Die Rettung von Muridjo

(übersetzt aus dem englischen Bericht des Sheldrick Wildlife Trust; alle Bilder © Sheldrick Wildlife Trust)

Wenn man nicht genau hinschaute, konnte man den kleinen Elefanten  leicht übersehen, der sich in den Büschen des Ol Malo Anwesens versteckte. Es war ein winziges Mädchen, und es tat sein Bestes, nicht entdeckt zu werden. Es war schon einige Tage ganz allein dort gewesen und nun in großer Gefahr in seinem Überlebenskampf.

Das war auf dem Höhepunkt der Dürre im Jahr 2022, die große Teile Kenias unerbittlich im Griff hatte. Die Gegend von Laikipia war besonders schwer betroffen, so dass die dortige Elefantenpopulation ums Überleben kämpfen musste. Es wurde nie geklärt, wie das kleine Kalb verwaiste, aber die Dürre war höchstwahrscheinlich ausschlaggebend.

Elefanten sind  bei schwerer Dürre besonders gefährdet. Mit der schwindenden Vegetation finden sie nicht mehr genug zu fressen, um sich selbst am Leben zu erhalten – und für milchgebende Mütter, die ja für zwei futtern müssen, ist es am schlimmsten. Entweder sind sie die ersten, die unter solchen Bedingungen sterben, oder sie können keine Milch mehr produzieren und müssen ihre Babys zurücklassen. Dazu kommt noch, dass zu Dürrezeiten die Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren zunehmen, im Wettstreit um die letzten, wenigen natürlichen Ressourcen.

 

 

 

 

 

 

Nachdem klar war, dass es sich tatsächlich um einen Waisenelefanten handelte, gab der Kenya Wildlife Service (KWS) grünes Licht für eine Rettungsaktion. Am Morgen des 15. September 2022 machte sich ein Team von Keepern in der Cessna Caravan des Sheldrick Wildlife Trust (SWT) auf den Weg nach Laikipia. In der Zwischenzeit wurden auch die Helfer in Ol Malo aktiv: sie fingen das Kalb ein und brachten es schon einmal zum Flugfeld. Die ganze Aktion war perfekt geplant, und das Flugzeug landete gerade, als das Fahrzeug mit dem kleinen Schatz ankam.

Das kleine Mädchen wurde Muridjo genannt, nach einer Gegend in Ol Malo. Ihr Name wird damit immer an die Helfer von Ol Malo erinnern, denen die Kleine ihre Rettung und ihr Leben zu verdanken hat.

Wie viele Dürreopfer war Muridjo schrecklich abgemagert und schwach, als sie im Waisenhaus ankam. Oft hängt das Leben solcher Waisen am seidenen Faden, und alles hängt davon ab, wieviel Lebenswillen sie noch zeigen. Muridjo verhielt sich die ersten Tage ziemlich vorlaut, und die Keeper mussten gut auf sie aufpassen – aber sie schien ihnen damit auch zeigen zu wollen, dass sie nicht daran dachte aufzugeben! Im Laufe der folgenden Wochen wurde sie wieder kräftiger und beruhigte sich dabei auch.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Keeper beschreiben Muridjo als sehr forschen kleinen Elefanten. Sie ist eine der kleinsten im Waisenhaus, aber anscheinend hat sie keine Lust, Teil der Gruppe von Babys mit Decken zu sein. Ihre Kollegen Mzinga, Nyambeni und Shujaa gehen ganz in ihrer Rolle als Nesthäkchen der Herde auf, doch Muridjo lässt ihre kleinen Artgenossen meist links liegen, und es zieht sie eher zu den älteren und größeren Elefanten. Insgesamt ist sie aber freundlich zu allen anderen.

