Ithumba April 2015

Mittwoch, 1. April 2015
Rapsu und ein wilder Elefant waren an den Stallungen, als die Waisen am frühen Morgen herausgelassen wurden. Als das Luzernenheu an die Waisen verteilt wurde, schloss sich Rapsu dem Frühstück an. Der wilde Elefant war etwas nervös und hielt Abstand. Er kollerte, um Rapsu abzulenken und seine Aufmerksamkeit zu erregen. Schließlich folgte Rapsu den Rufen und schloss sich dem wilden Bullen an.
Im Busch beschäftigten sich die Waisen damit, zu grasen, und es gab keine besonderen Vorkommnisse.
Zum Schlammbad war der Himmel mit dicken Regenwolken bedeckt und es sah so aus, als würde es jeden Moment anfangen zu regnen. Dann kam aber ein starker Wind auf und schob die Regenwolken weg. Narok und Teleki kratzten ihre Bäuche an umgestürzten Bäumen und versuchten, die Zecken loszuwerden. Sities versuchte, Bongo davon abzuhalten, Wasser aus der Tränke zu saufen, doch der wartete geduldig und konnte seinen Durst schließlich doch noch löschen. Nachdem er genug gesoffen hatte, spritzte er sich noch etwas Wasser hinter die Ohren und folgte dann seinen Artgenossen.
Am Abend tauchte eine wilde Herde an der Wassertränke bei den Stallungen auf, und nachdem alle genug gesoffen und sich etwas mit den Waisen unterhalten hatten, verschwand sie wieder.

Ein wilder Elefant besucht die Stallungen

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Ithumba März 2015

Sonntag, 1. März 2015
Die halbunabhängige Gruppe von Suguta meldete sich heute Morgen an den Stallungen. Kalama und Melia gingen mit erhobenen Rüsseln bis zum Zaun und kommunizierten mit den Waisen, während diese noch in den Nachtgehegen waren. Sobald die Gehegetore geöffnet wurden, gingen Kalama, Suguta, Melia und Tumaren hinein, um etwas von den Resten des Grünfutters, der allseits beliebten Grewia-Rinde, oder des Luzernenheus der Waisen zu erschnorren. Kalama kam mit einem Zweig in ihrem Mund aus dem Gehege – sie hatte wohl etwas gefunden, das nach ihrem Geschmack war. Sie versuchte dann, Orwa den Weg aus dem Gehege zu versperren und die Keeper mussten eingreifen, denn Orwa wollte hinaus und den Tag beginnen. Auf dem Weg hinaus traf Kalama auf Sities. Sities versuchte, sie zum Spielen herauszufordern, doch Kalama war nicht interessiert und schubste Sities aus dem Weg. Erneut mussten die Keeper sie ermahnen; sie war offensichtlich schlecht gelaunt. Der halb-unabhängige Chemi Chemi forderte Orwa zu einem aufregenden Kampf heraus, doch Orwa musste sich bald ergeben.
Kanjoro kollerte, als er zur Ostseite der Stallungen aufbrach und die Waisen folgten ihm. Nur Orwa und Bongo entschieden, noch etwas bei den Ex-Waisen zu bleiben, ehe die Keeper sie riefen. Kibo folgte den zwei Jungs und schloss sich den Waisen an.
Draußen im Busch nahm sich der kleine Vuria den viel größeren Kibo vor, ganz klar kein ausgeglichener Kampf: Vuria schlich sich bald davon und tat so, als hätte er besseres zu tun. Die kleinen Bullen lieben es, mit älteren Jungs zu spielen, und solche Kräftmessen sind ein wichtiger Teil ihres täglichen Lebens – gleich nach dem Fressen, das ihre allerliebste Beschäftigung ist.
Zur Schlammbadzeit nahmen alle außer Orwa an den Wälzübungen teil. Danach gingen sie zum roten Staubbad und später kratzten sich Shukuru, Teleki, Kanjoro, Bomani, Garzi, Turkwel und Narok noch an den nahegelegenen Bäumen. Laragai und Vuria hatten ein kurzes Kräftemessen, das bald endete, als Vuria aufgab.
Am Nachmittag war es sehr heiß, und Elefanten wie auch Keeper waren sehr erschöpft. Turkwel, Bongo und Sities standen vernünftigerweise unter einem Baum und warteten darauf, dass es sich abkühlen würde. Shukuru fraß weiter, wedelte aber ununterbrochen mit den Ohren, um ihren Körper zu kühlen.
Am Abend führte Shukuru die Waisen in gleichmäßigem Tempo zu den Stallungen zurück. Die Schatten wurden länger, die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont und die kühleren Temperaturen waren den Waisen sehr willkommen. Sie tranken ihre Milch und genossen dabei jeden Tropfen. Dann fraßen sie das Grewia, das die Keeper für sie vorbereitet hatten. Auch die Tränken in den Gehegen waren gut besucht. Die Waisen soffen das Wasser nicht nur, sondern spritzten es sich auch auf den Rücken. Als sie alle genug hatten, legten sie sich hin und ruhten ihre Köpfe auf der frisch umgegrabenen Erde in den Gehegen aus. Sie schliefen schließlich sehr entspannt in einer Reihe, in der Gewissheit, in Sicherheit zu sein.

