Sonntag, 1. März 2015
Die halbunabhängige Gruppe von Suguta meldete sich heute Morgen an den Stallungen. Kalama und Melia gingen mit erhobenen Rüsseln bis zum Zaun und kommunizierten mit den Waisen, während diese noch in den Nachtgehegen waren. Sobald die Gehegetore geöffnet wurden, gingen Kalama, Suguta, Melia und Tumaren hinein, um etwas von den Resten des Grünfutters, der allseits beliebten Grewia-Rinde, oder des Luzernenheus der Waisen zu erschnorren. Kalama kam mit einem Zweig in ihrem Mund aus dem Gehege – sie hatte wohl etwas gefunden, das nach ihrem Geschmack war. Sie versuchte dann, Orwa den Weg aus dem Gehege zu versperren und die Keeper mussten eingreifen, denn Orwa wollte hinaus und den Tag beginnen. Auf dem Weg hinaus traf Kalama auf Sities. Sities versuchte, sie zum Spielen herauszufordern, doch Kalama war nicht interessiert und schubste Sities aus dem Weg. Erneut mussten die Keeper sie ermahnen; sie war offensichtlich schlecht gelaunt. Der halb-unabhängige Chemi Chemi forderte Orwa zu einem aufregenden Kampf heraus, doch Orwa musste sich bald ergeben.
Kanjoro kollerte, als er zur Ostseite der Stallungen aufbrach und die Waisen folgten ihm. Nur Orwa und Bongo entschieden, noch etwas bei den Ex-Waisen zu bleiben, ehe die Keeper sie riefen. Kibo folgte den zwei Jungs und schloss sich den Waisen an.
Draußen im Busch nahm sich der kleine Vuria den viel größeren Kibo vor, ganz klar kein ausgeglichener Kampf: Vuria schlich sich bald davon und tat so, als hätte er besseres zu tun. Die kleinen Bullen lieben es, mit älteren Jungs zu spielen, und solche Kräftmessen sind ein wichtiger Teil ihres täglichen Lebens – gleich nach dem Fressen, das ihre allerliebste Beschäftigung ist.
Zur Schlammbadzeit nahmen alle außer Orwa an den Wälzübungen teil. Danach gingen sie zum roten Staubbad und später kratzten sich Shukuru, Teleki, Kanjoro, Bomani, Garzi, Turkwel und Narok noch an den nahegelegenen Bäumen. Laragai und Vuria hatten ein kurzes Kräftemessen, das bald endete, als Vuria aufgab.
Am Nachmittag war es sehr heiß, und Elefanten wie auch Keeper waren sehr erschöpft. Turkwel, Bongo und Sities standen vernünftigerweise unter einem Baum und warteten darauf, dass es sich abkühlen würde. Shukuru fraß weiter, wedelte aber ununterbrochen mit den Ohren, um ihren Körper zu kühlen.
Am Abend führte Shukuru die Waisen in gleichmäßigem Tempo zu den Stallungen zurück. Die Schatten wurden länger, die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont und die kühleren Temperaturen waren den Waisen sehr willkommen. Sie tranken ihre Milch und genossen dabei jeden Tropfen. Dann fraßen sie das Grewia, das die Keeper für sie vorbereitet hatten. Auch die Tränken in den Gehegen waren gut besucht. Die Waisen soffen das Wasser nicht nur, sondern spritzten es sich auch auf den Rücken. Als sie alle genug hatten, legten sie sich hin und ruhten ihre Köpfe auf der frisch umgegrabenen Erde in den Gehegen aus. Sie schliefen schließlich sehr entspannt in einer Reihe, in der Gewissheit, in Sicherheit zu sein.
Kalama – mit einem Zweig im Mund – und Orwa
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