   
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Ngasha zieht nach Ithumba um

(übersetzt aus dem englischen Bericht des Sheldrick Wildlife Trust; alle Bilder © Sheldrick Wildlife Trust)

Für Ngasha, in Umani Springs inzwischen als Raufbold bekannt, hat ein neues Kapitel in seinem Leben begonnen. Nachdem er einige Jahre im Kibwezi-Wald gelebt hat, wird er nun im Tsavo East Nationalpark erwachsen werden.

Ngasha zog im Jahr 2015 in die Auswilderungsstation des Sheldrick Wildlife Trust (SWT) in Umani Springs um. Eine Weile fühlte er sich in seinem neuen Zuhause wohl, aber in den letzten Jahren ist er immer frecher und aufmüpfiger geworden. Während Bullen in seinem Alter normalerweise weit in der Gegend umherstreifen, blieb Ngasha weitestgehend in der Nähe der Waisen-Gehege. Dort schien er sich vor allem darauf zu konzentrieren, der unangefochtene Boss aller Bullen zu werden. Mit seinem aggressiven Verhalten verscherzte er es sich aber immer mehr mit seinen alten Freunden Jasiri und Faraja, und sein Gehabe machte sowohl den Waisen als auch den Keepern das Leben schwer.
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Die Rettung von Sagateisa

 

Es ist sehr erstaunlich, dass Sagateisa heute überhaupt noch am Leben ist. Viele hätten die Tortur, die sie durchmachen musste, nicht überlebt – aber sie ist auch ein ganz besonderer Elefant!

Der Anruf beim Sheldrick Wildlife Trust (SWT) ging am Nachmittag des 24. November 2021 ein, als im Tsavo-Nationalpark gerade eine unerbittliche Dürre herrschte. Ranger des Taita-Schutzgebiets hatten wieder einmal ein Opfer der grausamen Trockenheit erspäht. Es war ein Elefantenbaby, das aus ungeklärter Ursache seine Mutter verloren hatte – aber die Kälber sind oft die ersten, die in schweren Dürrejahren zurückbleiben, weil sie zu schwach sind, um mit der Herde mitzuhalten, die ständig auf Nahrungssuche sein muss.


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Die Rettung von Mokogodo

 

Mokogodo ist wie ein kleines Valentinstagsgeschenk – dieses zauberhafte kleine Elefantenmädchen hat die Herzen aller im Sturm erobert, seit es am 13. Februar 2023  im Waisenhaus des Sheldrick Wildlife Trust (SWT) angekommen war.

Ihre Rettung begann mitten in Laikipia, im Mukogodo-Wald. Dort gibt es bewaldete Hügel, die häufig von Elefanten auf ihrem Weg von Samburu zum Bergland am Fuße des Mount Kenya durchquert werden. Am Rand des Waldes fanden Samburu aus der Gegend ein kleines Kalb, das ganz allein unterwegs war. Weit und breit waren keine anderen Elefanten zu sehen, und dem Zustand nach zu urteilen war es offensichtlich eine  Waise.


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Die Rettung von Lodo

 

Seit Generationen nutzen die Elefanten im Norden Kenias einen bekannten Korridor nach Laikipia. Vor dem Hintergrund der extremen Dürre hat sich dieses Gebiet in den letzten Monaten zu einem Brennpunkt für Konflikte zwischen Mensch und Tier entwickelt. Es wurde berichtet, dass leider sehr viele Elefanten erschossen wurden, darunter eine ganze Reihe von säugenden Kühen.

Und so war es leider wenig überraschend, als ein weiterer kleiner Waisen-Elefant auftauchte. Am 19. Januar 2022 erhielt der Sheldrick Wildlife Trust (SWT) einen Anruf von Tom Sylvester vom Loisaba-Schutzgebiet. Wildhüter hatten ein verwaistes Elefantenbaby gefunden, das in das Schutzgebiet gewandert war. Ihm ging es sehr schlecht: Es war schwach, abgemagert und verängstigt, und es war offenbar schon seit einiger Zeit auf sich allein gestellt.


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