Kalama – mit einem Zweig im Mund – und Orwa

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Ithumba Februar 2015

Sonntag, 1. Februar 2015
Es war ein ruhiger Tag und die Waisen konzentrierten sich aufs Grasen. Ishanga, die wir in diesem Jahr noch gar nicht gesehen hatten, schloss sich den Waisen im Kone-Gebiet an, wo sie zum Fressen hingewandert waren. Ishanga war mit Makireti, Kasigau und Kilabasi unterwegs und sie verbrachten den ganzen Tag mit den Waisen. Es war toll zu sehen, dass es ihr gut geht und sie hervorragendem Zustand ist. Wir fragen uns, wo und bei wem sie solange gewesen ist, aber auf jeden Fall freuen wir uns über ihre Rückkehr.
Später am Abend meldeten sich Yattas und Mulikas Gruppen an den Stallungen. Naserian und Zurura verwickelten sich in ein Kräftemessen, und Mulika hob einen Stock auf, mit dem sie ihre Brust kratzte. Eine wilde Herde, angeführt von einer Kuh mit nur einem Stoßzahn, kam auch noch vorbei. Genau diese Kuh war letztes Jahr vom Tierarzt-Team behandelt worden. Sie hatten ihr einen Pfeil aus dem Bauch entfernt. Diese Kuh hatte ein erst heute geborenes Kalb dabei, das noch darum kämpfte, an die Milch zu kommen. Sidai versuchte, dichter an das Baby heranzukommen, wurde aber von der Mutter kräftig weggeschubst. Die Mutter und der Rest der Herde machte sich mit dem Baby wieder auf den Weg. Das Baby stolperte vor sich hin, da es noch nicht einmal richtig laufen gelernt hatte. Diese Kuh weiß, dass wir sie gerettet haben, und jetzt, wo sie wieder völlig gesund ist, fühlt sie sich in der Gegenwart der Ex-Waisen und der Keeper wohl und ist sogar bereit, uns ihr Neugeborenes zu zeigen.

Ishanga ist das erste Mal in diesem Jahr wieder da

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Ithumba Januar 2015

Donnerstag, 1. Januar 2015
Orwa verließ das Gehege mit einem Zweig im Mund, während Vuria und Bongo das neue Jahr passend begannen, indem sie sich gegenseitig in einen Ringkampf verwickelten – eine der Lieblingsbeschäftigungen von jungen Bullen. Kainuk unterbrach ihr Spiel, indem sie sie auseinanderschob und danach versuchte, Bongo selbst herauszufordern. Bongo hatte aber kein Interesse. Kainuk verließ dann die Gehege und kratzte sich lange an den Felsen und rollte in der Erde herum. Shukuru begann den Tag mit einem Staubbad. Sie schien die kühle Erde sehr zu genießen.
Die Ex-Waisen Galana, Loijuk, Challa und ein wilder Bulle tauchten auf und schlossen sich kurz den Waisen an. Draußen im Busch spielte Sities mit Kainuk, während Bomani Bongo herausforderte, der nun wieder mehr Lust auf Spiele hatte.
Beim Schlammbad kamen alle Ex-Waisen zu den Waisen an ihrem Lieblingswasserloch und sie verbrachten Stunden damit, herumzurollen, zu tauchen und zu schwimmen. Schließlich kamen die Waisen aus dem Wasser heraus und gingen zurück zum Grasen. Januar ist ein heißer Monat und die heißeste Zeit des Tages ist zwischen 14 Uhr und 16 Uhr.
Heute flitzten zwei Kleine Kudus an den grasenden Waisen vorbei. Das erschreckte die Waisen, die mit aufgestellten Ohren zu ihren Keepern liefen. Die beruhigten sie und die Waisen grasten weiter, aber daran sieht man, dass sie immer noch Babys sind und noch immer von ihren Keepern abhängig. Sie sind noch nicht selbstbewusst genug, um allein zurecht zu kommen. Das dauert seine Zeit, wie bei unseren eigenen Kindern.
Am Abend führte Vuria die erste Gruppe zu den Stallungen zurück und er war sehr stolz darauf.

Bongo und Vuria beim Kräftemessen

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Ithumba Dezember 2014

Montag, 1. Dezember 2014
Es war ein ruhiger und kalter Morgen, als die Waisen aus ihren Gehegen kamen. Nach der Milchfütterung waren sie nicht sehr aktiv, sondern waren offenbar von der Kälte etwas erstarrt. Orwa und Narok gingen ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Kratzen an den großen Felsen an den Stallungen nach. Später gingen die Waisen in den Busch, wo sie grasten und dank der kürzlichen Regenfälle gab es genug Futter für sie. Tatsächlich fressen sich die Waisen jetzt schnell den Bauch voll. Sie grasten dicht beieinander und leisteten sich gegenseitig Gesellschaft. Shukuru graste bei Sities und Bomani bei Teleki. Chyulu kam auch vorbei, um ihnen Gesellschaft zu leisten und sie genossen das grüne Futter.
Beim Schlammbad wollten sie wegen des kalten Wetters nicht baden, sondern tranken nur ihre Milch und gingen dann zum Grasen und Spielen zurück.
Shukuru führte die Waisen am Abend zu den Stallungen zurück, wo sie auf die halbunabhängigen Suguta, Melia, Tumaren, Kibo, Kandecha, Kalama und Chemi Chemi trafen, denen es in der Wildnis gut geht. Sie soffen Wasser, ehe sie wieder in den Busch gingen. Es regnete nicht, aber es gab recht kühlen Wind.

Die Stallungen in Ithumba

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