingehüllt, als die Waisen heute aus ihren Gehegen kamen. Bei der Wassertränke löschten 16 wilde Elefanten ihren Durst. Während die Waisen sich auf dem Gelände der Stallungen entspannten, kamen die Ex-Waisen Kenze, Madiba, Tomboi, Taita, Nasalot und Buchuma vorbei. Fünf Minuten später trauten sich Narok und Shukuru zu den wilden Bullen an der Tränke und soffen mit ihnen zusammen. Alles war friedlich und die Bullen schien die Anwesenheit der kleinen Waisen nicht zu stören.
Später gesellten sich alle Waisen zu zwei wilden Bullen am Schlammloch, doch es dauerte nicht lange, bis Teleki alle Waisen zu einem Staubbad überredet hatte.

Challa und ein wilder Bulle

Sonntag, 28. September 2014
Der Tag begann sehr aufregend, als alle Ex-Waisen zu den Stallungen kamen. Es war ein beeindruckender Anblick, die 52 Ex-Waisen zu sehen. Unsere abhängigen Waisen waren sehr aufgeregt und erfreut darüber, all ihre Freunde zu sehen. Mwende sieht ein wenig dünn aus, und die Keeper nahmen sie beiseite, um ihr etwas Extra-Heu und Milch zu geben, damit sie ein paar zusätzliche Nährstoffe bekommt, die ihr nach der entbehrungsreichen Trockenzeit fehlen könnten. Orwa, Shukuru und die große Schauspielerin Laragai gingen direkt zur Wassertränke, an der bereits mehrere Bullen soffen. Shukuru und Orwa analysierten die Laune der Bullen und beschlossen, noch etwas zu warten, denn die Bullen schienen sie nicht dabei haben zu wollen. Später gingen die Waisen in den Busch und ließen mehr als 60 Elefanten an den Stallungen zurück.
Zur Schlammbadzeit kam Half Trunk mit vier wilden Bullen zum Saufen vorbei. Teleki ging als erster in den Matsch, während Kanjoro, Mutara und Turkwel sich direkt den wilden Bullen anschlossen. Die Freunde Vuria und Garzi benutzten den gleichen Baum zum kratzen; während Vuria seinen Hals kratzte, schuffelte sich Garzi am Hintern.
Es war ein schöner Tag und die Waisen waren glücklich und zufrieden, als sie alle nach und nach in ihren Gehegen einschliefen.

Mwende sieht recht dünn aus

Montag, 29. September 2014
18 wilde Elefanten kamen aus östlicher Richtung zu den Ithumba-Stallungen und gingen direkt zur Tränke.
Im Busch forderten Bongo und Vuria sich gegenseitig heraus, doch Bongo gab natürlich nicht auf, ehe er gewonnen hatte.
Zum Schlammbad war es sehr heiß und alle Waisen wälzten sich im Schlamm – außer Vuria, der allein unter einem Baum stand und mit abgebrochenen Ästen spielte. Es schien, als ob er immer noch sehr enttäuscht von seine Niederlage gegen Bongo war.
Die Waisen hatten einen ruhigen Nachmittag und konzentrierten sich aufs Grasen. Nur Kainuk unterbrach das Fressen und spielte in der Erde, doch niemand wollte mitmachen.

Eine wilde Herde an der Tränke

Dienstag, 30. September 2014
Kurz vor 6 Uhr kamen fünf Wildhunde an den Stallungen vorbei. Sie hielten nicht an, sondern liefen direkt zum Kalovoto-Fluss weiter. Sobald sie außer Sichtweite waren, wurden die Waisen aus ihren Gehegen gelassen. Shukuru ging zu ihrem Lieblingsfelsen und kratzte ihren Bauch und später ihren Hintern. Als sie fertig war, stand Bomani bereits an und übernahm den Felsen.
Gegen 10 Uhr wurde es heiß und Mutara fraß unter einen Baum, während Orwa Wasser aus seinem Magen sog und sich hinter die Ohren spritzte, um sich abzukühlen. Zur Schlammbadzeit war es noch immer heiß, doch erstaunlicherweise wollten sich Bomani, Vuria und Garzi trotzdem nicht wälzen. Außer diesen dreien schlammbadeten heute alle. Am Ende dieses heißen Tages ging die Sonne unter und die wilden Tiere kamen langsam aus den Büschen hervor und begannen zu fressen und zu jagen. Die Waisen aber konnten unter den wachsamen Augen der Keeper in Sicherheit einschlafen.

Shukuru kratzt sich

(übersetzt aus dem englischen Original)